Nonsens

Die X‑Akten – Teil 4

Aus Anlaß der heuti­gen Feier­lichkeit­en zum Tag der Deutschen Ein­heit ist der Haus­meis­ter der Börde­be­hörde noch ein­mal tief in den Behör­denkeller hin­abgestiegen um erneut Doku­mente unschätzbaren Wertes zu bergen. Unter Ein­satz sein­er kör­per­lichen Unversehrtheit, und furcht­los den Spin­nweben ins Netz blick­end, hat unser wert­er Herr Haus­meis­ter einige Fotos bergen kön­nen. Diese Bilder wer­den nun erst­mals der inter­essierten Öffentlichkeit präsen­tiert, bevor wir sie wieder in unserem Köf­ferchen ver­stauen und uns auf die lange und beschw­er­liche Fahrt in die Haupt­stadt machen.

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Die X‑Akten — Teil 3

Während draußen der Sturm der Gerechtigkeit tobt, der Regen wie wild an die Behör­den­fen­ster pras­selt, und die tief­schwarze Nacht einzig durch das elek­trisch-eksta­tis­che Zuck­en der am Him­mel bers­ten­den Blitze erhellt wird, sitzen die Behör­den­mi­tar­beit­er beim Kaf­feekränzchen und hal­ten Maulaf­fen feil. Bei ein­er Tasse gülde­nen Glücks und einem Stück Apfel­torte dazu läßt es sich eben aushalten.

Wir haben sie, Fre­unde. Wir! haben! sie!

Die X‑Akten Teil 3 sind eingetrof­fen. Direkt aus dem Geheimarchiv der Börde­be­hörde, von Mot­ten zer­fressen und vom Zahn der Zeit zer­nagt, aber immer­hin: Wir haben sie. Drama­tis­che Doku­mente dreis­ter Dus­seligkeit, fotografis­che Belege des kom­pro­mit­tieren­den Wahnsinns, einzi­gar­tige Zeitzeu­gen zwiespältiger Zer­würfnisse! Ver­dammt nochmal!

Lassen Sie sich also diesen kleinen aber feinen und ins­ge­heimen Ein­blick in den inner­sten Zirkel unser­er Schaf­fensstätte nicht ent­ge­gen, wer­den Sie Teil des Ganzen, Eingewei­hter unter Ahnungslosen, Wis­sender unter den Begieri­gen; ab heute gehören Sie dazu.

Alle Fotos sind durch Ein­fachk­lick vergrößerbar!


Ein Tisch. Ein Tisch? Nein, viel mehr als ein Tisch. Das Denk- und Kom­pe­tenzzen­trum der Behörde. Hier entste­hen Tag für Tag aufs Neue die unglaublich­sten Geschicht­en, Berichte und die wildesten Lügen. Hier schla­gen die Synapsen Salto! Reduk­tion auf das Wesentliche, das ist das Stich­wort: Eine Pritsche für den geschun­de­nen Rück­en, einen Tisch samt hüb­sch­er Decke und Stuhl für die Aus-den-Fin­ger-Saugerei und ein Waschbeck­en, um ab und an das müde Antlitz mit etwas Wass­er in eine Frischekur zu schick­en. Was braucht ein Autor mehr, um glück­lich zu sein?

… richtig ger­at­en, er braucht Feed­back. Und Band­bre­ite. Zur Ermit­tlung der Band­bre­ite und der Leser­re­ich­weite wer­den in der Behörde nur die allerneuesten Meth­o­d­en benutzt. Das Foto zeigt Mitar­beit­er Hannes R. bei der Berech­nung der Band­bre­ite für den ver­gan­genen Juli. Er nutzt dabei auss­chließlich seinen Kopf, eine Tafel und etwas Krei­de. Alle­samt Mit­tel, die sich schon seit den alten Ägyptern bewährt haben. Wer braucht Computer?

… nie­mand braucht Com­put­er. Wir haben sie trotz­dem. Und zwar in großer Anzahl. Neben dem Röhren­mod­ell BB-TX303, hier ger­ade in der Gen­er­alüber­hol­ung durch Mon­teur Klaus-Jür­gen K., ste­hen uns die mod­ern­sten und leis­tungs­fähig­sten Mikro­prozes­soren zur Ver­fü­gung. Wir sind für die Zukun­ft gerüstet und gewapp­net, mit Entschlossen­heit in den Herzen und Grütze im Kopf beschre­it­en wir ziel­stre­big und völ­lig frei von Zweifeln unseren Weg…

… und mit uns beschre­it­en diesen Weg noch viele viele Men­schen mehr. Durch regelmäßige Schu­lun­gen und Weit­er­bil­dun­gen, wer­den die Mitar­beit­er der Behörde stets und ständig auf den neuesten Stand in punc­to Blog­gerei gebracht. Unsere Schreib- und Rhetorikkurse unter dem Mot­to „Mind­bowl­ing für Fort­geschrit­tene“ erfahren einen regen Zulauf. Wir sind bere­its auf Monate im voraus aus­ge­bucht, was uns auf die Idee brachte, bei allen Kursen grund­sät­zlich min­destens ein Fen­ster zu öff­nen, damit das johlende Pub­likum außer­halb des Raumes eben­so die Möglichkeit hat, ein wenig zu lauschen und — vor allem — zu lernen…

Das sich die Wis­sensver­mit­tlung nicht auss­chließlich auf den the­o­retis­chen und inner-köp­fis­chen Bere­ich erstreckt, beweist vorste­hen­des Foto. Eben­so wie ein ver­ständlich­er Schreib­stil und for­mi­da­ble Inhalte, ist prak­tis­ches Wis­sen gefragt. Hier einige zukün­ftige Behör­den­mi­tar­beit­er bei der Pro­duk­tion von Miniatur-Atom­kraftwerken für den im starken Wach­s­tum befind­lichen chi­ne­sis­chen Markt.

Die Anstren­gun­gen des alltäglichen Behör­den­lebens erfordern natür­lich ihren Trib­ut. Und einen Aus­gle­ich. Let­zer­er find­et seinen Aus­druck in einem großen Ange­bot an Spiel, Spaß und Erhol­ung. Hier einige Nach­wuch­skräfte bei der Aus­führung von „Stadt, Land, Fluß“. Ein Ange­bot, das jeden Abend aufs neue, für gute Laune und aus­ge­lassene Heit­erkeit sorgt.

Trifft der gemeine Pas­sant einen unser­er Behör­den­mi­tar­beit­er in ein­er Innen­stadt sein­er Wahl, so herrscht er ihn gele­gentlich an: „Ihr seid doch diese Com­put­er­hei­nis, Leute die den ganzen Tag vor der Kiste hock­en und keine Ahnung vom echt­en Leben haben!?“. Nein, sind wir nicht. Wir sind auch diejeni­gen, die behende und beherzt zu Schubkarre, Schippe und Besen greifen, um die alte Tante Eiche vor der Börde­be­hörde von Laub, Unrat und wegge­wor­fe­nen Schoko­riegel-Ver­pack­un­gen zu befreien. Der erste Ein­druck täuscht so oft!

Hier ein Foto das beweist: In der Börde­be­hörde gibt sich die Promi­nenz die Klinke in die Hand. Steven Patrick Mor­ris­sey erk­lärt Behör­den­mi­tar­beit­er Hans-Wern­er Z. sein Konzept der fleis­chlosen Ernährung durch mas­siv­en Ein­satz der Agrarpökolometrie.

Schach matt! Wer den ganzen Tag soviel denken muß, erholt sich gern mal bei ein­er Par­tie Schach für Schach-Ahnungslose! Ich jeden­falls habe vom Schach über­haupt keine Ahnung, eben­sowenig wie vom Spie­len der Klar­inette, und deshalb möge dieses Foto bitte für sich selb­st sprechen. 

Soweit der dritte Ein­blick in die dunkel­sten Geheimnisse der Börde­be­hörde. Behaupten Sie for­t­an nie mehr, Sie hät­ten von nichts gewußt!

Teil 1 der X‑Akten liegt für die Nachzü­gler hier bere­it.
Teil 2 haben wir hier ver­steckt.


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Mummenschanz

Stellt euch vor: Vor mein­er Tür ste­ht eine alte englis­che Gulaschkanone und schießt halb Rind/halb Schwein in mundgerecht­en Stück­en durch die Gegend. In des Gulasch wilder Lan­de­zone ste­hen min­der­jährige Spanier und ver­suchen, den Gulasch mit dem Mund zu fan­gen. Essen im Über­fluß. Ring­sherum, im Kreise aufge­baut, bel­gis­che Square-Dancer die zur schö­nen Melodei „Old McDon­ald has a farm“ die Hack­en auf den Asphalt knallen. Dazu der Urenkel von John Wayne, frisch aus den Staat­en einge­flo­gen und Las­so-schwin­gend mit einem Cow­boy­hut aus Alabaster auf dem Kopf. Ein alter Schwede serviert Kartof­fel­bällchen mit Minzöl. Ein inter­na­tionales Tre­f­fen der Ver­wirrtheit, bei dessen Anblick ich mich wieder mal frage, ob ich ver­rückt bin, oder die Welt um mich herum. Ein­deutig let­ztere, denn immer­hin bin ich 1. kein Fach­mann, und hab mir 2. den ganzen Scheiß nicht aus­gedacht. Und wer’s nicht glaubt, der soll jet­zt sofort selb­st nach 83727 Absur­dis­tan fahren und sich den Unsinn per­sön­lich ansehen.

Präven­tiv-Fest­stel­lung: Es geht mir gut, danke der Nachfrage!

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Eigentlich bin ich Werner Leismann

Vorgestern. Irgend­wo in Nord­deutsch­land. Am Straßen­rand stand ein als Tanksäule verklei­de­ter B‑Film-Star und bat mich um ein Auto­gramm. Ein Auto­gramm? Von mir? Ver­wech­seln Sie da nicht etwas? Ende der Diskus­sion. Keine Widerrede. Lei­der war ich sehr in Eile, da ich zur Tankstellen-Neueröff­nung meines Schwipp­schwa­gers müt­ter­lich­er­seits in Bercht­es­gar­den ein­ge­laden war. Ich war mit meinem Fahrrad unter­wegs, es lagen noch knapp 800 km vor mir; und so mußte ich mich sputen. Keine Zeit. Beim besten Willen. Ich hat­te keine Ahnung, ich hat­te keinen Plan, ich hat­te nicht mal eine Idee. Von gar nichts. Alles was ich hat­te, waren ein Schlaf­sack, eine Gitarre und eine Mund­har­moni­ka. So schlief ich unter Ster­nen und der Mond hielt treue Wacht, und Reh und Fuchs und Hase wün­scht­en allen Gute Nacht.





Bitte die Suche ein­stellen, dieser Text hat tat­säch­lich keinen Sinn. Muß auch mal sein.

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Seemannsgarn

Während der nicht vorhan­dene Wind ein nie existieren­des Lied von der Liebe übers Dach mein­er schäbi­gen Keme­nate pfeift, schaue ich zum Fen­ster hin­aus und gar­niere schein­bar müh­e­los Makre­len auf der Fen­ster­bank. Ein Stück Makrele, ein Stückchen Käsekuchen, abwech­sel­nd auf altes morsches Boot­sholz gespießt und den vor­bei­huschen­den Lan­drat­ten samt ihren mißrate­nen Bäl­gern wohlfeil an ihre Köpfe gewor­fen. Zack, schon wieder ein Tre­f­fer, schon wieder ein dankbar­er Blick! Geschwind klaubt sich das ger­ade getrof­fene Müt­terchen den Makre­lenkäse vom Boden, stopft ihn in die Taschen ihrer Kit­telschürze und füt­tert später vielle­icht ihre abgerichteten Papagei namens John F. Kennedy damit.

Lang lang ist’s her, Fre­unde, als meine mit­tler­weile müden Knochen noch fest auf den Planken, die die Welt bedeuten, standen. Damals, jaaaa, damals, als See­bär, da war das Leben noch frisch, die Luft viel gesün­der, die Hafenkneipen urig und in jedem Hafen wartete zwar keine Braut, aber doch min­destens ein Faß Rum auf mich. Ihr wißt schon: „Fün­fzehn Mann auf des toten Mann’s Truh‘, jojo­jo, und ’ne Bud­del vom Rum!“.

Hoho­ho, auf die alten Zeiten!

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