Nonsens

Hamsterkauf

Zoohand­lung besucht.
Meer­schweinchen ausverkauft.
Verkäufer: Meer­schweinchen­man­gel im ganzen Land.
Wegen erhöhter Nach­frage aus Asien.
Alter­na­tive überlegt.
Ham­ster gekauft.
„Hol­ger“ getauft.
„Hal­lo Holger!“
„Hal­lo Torsten!“

Kostümver­leih besucht.
Peitsche und alber­nen Hut geliehen.
Dres­sur begonnen.

Mor­gen mehr.

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Mehr Planungssicherheit durch Meerschweinchen

Gut eine Stunde vor Mit­ter­nacht kreis­cht­en die Katzen und bell­ten die Hunde unaufhör­lich durch des Dor­fes dun­kle Gassen; so daß ich mich bere­its frug, ob eventuell ein Erd­beben oder ähn­lich­es Unbill in seinen besten Anzug schlüpfte, um mein Dorf in den kom­menden Stun­den mit einem außer­plan­mäßi­gen Besuch zu beglück­en: Grüß Gott, Gevat­ter Erd­beben, mein Name! Unsere lieben Kol­le­gen, die Haus‑, als auch unsere nicht ganz so lieben Kol­le­gen, die Wildtiere, sind in der Lage, Unheil bere­its vor dem Ein­tr­e­f­fen des­sel­ben zu erken­nen und entsprechend anzuzeigen. Allerd­ings beschränkt sich diese Fähigkeit auf das Erken­nen natür­lich­er Gefahren, wie oben erwäh­n­ter Erd­beben, jedoch lei­der nicht auf unvorherge­se­henen Schreck­en rein men­schlich­er Natur. Nie­mand — ich wieder­hole: NIEMAND! warnt dich vor der buck­e­li­gen Ver­wandtschaft, wenn sel­bige son­ntags unangekündigt um spätestens 8.30 Uhr — nein, nicht an der Türe klin­gelt! — son­dern bere­its mit einem Bein im Schlafz­im­mer ste­ht, in dem ich mich zu angeben­er Zeit aufzuhal­ten pflege. Ich werde mir zu diesem Zwecke ein Meer­schweinchen abricht­en. Über die Fortschritte halte ich euch auf dem laufenden.

Euer Meer­schweinchen-Bändi­ger

P. S. Das befürchtete Erd­beben ist nicht eingetrof­fen, oder die Vor­warnzeit der Tiere ist > 24 Stun­den. Vielle­icht ja morgen…

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BRAVO — ein Hort der Unmoral?!

Jus­ta­ment stieß ich durch Zufall auf einen obskuren Vere­in namens Deutsche Vere­ini­gung für eine Christliche Kul­tur (DVCK) e.V. der unter anderem gegen die Jugendzeitschrift „BRAVO“ mobil macht. Auf der Web­site des Vere­ins kann man eine entsprechende Peti­tion unterze­ich­nen. Ich zitiere mal aus der Begrün­dung des Vere­ins die Unmoral der BRAVO betreffend:

In jed­er Aus­gabe gibt es Berichte über The­men wie „Kama­su­tra“, „Ero­tis­che Ausstrahlung“, „Oral­sex“ usw. usf., natür­lich mit den dazuge­höri­gen Erotik- und Nack­t­fo­tos, abge­se­hen von sex­uellen Per­ver­sio­nen, wie beispiel­sweise Fes­seln und Sadomasochismus.

Bizarres wird als „cool“ und „toll“ dargestellt, wie beispiel­sweise die „Rock-Par­ty“ der Punk-Gruppe „Tokio Hotel“, die zu ein­er Zer­störung­sorgie wurde. Die Liste solch­er Beispiele kön­nte man beliebig erweitern.

Die „Punks“ von Tokio Hotel ver­anstal­ten also wüste Rock-Par­ties inkl. Zer­störung­sorgien, bei denen sie ihre Zahn­bürsten zer­brechen und ihre Pyja­mas zer­reißen! Auf­s­tand, Revolte, Rebel­lion!  Ero­tis­che Ausstrahlung ist des Teufels! Das Kama­su­tra bleibt bess­er ein Buch mit sieben Siegeln! Weiche Satan, weiche! 😀

Nach einem Blick in den Tätigkeits­bericht 2006 des Vere­ins wird mir ohne­hin speiü­bel: Viel­er­lei Aktio­nen gegen Abtrei­bun­gen und gle­ichgeschlechtliche Ehen. Fun­da­men­tal­is­mus fand ich immer schon zum Kotzen, den religiösen ganz besonders.

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Wissenwertes über Meister Lampe

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„Junger Feld­hase“ von Albrecht Dürer

Ostern. Alle Jahre wieder. Leise rieselt der Schnee. Wie ver­bringt der gemeine Feld­hase seinen lieben lan­gen Tag? Genau, er tum­melt sich. Und zwar auf der Börde weit­en Ack­er­flächen. Wenn er sich ger­ade mal nicht tum­melt, was nicht allzu häu­fig vorkommt, ste­ht er bis an die schar­fen Nagezähne bewaffnet in Lauer­stel­lung, um bei erst­bester Gele­gen­heit dem ein oder anderen Jäger das Fell über die Ohren zu ziehen.

Recht so, lieber Feld­hase, wohlgetan!

Kommt unser Fre­und Feld­hase dann nach voll­brachtem Tag­w­erk zurück in seinen Hasen­bau, warten seine Kinder schon auf ihn, voller Vor­freude auf ihre ihnen jet­zt zuste­hen­den Hasen­brote. Während seine Kinder noch mampfen und die Hasen­brote unter ihren Hasen­scharten in Rich­tung Hasen­ma­gen ver­schwinden, hat sich unser Meis­ter Lampe bere­its seine Bettstatt gerichtet: der Hase liegt im Pfeffer!

Jet­zt wißt ihr, wie der Hase läuft!

Schöne Ostern euch da draußen!

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In Ritas Hafenbar

Gele­gentlich ist es an der Zeit, mit altherge­bracht­en Sit­ten und Gebräuchen zu brechen und den Unvorherse­hbarkeit­en des Lebens entschlosse­nen Mutes ins Auge zu blick­en. Die Rou­tine ist der höch­ste Feind der Spon­tan­ität, sie hält let­ztere im Keller gefan­gen und prügelt mit der Peitsche der Berechen­barkeit gnaden­los auf sie ein. Im Angesicht dieser Erken­nt­nis beschloß ich, meinen fre­itäglichen Kneipen­abend in „Ritas Hafen­bar“ auf Dien­stag vorzu­ver­legen. Ehrlich gesagt, war dies nicht der einzige Grund:

Ich hat­te ziem­lichen Durst.

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In der Spelunke — deren Innenein­rich­tung an eine Alt­bau­woh­nung im Buck­au der 80iger Jahre erin­nert — angekom­men, gesellte ich mich zu meinen Trinkbrüdern und Spießge­sellen, Holzbein-Horst und Schlitzer-Kalle. Sie hiel­ten bere­its ein mit­tels Wärm­flasche vorge­heiztes Plätzchen für mich frei, ein Ser­vice, den ich beispiel­sweise in heuti­gen mod­er­nen Schnell­restau­rants beina­he kör­per­lich schmerzhaft ver­misse. Bei meinem let­zten Besuch in ein­er dieser urba­nen Lokalitäten ern­tete meine dies­bezügliche Frage nach Platzre­servierung und ‑vor­wär­mung nur ver­ständ­nis­los­es Kopf­schüt­teln. Dabei geht nichts über einen gut gewärmten Platz, man sitzt sofort deut­lich bess­er, das wohlige Gefühl des Heimis­ch­seins stellt sich bere­its nach weni­gen Sekun­den ein. Ein kalter Sitz­platz hinge­gen ist nicht nur des Popos größter Feind son­dern auch dem all­ge­meinen Wohlbefind­en abträglich. Und auf das Aller­schärf­ste anzuprangern!

Zurück zu Horst und Karl-Heinz. Wir bestell­ten je ein Her­rengedeck samt Brathäh­nchen und geri­eten ins Plaud­ern, sprachen über die Widrigkeit­en, die das Leben in großer Zahl für uns bere­i­thält, über die Geschäfte und den Lauf der­sel­ben, über Fam­i­lie, Bekan­nte, Ver­wandte und Trend­sportarten, über dies und das, jenes und solch­es, kurzum: Wir rede­ten so daher. Als mir Horst und Karl-Heinz Neuigkeit­en aus ihrem Geschäft­sleben berichteten (die Art von Geschäften ist für diesen Beitrag nicht von Belang) gewann ich zunehmend den Ein­druck, daß bei­de maßge­blich dafür ver­ant­wortlich sind, daß die Liste der Tod­sün­den vom Vatikan ger­ade erst erweit­ert wurde. Eine dun­kle Ahnung, das bei­de ihr Geld in eher dun­klen Kanälen — hier meine ich nicht die zweifel­sohne ehren­werten Her­ren vom Abwasser­we­sen — ver­di­enen, hat­te ich schon immer. Das ihre Kanäle jedoch so aus­ge­sprochen dunkel sind, das sie von keinem Licht­strahl je erhellt wer­den, war auch mir neu. Gegeben­falls werde ich zu einem späteren Zeit­punkt aus­führlich­er wer­den, ich bitte um Ihr Ver­ständ­nis. Man weiß ja nie, wer so alles mitliest.

Nach­dem wir also unser erstes Her­rengedeck getrunk­en hat­ten und dazu übergin­gen, Brathäh­nchen-nagend Löch­er in die Luft zu star­ren, flog mit einem kräfti­gen Rumms! die Türe auf und here­in kam flot­ten Schrittes der dritte Schurke im Bunde: Unser so lange und so schmer­zlich ver­mis­ster Brotgenosse Bulet­ten-Bruno. Suchend blick­ten seine Augen aus tiefen Höhlen durch den Raum und als er uns erblick­te erschallte sein kräftiger Bass mit einem „Na, ihr Lüt­ten?! Bulet­ten-Bruno ist wieder da!“ zu uns herüber…

[Fort­set­zung fol­gt fielleicht]

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Was macht eigentlich … Bodo Parittke?

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Bodo Parit­tke, freis­chaf­fend­er Stahlschmir­gler aus Sin­delfin­gen gelangte 1987 als Erfind­er der „Boden­losen Frech­heit“ zu Wel­truhm. Was macht Bodo Parit­tke heute? Die Börde­be­hörde fragte nach …

Herr Parit­tke, Ihre Erfind­ung im Jahre 1987 hat Ihr Leben verän­dert. Wie geht es Ihnen heute?
Es geht mir gut, ich habe mein Auskom­men. Nach Erfind­ung der Frech­heit lief der Absatz auch ganz gut, zahllose Bestel­lun­gen aus halb Schwaben trudel­ten bei mir ein. Dann lief es ab 1988 etwas ruhiger, aber von den Lizen­zverkäufen in alle Welt kann ich sehr gut leben. So haben beispiel­sweise die Chi­ne­sen die „Boden­lose Frech­heit“ gle­ich mit dem Erweiterungsmod­ul „Auch noch große Fresse dazu?!“ gekauft. Sie pro­duzieren alles in ein­er riesi­gen Min­i­man­u­fak­tur in Pantikai.

Chi­na — ein her­vor­ra­gen­des Stich­wort. Halb Asien liegt in inzwis­chen zu Füßen, Sie umwe­ht die Aura eines Pop­stars. Woran liegt’s?
Das kann ich mir selb­st nicht so richtig erk­lären. Muß mit meinem fan­tastis­chen Ausse­hen oder meinem beina­he überirdis­chen Charis­ma zusammenhängen.

„Beschei­den­heit ist eine Zier, Parit­tke ist ein Egoti­er!“ Schon mal gehört?
Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen. Soll das ein Inter­view wer­den oder eine Anklage?

Parit­tke, Sie …?
… ‚Herr Parit­tke‘ bitte!

Herr Parit­tke, neben der boden­losen Frech­heit und den entsprechen­den Zusatz­mod­ulen macht­en Sie auch durch Ihr sehr engagiertes und umfan­gre­ich­es Kul­tur­spon­sor­ing auf sich aufmerk­sam. Was machen die Pro­jek­te heute?
Nun, ich stecke mein Geld noch immer in jede Menge lohnenswert­er Pro­jek­te. So habe ich ger­ade im let­zten Jahr die „Stiftung wider besseren Wis­sens“ aus der Taufe gehoben. Dort beschäftigt man sich mit metapho­rischen Dis­so­nanzen im inner­städtis­chen Urbankol­leg. Jüng­stes Kind der Stiftung ist der drei­jährige Thomas, er wird bald vier.

1992 kündigten Sie voll­mundig eine neue „bahn­brechende Erfind­ung im Bere­ich Küchen­zube­hör“ an. Was ist aus dem Pro­jekt geworden?
Ein Eimer. Genauer gesagt, ein Küch­eneimer. 10 l fassend, rot.

Ähem, ein Eimer? Gibt es sowas nicht schon? Ich kann mich erin­nern, im Keller mein­er Groß­mut­ter sowas gese­hen zu haben?!
Unmöglich, ist ganz neu.

Ähem, gut. Was ste­ht für die Zukun­ft an, welche neuen Pro­jek­te haben Sie geplant?
Ich werde mich in den näch­sten Jahren ver­stärkt in der Erfind­ung neuer Gebrauchs­güter ver­wirk­lichen. So ste­hen umfan­gre­iche Großpro­jek­te an. Über diese kann ich natür­lich noch nicht offen reden, aber seien Sie ver­sichert: die Begriffe Motor, Regen­schirm und Brille wer­den in ein paar Jahren in aller Munde sein.

Vie­len Dank für das Gespräch und alles Gute für Ihre Zukun­ft, Sie Leuchte!
Danke, eben­so.

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Im Tanzwahn mit Florian

Sein allerbester Fre­und ist die Ziehharmonika.

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Meine allerbesten Fre­unde sind meine bei­den Tanzschuhe aus Stahlbe­ton. Immer wenn ich der vie­len „alter­na­tiv­en“ Klänge über­drüs­sig bin, gehe ich in den Keller und hole die zent­ner­schw­eren Ungetüme mit meinem Taschenga­bel­sta­pler her­auf. Ein befre­un­de­ter Betongießer aus Por­ta West­fal­i­ca hat sie dere­inst unter größten Mühen hand­getöpfert; eine befre­un­dete Eisen­biegerin aus Oberursel zusät­zlich mit geflocht­e­nen Stahlstreben ver­stärkt. So schlüpfe ich dann in meine liebge­wonnenen Muster­bot­ten, lege meine Lieblings-Sin­gle vom Sil­bereisen­flo­ri­an auf und tanze, tanze, tanze die ganze Nacht lang den Stepp­tanz der Glückseligkeit!

Aber nur, wenn ich mor­gens nicht so früh raus muß.

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