The Smiths

Neues altes von Morrissey

Über den Jahreswech­sel sind erstaunliche Dinge auf morrissey-solo.com aufge­taucht. 2 User haben auf soundcloud.com diverse bis­lang unbekan­nte Demo- bzw. unveröf­fentliche Ver­sio­nen von The Smiths- und Mor­ris­sey-Songs gepostet. Einen guten Überblick neb­st direk­ter Down­load-Möglichkeit ver­schafft dieser Thread. Beson­ders erwäh­nenswert erscheint mir eine bis­lang unveröf­fentliche Ver­sion von Nev­er Had No One Ever, mit ein­er Trompete im Mit­tel­teil und kom­plett verän­dertem Gesang­steil. Auch son­st sind echte Perlen unter den Songs, wie z. B. das mir bis­lang gän­zlich unbekan­nte Kit.

Außer­dem gibt es einen Broad­cast-Mitschnitt des Sil­vesterkonz­ertes im USC Galen Cen­ter Los Ange­les. Hier der Thread samt Down­load-Link, das Konz­ert ist von erlesen­er Qualität.

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World Peace Is None Of Your Business — Morrisseys neues Album

Das neue Mor­ris­sey-Album World Peace Is None Of Your Busi­ness erscheint am 15. Juli (hier gibt’s einen Album­stream). Nach­fol­gende Zeilen ver­mit­teln einen ersten Eindruck…

Ich hab das Album in der Deluxe-Ver­sion (6 Bonus­songs) jet­zt mehrfach ange­hört und werde ein­fach nicht warm damit. Was mich selb­st über­rascht, denn bis­lang kon­nte ich jedem Mor­ris­sey-Album wenig­stens irgend­was abgewinnen.

Im Früh­jahr 1990 hab ich mir Viva Hate auf Kas­sette gekauft. Eigentlich sollte es einen LP wer­den, aber die war ger­ade nicht vor­rätig. Ich hat­te ger­ade erst über irgendwelche Kanäle erfahren, daß es über­haupt ein Soloal­bum von Mor­ris­sey gibt. Durch den eis­er­nen Vorhang sick­erten Infor­ma­tio­nen dieser Art nur spär­lich und von meinen geliebten The Smiths hat­te ich derzeit nur die pol­nis­che Ton­press-Pres­sung des Debü­tal­bums als echt­en Ton­träger sowie alle anderen Alben auf über­spiel­ten Kas­set­ten von Freunden.

The Smiths hat­ten immer eine beson­dere Bedeu­tung für mich. Tolle Pop­songs (damals nan­nten wir das Inde­pen­dent, hat­ten aber keine Ahnung, daß der Begriff genaugenom­men keine Musikrich­tung, son­dern eher eine Ver­trieb­sart kennze­ich­net) in Verbindung mit großar­ti­gen Tex­ten (von denen ich damals wenig ver­stand, aber fühlte, das sie gut sein mussten!).

Wom­it wir beim ersten Kri­tikpunkt von World Peace… wären: Die Texte. Sie sind stel­len­weise recht flach ger­at­en, lassen Romance und Teenage Angst — zwei bes­tim­mende The­men der alten Tage — schmer­zlich ver­mis­sen, sind keine bis­sige Anklage gegen Gott und die Welt mehr. Stattdessen scheint es, als habe Meis­ter Mor­ris­sey sein Wörter­buch gezückt und dort ein paar bil­lige Reime abgeschrieben: „Mad in Madrid, ill in Seville, lone­ly in Barcelona. Then, some­one tells you and you cheer… Hooray!, hooray!, The bull­fight­er dies! And nobody cries… Nobody cries, because we all want the bull to sur­vive. Gaga in Mála­ga, no mer­cy in Mur­cia, men­tal in Valen­cia…“ (aus The Bull­fight­er Dies). Wenn Mor­ris­sey For­give Some­one singt, ist das so, als würde Han­ni­bal Lecter veg­e­tarische Lasagne zu seinem Lieblings­gericht erk­lären. Oder auch Kiss Me Alot, der Song, der eben diese drei Worte mantra­haft bis zum Erbrechen wiederholt.

Zweit­er Kri­tikpunkt sind die größ­ten­teils völ­lig unin­spiri­erten und unin­spiri­eren­den Songs, die es in früheren, besseren Tagen nicht mal zur B‑Seite geschafft hät­ten. Es gibt kaum etwas, das hän­gen­bleibt, nichts das sich ein­prägt. Die hohe Kun­st des Schreibens eines guten Songs sucht man auf diesem Album lei­der weitest­ge­hend verge­blich. Wie sagte Rossi­ni doch einst über Richard Wag­n­er: „Wag­n­er hat wun­der­volle Momente, aber schlechte Vier­tel­stun­den in sein­er Musik.” Und genau­so füh­le ich über dieses Album.

Let­zter Punkt: Die Pro­duk­tion. Die ganze Plat­te klingt sehr flach und unpro­fes­sionell gemis­cht und gemas­tert. Die Instru­mente klin­gen durchgängig so, als kämen sie kom­plett aus dem Com­put­er. Vielle­icht kom­men sie sog­ar daher, wer weiß.

World Peace… ist alles andere als ein Glanzpunkt in Mor­ris­seys Schaf­fen. Es liegt irgend­wo im unteren Mit­telfeld, ziem­lich in der Nähe von Kill Uncle. Es ist schön, seine Stimme mal wieder zu hören, auch wenn er nichts neues zu sagen hat.

Ich jeden­falls bin ent­täuscht, gebe die Hoff­nung auf bessere Zeit­en und sub­stantiellere Alben aber nicht auf.

P.S. Auf Face­book und in ein­schlägi­gen Foren bin ich für eine Zusam­men­fas­sung dieser Albumkri­tik übri­gens schon ordentlich beschimpft wur­den. Hier mein Lieblingskom­men­tar, der kaum noch etwas mit der Musik zu tun hat und ganz gut zeigt, wie fatal­is­tisch und ver­bohrt die Fans des Meis­ters (zu denen ich mich zäh­le (zählte?)) sein können:


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Wenn ich einmal tot bin…

… möge man mich so ehren, wie es die Gemeinde Gabel­bach mit ihrem Heimat­po­et­en Rudolf Baum­bach tat: Man trauer­prozes­sion­ierte eine geschla­gene Woche lang. Der Trauerzug wurde von mehreren Blu­men­wa­gen aus Mess­ing ange­führt, gezo­gen von geschmück­ten Ziegen­böck­en. Es gab Frei-Cola für alle und man sang die lustig­sten Lieder der Smiths. Am Ende der Trauer­feier­lichkeit­en enthüllte man dem Gemein­de­po­et­en ein Denkmal.


Der Rit­ter und die Nixen
Rudolf Baumbach

Zwölf Rit­ter rit­ten durch am Wald
Mit Schw­ert und Schild und Sporen;
Sie scherzen und lachen und haben bald
Den recht­en Weg verloren.

Und plöt­zlich sehen sie durch den Tann
Ein stilles Wass­er blinken;
Sie reit­en hinzu, sie hal­ten an
Und lassen die Rösslein trinken.

Da rauscht das Schilf und schwankt und nickt,
Die Wasserlilien sich neigen,
Und aus dem See korallengeschmückt
Zwölf schöne Nix­en steigen.

Die Rosse zit­tern und schnauben bang,
Die Rit­ter star­ren und schauen,
Da tönt bestrick­ender Gesang
Vom Mund der Wasserfrauen.

»O fol­get uns in unser Reich,
Rot­wangige Erdensöhne;
Unsterblichkeit ver­lei­hen wir euch
Und ewige Jugendschöne.

Es kann ja doch die höch­ste Lust
Auf Erden nicht gedeihen;
Ihr find­et sie an unsr­er Brust,
Bei uns, den Wasserfeien.

Was euer Herz sich wün­schen mag,
Ihr findet’s auf dem Grunde;
Zum Augen­blick wird euch ein Tag,
Das Jahr zu ein­er Stunde.

In unserm kühlen Aufenthalt
erwarten euch Freuden und Wonnen,
Soviel als Nadeln ein Tannenwald
Und Tropfen zählt ein Bronnen.« –

Die Rit­ter hören’s, es wallt ihr Blut,
Sie sprin­gen behend vom Pferde.
»Wir fol­gen euch, Nix­en, in die Flut;
Fahr wohl, du staubige Erde!«

Da raschelt das Laub, und die Rit­ter sehn
Auf ein­mal einen braunen,
Dick­köp­fi­gen Waldzw­erg vor sich stehn,
Darob sie aufs neue erstaunen.

Das Zwer­glein hebt die Hand und spricht:
»Lasst guten Rat euch sagen:
Gehorcht den Wasser­frauen nicht,
Ihr müsstet’s bald beklagen.

Wahr ist es, was man euch verhiess,
Man hat euch nicht belogen;
Es liegt ein blühend Paradies
Im Schoss der blauen Wogen.

Es warten euer auf dem Grund
Viel Wonne und Vergnügen
Doch etwas hat der Nix­en Mund,
Gar weis­lich euch verschwiegen.

Es har­ren eur­er kampfbereit –
Erzit­tert, kühne Ritter,
behaftet mit Unsterblichkeit,
Zwölf Nixenschwiegermütter.«



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Schall & Wahn

Eigentlich sollte hier ein län­ger­er Artikel über meine in den let­zten Monat­en erwor­be­nen Ton­träger ste­hen. Der sah im Entwurf­ssta­di­um unge­fähr so aus. Stattdessen — vor allem, weil ich nicht gut im Rezen­sieren bin; aber auch, weil ein Großteil der Inter­pre­ten hier bere­its Erwäh­nung fand — gibt’s hier nur Fotos. Wer Fra­gen hat, kann ja in den Kom­mentaren fra­gen. Fra­gen kostet ja nix, und somit deut­lich weniger als z. B. Schallplatten.



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The Smiths — Unreleased Demos & Instrumentals

Kurz vor Wei­h­nacht­en ging ein kollek­tives Raunen durch die an fol­gsamen Jüngern nicht arme Glaubens­ge­mein­schaft der Smith­sian­er. Grund war die fro­he Kunde vom Auf­tauchen eines neuen Vinyl-Bootlegs der Smiths. An und für sich kein Grund zur über­mäßi­gen Freude, ist doch der Markt an Smiths-Bootlegs reich und schw­er über­schaubar. Dieses Mal jedoch war alles anders. Grund dafür sind die wirk­lich beson­deren Songs, die (übri­gens auss­chließlich auf Vinyl) veröf­fentlicht wur­den. So gibt es unter anderem eine Trompe­ten-gekrönte Ver­sion von Frankly, Mr. Shankly oder ein ange-reg­gae-etes Girl­friend In A Coma zu hören. Dazu haben diverse Songs leicht verän­derte Texte, so erfährt der Hör­er beispiel­sweise erst­mals warum Paint A Vul­gar Pic­ture so heißt. Gekrönt wird das Ganze von zwei bish­er unveröf­fentlichen Instru­men­tal­num­mern namens I Miss­es You und Heavy Track.

Hier die Track­list im Ganzen:

01 Reel Around The Foun­tain (final Troy Tate mix)
02 The Hand That Rocks The Cra­dle (John Porter mon­i­tor mix)
03 This Night Has Opened My Eyes (unre­leased stu­dio record­ing, June 1984)
04 Rusholme Ruf­fi­ans (ear­ly elec­tric ver­sion, July 1984)
05 I Miss­es You (unre­leased instru­men­tal, edit, Decem­ber 1984)
06 There Is A Light That Nev­er Goes Out (ear­ly take, Sep­tem­ber 1985)
07 The Queen Is Dead (orig­i­nal full-length unedit­ed version)
08 Frankly, Mr Shankly (unre­leased Stephen Street „trum­pets“ record­ing, Novem­ber 1985)
09 Ask (prob­a­ble first-ever take, 9 June 1986)
10 Is It Real­ly So Strange? (unre­leased stu­dio take, June 1986)
11 Shoplifters Of The World Unite (instru­men­tal)
12 Sheila Take A Bow (orig­i­nal John Porter record­ing, Jan­u­ary 1986)
13 Girl­friend In A Coma (ear­ly take, Jan­u­ary 1987)
14 Death Of A Dis­co Dancer (first take, April 1987)
15 Paint A Vul­gar Pic­ture (ear­ly take, April 1987)
16 Heavy Track (unre­leased instru­men­tal, April 1987)

Eine empfehlenswerte Track-by-Track-Besprechung gibt’s auf den Seit­en vom Unab­hängi­gen Fer­n­fahrer. Ich kon­nte eine Dop­pel-LP bei eBay ergat­tern, einige Exem­plare des Vinyls gibt’s immer noch bei eBay oder hier. Wer nach einem mp3-Down­load des Albums sucht, wird hier auf­grund des Urhe­ber­recht­es ((Wobei ein Boot­leg ja eigentlich an sich schon einen Urhe­ber­rechtsver­stoß darstellt. Somit ist eine gerippte Ver­sion eines Bootlegs ein Ver­stoß gegen das Urhe­ber­recht gegen das Urhe­ber­recht, also kwasi die Nega­tion der Nega­tion. Wie wir alle wis­sen, ergibt minus mal minus plus. Somit sind wir alle aus dem Schnei­der)) nicht fündig wer­den. Es emp­fiehlt sich jedoch, Google mit nüt­zlichen Worten zu füttern, um dann eventuell, wahrschein­lich und höch­stens unter Umstän­den fündig zu werden…

Ich empfehle dieses Album allen Smith­sonatik­ern auf das Aller­wärm­ste. Es gebi­etet sich, angesichts der veröf­fentlichen Songs/Versionen dur­chaus von ein­er kleinen Sen­sa­tion zu sprechen.

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David Cameron und The Smiths

„Both Mor­ris­sey and John­ny Marr have banned him from lik­ing them“, har har. David William Don­ald Cameron, Pre­mier­min­is­ter von Großbri­tan­nien in der Frages­tunde Prime Minister’s Ques­tions vom 8. Dezem­ber diesen Jahres. Der Pre­mier­min­is­ter wird nach The Smiths gefragt und danach, welche Smiths-Songs die protestieren­den Stu­den­ten wohl hören wür­den — Mis­er­able Lie, I Don’t Owe You Any­thing oder Heav­en Knows, I’m Mis­er­able Now. Die Antwort des Pre­mier­min­is­ters ist deut­lich weniger orig­inell als die Frage, aber seht selbst.

Ein Detail am Rande: Wer kann mir erk­lären, warum im englis­chen Par­la­ment ständig aufge­s­tanden und sich wieder geset­zt wird? Ist das ein Zeichen der Zustimmung?

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Kurz und schmerzvoll: Morrissey in Liverpool

Nach­dem Großmeis­ter Mor­ris­sey Ende Okto­ber beim Gig in Swin­don während des ersten Songs zusam­men­brach, gab es vorgestern neues Ungemach. Beim Konz­ert in Liv­er­pool warf ein Idiot während des zweit­en Songs mit ein­er Plas­tik­flasche und traf den Meis­ter am Kopf. Sel­biger brach das Konz­ert daraufhin ab. Jess­es, er is aber auch sen­si­bel… Ich bin ganz froh, daß ich für den 16. Novem­ber in Berlin kein Tick­et mehr bekom­men habe, wer weiß, wie lang das Konz­ert an diesem Abend dauern wird. Einen Vorteil hat die ganze Sache, ich kann das Liv­er­pool-Konz­ert vom 7. Novem­ber hier in fast kom­plet­ter Länge präsentieren: 😉



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Happy Birthday Morrissey!

Hap­py Birth­day Mor­ris­sey und alles Gute zum Fuf­fzich­sten! Danke für alles und über­haupt und so! Moz-Addicts Of The World — Unite And Take Over! Mein Plan für den 12. Juni in Berlin, die Szene bei 1.46 min. 😉

Pünk­tlich und passend zum 50. Geburt­stag des Meis­ters gibt es bei The Music Slut einen kosten­losen Mor­ris­sey/­Smiths-Trib­ute-Sam­pler. Noch bis zum 28. Mai ste­ht täglich ein weit­er­er Titel zum kosten­losen Down­load bere­it. Das ergibt am Ende einen Sam­pler mit 19 Cov­er-Ver­sio­nen. Gute Unterhaltung!

(via)

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