Musik

Schwoofen zu Grammophonmusik

Der informierte Tänz­er von heute weiß: Das nen­nt man „Diskotanz“. Und der Mann am Plat­ten­spiel­er heißt „SPU“ – „Schallplat­te­nun­ter­hal­ter“. 300 SPU haben sich in Neubran­den­burg getrof­fen – zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch.

Ein her­rlich­es Video mit DDR-typ­isch kryp­tisch-kru­dem Geschwafel über The­o­rie und Prax­is. Mein Lieblingszitat:

„Ich glaube bevor man also an die Gestal­tung, äh, an die Frage ein­er Gestal­tung eines The­mas in der Diskothek herange­ht, muß man erst­mal anfan­gen, was will ich, im Sinne der Ziel­stel­lung auch die Möglichkeit­en echt selb­stkri­tisch einschätzen.“

In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!

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The Devil In Miss Jones – Cliffhanger

… 17 lange Jahre sind seit der let­zten (län­geren) Veröf­fentlichung von The Dev­il In Miss Jones ins Land gegan­gen. Vor kurzem nun ist das Abschieds-Minial­bum auf Sounds Of Sub­ter­ra­nia erschienen. Es hört auf den schö­nen Namen Cliffhang­er und erscheint wie gewohnt im schön­sten aller Schallplat­ten­for­mate, näm­lich auf 10 schwarzen Inch.

Die Plat­te war wohl schon ein paar Jahre einge­spielt und lag auf Halde; einzig die Gesangsspuren fehlten noch. Nun fand sich offen­bar Zeit zum Einsin­gen und das Ergeb­nis ist wie gewohnt erstk­las­siger, dun­kler Garage-Rock­/Punk.

Als Anspieltipps werfe ich mal das geniale Heav­en & Hell, den Open­er Mon­ster Man oder das elegis­che The Eter­nal Beau­ty Of Life & Death in die Runde. Toll, toll, toll.

Wer sich traut, und das dicke Plat­ten­cov­er auf­schnei­det, find­et in der Hülle eine eingek­lebte 7“. Der Zer­legevor­gang ist in nach­fol­gen­der Galerie doku­men­tiert. Unter den bei­den weit­eren Songs auf der Sin­gle find­et sich auch eine Cov­erver­sion vom alten Bil­ly & The Willies-Klas­sik­er Kan­ga­roo.

 

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Tante Emma
singt beim Kochen
(Jetzt wirklich!)

Tante Emma singt jet­zt endlich auch bei mir beim Kochen. Die Jahre der Suche sind somit erfol­gre­ich zuende gegangen.

Auf Tante Emma aufmerk­sam gewor­den bin ich durch einen sehr hörenswerten Beitrag auf radioeins. Dann hat­te ich die Plat­te jahre­lang mein­er Such­liste hinzuge­fügt, sie tauchte allerd­ings nie auf. Bis vor 2 Wochen, als sie in sagen­haft gutem Zus­tand für sen­sa­tionelle 7,49 € als Sofort-Kauf auf eBay stand. Noch schlaftrunk­en schlug ich zu und berichtete sofort allen anwe­senden Per­so­n­en (1) von dem von mir als sen­sa­tionell emp­fun­de­nen Ereig­nis. Einige Tage später traf Tante Emma ein und wurde in ein­er nach­mit­täglichen Hörs­es­sion von mir und mein­er Gat­tin Gun­du­la – welche übri­gens auch ein großes Herz für Trash hat (Wobei mir völ­lig schleier­haft bleibt, wieso ihr die The Sun­scheins Angst machen… :-D) – am Stück durchgehört.

Ein Unter­fan­gen, das mir nach bere­its 20 Minuten große kör­per­liche Schmerzen bere­it­ete: Ohren­bluten, ein Ziehen in den Zah­n­wurzeln, Schwindelkeit und tem­porär­er Kon­trol­lver­lust. Aber lauscht selb­st, unten sind zwei mein­er Youtube-Uploads zu sehen.

Zu Tante Emma ließ sich übri­gens gar nichts im Netz find­en; keine Vorgeschichte, keine his­torischen Tat­sachen, kein gar nichts. Alles was ich weiß, ent­nahm ich dem oben ver­link­ten Beitrag auf radioeins.

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singt beim Kochen
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Milwaukee Mode – die schlechteste Depeche Mode-Coverband aller Zeiten

Auf Face­book über diese Cov­erver­sion von Behind The Wheel gestolpert und sofort ver­liebt. Anschließend ein wenig Recherche: 2 Her­ren aus Mil­wau­kee namens Mil­wau­kee Mode rade­brechen sich durch ver­schiedene Klas­sik­er von Depeche Mode. Die wohl schlecht­este Cover­band aller Zeit­en. Ein Key­board­er ohne Rhyth­mus­ge­fühl und ein Sänger mit ein­er sehr speziellen Aura. So angenehm wie eine Wurzel­be­hand­lung; hier gefriert einem das Blut tat­säch­lich in den Ohren – ich liebe die bei­den! Gute Unter­hal­tung und unbe­d­ingt die Tänz­erin bei A Ques­tion Of Time beachten!


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Der Bungalow in Santa Nirgendwo

Neulich bei AJAK Nos­tal­gie in der 1‑Eu­ro-Grabbelk­iste: Ibrahim Bekirović, bess­er bekan­nt als Ibo, mit seinem „Bun­ga­low in San­ta Nir­gend­wo“. Eskapis­mus, Welt­flucht und eine char­mant ver­pack­te Leckt-mich-doch-alle-am-Arsch-Attitüde, gegossen in lupere­inen Dis­co­fox. Vor­ge­tra­gen vom Schlager­bar­den aus der dama­li­gen Sozial­is­tis­chen Föder­a­tiv­en Repub­lik Jugoslaw­ien. Der Rest des Albums ist übri­gens unerträglich. Der gute Ibo ist übri­gens lei­der schon von uns gegan­gen, er starb am 18. Novem­ber 2000 bei einem Autoun­fall auf der Rück­fahrt nach einem Auftritt in Öster­re­ich, als sein Wagen von einem LKW ger­ammt wurde. Möge er in Frieden und vor allem in seinem Bun­ga­low ruhen. In der 1‑Eu­ro-Grabbelk­iste war übri­gens noch mehr zu find­en, dazu schreibe ich vielle­icht in den näch­sten Tagen etwas… ein schönes Wochenende!


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Spanish Love Songs – Schmaltz

Seit län­ger­er Zeit mal wieder ein Tipp aus unser­er Musikredak­tion: Span­ish Love Songs leg­en mit Schmaltz ihr zweites Album vor. Wer auf emo­tionalen Punkrock à la The Smith Street Band ste­ht, sollte zuschla­gen. Geboten wer­den mitreißende Hym­nen emo­tionalen Charak­ters mit sehr per­sön­lichen Tex­ten. Das Album war in zwei Ver­sio­nen bei Uncle M erhältlich, die 100er Auflage in Weiß/Rot ist allerd­ings schon ausverkauft. Musikalisch top; und da ich in let­zter Zeit ver­stärkt auf die Qual­ität der Schallplat­ten achte, muß ich auch hier wieder sagen: Pressqual­ität so lala. Gepresst bei GZ Media, es gibt wieder die üblichen Störg­eräusche, angedittschte Cov­er und hal­bz­erko­rkelte Textblät­ter. Das übliche eben, lei­der. Nichts­destotrotz soll­ten Fans von The Men­zingers, Iron Chic, Mod­ern Base­ball, Tiny Mov­ing Parts oder auch The Gaslight Anthem bedenken­los zuschla­gen. Tolles Album mit 8/10 Bördekartof­feln in der Wertung.

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Meine Hand für mein Produkt: Vinyl-Pressqualität 2018

Das Schallplat­tenkaufen macht dieser Tage keinen allzu großen Spaß mehr. Ich bin weit davon ent­fer­nt, ein audio­philer Snob zu sein, aber was uns Musik­lieb­habern mitunter ange­boten wird, ist schon ein mit­tel­große Frechheit.

Press­rück­stände auf den Plat­ten, Schlieren, unsaubere Rän­der, „off-centre“-Pressungen oder Höhen­schläge scheinen heutzu­tage eher die Regel als die Aus­nahme zu sein.

Ich möchte nie­man­dem ans Bein pieseln, aber ins­beson­dere R.A.N.D. Muzik aus Leipzig sind mir in dieser Hin­sicht neg­a­tiv aufge­fall­en. Im let­zten Jahr schon hat­te ich bei Die Art — XXX Live mas­sive Höhen­schläge auf allen drei Plat­ten fest­gestellt. Dieses Jahr ging es bei den Box­ham­sters und Panikraum munter weit­er, siehe unten­ste­hende Videos. Meine Anfrage beim Major Label blieb dahinge­hend lei­der unbeantwortet.

Höhen­schlag (Box­ham­sters – „Demut & Elite“ Reis­sue auf Major Label, gepresst bei R.A.N.D. Muzik Leipzig)

„Off centre“-Pressung mit Höhen­schlag. Ich hat­te lei­der eine unruhige Hand, in echt sieht es noch schlim­mer aus. (Panikraum – „Kopfki­no“ auf Major Label, gepresst bei R.A.N.D. Muzik Leipzig)

Die neue Plat­te der Skep­tik­er ist eben­so völ­lig ver­hun­zt und voller Clicks und Aus­set­zer. Das Press­werk kon­nte ich in diesem Fall nicht iden­ti­fizieren. Ein weit­eres Neg­a­tivbeispiel sind alle Pres­sun­gen von Mor­ris­seys „Low In High-School“. Bei dieser Plat­te hat man es geschafft, sagen­hafte 27 Minuten Audio pro Seite zu pressen – was die Plat­te unglaublich leise macht. Außer­dem ziehen sich diverse Störg­eräusche wie Knis­tern und Knack­sen durch bei­de Plattenseiten.

Ein Faz­it hab ich nicht, ich weiß aber, das viele Massen­pres­sun­gen aus den 80iger Jahren deut­lich bess­er laufen und klin­gen als viele heutzu­tage gepresste Plat­ten. Und das ist – ger­ade auch bei den Preisen, die heutzu­tage für Schallplat­ten ver­langt wer­den – eine Frech­heit. Ob’s am Know How oder an der Tech­nik liegt, bleibt für mich im Dunklen…

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Propagandhi – Victory Lap

Pro­pa­gand­hi spie­len seit Jahren im Punk/Hardcore dank dem unfass­baren Song­writ­ing in ein­er eige­nen Liga. Da wartet man auch gerne 5 Jahre auf ein Album. „Vic­to­ry Lap“ ist eine fan­tastis­che Plat­te gewor­den. Todd Kowal­s­ki der ja schon auf den let­zten Alben einige Songs als Lead­sänger beis­teuerte, ver­ar­beit­ete die Trauer um seinen Vater in „When All Your Fears Col­lide” und dem über­ra­gen­den „Nigre­do“ — let­zter­er definitv eines der Höhep­unk­te des Albums. Die Songs des neuen Albums sind fast durchgängig schnell und rock­ig allerd­ings wird das Gaspedal etwas weniger druchge­treten als noch auf „Failed States“. Man set­zt wieder auf etwas eingängigere Melo­di­en. Das sehr trashig begin­nende „Low­er Order (A Good Laugh)“ oder „Cop Just Of Frame“ sind ein gutes Beispiel dafür.

Die Songs sind teil­weise recht kom­plex, was das Album auch für die näch­sten Wochen und Monate span­nend machen wird — man wird immer wieder neue Dinge darauf ent­deck­en. Wer­tung: 9/10 Bördekartoffeln!

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Invisible Art – Brumby Wood-Core

Im Zug der Recherche und Ver­voll­ständi­gung der Musik­samm­lung mit starkem Region­al­bezug, ist es mir gelun­gen, das Tape „Brum­by Wood-Core“ von Invis­i­ble Art aufzu­tun. Markus Angel­stein, ehe­ma­liger Gitar­rist der Band und inzwis­chen Inhab­er ein­er Musikschule in Bran­den­burg, war so fre­undlich, mir ein Exem­plar aus seinen Kellerbestän­den zu schicken.

Invis­i­ble Art waren sowas wie ein Nachfolger/Ableger der leg­endären Ernährungs­fehler und macht­en Wave-/Indie-Pop im weitesten Sinne. Tuba grün­dete später die recht bekan­nten Ben Rack­en, Thomas Koch macht Holzkun­st mit der Ket­ten­säge. Was der Rest der Band heute macht, entzieht sich mein­er Ken­nt­nis. Ich suche immer noch hän­derin­gend das dritte Tape „Zwis­chen­raum“ und bin für jeden Hin­weis dankbar!

Mehr über die Band, u. a. tolle alte Scans aus der Volksstimme, gibt es auf diesen Seit­en von Tobias Reichert oder in diesem Artikel über 60 Jahre Rock in Haldensleben.

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