Video

F4Rekord

Mach­mal – mit den Jahren immer öfter – gehe ich fremd und höre statt men­schen­ver­ach­t­en­der Unter­grund­musik immer öfter Pop, Soul, Beat und sog­ar HipHop. Beziehungsweise eine pop­pige Vari­ante von HipHop, näm­lich Die Fan­tastis­chen Vier. Das let­zte Album Reko­rd ist wieder sehr gut ger­at­en. Was mich neben den boli­den Beats am meis­ten anmacht, sind die her­vor­ra­gen­den Texte der schwäbis­chen Tanzkapelle, hier seien als Anspieltipps „Heute“, „Laß sehen“ oder „Das Spiel ist aus“ genan­nt. Große Wortkun­st! Rein­hören lohnt sich!



The Smith Street Band live @ Rockpalast

Meine momen­ta­nen Lieblinge mit ein paar Songs von der kür­zlich stattge­fun­de­nen Rock­palast-Ses­sion. Lei­der nicht der ganze Auftritt, der geht wohl erst in den fol­gen­den Tagen auf der Rock­palast-Seite online. Die hier darge­bote­nen drei Songs jeden­falls sind schon mal ein fein­er Auss­chnitt aus dem Schaf­fen der Band, oder — volk­stüm­lich­er for­muliert — ein­fach saugeil.

Throw me in the f*cking river

Meine Damen, meine Her­ren, Zeit für das Album des Jahres: The Smith Street Band leg­en mit Throw Me In The Riv­er einen punkrock­i­gen Super­rock­brock­en der Extrak­lasse hin. Das Album kom­biniert den Mit­tne­un­ziger Emosound amerikanis­ch­er Rock­for­ma­tio­nen mit der kom­pak­ten Bratzigkeit gemäßigten Hard­cores. Ab und an wird’s leicht grungig und an ein­er Stelle sog­ar dinosauri­er­ju­nior­mäßig. Dabei bleibt es immer hoch melodiös und hat in fast jedem Klass­esong zwei bis weit­ere Klass­esongs oder Songfrag­mente ver­steckt. Das muß man erst­mal kön­nen. Die einzige und auch bange Frage lautet: Was soll nach solch einem Album noch kommen?

Enjoyen Sie das Album nach­fol­gend in hochmod­ern­er Stream­ingtech­nolo­gie aus dem kap­i­tal­is­tis­chen Aus­land oder greifen Sie, ein­er alten und schö­nen Tra­di­tion fol­gend, zur Scheibe aus Polyvinylchlo­rid.



Pearl Jam — Vs.

Endlich auf Vinyl im Haus: Pearl Jams zweites Album „Vs.“. Ein Knüller vor dem Her­rn, mit keinem anderen Album verbinde ich soviele Erin­nerun­gen an die frühen neun­ziger Jahre, von R.E.M.s „Auto­mat­ic For The Peo­ple“ mal abge­se­hen. Großes Grungeten­nis auf Top-Niveau, laut, adrett, nass­forsch, epochal und phänom­e­nal. Die 180g-Pres­sung auf Music On Vinyl klingt ein­fach schwei­negeil. Heute Mat­ten­schüt­teln bis nach Mit­ter­nacht! I’d rather be … I’d rather be … leik enn ENNIMELL!!!!!



Road Regrets

We’ll dri­ve until the gas is gone
And then walk until our feet are torn
Crawl until we feed the soil
Film the whole thing

It’s all busi­ness in the left hand lane
Dri­ve there and then dri­ve back again
Escape can be the only way
To escape

Condemnation

Wir begin­nen den Mon­tag mit einem gut­ge­brummten Omm­m­m­m­m­m­m­m­m­m­m­m­m­mm. Anschließend fra­gen wir uns, wie lange das noch so weit­erge­hen wird, unser Pen­deln bis zur Rente. Unsere Nack­en sind verspan­nt, unsere Ner­ven liegen blank und am Ende eines jeden Tages müssen wir uns die Frage nach dem Sinn gefall­en lassen. Ih, eine Den­tität­skrise! Weit­er­hin stellen wir fest, daß die Ver­heißun­gen der dig­i­tal­en Gesellschaft nur eine Farce sind. Zurück zur Rübe, zurück zur Natur, zurück zum Beton. Omm­m­m­m­mm.

Onkel Becker

Ich hab länger über­legt, ob ich zu unten gezeigtem Auftritt von Ben Beck­er anläßlich des Reunion-Konz­ertes der Böh­sen Onkelz irgend­was schreiben sollte. „Pein­lich, wie der Beck­er wie der wiederge­borene Jesus aus der Asche auf­steigt und seinen pathoss­chwan­geren Hirn­dun­st durchs Mikro­fon jagt“ fiel mir zum Beispiel dazu ein. Oder auch die Tat­sache, daß die Böh­sen Onkelz ziem­lich sich­er keine Nazis sind. Genau­so wenig wie ihre Fans welche sind. Das sind ein­fach vol­lkom­men nor­male Leute, in der Schnittmenge vielle­icht ein bißchen tumb, ein bißchen sim­pel gestrickt und ein bißchen unan­genehm. Dann fiel mir ein, daß der Beck­er das ganz sich­er absichtlich gemacht hat. Um zu provozieren. Oder um zu demon­stri­eren, wie vol­lkom­men frei und über den Din­gen schwebend er sich fühlt. Und da dachte ich mir: Auf diese Pro­voka­tion sollte man nicht ein­steigen, son­dern den Quark als das wirken lassen, was er ist: Ein Riesen­haufen Bock­mist eines dick­en alten Mannes…



Gegen mich!

Hat­te ich an dieser Stelle eigentlich jemals erwäh­nt, wie gut das neue Against Me!-Album ger­at­en ist? Ich glaube nicht, deshalb hier­mit meine wärm­ste Empfehlung. Nach dem eher rock­i­gen White Cross­es wird auf Trans­gen­der Dys­pho­ria Blues wieder ordentlich geschep­pert, geplempt, gebull­honkt und gepunkrockt, so daß einem mitunter die nicht vorhan­dene Mütze vom Schädel rutscht. Lau­ra Jane Grace und ihre Man­nen schüt­teln schein­bar müh­e­los ein paar sehr großar­tige Hym­nen aus dem Ärmel. Meine Favoriten sind der True Trans Soul Rebel, die Par­a­lyt­ic States und das for­mi­da­ble Black Me Out. Textlich beschäftigt sich das Album zum größten Teil mit Tom Gabels Weg zu Lau­ra Jane Grace. Aufmerk­same Leserin­nen und Leser kön­nten die Frühze­ichen dieses Wegs übri­gens schon im Feb­ru­ar 2008 bemerkt haben…

Nach oben scrollen