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Melonenbohrer

Meine Gat­tin sagt oft, ich erin­nere sie an ihre Oma Eri­ka. Die schaute den ganzen Tag alten Kram in schwarz/weiß im TV und prüfte im Super­markt die Qual­ität der Mel­o­nen durch Bohrun­gen mit ihrem Zeigefin­ger. Let­zteres habe ich bis­lang nicht aus­pro­biert, ersteres ist bei mir der Regelfall. Statt „Game of Thrones“ heißt es bei mir „Drei Damen vom Grill“ oder „Der­rick“.

Um mich nicht vol­lends dem inner­lichen Ver­harzen (© Rainald Grebe) und dem Dasein als alter weißer Mann auszuset­zen, ver­suche ich es ab und an mal mit dem aktuellem Fernse­hen der Neuzeit. Deshalb empfehle ich die aktuelle Rob­bie Williams-Doku­men­ta­tion auf Net­flix wärm­stes. Wie Herr Williams da in seinem kack­hässlichen 5000 € Guc­ci-Woll­man­tel die Treppe herun­ter­läuft oder bräsig auf dem Sofa liegend seine Kar­riere kom­men­tiert, das hat schon etwas höchst Inter­es­santes und Unter­halt­sames. Guter Mann, immer gewe­sen, auch wenn er vielle­icht gegentlich mal men­tal den Faden ver­liert… Kann man sich dur­chaus mal anse­hen, auch wenn kein­er­lei externe Kri­tik aufkom­men kann, da nur Williams selb­st und seine Frau zu Wort kommen.

Natür­lich gibt’s zu diesem Beitrag auch wieder Musik, näm­lich Rob­bies besten Titel „Me And My Mon­key“ in der Ver­sion „Live at the BBC“. Großes Tennis!

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Endlich Sommer

„Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgend­wo ein Lichtlein her.“ Stim­men Sie dieser Aus­sage zu?

NEIN, DAS TUE ICH AUF GAR KEINEN FALL!!!!!!!1111elf Immer, wenn Du denkst, es kann nicht schlim­mer kom­men, dann kommt Frank Schö­bel um die Ecke und wün­scht Dir einen schö­nen Som­mer! Und mit­ge­bracht hat der Frank die ambi­tion­ierte Laien­spiel­er­schar des Kom­bi­nat Indus­trielle Mast (KIM) („Köstlich! Immer mark­t­frisch!“) und 50 Ton­nen Bag­gerseestrand­sand aus der Ost­zone. Was für ein unglaublich­es Mach­w­erk, hat er etwa seine Tablet­ten nicht genommen?!?!?!?!?!?!

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Die Strickjacken

Nach­dem ich das Schaf­fen der The Cardi­gans sträflich ignori­ert hat­te, habe ich die Band erst in den let­zten bei­den Jahren für mich ent­deckt (und lieben gel­ernt). Irgend­wie lief die Band in den 90ern kom­plett unter meinem Radar. Hier zwei stel­lvertre­tende Beiträge für ihr großar­tiges Schaf­fen: Rise & Shine aus dem Früh­w­erk der Band (ich ver­ste­he immer REISESCHEIN und muß an die DDR denken…) und das kom­plette Über­al­bum Super Extra Grav­i­ty in ganz­er Länge.


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Gladbeck: Das Geiseldrama

Ich habe gestern „Glad­beck: Das Geisel­dra­ma“ auf Net­flix geschaut. Meine aus­drück­liche Empfehlung für alle, die sich für bun­des­deutsche Geschichte und True Crime interessieren.

Der Jour­nal­ist Volk­er Heise stellt in der Net­flix-Doku­men­ta­tion „Glad­beck: Das Geisel­dra­ma“ die Ereignisse minu­tiös nach, ver­wen­det dabei auss­chließlich Orig­i­nalauf­nah­men. Die Geisel­nahme von Glad­beck im August 1988 ist eben­so Doku­ment mas­siv­en polizeilichen Ver­sagens wie jour­nal­is­tis­ches Schandmal.

Der Ablauf des Geisel­dra­mas sollte hin­länglich bekan­nt sein. Jegliche ethis­chen Maßstäbe wur­den über Bord gewor­fen. Sen­sa­tion­s­geile Jour­nal­is­ten drängten sich um die besten Plätze, ohne zu bedenken, dass Men­schen in höch­ster Gefahr waren. Am Ende star­ben drei Men­schen, die Bilder von der später ermorde­ten Silke Bischoff haben sich ins kollek­tive bun­des­deutsche Gedächt­nis gebran­nt. Eben­so der lock­er-läs­sige Ton, mit dem der RTL-Jour­nal­ist Hans Meis­er live mit einem der Ent­führer telefonierte.

Zum Vorschein kommt vor allem ein hem­mungs­los agieren­der Medi­en-Mob, der jede Dis­tanz ver­liert. Das sei in der Hitze der Geschehnisse passiert, hieß es später oft entschuldigend, reflek­tiert habe man erst später. Aber einige Beteiligte vor Ort zeigten schon damals ein Bewusst­sein dafür, dass etwas kom­plett aus dem Rud­er lief.

Ins­ge­samt ein emo­tion­al berühren­der und ver­stören­der Film.

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Der Wahrheit die Ehre

Heinz Rudolf Kun­ze ist in „unseren Kreisen“ ja nicht beson­ders wohlgelit­ten. Sein Album „Der Wahrheit die Ehre“ aus dem Jahr 2020 ist allerd­ings recht wohlger­at­en. Und der titel­gebende Song ist das Beste, was ich in den let­zten Jahren an deutschsprachiger Lie­der­ma­cherei gehört habe. Fein­ste Gitar­ren­zupfer­ei in der Tra­di­tion von Hannes Wad­er, Rein­hard Mey & Co. und ein sehr poet­is­ch­er Text. Ich habe zwar lei­der über­haupt keine Ahnung (aber wenig­stens eine unge­fähre Vorstel­lung!) worum es im Song geht, finde den Text allerd­ings ganz zauberhaft.

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Gwen Dolyns gesammeltes Schweigen

Ich bin kür­zlich über dieses großar­tige Cov­er von „Dr. Murkes gesam­meltes Schweigen“ der wei­thin bekan­nten Unter­grund-Rock­for­ma­tion EA80 gestolpert. Das nenne ich mal eine gelun­gene Coverversion!

Im Zuge der weit­eren Recherche habe ich mir alle bis­lang veröf­fentlicht­en Songs von Gwen Dolyn ange­hört und gebe hier­mit meine wärm­ste Empfehlung für ihren anspruchsvollen Indie-Pop (ich fasse es mal grob als solchen zusam­men) ab.

Wer sich beeilt, bekommt vielle­icht sog­ar noch eines der auf 70 Exem­plare lim­i­tierten Tapes ab, Dr. Murkes ist dort allerd­ings nicht drauf, aber auch alle anderen Songs sind absolute Knaller!

Im Jan­u­ar erscheint eine EP als form­schöne Schallplat­te, eine LP soll folgen.


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Ich klopfte und klapperte die Klinke

Weit­er geht es mit meinen Lieblings­di­alo­gen bzw. ‑monolo­gen aus alten Polizeiruf 110-Fol­gen. Heute Klaus Gehrke als Dr. Gün­ter Siebold in Folge 73 aus dem Jahr 1981.

„Ich klopfte und klap­perte die Klinke.“

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