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Der singende klingende Adventskalender (2)

Da ich als Kind meinen Adventskalen­der regelmäßig vor­fristig leerge­fut­tert hat­te, kommt auch dieser Beitrag um Stun­den zu früh. Wenn es so weit­erge­ht, gibt’s ab dem 18. Dezem­ber nichts mehr zu lesen… 😉

Tag 2 mit der großar­ti­gen Mar­ta Kubišová. Frau Kubišová war hier schon öfter The­ma. Sie war eine enge Fre­undin von Vaclav Hav­el, maßge­blich­es Mit­glied der tsche­choslowakischen Dis­si­den­ten­szene und blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Es gibt mit­tler­weile auch einen Doku­men­tarfilm über Mar­ta Kubišová, den ich aber lei­der noch nicht gese­hen habe.

Wer sich musikalisch mit ihr auseinan­der­set­zen möchte, dem sei zum Ein­stieg die Com­pi­la­tion „Ne! The Sound of Mar­ta Kubišová“ emp­fohlen, der neben vie­len Solo-Titeln auch Auf­nah­men mit dem Orch­ester der Gold­en Kids enthält. Über die Gold­en Kids erzäh­le ich jet­zt aber nichts weit­er, das würde den Rah­men sprengen.

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Kaltfront / Crazy Horst

Wer sich in der sub­kul­turellen Musik­szene der krepieren­den DDR bewegte, kam an Kalt­front kaum vor­bei. Die Band aus Dres­den existierte von 1986 bis 1990 und später wieder ab 2005. Kalt­front hat­ten einen enor­men Out­put an Kas­set­ten (aka „Tapes“), dem einzi­gen ver­läßlichen — wenn auch teuren — Medi­um in der DDR. Auf Rundling ist dieser Tage eine Com­pi­la­tion namens „Hol­i­day im Nie­mand­s­land“ erschienen, die enige Auf­nah­men aus der Zeit von 1987 bis 1990 ver­sam­melt. Kalt­front haben mir von den soge­nan­nten „anderen Bands“ immer beson­ders gefall­en, kom­binierten sie doch intel­li­gente Texte mit tollen Melo­di­en. Auch waren sie weit vom auch in der DDR ver­bre­it­en Rotz- und Schram­melpunk ent­fer­nt. Die Com­pi­la­tion kann ich wärm­stens empfehlen, sie ist unter anderem auch bei F13 erhältlich.

Passend dazu hat Rundling das alte 91er-Tape von Crazy Horst wiederveröf­fentlicht. Crazy Horst war ein Spaßpro­jekt aus Kalt­front- und Para­noia-Mit­gliedern. Man covert sich auss­chließlich durch Songs von Neil Young und tut dies mit ein­er sehr lei­den­schaftlichen Garage Punk-Attitüde. Stellt sich die Frage, wer Crazy Horse braucht, wenn er Crazy Horst haben kann… Die Plat­te erschien in Klein­au­flage im von 100 Exem­plaren in 100% DIY-Art­work und ist beina­he ausverkauft. Wer eine haben will, sollte also nicht zulange warten…


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Marcel Bontempi

Wer hier länger mitli­est, wird schon öfter mit­bekom­men haben, wie sehr ich Her­rn Mar­cel Bon­tem­pi für sein musikalis­ches und grafis­ches Schaf­fen verehre. Irgend­wann hab ich die Mon­te­sas ent­deckt, Mr. Bon­tem­p­is Hul­ly Gul­ly-Haus­band. Die Band spielt einen fan­tastis­chen Mix aus 60s Beat, Rock’n’Roll, Pop und ein­er Spur Rock­a­bil­ly. Sehr eigen­ständig, sehr authen­tisch und voller Alle­in­stel­lungsmerk­male. Was wohl nicht zulet­zt an Bon­tem­p­is Stimme liegt. Die Mon­te­sas liegen inzwis­chen wohl auf Eis, ich hoffe allerd­ings sehr, daß das kein Dauerzu­s­tand bleibt. Schein­bar ganz neben­bei ist Herr Bon­tem­pi allerd­ings auch sehr viel solo bzw. neuerd­ings mit sein­er Snake Oil Com­pa­ny unter­wegs. Let­ztere haben diverse Klas­sik­er der fün­fziger und sechziger Jahre noch ein paar Dekaden zurück­ver­set­zt und spie­len sie im Coun­try-/Hill­bil­ly-Stil. Ihr Debü­tal­bum gibt’s aktuell noch bei Squoodge Records — man sollte sich allerd­ings beeilen, da sämtliche Releas­es unter Mitwirkung des geschätzten Her­rn Bon­tem­pi immer zügig über die Laden­theke gehen.

Das Solow­erk von Mar­cel Bon­tem­pi ist eben­so bedin­gungs­los zu empfehlen, eine Über­sicht über seine veröf­fentlicht­en Sin­gles gibt’s bei discogs. Allerd­ings sind auch davon viele bere­its längst nicht mehr erhältlich. Für Ein­steiger emp­fiehlt sich die Com­pi­la­tion Witch­es, Spi­ders, Frogs & Holes auf Stag-O-Lee, erhältlich als LP + 7″ und auch auf CD.

Neben seinem musikalis­chen Schaf­fen ist Herr Bon­tem­pi auch für das Art­work sein­er eige­nen und viel­er anderen Releas­es ver­ant­wortlich. Der Mann ist ein exzel­len­ter Illus­tra­tor und Grafik­er, hat ein super Händ­chen für Details und einen her­vor­ra­gen­den Humor, der sich beson­ders oft in den Lin­er Notes ent­deck­en läßt. Noch dazu erken­nt man einen Bon­tem­pi auf den ersten Blick; ein Merk­mal, das ger­ade bei der Plat­tengestal­tung eher sel­ten anzutr­e­f­fen ist.

Let­zte Woche nun war Mar­cel so fre­undlich, mir für mein jahre­langes Fan­tum eine Test­pres­sung mein­er Lieblingss­in­gle „The Head­less Horse­man And Oth­er Tales…“ zu über­lassen. Davon gibt es ganze 10 Exem­plare, jede davon ist unter­schiedlich gestal­tet bzw. handbeschriftet. Her­zlichen Dank dafür! Ich werde das gute Stück in Ehren halten. 🙂

Der kopflose Reiter

Zum Abschluß noch einige Hits aus dem Schaf­fen des Großmeis­ters Bontempi:


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7 Jahre sind kein Pappenstiel, Mutter

7 Jahre Börde­be­hörde. Hip Hip Hur­ra! Eine kon­stan­tere Abfolge von Beiträ­gen täte der Sta­tis­tik wahrschein­lich gut, den­noch sind die Werte für das abge­laufene Jahr gar nicht so übel wie angenom­men. Ich mache weit­er — solange wie es mir Spaß macht. Kommt gut ins neue Jahr! Wir lesen uns!

Mehr Sta­tis­tik:

31. Dezem­ber 2014:
Die Behörde ist seit 2537 Tagen online. Insge­samt wur­den 1320 Beiträge geschrieben, darauf gab es 4201 Kommen­tare von 311 verschie­denen Besu­chern. Das entspricht 0,51123160340 Beiträ­gen und 1,65916271722 Kommen­taren pro Tag. Die Gesamt­be­su­cher­zahl liegt bei 308.931, das sind im Durch­schnitt 122 Besu­cher täglich. Die Zahl der Feed­abon­nenten hat sich bei um die 65 eingependelt.

Zum Ver­gle­ich hier die Zahlen der let­zten amtlichen Erhe­bun­gen:

3. Jan­u­ar 2013:
Die Behörde ist seit 1855 Tagen online. Insge­samt wur­den 1157 Beiträge geschrieben, darauf gab es 4050 Kommen­tare von 273 verschie­denen Besu­chern. Das entspricht 0,624730021598 Beiträ­gen und 2,24750277469 Kommen­taren pro Tag. Die Gesamt­be­su­cher­zahl liegt bei 240.586, das sind im Durch­schnitt 130 Besu­cher täglich. Die Zahl der Feed­abon­nenten hat sich bei um die 65 eingependelt.

Am meis­ten kommen­tiert:
Bundes­tags­wahl 2009 (34), Mal­ibu (33), Bescheuerte Kinder­na­men (2) (31)

Wie es hier weit­erge­ht, wird die Zukun­ft zeigen. Vielle­icht verk­lopp‘ ich den ganzen Laden an das auf­strebende Chi­na und ver­schwinde an den Strand von Goa. Sehr viel wahrschein­lich­er ist allerd­ings meine kom­mende Kar­riere als kok­sender Kartof­felkom­so­mol in der Kindertagesstätte „Kauzige Kruz­i­fixe“ in Kroppenstedt..

Shalom!


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Surrender

Die let­zten Tage des Jahres mit einem der Hits des Jahres meines Album des Jahres: The Smith Street Band betreten unsere kleine Show­bühne mit ihrer schmis­si­gen Volk­sweise namens Sur­ren­der. Was die let­zten Tage und das abge­laufene Jahr ange­ht: Mir reicht’s. Ich bin alle. Ich gehe auf dem Zah­n­fleisch. Ich brauche eine Pause. Jeden Tag diese gottver­maledeite Pen­delei von 120 km zur Arbeit und zurück… für nix. Oder für nicht allzu viel. Irgend­wie muß man den Tag ja rum­bekom­men. Dazu dieses blöde Wet­ter. Immer Wind. Kein Tages­licht. Das bricht mich max­i­mal an. Immer­hin kon­nte ich mich wieder aufraf­fen, mehr zu bloggen. Wobei bloggen angesichts der Dom­i­nanz von Face­book und Twit­ter ja prak­tisch schon anachro­nis­tisch ist. Gestern noch an der Speer­spitze der Post­mod­erne; heute schon ein alter Zausel der die Werke und Wege der Jugend™ nicht mehr ver­ste­ht. Oder ver­ste­hen will. Ich neige dazu, den Überblick zu ver­lieren. Über­all PEGIDA. Auch so’n Scheiß den kein­er braucht. Wobei man den Dödels da unten aus dem Tal der Ahnungslosen trotz­dem unrecht tut, wenn man sie ver­dammt und ignori­ert. Das wurde viel zu lange gemacht und jet­zt hammwa den Salat. Die herrschende Klasse hat sich vom Volk ent­fer­nt und umgekehrt. Die sub­jek­tive Wahrnehmung der Ver­hält­nisse hat mit der objek­tiv­en nichts mehr zu tun. Erst die Aluhut-Spack­en von den Mon­tags­demos, jet­zt die Kleingeis­ter aus dem Südosten der Repub­lik. Was kommt als näch­stes, was bringt uns 2015? Wer weiß noch, wo der Stein der Weisen liegt? Und warum wird hier eigentlich kein Gebäck gereicht?!


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Die Art — Success

Die neue Scheibe der Die Art hab ich mir nur auf Ver­dacht und alter Ver­bun­den­heit* gekauft. Irgend­wo war die Rede davon, die Band würde an Funer­al Enter­tain­ment anknüpfen. Da es sich dabei um mein Lieblingsal­bum der späten Die Art han­delt, war ich neugierig gewor­den. Skep­tisch blieb ich trotz­dem, ging mir doch die Zweit- und Drittver­wen­dung der eige­nen Songs durch die Band schon länger auf die Ket­ten. Die x‑te Veröf­fentlichung von alten Hits und das Neuein­spie­len aka Selb­st­cov­ern fand ich auch sehr über­flüs­sig. Suc­cess liegt nun auf dem Plat­ten­teller und dreht sich seit Tagen eifrig. Die Plat­te hat mich sehr pos­i­tiv über­rascht. Es ist ein tolles Album gewor­den, sog­ar eines der weni­gen, wo die B‑Seite die A‑Seite um Län­gen schlägt. Es sind einige kleine Perlen mit an Bord, so zum Beispiel der Love Shin­er. Wer sich beeilt, bekommt beim Major Label noch eine der auf 99 Exem­plare lim­i­tierten und hand­num­merierten Plat­ten ab…

*Kas­sette Dry am 9. Feb­ru­ar 1990 von der Band nach dem Konz­ert in der Magde­burg­er Hyparschale gekauft. 35 Mark der DDR. 😉



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6’10 — The Humble Beginnings Of A Rovin‘ Soul

Vor zwei Wochen bin ich gle­ich zweimal bemustert wor­den, wenn ich mich recht erin­nere, kam das in den nun­mehr 318 Jahren Börde­be­hörde über­haupt noch gar nicht vor. Fürs erste besten Dank an Flix Records, die mich mit ein­er Kopie von 6’10 Debu­tal­bum „The Hum­ble Begin­nings Of A Rovin‘ Soul“ ausstat­teten. Hier meine Kurzkritik:

6’10 ist die neue Blue­grass-/Folk­band von Tobin Bawinkel, Front­man der Punkband Flat­food 56. Im Ver­gle­ich zu sein­er punki­gen Haupt­band sind die Songs von 6’10 eher melan­cholisch-melodis­che Aus­flüge in Singer-Song­writer-Gefilde. Frank Turn­er fällt mir als erstes ein, allerd­ings deut­lich folkiger als sel­biger. Eine beschwingte Mis­chung aus Folk, Rock und Coun­try. Chuck Ragan kön­nte ich auch noch nen­nen, allerd­ings geht es deut­lich beschwingter zur Sache. Die Songs wur­den in Bawinkels Schlafz­im­mer aufgenom­men, was man dem Album aber gott­sei­dank nicht anhört. Ganz im Gegen­teil: Die Pro­duk­tion ist auf hohem Niveau und die Plat­te klingt wirk­lich frisch und gut. Erscheinen wird das Album am 9. Jan­u­ar ganz in DIY-Manier. 

Wer­tung: 7/10 Bördekartoffeln

6’10 auf Band­camp, Face­book, Youtube.

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Freunde sind Friends und Friends sind Freunde

Frak­tus kan­nte ich ja schon, da hießen Kraftwerk noch Schuko-Steck­dose. Hab sie auch mehrmals live gese­hen, zulet­zt wohl 1979 im Lux­or in Köln. Die Geschichte von ihrem plöt­zlichen Wieder­auf­tauchen von vor zwei Jahren sollte hin­re­ichend bekan­nt sein. Hier nun Frak­tus‘ neue Sin­gle mit gewohnt poet­is­chem Text, irgend­wo zwis­chen Rilke, Hölder­lin, Aram Chatschatur­jan und Björn Borg.

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F4Rekord

Mach­mal – mit den Jahren immer öfter – gehe ich fremd und höre statt men­schen­ver­ach­t­en­der Unter­grund­musik immer öfter Pop, Soul, Beat und sog­ar HipHop. Beziehungsweise eine pop­pige Vari­ante von HipHop, näm­lich Die Fan­tastis­chen Vier. Das let­zte Album Reko­rd ist wieder sehr gut ger­at­en. Was mich neben den boli­den Beats am meis­ten anmacht, sind die her­vor­ra­gen­den Texte der schwäbis­chen Tanzkapelle, hier seien als Anspieltipps „Heute“, „Laß sehen“ oder „Das Spiel ist aus“ genan­nt. Große Wortkun­st! Rein­hören lohnt sich!



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