Musik

Auf der Elbe mit Die Strafe & Peppone

 

Der 2. Novem­ber 2019, 14.00 Uhr. In der Börde reg­net es. In Magde­burg hinge­gen Kaiser­wet­ter, also auf zur Elb­tour mit Die Strafe und Pep­pone, der zweit­en Aus­gabe nach der Tour 2016. Am Park­platz tre­f­fen meine Gat­tin und ich auf André von Gri­zou, den ich sofort erkenne und begrüße; sel­biger hat allerd­ings große Schwierigkeit­en, mich irgend­wo zuzuord­nen. Was kein Wun­der ist, gelte ich doch seit Jahren als Phantom.

Am Schiff angekom­men, begrüßen uns und die anderen wartenden Gäste Die fabel­haften Buck­au Boys mit min­i­mal-instru­men­tierten Gassen­hauern (hier im Video!) von Anfang des vor­let­zten Jahrhun­derts und See­mannsliedern. Das ver­leit­et sog­ar etliche Pas­san­ten zum Ste­hen­bleiben und Zuhören. Punkt 15.00 Uhr öff­nen Die Strafe und Pep­pone den Zugang zum Schiff und begrüßen jeden Gast mit Hand­schlag oder her­zlich­er Umar­mung. Das hat Stil, das hat Würde, da fühlt man sich doch gle­ich so richtig willkommen.

Am Anfang wird Fußball geglotzt, weil der FCM zeit­gle­ich mit der Boot­s­tour sein Lokalder­by gegen den HFC aus­trägt. Das inter­essiert mich per­sön­lich seit jeher nur min­i­malst, den­noch sei erwäh­nt, dass der FCM mit 1:0 gewon­nen hat. Die Lein­wand kann also eingerollt wer­den und der gute Denis sorgt für Hin­ter­grund­musik, während sich Bands und Pub­likum bei ein, zwei Gläsern war­men Wassers in Stim­mung bringen.

Pep­pone begin­nen gegen 16.00 Uhr mit dem ersten Teil ihres Konz­ertes und nach anfänglich­er Ver­hal­tenheit wird es vor der Bühne prop­pen­voll und der Stim­mungspegel steigt auf ein Niveau, höher als das der Elbe selb­st. Zugaben­wün­sche wer­den mit Ver­weis auf den zweit­en Teil des Konz­ertes rig­oros abgeschmettert. Über­rascht hat mich, wie gut die neuen Songs bere­its beim Pub­likum angekom­men. Da freue ich mich schon sehr auf LP3, welche, so alles gut­ge­ht, im Früh­jahr auf dem Major Label erscheinen wird.

Anschließend Die Strafe. Die Band ist wie gewohnt ein Garant für mitreißende Konz­erte. Ich kenne keine weit­ere Band, bei der der Gegen­satz zwis­chen, ähm, kul­turpes­simistis­chen Tex­ten und humor­vollen Ansagen und Ein­wür­fen der­maßen aus­geprägt ist. Das schön­ste, Musik gewor­dene Beispiel für Selb­stironie. Wie immer gibt es zwis­chen Alexan­der und Kai den fliegen­den Drum­mer­wech­sel. Ger­ade beim Schreiben trudelt das Video zum Pes­simis­ten­lied ein…

Dann wieder Pep­pone und nochmal die Strafe, wobei das oben geschriebene gilt, die Stim­mung allerd­ings noch mehr überkocht.

Zwis­chen­durch Gespräche mit vie­len alt­bekan­nten Gesichtern. Ich frage Roger von Hölle was er von Uth­mö­den hält und schleime Tuba als „lebende Leg­ende“ voll. Nehmt nicht alles wörtlich was ich sage, ich bin alt und verwirrt.

Eine exk­lu­sive Schallplat­te gibt es auch. Natür­lich eine Split-Sin­gle mit Die Strafe und Pep­pone, unter dem eigens kreierten Label „Major Label Ship Series“. Der anwe­sende Rob vom Major Label amüsiert sich darüber, dass ich die Sin­gle schon bei Discogs gelis­tet habe, als sie noch nicht mal aus dem Press­werk war. Sor­ry Rob, aber jed­er pflegt seine neu­ro­tis­che Zwangsstörung und meine beste­ht nun mal unter anderem aus Discogs-Ein­trä­gen. Die Plat­te ist auf 100 num­merierte Exem­plare lim­i­tiert und der Verkauf läuft wie geschnit­ten Brot. Pep­pone haben noch ein paar Res­tex­em­plare auf den kom­menden Konz­erten dabei, anson­sten hil­ft beim Erwerb ganz sich­er bald ein Blick in den Major Label-Onli­neshop.

Der Todeskrake der Elbe ist erlegt. Die fabel­haften Buck­au Boys ver­süßen uns den Abschied vom Boot mit ihrer schmis­si­gen Ver­sion von „Veroni­ka, der Lenz ist da“. Ich fahre zügig über die Auto­bahn nach Hause, was mein­er Gat­tin stel­len­weise nicht über­mäßig zusagt. Wir lassen die Nacht hin­ter uns und essen ein klas­sis­ches Abend­brot der ein­fachen Landbevölkerung.

Und nach so vie­len Worten noch ein paar Fotos.



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Das Schnäppchen des Tages

Der näch­ste Tief­punkt in der an Tief­punk­ten nicht armen jün­geren Geschichte Mor­ris­seys: Beim gestri­gen Konz­ert in der Hol­ly­wood Bowl wur­den von Mor­ris­sey sig­nierte Alben von Lou Reed, David Bowie, Iggy & The Stooges und Pat­ti Smith verkauft. Stück­preis je 300 US-Dol­lar. Ein­fach nur noch traurig.

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„Wir wollen kein CO2 mehr, kein CO2 mehr, wir wollen kein CO2 mehr!“ ???

Darf man sich eigentlich über so etwas lustig machen, ohne in die Nähe von Kli­mawan­delzwei­flern oder noch schlim­merem gerückt zu wer­den? Man darf nicht nur, man sollte. 😀

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[Review] New Model Army – From Here

Das neue Album der New Mod­el Army hört auf den Namen „From Here“ und ist abso­lut for­mi­da­bel ger­at­en. Die Band entwick­elt eine Tiefe und Dynamik, die ich den alten Her­ren gar nicht mehr zuge­traut hätte. Die let­zte Plat­te, die ich zuvor gehört hat­te, war „Beetween Dog And Wolf“ aus dem Jahre 2013. Die war schon fast Trib­al, aber trotz­dem alles andere als schlecht. Die dominieren­den Drums hat man für das aktuelle Album zwar beibehal­ten, sie sind aber längst nicht mehr so präsent. Aufgenom­men wurde das Album in einem ein­samen Ton­stu­dio in Nor­we­gen, wohl direkt am Meer, wenn ich das richtig gele­sen habe. Und so toll die Land­schaft dort ist, so toll klingt das Album. Die Plat­te funk­tion­iert tat­säch­lich am besten im Album-Modus und ist somit der beste Beleg dafür, dass das Album an sich eben doch nicht tot ist. Zumin­d­est nicht für mich und schon gar nicht für New Mod­el Army.

Mein per­sön­lich­es High­light ist der epis­che Titel­track „From Here“. Großes Kino!

Ich habe mir die far­bige Pres­sung gekauft. Schwarz/Blau Splat­ter. Die Plat­te ist super gepresst, plan und von exzel­len­ter Soundqual­ität. Mix und Mas­ter­ing sind exzel­lent. Lei­der ist die Pres­sung schon über­all ausverkauft, und auf Discogs läuft das übliche Abzock­spielchen. Die reg­uläre schwarze Pres­sung gibt es aber gün­stig über­all und nirgends.

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Peppone beim Offenen Kanal Magdeburg

Die begehrenswerten Buben Tuba & Jens von der fabel­haften For­ma­tion Pep­pone zu Gast beim Offe­nen Kanal Magde­burg. Eine sehr schöne und unter­halt­same Sendung, auch wenn die Her­ren vergessen haben, die bom­fortzionöse Börde­be­hörde – ein stützen­der Pfeil­er im Pep­pone-Fun­da­ment – zu erwähnen…


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Poisonous Perry Martel –
Drinking Beer and Smoking Cigarettes

Just for fun and just for Dro­gen­mißbrauch. Der giftige Per­ry Mar­tel berichtet aus seinem feier­wütigem Dasein. Ganz wun­der­bar auch die Gesicht­saus­drücke auf die Frage „Hey, every­body, are you hav­ing a good time?“ bei 2.21 min. Großartig. 😀

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Die Jahre 1993 und 1994 in der Haldensleber Musikwelt

Gestern war ich im Archiv der Lokalzeitung zu Gast, um für ein The­ma zu recher­chieren, dessen Abar­beitung mir schon seit langem unter den Nägeln bren­nt. Der Beitrag dazu kommt sich­er in den näch­sten Wochen.

Qua­si neben­bei sind mir einige inter­es­sante Artikel aus den Jahren 1993 und 1994 aufge­fall­en, die ich hier gern doku­men­tarisch und mit kurzen Anmerkun­gen verse­hen, präsen­tieren möchte. Als Ergänzung zum Beitrag 60 Jahre Rock! in Haldensleben sich­er nicht unin­ter­es­sant. Alle Fotos sind anklick‑, ver­größer- und somit hof­fentlich im Orig­i­nal lesbar.

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Agnos­tic Front, Mad­ball und die Lokalhelden von Veit­stanz im Haldensle­ber „Club“. Heute undenkbar, bzw. wohl eher nicht mehr bezahlbar. Die Haldensle­ber Bol­lo-Core-Frak­tion um Pohli, Dig­ger, Her­rn K. & Co. hat damals wirk­lich mächtig was auf die Beine gestellt…

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… wie man auch am Auftritt von Neu­ro­sis und Integri­ty sehen konnte.

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… für die Sui­ci­dal Ten­den­cies hat es nicht gere­icht, aber dafür kamen deren „kleine Brüder“ von D. I. in die Kreis­stadt. Außer­dem waren Need A New Drug und die mir gän­zlich unbekan­nten Pun­ish­ment Park dabei. Anar­chist Acad­e­myken­nt die noch jemand? — hat­ten abgesagt.

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Ein Open Air gegen Gewalt mit Big Savod & The Deep Manko, Kam­panel­la Is Dead und den Lokalbands Invis­i­ble Art, Die Weißen West­en und Steingut. Das hätte ich mir gern ange­se­hen, keine Ahnung, warum das an mir vor­beig­ing. Von Steingut allerd­ings habe ich nie gehört. Ob hier eventuell Schnee­blind gemeint sein könnten?

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Der Debüt-Gig von Invis­i­ble Art. Und dann gle­ich zusam­men mit Die Skep­tik­er

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Unsere Vorzeige-Indie-Rock­er auf dem Weg zum Wel­truhm. Lei­der haben sie kurz davor die Mas­chine angehalten.

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Ein kurz­er aber inter­es­san­ter Reise­bericht vom Polen-Konz­ert von Insivi­ble Art, BLB, Veit­stanz und DLH.

Und schlußendlich:.

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Auf dem schö­nen Saal „Zur Grü­nen Aue“ in Uth­mö­den fand tat­säch­lich ein Punkkonz­ert mit 10 Bands statt. Mit dabei: Schim­mel­brot, Tetra Vinyl, Restrisiko. Das Ganze auch noch zu einem guten Zweck: Der Unter­stützung von Flüchtlin­gen aus dem ger­ade auseinan­der­brechen­den Jugoslaw­ien. Ein Augen- und Ohren­zeuge ver­sicherte mir gestern, das über 4.000 DM für den guten Zweck zusam­menka­men. Von den Ren­ovierungskosten des halb zer­störten Saals hat er mir nichts erzählt. Bis auf die Tat­sache, dass der ehe­ma­lige Abschnitts­bevollmächtige am Tag nach dem Konz­ert zur Schaden­sauf­nahme mit einem Fotoap­pa­rat erschien… 😀.

Ende.

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Lampe

Neulich bin ich durch doofen Zufall* auf Lampe gestoßen wor­den – eine Band mit einem wenig google­fre­undlichen Aller­welt­sna­men. Lampe sind offen­bar ein Duo, beste­hend aus Tilman Claas (Gesang, Gitarre) und Julian Hey­den (Tas­ten, Bass). Bis­lang haben die bei­den nur 2 EPs veröf­fentlicht, diese allerd­ings sind mehr als hörenswert und haben mich seit sehr langer Zeit mal wieder zu Stür­men der Begeis­terung hin­geris­sen. Beson­ders die Texte habe es mir ange­tan – schlau, witzig, weltschmerzig und meinem bedröp­pel­ten Naturell zus­prechend. Lampe klin­gen wie eine wort­ge­wandte Mis­chung aus dem pubertären Brud­er von Jens Friebe und der pop­pi­gen Schwest­er von Knarf Rel­löm, welche zu ein­er Plat­te von Kapelle Petra Karaoke sin­gen. Toll!

Beim Ver­such, eine CD zu kaufen, bin ich kläglich gescheit­ert – Tilman schrieb mir per E‑Mail, dass alles ausverkauft sei. Die gute Nachricht: Das kom­mende Album ist bere­its aufgenom­men und soll noch in diesem Jahr erscheinen. Ich bin mehr als vor­freudig ges­pan­nt und vertröste mich solange mit den bei­den EPs auf lampe.bandcamp.com (KAUFEN!!!) und den nach­fol­gend ver­link­ten, höchst unter­halt­samen Youtube-Videos. Hört mehr Lampe, dann wird die Welt wieder ein besser­er Ort! Lang leben Lampe! 

*sowas find­et man, wenn man seinen Vor­na­men bei Youtube eingeben lässt. 😀


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Record Store Day 2019

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Oben meine Aus­beute des diesjähri­gen Record Store Day im Bild. Genau, nur eine Mor­ris­sey-Sin­gle, der Voll­ständigkeit hal­ber. Vor 10 Jahren hätte man ein der­maßen – Entschuldigung! – beschissenes Art­work nicht mal für eine Mar­garine-Ver­pack­ung ver­wen­det; heute geht sowas als Plat­ten­cov­er durch. Ein extrem inter­poliertes Bild, drei Zeilen Text dazu, fer­tig ist das Cov­er. Beim Klick auf das Bild öffnet sich eine größere Ansicht, die das extrem ver­pix­elte Ungetüm verdeutlicht.

Anson­sten hät­ten mich zum RSD noch Bin­go Hand Job alias R.E.M. inter­essiert, aber deren Liveal­bum aus dem Jahre 1991 war nur zu astronomis­chen Preisen zu haben. Außer­dem enthält ein Großteil der europäis­chen Auflage offen­bar jew­eils 2 x die erste oder die zweite Plat­te des Dop­pelal­bums. Somit sind viele Hör­er – nochmal Entschuldigung! – angeschissen, auch wenn man sich wohl etwas offizielles für den Umtausch über­legt hat…

Für mich hat sich der RSD eigentlich schon länger erledigt, außer­dem bin ich des Kultes um das schöne Wienühl („Es heißt Schallplat­te, Du Honk!“) müde und über­drüs­sig. It’s the music that mat­ters. Not the medium.


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Deutsche Post – Briefsendungen ins Ausland ab dem 1. 1. 2019

Ein Raunen geht durch die Discogs- und eBay-Welt. Ab dem 1. Jan­u­ar 2019 ist es offen­bar nicht mehr möglich, eine LP (bis 500 g) für kostengün­stige 3,70 € (ohne Nach­weis) bzw. 6,20 € (Ein­schreiben) ins Aus­land zu versenden. Der inter­na­tionale Briefver­sand wird auf „Doku­mente“ beschränkt. Die Deutsche Post hat ver­mut­lich mit­bekom­men, das dieser Preis inter­na­tion­al konkur­ren­z­los gün­stig war, und möchte nun ihrer­seits am Schallplat­ten­boom teil­haben. Schade! Die neue Option heißt „DHL Paket Inter­na­tion­al“ und geht, wenn ich das richtig überblicke, bei 8,89 € (Päckchen ohne Sendungsver­fol­gung) oder 15,99 € (Paket) los.

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