Manchmal muß man einfach weg. Wir schreiben das Jahr 2011, es ist der 2. Juni und Deutschlands Väter feiern ihren Vatertag. Die Straßen sind überfüllt mit volltrunkenem Pöbel und mein väterlicher Nachbar meint, er müsse den Nachmittag mit Bums- und Fickmusik ((Man verzeihe mir die für meine Verhältnisse ungewöhnlich derbe Wortwahl. Es ist, wie es ist.)) ausklingen lassen. Nicht nur, daß es nun laut Uff uff uff, heut‘ fahr’n wir in den Puff schallt, nein, es ist ihm offenbar auch nicht im geringsten peinlich. Bevor ich also zur Axt greifen kann um dem Grauen ein verdientes Ende zu bereiten, sattele ich meinen alten Klepper und orientiere mich in Richtung Leipzig. Denn reich hat man mich beschenkt, eine Karte für Frank Turner und Social Distortion bekam ich zu meinem Geburtstag übereignet.
Seeker Lover Keeper sind ein australisches Damentrio, welches aus den Grazien Sarah Blasko, Holly Throsby und Sally Seltmann besteht. Ihr Debütalbum erscheint am 3. Juni und hier gibt’s schon mal drei Videos zur fabulösen Einstimmung. Tolle Songs, tolle Videos!
Dear Ladies and Gentleman, voller Stolz präsentiere ich ihnen meine Fundstücke der heutigen Internet-Räschärchsche zum Eurovision Song Contest formerly known as Grand Prix Eurovision de la Chanson. Lassen Sie uns im hohen Norden anfangen; beginnen wir in Finnland. Der finnische Beitrag aus dem Jahre 1982 stammt von einem Sänger namens Kojo (te). Er heimste mit dem Stück namens Nuku pommiin („Ich nuckel an den Pommes“) 0 (in Worten: null) Punkte ein und belegte folgerichtig den letzten Platz.
Recht so, schwacher Song. Dafür entschädigt die ekstatische Performance und das feste Schlagen der eigenen Hand gegen den eigenen Kopf. Vom roten Ganzlederanzug ganz zu schweigen. Wichtige Szenen: 0:45, das Schulterstreicheln bei 0:53 und die Vorstellung von Ossi. Ossi! Bitte weiterhin die Schlußgeste zu beachten.
Wo wir schon im hohen Norden sind, bleiben wir auch gleich da. Norwegen. 1980. Es ist dunkel. Zwei Norweger machen sich auf den langen und beschwerlichen Weg durch die finstren norwegischen Skog. Sverre Kjelsberg and Mattis Hætta sind ihre Namen. Ihr Song heißt Sámiid Ædnan und beschäftigt sich mit dem Ringen um Unabhängigkeit der Samen in Norwegen. Prinzipiell also eine gute Sache.
Auch musikalisch gibt’s hier nichts zu meckern. Nach verhaltenem Beginn steigt ab 1:20 min die Mitsing-Party und will in ihrer trollollolllolololollllolohaften episch-absurden Art gar nicht wieder aufhören. Wenn’s um die Rechte der Samen, der Flamen oder auch der Groppendorfer geht — da sing ich gerne mit! Leider nur Platz 16 von 19. Bitte auch wieder die Schlußszene beachten — der Bote der Samen erinnert mich fatal an Austin Powers!
Wir bleiben im Norden, weil es dort ohnehin am schönsten ist. Pump Pump-Fredi und seine Freunde (eigentlich Fredi & Friends) sind eine Bande von freilaufenden Klempnern im an eingefrorenen Wasserleitungen wahrlich nicht armen Finnland. Fredi und seine Girls nahmen im schönen Jahre 1976 teil.
Der Song ist ein Hit, die Optik über jeden Zweifel erhaben und Fredi tanzt wie ein junger Derwisch. Leider hat es trotzdem nur zu Platz 11 von 18 gereicht. Ich persönlich find’s ja schade, daß recht dick geratene Menschen mit dicken Schnauzbärten heute kaum noch im Fernsehen zu sehen sind. Es sei denn, man schaltet vormittags RTL2 ein. Da geht’s dann aber nicht um Musik, sondern um Elend. Wir wollen kein Elend, wir wollen lieber Musik. Womit der Kreis geschlossen wäre, resp. das Pferd gesattelt, der Baum gefällt und der liebe Gott einen guten Mann geseint.
Das soll’s mit unserer kleinen Eurovisions-Rundschau für heute auch schon gewesen sein. Ich melde mich in den nächsten Tagen mit den Punkten aus Absurdistan. Bis dahin und schickt mir Schnaps!
Allen Arbeitslosen, Urlaubern, Spätschichtlern oder Totalverweigerern sei am morgigen Mittwoch, dem 11. Mai, ab 10:45 Uhr das Einschalten von zdfkultur empfohlen:
Ost-Berlin, Anfang der 1980er Jahre: Eine Gruppe junger Leute, die den Glauben an den „real existierenden Sozialismus“ verloren hat, lehnt sich gegen die Unzulänglichkeiten des DDR-Systems auf. Einer von ihnen, der 1963 in Güstrow geborene und in Ost-Berlin aufgewachsene Jan, opponiert als Punk in der berüchtigten Band „Der demokratische Konsum“. In dieser Zeit gerät er ins Blickfeld der Stasi. Ein wildes Leben beginnt. Er und seine Freunde leben, als wäre jeder Tag der letzte, und es gelingt ihnen, sich Freiräume zu schaffen, die man im Alltag der Deutschen Demokratischen Republik nicht für möglich gehalten hätte. Dennoch ist allen bald klar, dass sie diese Republik verlassen müssen. Um der DDR zu entfliehen, heiratet Jan 1987 eine Isländerin. Im Westen angekommen, ändert er sein Leben radikal. Der Fall der Mauer versetzt ihn in Euphorie. Er kauft Häuser im Osten, eröffnet einen Mini-Supermarkt und macht Geschäfte mit russischen Soldaten. Plötzlich hat er alles, was er sich gewünscht hat: viel Geld und eine Familie. 1991 wird Jan die Diagnose „manisch-depressiv“ gestellt, und er verbringt einige Monate in der geschlossenen Psychiatrie. Zehn Jahre später hat er ein kleines Schiff gekauft, auf dem er als Selbsttherapie die Sommer auf den Gewässern von Berlin verbringt.
Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms „Schräge Zeit“ steht eine außergewöhnliche deutsch-deutsche Biografie, die eng mit der turbulenten Geschichte Berlins der letzten 20 Jahre verbunden ist. Anhand von Interviews, Fotos und Archivmaterial erzählt der isländische Autor Ólafur Sveinsson, der seit vielen Jahren in Berlin lebt und arbeitet, Jans Lebensgeschichte. (Quelle)
Frank Turner, der Vorturner ((Da Frank Turner im Juni die Konzerte für Social Distortion als Vorband bestreitet, kann man ihn mit Fug und Recht als Vorturner bezeichnen. Haha.)) hat wieder zugeschlagen. Nach dem furiosen I Am Disappearedhier nun die Video-Premiere von Peggy Sang The Blues auf visions.de. Beide Titel vom neuen Album England Keep My Bones, welches ab dem 3. Juni 2011 erhältlich sein wird und meinerseits selbstredend bereits als Vinyl und Deluxe-CD vorbestellt ist. Ei, was wird das fein!
Alle Sonntagmorgen-Songs als kostenloser on-demand-Free-Filesharing-Hokuspokus zum unverbindlichen Reinhören, Reinschauen und Reinsetzen hier!
Einen Hammer-Drummer hatten wir bereits hier. Hier ist der nächste. Guter Mann. Wer mit soviel Leidenschaft Musik macht, kann kein schlechter Mensch sein. Hier ein weiteres Video, da flippt er dann richtig aus. Kwon Soon Keun heißt der gute Mann und war schon bei der koreanischen Beatrevolution dabei…
Manchmal kommen sie wieder, das wußte schon Stephen King. Als ich heute zufällig über obenstehenden Artikel aus der Staßfurter Volksstimme von gestern stolperte, fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Maja! Catrin! Fritsche! Maja Catrin Fritsche lebt noch. Maja Catrin Fritsche hat sogar eine Homepage. Und Maja Catrin Fritsche hat mir im zarten Alter von 11 Jahren den Sommer 1983 versüßt. Freundliches Wort, ist der Schlüssel zum Glück. Trägst Du es fort, kehrt es zu Dir zurück.
Norio Ōga ist tot. Ōga war unter anderem maßgeblich an der Entwicklung der Compact Disc beteiligt. So soll der studierte Musiker mit dafür verantwortlich sein, dass die CD einen Durchmesser von 12 Zentimetern und damit eine Spieldauer von 74 Minuten hat: Ohga wollte Beethovens Neunte Symphonie ohne störenden Wechsel des Tonträgers hören – und die längste damals zur Verfügung stehende Version von Wilhelm Furtwängler dauert exakt 74 Minuten. Die an der Entwicklung beteiligten Ingenieure von Philips bevorzugten eine kleinere Variante mit einer kürzeren Spieldauer – Norio Ōga setzte sich durch. (Quelle)
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