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Nochmal Hello Saferide

Aus­geliehen bei http://www.laut.de/wortlaut/artists/h/hello_saferide/biographie/index.htm

„Hel­lo Saferide“ — Zwei Worte, ein Code, um Her­anwach­sende in Willi­man­tic, Con­necti­cut, vor Gewalt, Alko­hol und Dro­gen zu bewahren. Rufe eine bes­timmte Num­mer an, sprich das Pass­wort und alles wird gut. Das heißt, ein Taxi holt dich ab und bringt dich sich­er von A nach B und vor allem nach Hause. Das schafft zwar keine Prob­leme aus der Welt, bietet aber Schutz und einen her­rlichen Namen. Die 1977 geborene Jour­nal­istin Anni­ka Nor­lin aus Öster­sund (eine mit­telschwedis­che Gemeinde mit Elch im Wap­pen — soviel zum The­ma Klis­chees) ver­bringt als Schü­lerin ein Aus­tausch­jahr in den Vere­inigten Staat­en. Als es darum geht der eige­nen Musik einen Namen zu geben, erin­nert sie sich an das Taxi, dessen Fahrer James offen­bar Ein­druck hin­ter­lassen hat. For­t­an ste­ht „Hel­lo Saferide“ für fein­sten Indiepop aus Schwe­den. Das Musik­er­da­sein der Schwedin begin­nt 1985. Noch vor ihrem acht­en Geburt­stag schreibt sie die ersten Lieder. Die Zuhör­erschaft hält sich zwar in famil­iären Gren­zen, jedoch bleibt die Begeis­terung und Hingabe für die Musik steter Begleit­er in Annikas All­t­ag. 19 Jahre später, im Jahr 2004, erscheint via Groover Record­ings die „Jeans & Sum­mer 2“-Compilation in Schwe­den. Neben anderen viel ver­sprechen­den Stück­en enthält es „High­school Stalk­er“, ein Lied von Hel­lo Saferide. Darin schlüpft die Singer/Songwriterin in die Rolle ein­er Stalk­erin, die in Archive und Arzt­prax­en ein­bricht und darüber hin­aus auch mit der Mut­ter des Verehrten Kaf­fee trinkt, um für das erste Tre­f­fen mit dem Herzbuben gewapp­net zu sein. Es dauert nicht lange bis der Song mit dem beza­ubern­den Text und ein paar Gitar­renakko­r­den als Mp3 im Inter­net Ver­bre­itung find­et. Motivierende Rück­mel­dun­gen erhält Anni­ka nicht nur aus dem direk­ten Umfeld, son­dern auch von Radio­sta­tio­nen, Blog­gern und schwe­dophilen Ver­anstal­tern weltweit. Der Weg von Hel­lo Saferide führt deshalb über einen Plat­ten­ver­trag ger­adewegs ins Stu­dio. Den Herb­st 2004 ver­bringt sie in diversen Auf­nahmes­tu­dios in ihrem neuen Wohnort Stock­holm. Im Mai 2005 erscheint schwe­den­weit die Sin­gle „My Best Friend“ via Razz­ia Records. Kurz darauf been­det Nor­lin die Arbeit­en am Debü­tal­bum. Die Anfra­gen für Auftritte häufen sich. Ohne eine Band im Rück­en unter­stützen gele­gentlich Fre­unde die anfangs eher büh­nen­scheue Musik­erin. Nach der zweit­en Sin­gle „If I Don’t Write This Song, Some­one I Love Will Die“, die sich um man­is­ches Ver­hal­ten dreht, veröf­fentlicht die Kün­st­lerin im Sep­tem­ber „Intro­duc­ing: Hel­lo Saferide“. Sel­ten erfuhr ein Erstlingswerk in Schwe­den eine solche Beach­tung, die zugun­sten von HS über­wälti­gend pos­i­tiv aus­fällt. Immer­hin ist hier die Rede von dem Land, das als drittgrößter Musik­ex­por­teur gilt. Nahezu zeit­gle­ich ste­ht auch die Bandbe­set­zung. Auf Tour begleit­en und unter­stützen nun Maia Hira­sawa (Tam­burin), Andreas Söder­lund (Gitarre, Key­board), Jens Lager­gren (Bass) und Fredrik Hult­gren (Drums) die Schwedin. Ende Jan­u­ar 2006 erscheint die „Long Lost Penpal“-EP. Den Titel­song singt Hel­lo Saferide gemein­sam mit Andrea Keller­man (Fire­fox AK und Ehe­frau von Tiger Lou-Keller­man). Als weit­eren Kau­fan­reiz gibt es zwei B‑Seiten und noch ein Lied vom Debüt. Danach set­zt die gesamte Mannschaft um Hel­lo Saferide die Tournee fort. Mitte Juni legt die Musik­erin mit der „Would You Let Me Play This EP 10 Times A Day“-EP neues Mate­r­i­al nach. Zwis­chen der Entschei­dung, ins Stu­dio zu gehen und der Fer­tig­stel­lung liegt ger­ade ein­mal eine Woche, was der Qual­ität jedoch keinen Abbruch tut. Der Sil­ber­ling enthält neben dem vielfach nachge­fragten „The Quiz“ noch vier neue Stücke, die auf sehr vie­len Konz­erten die Zuhör­er begeis­terten und weit­er begeis­tern, denn die Fes­ti­valdichte in Schwe­den ste­ht der Deutschen in nichts nach. Inzwis­chen fühlt sich Nor­lin auch in der Konz­ert­si­t­u­a­tion wohler und so erfährt das Tourleben im Herb­st eine erneute Fort­set­zung. Dabei entste­hen abseits der Büh­nen neue Lieder. Neben ihrem Musikpro­jekt arbeit­et Anni­ka Nor­lin weit­er­hin auch als Pro­gramm­chefin für „Musikjour­nalen Live“, eine Sendung der schwedis­chen Radio­sta­tion P3.

You look nice alright and I like the way you nod after every­thing I say
like it actu­al­ly means some­thing to you.

And I like your record col­lec­tion, Townes and Jens with a hint of Rick­ie Lee.
And you’ve cleaned up the bath­room, made a real­ly nice soup,
but a bit too much sci-fi in your shelf with DVD’s.

There are things you need to know about me:
I’m weak right now, so weak right now.
I need proof before I dare to open this heart,
so I pre­pared a quiz for you.

Would you freak out if I said i liked you?
Do you walk the line?
Is your IQ high­er than your neighbour’s?
And is it very much high­er than mine?

Can you sleep when I grind my teeth?
Do you look away if I slob when I eat?
Will you let me be myself?
Can you at all times wear socks, because I’m still scared of feet?

And if I’d fall, would you pick me up?
And if I’d fall, would you pick me up?

Do you talk in the mid­dle of Seinfeld?
Do you read more than two books a month?
Do you get racist or sex­ist when you’ve had a few?
Is it fine if I make more mon­ey than you?

Have you slept with any peo­ple I work with?
Is there any­one you’d rather wish I’d be?
Do you still keep pic­tures of old girlfriends?
Are they pret­ti­er than me?

And if I’d fall, would you pick me up?
If I’d fall, would you pick me up?

http://www.hellosaferide.com/

http://www.myspace.com/saferide

http://www.laut.de/wortlaut/artists/h/hello_saferide/index.htm

Dota Kehr, die Kleingeldprinzessin

Hier sollte eigentlich die ulti­ma­tive Lob­hudelei auf die Klein­geld­prinzessin Dota Kehr & ihre Stadt­pi­rat­en ste­hen. Die Klein­geld­prinzessin ist laut Wikipedia „eine Band um die Berlin­er Sän­gerin und Lie­der­ma­cherin Dota (Dorothea) Kehr. Gemein­sam mit ihrer Band, den Stadt­pi­rat­en, hat sie seit 2003 sechs Alben einge­spielt und im Eigen­ver­lag veröf­fentlicht. Mit ihren zeitkri­tis­chen Tex­ten und ein­er von Bossa Nova und Jazz bee­in­flussten Musik haben sich Die Klein­geld­prinzessin und die Stadt­pi­rat­en mit­tler­weile einen hohen Bekan­ntheits­grad erspielt. Plat­ten­verträge hat­te die Gruppe bish­er eben­so abgelehnt, wie auch die Ange­bote von den Grü­nen, der Linkspartei.PDS und der SPD vor der Bun­destagswahl 2005 auf Parteiver­anstal­tun­gen zu spie­len. Mit­tler­weile wer­den die Plat­ten über Busch­Funk ver­trieben, aber immer noch in Eigen­regie hergestellt.“

Da es aber immer jeman­den gibt, der bess­er lob­hudeln kann als meine Wenigkeit, sei auf die bei­den fol­gen­den Blogs verwiesen:

http://dziuks-kueche.de/blog/2006/11/14/dota-kehr-die-kleingeldprinzessin/

http://dermorgen.blogspot.com/2005/11/kleingeldprinzessin‑1.html

Unbe­d­ingt mal antesten, großar­tige Musik mit noch großar­tigeren Tex­ten. Ich habe lang nicht mehr etwas der­art gutes gefun­den, jet­zt schon eines der High­lights des Jahres.

Hier gibt’s noch ein tolles Video von Dota solo:

Schuld ist Jens.

Die Börde. Ein­same Äck­er. Unendliche Galax­ien. Schmack­hafte Zuck­er­rüben. Immer wenn ich denke, ich würde vol­lkom­men allein hier in der Börde end­los­er Weit­en hausen, schickt mir mein junger Kumpan und Gui­tarhero Jens eine E‑Mail. Dort bietet er meist Weizen, ein­gangs erwäh­nte Rüben oder andere kuli­nar­ische Köstlichkeit­en unseres nicht ger­ade mit über­mäßig Wald geseg­neten Land­strich­es an. So ver­di­ent sich der junge Mann ein Zubrot, weil das karge Leben und die hier beson­ders boshafte Sinnlosigkeit des Seins eben­solche Maß­nah­men erforder­lich machen. So wird er reich und glück­lich, und ich weiß, das es außer­halb mein­er vier Wände noch weit­eres men­schlich­es Leben gibt.

Manch­mal schickt er mir auch Videos, wie zum Beispiel das hier:

Was sehen wir? Ein junge Frau, ein junges Mäd­chen, gek­lei­det in eine DDR-Tapete aus dem Jahr 1973. Sie singt mit viel Herzblut, ja Lei­den­schaft. Ihr Gitar­ren­spiel ist etwas stock­end, aber zugegeben­er­maßen um Län­gen bess­er als meines. Ich spiele näm­lich gar keine Gitarre, ich spiele höch­stens mal mit dem Gedanken eine Gitarre zu zertrüm­mern. Und zwar in front of Andy Borg, live im Musikan­ten­stadl. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich rät­se­le noch, ob Jens diese Inter­pre­ta­tion für beson­ders gelun­gen oder beson­ders mißlun­gen hält, ver­mute aber mal ganz stark letzteres.

Kann mir jemand sagen, wie das neue Kettcar-Album gewor­den ist?

The National — A Skin, A Night

Am 20. Mai erscheint die erste DVD von The Nation­al, betitelt „A Skin, A Night“. Ich freu mich drauf, genau wie auf die beiliegende Bonus-CD „The Vir­gina EP“. Hier der lei­der ziem­lich nichtssagende Trail­er zur DVD, vielle­icht find ich noch ein mitreißen­deres Video, das lief­ere ich dann nach.

The Nation­al online:
http://www.americanmary.com
http://www.myspace.com/thenational

Alexander Delphinov — mein Dichtungsdealer aus Berlin

Gestern stellte ich bere­its Marc-Uwe Kling auf diesen Seit­en vor, heute Alexan­der Del­phi­nov, den „Dich­tungs­deal­er aus Berlin“, der beim Wettstre­it der Slam-Poet­en auf Arte den zweit­en Platz belegte. Selb­st für Slam Poet­ry ziem­lich durchgek­nallt und ver­mut­lich nicht jedermanns/fraus Geschmack, ich per­sön­lich find’s brilliant.

Alexan­der Delphinov
Alexan­der Del­phi­nov (RU), 1971 in Moskau geboren, studierte Ger­man­is­tik und Slaw­is­tik. Mit­be­grün­der der Reg­gae-Band „Jah Divi­sion“ und der Punk-Reg­gae-Band „Pod­wig Gastel­lo“. Er arbeit­ete für rus­sis­che Zeitun­gen und Zeitschriften als Buchkri­tik­er. 2000 und 2002 hat er Gedicht­bände in Moskau veröf­fentlicht. Von 2005 bis 2006 an war er Mitor­gan­isator mehrerer Ver­anstal­tun­gen des Pro­jek­ts „Vysoka­ja Kul(!)tura“ (Hochkul­tur), 2006 nahm er am Berlin­er Poe­siefes­ti­val teil.

Video­ma­te­r­i­al vom Her­rn Del­phi­nov auf Youtube ist rar, deshalb erst­ma­lig ein einge­bun­denes Win­dows-Media-Video, ich hoffe, es funk­tion­iert tadel­los. Bei Inter­esse an weit­eren Videos der Slam Poet­ry-Rei­he auf Arte sei wärm­stens dieser Link empfohlen.

Zum Video bitte auf diesen Link klick­en: 11_delphinov.wmv

Depeche Mode in der DDR

Vor 20 Jahren: Depeche Mode in der Berlin­er Seelenbinder-Halle.

In der Halle warten 6000 Fans. Seinen vor­sor­glich mitgenomme­nen FDJ-Ausweis kann der 16-jährige Sascha Lange steck­en lassen: Nichts deutet auf eine Geburt­stagspar­ty der FDJ hin. Statt blauer Hem­den fiebern schwarz gek­lei­dete Depeche-Mode-Dou­bles dem Auftritt ent­ge­gen. Die DDR ist an diesem Abend unendlich weit weg. In Grund und Boden gebuht, ver­lässt die ost­deutsche Vor­band Mixed Pick­les die Bühne. Um 20.08 Uhr ist es endlich so weit: Als Sänger Dave Gahan „Good evening, East Berlin“ in den Saal ruft, drückt Roc­co Ganz­ert aufgeregt die Auf­nah­metaste seines Kas­set­ten­reko­rders. Nicht weni­gen Fans laufen Trä­nen über das Gesicht. „Wir rasteten total aus“, erin­nert sich Sascha Lange. „Dieses Glück, diese Freude. Depeche Mode in der DDR — und ich war dabei!“ Selb­st Pro­duk­tion­sleit­er Ponesky reißt die Stim­mung mit: „Es war ein Konz­ert, das sich mit keinem anderen ver­gle­ichen lässt. Die Band hat­te eine Aura, die einen fast gläu­big wer­den ließ.“ Als nach einein­halb Stun­den das Saal­licht ange­ht, spüren alle Beteiligten, dass sie ger­ade etwas ganz Beson­deres erlebt haben.

20 Jahre später. Depeche Mode sind nach wie vor eine großar­tige Band, die DDR ist inzwis­chen Geschichte. Ich kann mich noch gut erin­nern, daß mir meine Mut­ter damals, ein oder zwei Tage nach dem Konz­ert, die gesam­melten Zeitun­gen mit Bericht­en über das Konz­ert auf den Küchen­tisch legte.

Mein Gott, was hätte ich für eine Karte gegeben.

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