Pressqualität

The Smith Street Band live @ Little Elephant

Wer diese Seit­en regelmäßig besucht, wird um meine Vor­liebe für The Smith Street Band wis­sen. Nach­fol­gen­des Video zeigt die Band in den Lit­tle Ele­phant (Stu­dios?). Die gezeigte Ses­sion, beste­hend aus For­rest, Birth­days, Sigour­ney Weaver und dem Nir­vana-Cov­er Ter­ri­to­r­i­al Piss­ings, wurde mit­geschnit­ten und ist wie alle Lit­tle Ele­phant-Ses­sions als 12“-Platte erhältlich.

Im Gegen­satz zum herkömm­lichen Ver­fahren, bei denen Schallplat­ten unter hohem Druck gepresst wer­den, wer­den die Plat­ten von Lit­tle Ele­phant im soge­nan­nten „Lathe Cut“-Verfahren hergestellt. „Lathe Cut“ läßt sich unge­fähr mit „spanab­hebend“ über­set­zen, das heißt, ein Sichel schnei­det die Rillen in den Rohling. Die Qual­ität der geschnit­te­nen Plat­ten gilt landläu­fig als eher beschei­den und echtem HiFi-Genuß eher abträglich. Lit­tle Ele­phant nimmt auf der Web­site den Mund allerd­ings sehr voll: „We are here to erase the stig­ma of lathe cut records. The term has often been asso­ci­at­ed with being lo-fi and infe­ri­or. The records we are com­pa­ra­ble to fac­to­ry pressed records in terms of sound qual­i­ty, dura­bil­i­ty, and playa­bil­i­ty.“ Ich habe die 30 US-$ für die bei­den Ses­sions der Smith Street Band mal investiert und lasse mich vom Ergeb­nis und von der Audio­qual­ität über­raschen. Auch, wenn ich für die Liefer­ung aus den USA wohl wieder beim Zoll auf­schla­gen darf, was zusät­zliche 120 km Strecke und 2 h Fahrtzeit beanspruchen wird. Was tut man nicht alles für eine sein­er Lieblingsbands… 😉

Wer mehr über das Lathe-Cut-Ver­fahren bei Lit­tle Ele­phant wis­sen möchte, schaut sich dieses Video an.

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Spanish Love Songs – Schmaltz

Seit län­ger­er Zeit mal wieder ein Tipp aus unser­er Musikredak­tion: Span­ish Love Songs leg­en mit Schmaltz ihr zweites Album vor. Wer auf emo­tionalen Punkrock à la The Smith Street Band ste­ht, sollte zuschla­gen. Geboten wer­den mitreißende Hym­nen emo­tionalen Charak­ters mit sehr per­sön­lichen Tex­ten. Das Album war in zwei Ver­sio­nen bei Uncle M erhältlich, die 100er Auflage in Weiß/Rot ist allerd­ings schon ausverkauft. Musikalisch top; und da ich in let­zter Zeit ver­stärkt auf die Qual­ität der Schallplat­ten achte, muß ich auch hier wieder sagen: Pressqual­ität so lala. Gepresst bei GZ Media, es gibt wieder die üblichen Störg­eräusche, angedittschte Cov­er und hal­bz­erko­rkelte Textblät­ter. Das übliche eben, lei­der. Nichts­destotrotz soll­ten Fans von The Men­zingers, Iron Chic, Mod­ern Base­ball, Tiny Mov­ing Parts oder auch The Gaslight Anthem bedenken­los zuschla­gen. Tolles Album mit 8/10 Bördekartof­feln in der Wertung.

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Meine Hand für mein Produkt: Vinyl-Pressqualität 2018

Das Schallplat­tenkaufen macht dieser Tage keinen allzu großen Spaß mehr. Ich bin weit davon ent­fer­nt, ein audio­philer Snob zu sein, aber was uns Musik­lieb­habern mitunter ange­boten wird, ist schon ein mit­tel­große Frechheit.

Press­rück­stände auf den Plat­ten, Schlieren, unsaubere Rän­der, „off-centre“-Pressungen oder Höhen­schläge scheinen heutzu­tage eher die Regel als die Aus­nahme zu sein.

Ich möchte nie­man­dem ans Bein pieseln, aber ins­beson­dere R.A.N.D. Muzik aus Leipzig sind mir in dieser Hin­sicht neg­a­tiv aufge­fall­en. Im let­zten Jahr schon hat­te ich bei Die Art — XXX Live mas­sive Höhen­schläge auf allen drei Plat­ten fest­gestellt. Dieses Jahr ging es bei den Box­ham­sters und Panikraum munter weit­er, siehe unten­ste­hende Videos. Meine Anfrage beim Major Label blieb dahinge­hend lei­der unbeantwortet.

Höhen­schlag (Box­ham­sters – „Demut & Elite“ Reis­sue auf Major Label, gepresst bei R.A.N.D. Muzik Leipzig)

„Off centre“-Pressung mit Höhen­schlag. Ich hat­te lei­der eine unruhige Hand, in echt sieht es noch schlim­mer aus. (Panikraum – „Kopfki­no“ auf Major Label, gepresst bei R.A.N.D. Muzik Leipzig)

Die neue Plat­te der Skep­tik­er ist eben­so völ­lig ver­hun­zt und voller Clicks und Aus­set­zer. Das Press­werk kon­nte ich in diesem Fall nicht iden­ti­fizieren. Ein weit­eres Neg­a­tivbeispiel sind alle Pres­sun­gen von Mor­ris­seys „Low In High-School“. Bei dieser Plat­te hat man es geschafft, sagen­hafte 27 Minuten Audio pro Seite zu pressen – was die Plat­te unglaublich leise macht. Außer­dem ziehen sich diverse Störg­eräusche wie Knis­tern und Knack­sen durch bei­de Plattenseiten.

Ein Faz­it hab ich nicht, ich weiß aber, das viele Massen­pres­sun­gen aus den 80iger Jahren deut­lich bess­er laufen und klin­gen als viele heutzu­tage gepresste Plat­ten. Und das ist – ger­ade auch bei den Preisen, die heutzu­tage für Schallplat­ten ver­langt wer­den – eine Frech­heit. Ob’s am Know How oder an der Tech­nik liegt, bleibt für mich im Dunklen…

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