Punkrock

TV-Tipp: Winter adé

TextAm morgi­gen Don­ner­stag um 23.35 Uhr läuft im rbb-Fernse­hen die DEFA-Pro­duk­tion „Win­ter adè“ (1988) von Helke Mis­sel­witz, ein wun­der­bar­er Doku­men­tarfilm, der Frauen ver­schiede­nen Alters und unter­schiedlich­er sozialer Prä­gung in der ehe­ma­li­gen DDR porträtiert.

Eine Reise von Nord nach Süd im let­zten Jahr der DDR, die schon vom Wun­sch nach Verän­derung geze­ich­net scheint. Helke Mis­sel­witz beobachtet Punkmäd­chen, Arbei­t­erin­nen, Intellek­tuelle — Frauen, wie sie unter­schiedlich­er nicht sein könnten.

Die berühmte Doku­men­tarfilm­regis­seurin lässt sie von ihren Hof­fun­gen und Ent­täuschun­gen im real existieren­den“ Sozial­is­mus erzählen. Gegen­seit­ige Sym­pa­thie erfüllt jede ihrer Begeg­nun­gen mit den starken und selb­st­be­wussten Frauen, die mit Sou­veränität Frag­würdigkeit­en ihres Lebens benen­nen, aber auch mit denen, die sich schw­er­er in der Welt zurechtfind­en und mit denen, die hart arbeit­en und sich müh­sam durchs Leben schla­gen. Heit­erkeit durchzieht den Film, Nähe und Wärme. Es bleibt die Hoff­nung auf eine men­schlichere Zukunft.

Der Film wurde auf dem 31. Leipziger Doku­men­tarfilm­fes­ti­val 1988 mit der „Sil­ber­nen Taube“ aus­geze­ich­net. Im DDR-Fernse­hen wurde er dann aber trotz seines großen Erfol­gs nicht aus­ges­trahlt. Das rbb-Fernse­hen zeigt ihn anlässlich des „52. Inter­na­tionalen Leipziger Fes­ti­vals für Doku­men­tar- und Ani­ma­tions­filme“. (Quelle)

Eine der besten DDR-­Dokus: sen­si­bel, humor­voll und nah am Leben.

Win­ter adé
Deutsche Demokratis­che Repub­lik, 1988, 115 min

Regie: Helke Misselwitz

rbb-Fernse­hen
29. Okto­ber 2009, 23.35 Uhr

Foto: ARD

TV-Tipp: Winter adé Kommentare...

, , , , , , ,

Sie haben uns Raketenrucksäcke versprochen, aber alles was wir bekamen, war dieser lausige Beitrag

Kaum hält Gevat­ter Herb­st Einzug in hiesige Gefilde, schon ziehen sich große Teile des Volkes an ihre mikro­prozes­sorges­teuerten Rechen- und Datenüber­tra­gungsap­pa­ra­turen zurück und beglück­en die Welt mit ihren Beiträ­gen. So auch Neu-Kol­lege Mar­cus, der nun eben­falls unter die Blog­ger gegan­gen ist. Und sogle­ich mit einem tollen Stück Musik überrascht:

We Were Promised Jet­packs — „Qui­et Lit­tle Voices“

Das Album der schot­tis­chen Band hab ich heute früh als Down­load erstanden und es ist sehr sehr gut. Fan­tastisch dun­kler und kom­plex­er Post-Punk mit genau der richti­gen Menge an Ver­track­theit. Nicht soooo ver­trackt, das es anstren­gend würde, aber so kom­plex, das es Spaß macht das Album zu ent­deck­en. Absolute Kaufempfehlung!

Mehr Infos unter:
myspace.com/wewerepromisedjetpacks

Sie haben uns Raketenrucksäcke versprochen, aber alles was wir bekamen, war dieser lausige Beitrag Kommentare...

, , , , , ,

The Day After Tomorrow Will Be A Good Day…

… denn am day after tomor­row erscheint das neue New Mod­el Army-Album „Today Is A Good Day“ in Deutsch­land. Was in unten­ste­hen­dem Album-Pro­mo-Clip erklingt, klingt mehr als vielver­sprechend und makes me wahnsin­nich uff­jere­hcht. Ein­mal heißt es nun noch schlafen bis tomor­row, dann nochmal bis zum day after tomor­row, der ein good day sein wird, schließlich heißt das Album ja so. Also „Today Is A Good Day“. Was qua­si über­mor­gen ist. Ach, ich hab mein Herz an doofe Wort­spiele ver­loren! See you dem­nächst in the Plat­ten­laden of your größt­möglich­es Ver­trauen or an the Vorbestellertheke in the wahnsin­nich inter­es­san­ten Inter­net. Mahlzeit.


The Day After Tomorrow Will Be A Good Day… Kommentare...

, , ,

Achtung! Wir kommen.

… und wir kriegen Euch alle!

bb_achtung

So der Titel ein­er ger­ade erschiene­nen DVD, die vorgibt, die inof­fizielle Fort-Fort­set­zung zur DEFA-Doku­men­ta­tion flüstern & SCHREIEN zu sein. Nach mit­tler­weile gefühlten 10 Jahren der Ankündi­gung und eben­so langem Rechtsstre­it mit Rrrrrramm­stein (deren Mate­r­i­al ent­fer­nt wurde), hat es das Bild­ma­te­r­i­al tat­säch­lich auf den Sil­ber­ling geschafft.

Worum geht’s?

Die Drehar­beit­en began­nen im Früh­jahr 1990. Drei Jahre dokumen­tierten der DEFA-Kam­era­mann Stef­fen Sebas­t­ian und der Regis­seur Carl G. Hardt das Geschehen im Pren­zlauer Berg und Berlin Mitte: Das Beset­zen von Häusern wie die Schön­hauser 5, den Eimer und Red Pub, das Tacheles, das Auflösen und Entste­hen von Bands, Konz­erte in Thürin­gen und an der Ost­see, die Aktio­nen des Piratensenders „Radio P“, die Rekon­struk­tion der Syn­a­goge in der Oranienburgerstrasse …
Aljoscha „Alexan­der“ Rompe — Front­mann der Band Feel­ing B — war ein­er der aktivsten Köpfe in dieser aufre­gen­den Zeit und Pro­tag­o­nist während der filmis­chen Materialsammlung.

1993 entsch­ieden der Auf­nah­meleit­er des DEFA-Kinofilms „flüstern & SCHREIEN“ (1988) Stephan Roed­er und der Pro­duc­er des Filmes Carl G. Hardt — in ihrem Wahnsinn — einen neuen Musik­film zu pro­duzieren. Nun­mehr, nach 20 Jahren aufwendi­ger Drehar­beit­en liegt das Ergeb­nis vor. (Quelle)

Die DVD beleuchet und begleit­et also einige Bands in den Jahren nach der Wende. Vertreten sind Feel­ing B, Sandow, Frey­gang, San­ta Clan, Die Skep­tik­er, The Inchtabokat­a­bles, Blind Pas­sen­gers, Brain Drain sowie Cul­tus Fer­ox. Die bei­den let­zt­ge­nan­nten Bands sagen mir über­haupt nix, der Rest allerd­ings inter­essiert mich sehr.

Nach dem qua­si inof­fiziellen zweit­en Teil von flüstern & SCHREIEN (der bere­its 1994 erst­mals im dama­li­gen ORB lief), liegt somit der dritte Teil der Geschichte vor.

Der Trail­er wirkt lei­der ein bißchen wirr und zusam­men­hangs­los; ich hoffe mal, er ist kein Beispiel für die tat­säch­liche Film­fas­sung auf DVD. Meine Bestel­lung ist unter­wegs, Rezen­sion ergänze ich gegeben­falls. Ein paar weit­er­führende Links gibt’s unter dem Trailer.

Achtung! Wir kom­men. — Die Website

flüstern & SCHREIEN — Wikipedia / Amazon.de / Progress Film Verleih

Die Fort­set­zung von 1994 kann hal­be­gal bei Youtube ange­se­hen wer­den, hier der Link zum ersten von fünf Teilen, den Rest find­et ihr selbst.

Achtung! Wir kommen. Kommentare...

, , , , , ,

Fotos der unruhevollen Jugend

Ein fan­tastis­ches Fotoarchiv mit knapp 200 Bildern der unruhevollen Jugend find­et sich im Flickr-Port­fo­lio von Ste­fan Mai. Die unruhevolle Jugend, war die Jugend, die in den Jahren 198X bis ca. 1993 den soge­nan­nten anderen Bands lauschte. Herr Mai hat Ende der 80er diverse Konz­erte besucht und präsen­tiert Auf­nah­men u. a. von Feel­ing B, Tina Has Nev­er Had A Ted­dy­bear, Die Skep­tik­er, Die Fir­ma, Sandow, Die Drei von der Tankstelle, die anderen und San­ta Clan. Inhaltlich wie auch fototech­nisch eine äußerst gelun­gene Mini-Ausstellung.

1. Mai 1989, Berlin-Weißensee. Livekonzert mit Sandow, Die Skeptiker, 9 Tage alt



Open Air in Nauen am 4. Juni 1988 mit Pasch, die anderen, Santa Clan, Die Drei von der Tankstelle, Feeling B und Die Firma. Vorn Tatjana Besson, Bassistin der letztgenannten Band. Im Hintergrund Paulchen Landers, heute Rammstein-Gitarrist.



Noch ein Bild vom selben Konzert. Meister Landers mit Aljoscha. Ganz rechts müßte Christoph Zimmermann sein. Falls nicht, korrigiert mich.



André Greiner-Pol, Freygang



Kai-Uwe Kohlschmidt, Sandow. Den diabolischen Blick hat er heute noch drauf.



Weit­er­führende Links zum Thema:

Alle Fotos von Ste­fan Mai gibt’s hier

Lied von der unruhevollen Jugend — Feel­ing B
Die anderen Bands
Parock­tikum — Web­site von Lutz Schramm, Mod­er­a­tor des leg­endären Parock­tikum auf DT64. Riesen­großes Audio-Archiv!
podcast.parocktikum.de — der (lei­der viel zu sel­ten aktu­al­isierte) Pod­cast zum Thema

Fotos der unruhevollen Jugend Kommentare...

, , , , , , , , , , ,

EX XX — Livetape

Kol­lege Killerblau hat sich die Mühe gemacht (Danke!), das Ende let­zten Jahres in den Weit­en des Net­zes aufge­tauchte ominöse Live­tape von EA 80 in Einzel­tracks zu split­ten. Das Tape kann hier herun­terge­laden wer­den. Die Titel­na­men wur­den zu ca. 2/3 der Tracks bes­timmt, falls jemand noch mehr iden­ti­fizieren kann, im EA80-Forum ist Platz für Deine Nachricht.

EX XX — Livetape Kommentare...

, , , ,

Leipzig soll brennen

Schau nicht in die Häuser, denn sie lachen Dich aus
Sie sind so alt, sie haben viele Narben.
Sie haben Dich gesehn und Du warst noch ein Kind.
[…]
Mein Haus ist schwarz und es ste­ht allein.
Es hat keine Fen­ster und es kommt nie­mand rein.

Wir kamen dann aber doch rein, näm­lich ins UT Con­newitz im gle­ich­nami­gen Leipziger Stadt­teil. Ein schön­er Ort für Konz­erte, genau der richtige Grad an Abgewrack­theit, entspan­ntes und friedlich­es Pub­likum, ein mor­bides Ambi­ente eines alten Kinosaals. Der per­fek­te Ort für ein EA80-Konzert.
Ich kann mich nicht erin­nern, jemals in Leipzig gewe­sen zu sein. So war es also eine dop­pelte Pre­miere: Zum ersten Mal in Leipzig, zum ersten Mal EA80 nach der Jahrtausendwende. Mein ins­ge­samt drittes Konz­ert der Band, nach 1995 in Berlin, zusam­men mit den Box­ham­sters, und 19?? in Hildesheim, auch hier zusam­men mit den Box­ies. Anders als früher, anders als gedacht, aber nicht schlechter. Die Setlist war okay, auch wenn ich mir vielle­icht noch den ein oder anderen älteren Hit gewün­scht hätte. Das Pub­likum eben­falls sehr angenehm, vom mit­te­lal­ten Goth­ic mit Chris­t­ian Death-Patch, über den Kid­punk und die Rock­a­bil­ly-Damen bis zum Nerd alles vertreten. Vorherrschende Farbe des Abends war natür­lich schwarz. Heiß war es, und zwar richtig heiß. Ich hab nach zwei Drit­teln des Konz­erts den Saal ver­lassen … entwed­er sind die Konz­erte heißer als früher oder ich bin älter als früher. Let­zteres wohl defin­i­tiv, aber irgend­wie wurde früher auch nicht soviel geschwitzt. Oder die Luft war bess­er. Früher war ja eh alles bess­er, wahrschein­lich also auch die Luft.
Ach ja, Vor­bands: Das Troll­brot Orches­tra ver­suchte sich in lei­dlich unter­halt­samem Elec­tro-Trash, den Namen der Pausen­band hab ich bere­its wieder vergessen. Und das völ­lig zu Recht.
Glück­licher­weise hab ich die Reise-Son­dered­i­tion des Konz­ertes erste­hen kön­nen (jaja­ja!!!) und oben­drauf noch die lang gesuchte Pic­ture-12″ der „Vor­sicht Schreie“. Und das zu zivilen Preisen, ohne dem eBay-Irsinn erliegen zu müssen.

Wirk­lich schöne Fotos des Abends gibt’s bei Steffi.

Leipzig soll brennen Kommentare...

, , ,

Schleimkeim

Dieses Buch hab ich ger­ade in atem­ber­auben­der Reko­rdzeit gele­sen und möchte es hier­mit wärm­stens empfehlen. An dieser Stelle her­zlichen Dank an jeman­den, der mir dieses Buch geliehen hat und weiß wer gemeint ist. 😉

Da die einzige Ama­zon-Kun­den­rezen­sion genau das aus­sagt, was auch ich gesagt hätte, übernehme ich den Text ein­fach mal ganz schamlos.

„Satan, kannst du mir noch mal verzeihen:
Otze Ehrlich, Schleimkeim und der ganze Rest“

Ich kann mich erin­nern, in den frühen 90ern den ersten Post-Anschluss DDR-Punk-Sam­pler „Sich­er gibt es bessere Zeit­en (…)“ als LP erwor­ben zu haben, damals fiel mir eine Band durch ihren räudi­gen, der­ben Sound und den ungewöhn­lichen Gesang beson­ders auf: Schleimkeim. Der Name war albern, die Texte sim­pel, die Musik prim­i­tiv, aber die Band hat­te das gewisse Etwas und ließ die restlichen Bands auf diesem Sam­pler alt ausse­hen. Mit den Jahren hat­te ich die Band und die Punkszene weit­ge­hend aus den Augen ver­loren, bis ich vor kurzem anf­ing, mich mit Musiker­bi­ogra­phien zu befassen. Auf mein­er Suche stieß ich dann auf dieses Werk und musste es sofort haben. Ich habe es in 1 1/2 Tagen ver­schlun­gen! Ähn­lich wie in „Ver­schwende deine Jugend“ lässt man hier Wegge­fährten und andere Zeitzeu­gen zu Wort kom­men, so entste­ht ein vielschichtiges, ins­ge­samt wenig schme­ichel­haftes Por­trait eines genialen, erfind­ungsre­ichen Kün­stlers, der stets mit dem Kopf durch die Wand ging und ohne Rück­sicht auf andere oder sich selb­st „sein Ding“ durchge­zo­gen hat. Erwartungs­gemäß fand die Geschichte des Dieter „Otze“ Ehrlich ein tragis­ches Ende, aber lest doch ein­fach selbst…

* Broschiert: 175 Seiten
* Ver­lag: Ven­til; Auflage: 1 (März 2008)
* Sprache: Deutsch
* ISBN-10: 3931555690
* ISBN-13: 978–3931555696

Quelle / Bei Ama­zon bestellen.

Schleimkeim Kommentare...

,
Nach oben scrollen