Aufgelesen: Schöne Konsum-Produkte und Mutti Arcandor

KONSUM — „Kauf ohne nachzu­denken schnell unseren Mist“, so lautete die wenig schme­ichel­hafte Volksmund-Beze­ich­nung für die Kon­sumgenossen­schaft der DDR. Die Genossen­schaft betrieb neben dör­flichen Lebens­mit­telgeschäften auch größere Kaufhäuser bzw. Kaufhallen und war nach der HO die zweit­größte Han­del­sor­gan­i­sa­tion der DDR. Das Wort Kon­sum spricht man in diesem Zusam­men­hang übri­gens mit Beto­nung auf dem „o“ („Konnsumm“).

Nach 1990 wur­den diverse kleinere regionale Genossen­schaften gebildet, die in großen Teilen der neuen Bun­deslän­der bis heute existieren. So z. B. auch mein geliebter Dor­fkon­sum, welch­er stets Wein­brand, Zigaret­ten und form­schöne Unter­wäsche für mich bere­i­thält. Wie ich auf den Kon­sum komme? Arcan­dor ist pleite. War im Prinzip auch nichts anderes als ein Kon­sum, nur ein bißchen größer, ein bißchen kap­i­tal­is­tis­ch­er und ein bißchen ver­wirren­der. Weil näm­lich bei diesen ganzen Dachkonz­er­nen bald nie­mand mehr weiß, wer eigentlich wozu gehört bzw. in welchen Konz­ern involviert ist. So war Arcan­dor beispiel­sweise Mut­ti für u. a. Karstadt, Quelle, den Rei­sev­er­anstal­ter Thomas Cook und den TV-Sender HSE 24. Außer­dem gehört das KaDeWe in Berlin und der Bil­ligflieger Con­dor dem Konz­ern. Nun, ich hab schon länger kein Karstadt-Waren­haus mehr besucht, auch bei Quelle hab ich nix bestellt. Meine Verbindun­gen zu Arcan­dor hal­ten sich also in engen Grenzen.

Um ehrlich zu sein, ich wollte eigentlich gar nicht mit Arcan­dor anfan­gen. Ich wollte stattdessen lieber diesen Artikel und die Foto­strecke hier zum The­ma DDR-All­t­agskul­tur empfehlen, die weck­en näm­lich schöne Kon­sum-Erin­nerun­gen. Gute Unterhaltung!

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