Musik

Gegen mich!

Hat­te ich an dieser Stelle eigentlich jemals erwäh­nt, wie gut das neue Against Me!-Album ger­at­en ist? Ich glaube nicht, deshalb hier­mit meine wärm­ste Empfehlung. Nach dem eher rock­i­gen White Cross­es wird auf Trans­gen­der Dys­pho­ria Blues wieder ordentlich geschep­pert, geplempt, gebull­honkt und gepunkrockt, so daß einem mitunter die nicht vorhan­dene Mütze vom Schädel rutscht. Lau­ra Jane Grace und ihre Man­nen schüt­teln schein­bar müh­e­los ein paar sehr großar­tige Hym­nen aus dem Ärmel. Meine Favoriten sind der True Trans Soul Rebel, die Par­a­lyt­ic States und das for­mi­da­ble Black Me Out. Textlich beschäftigt sich das Album zum größten Teil mit Tom Gabels Weg zu Lau­ra Jane Grace. Aufmerk­same Leserin­nen und Leser kön­nten die Frühze­ichen dieses Wegs übri­gens schon im Feb­ru­ar 2008 bemerkt haben…

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Der Hesse reitet wieder

Das neue Werk von Großmeis­ter Mar­cel Bon­tem­pi. Wie alle Veröf­fentlichun­gen des fleißi­gen Hes­sen erneut ein stim­miges Gesamt­paket aus tollen Songs und fan­tastis­chem Art­work. Da hau ich doch gern mal einen Euro raus, wenn eine Plat­te mit soviel Lei­den­schaft und Liebe zum Detail gemacht wurde. Die 7″ gibt’s seit heute bei Squoodge Records. Bon­tem­pi, umtriebig wie eh und je, veröf­fentlicht übri­gens im Herb­st eine LP mit sein­er neuen For­ma­tion namens Dr. Bontempi’s Snake Oil Com­pa­ny.

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R.E.M. Unplugged — Record Store Day 2014

Größer!

Größer!

Größer!

Größer!

Da isse nun. Endlich. Meine heißersehn­teste Veröf­fentlichung des Jahres: R.E.M. Unplugged 1991 & 2001 als Vier­fach-Vinyl-Box. Ich ver­lor vor ein paar Tagen schon einige Worte darüber. Bezahlt habe ich sportliche 55,00 EUR, was aber für eine Vier­fach-LP auch in Ord­nung geht. Dann lieber eine Woche bei trock­en Brot und Mar­garine, als auf diese Box verzicht­en. Die Preise bei eBay steigen bere­its in schwindel­er­re­gende Höhen. So macht der Record Store Day für den nor­malen Musikhör­er und ‑kon­sumenten irgend­wie keinen Sinn mehr. Alles Speku­lanten, Halsab­schnei­der und Hal­lo­dris. Ich geste­he, von der ein oder anderen Veröf­fentlich­tung auch schon mal zwei Exem­plare bestellt zu haben. Das rech­net sich beson­ders bei Bestel­lun­gen aus dem Aus­land um die oft hor­ren­den Por­tokosten wieder reinzubekom­men. Beson­ders ehren­haft ist es aber natür­lich nicht.

Zu den Details: Es gibt ange­blich 2.500 Kopi­en. Laut Rhi­no Press Release auf Clear Vinyl, meine aber sind kohlraben­schwarz. Es ist eine Stan­dard­pres­sung, dürften 140 g sein. Die Soundqual­ität ist nicht wesentlich bess­er als die alten, bere­its legal oder hal­ble­gal erhältlichen Mitschnitte der Unplugged-Gigs. Remas­tered hat also offen­bar nie­mand. Die Songs sind großar­tig, aber die kan­nte ich ohne­hin alle schon. Die bish­er unveröf­fentlicht­en Stücke run­den das Paket ab. Alles in allem eine tolle Veröf­fentlichung, ich bin saufroh, eine abbekom­men zu haben.


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Depeche Mode/Music On Vinyl

Es muß 1984/85 gewe­sen sein. Wahrschein­lich lief Peo­ple Are Peo­ple in „Der Club“ auf NDR2. Wobei ich mich auch noch an Shake The Dis­ease erin­nere, ger­ade aber nicht ohne nachzuschla­gen weiß, welch­er der bei­den Titel eher veröf­fentlicht wurde. Mitte der achtziger Jahre des let­zten Jahrhun­derts jeden­falls, keimte das zarte Pflänzchen mein­er Liebe zu Depeche Mode. Ich erin­nere mich weit­er­hin an die AMI­GA-Best-Of-LP The Sin­gles 1981–1985 (bis heute in meinem Plat­ten­schrank), gekauft in Frau Knakes Krämer­laden meines Heimat­dor­fes. Und die 500 Besuche vorher, in denen ich jew­eils nach der Plat­te fragte. Ich erin­nere mich an die ital­ienis­che Pres­sung von Black Cel­e­bra­tion, gekauft 1988 auf dem Schwarz­markt vor dem Berlin­er Ost­bahn­hof für 80,- Mark der DDR (… und bis heute in meinem Plat­ten­schrank). Eine enorme Summe, wenn man bedenkt, daß meine monatlichen Einkün­fte zu der Zeit bei 120,- Mark lagen. Ich erin­nere mich an die Musikkas­sette zu Music For The Mass­es von 1989, zu Wei­h­nacht­en oder zum Geburstag von der West­ver­wandtschaft bekom­men und — natür­lich! — bis heute in meinem Kas­set­ten­schrank… 😉 Und ich erin­nere mich an But Not Tonight, eine der besten B‑Seiten aller Zeit­en, die mich bei jedem Hören bis heute sofort an die Zeit der späten Achtziger erin­nert. Depeche Mode waren immer eine fan­tastis­che Band und worauf ich eigentlich hin­aus will, ist:

Das nieder­ländis­che Label Music On Vinyl veröffentlicht(e) alle Depeche Mode-Alben neu. Im Feb­ru­ar begann man mit Some Great Reward, Music For The Mass­es und Songs Of Faith And Devo­tion. Im März fol­gten A Bro­ken Frame, Ultra, Con­struc­tion Time Again und Vio­la­tor und im Mai endet man mit Speak And Spell, Exciter, Play­ing The Angel und Sounds Of The Uni­verse. Alle Alben kom­men als audio­phile 180 g‑Pressung, mit Gate­fold-Cov­er, Repro­duk­tio­nen des orig­i­nalen Art­works und Lin­er Notes von Mute-Chef Daniel Miller.

Ich hab mir Songs Of Faith And Devo­tion und Ultra gegön­nt, die bei­de mit ca. 25 EUR recht teuer waren. Nach Music For The Mass­es hab ich die Band Anfang der 90er ein wenig aus den Augen ver­loren, von den Sin­gle-Hits im Radio mal abge­se­hen. Das war ein Fehler, den Ultra und Songs… sind großar­tige Alben mit exzel­len­ten Songs und klin­gen ein­fach saugut. Der recht hohe Preis ist bei dieser Pressqual­ität und dem fan­tastis­chen Mas­ter­ing abso­lut gerecht­fer­tigt. Gut investiertes Geld — wer auch nur ansatzweise an der Band inter­essiert ist, sollte bei diesen Neuer­schei­n­un­gen zuschlagen.

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Plattenladentach 2014/R.E.M. Unplugged

Alle Jahre wieder, genauer am 3. Sam­stag eines jeden schö­nen Monats April heißt es wieder: RECORD STORE DAY! Der Plat­ten­laden­tach find­et seit 2008 oder sowas statt und wurde ursprünglich ini­ti­iert, um kleinen Plat­ten­lä­den in Zeit­en von Online­han­del und Absatzprob­le­men der Musikin­dus­trie ein wenig Unter­stützung zu leis­ten. An und für sich also eine tolle Sache. Lei­der scheint mir per­sön­lich die ursprüngliche Inten­tion etwas ver­wässert, was aber nicht die Schuld der Begrün­der des RSD ist. Es ist ein­fach so, daß in jedem Jahr viele über­teuerte Plat­ten auf den Markt gewor­fen wer­fen, deren Veröf­fentlichungs­gründe oft wegen man­gel­nder (musikhis­torisch­er) Rel­e­vanz oder immer noch erhältlich­er Altau­fla­gen schw­er nachvol­lziehbar sind. Außer­dem wird ein Großteil der Veröf­fentlichung von Händlern oder Pri­vatleuten anscheinend nur deshalb erwor­ben, um Stun­den später zu Phan­tasiepreisen auf eBay oder Discogs aufzutauchen.

Wie auch immer, nichts­destotrotz bleibt der RSD eine gute Sache, treibt er doch Heer­scharen von nerdi­gen Zuhause­bleibern mal wieder in die Plat­ten­lä­den. Die Liste der Veröf­fentlich­tun­gen in diesem Jahr ist für meinen Geschmack wenig ergiebig. Genaugenom­men reizt mich eigentlich nur eine einzige Veröf­fentlichung, aber die hat es in sich:

R.E.M. veröf­fentlichen ein Vier­fach-Album, beste­hend aus den MTV-Unplugged-Ses­sions von 1991 und 2001. Was die Veröf­fentlichung so beson­ders macht, ist die Tat­sache, daß erst­mals zusät­zliche (alle?) Songs aus den bei­den Ses­sions veröf­fentlicht wer­den. Die jet­zt veröf­fentlicht­en Tracks waren meines Wis­sens nicht mal auf Bootlegs oder in omn­inösen Inter­netquellen zu find­en – stellen also dur­chaus eine kleine Sen­sa­tion dar. Auch wenn man bedenkt, daß der Mitschnitt zum ersten Mal in hof­fentlich exzel­len­ter Audio­qual­ität zu haben sein wird. Beson­ders das 1991er Unplugged hat es mir hier­bei ange­tan. Die Band in ihrer mit Abstand besten Phase, kurz nach „Out Of Time“ und kurz vor dem epochalen „Auto­mat­ic For The Peo­ple“. Das 91er Unplugged übt auf viele Leute da draußen und auch auf mich eine beson­dere Fasz­i­na­tion aus … there’s some kind of mag­ic going on there, wie die Angel­sach­sen sagen. Ich hoffe also sehr, ein Exem­plar ergat­tern zu kön­nen und wün­schen allen Musikn­erds einen seli­gen RSD.



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Die besten Songs für einen Sonntagmorgen (153)

Die nicht ganz erst­ge­meinte Wieder­bele­bung eines vielle­icht längst tot­gerit­te­nen Pfer­des. Der let­zte Song ist immer­hin 11 Monate her. Weit­er geht’s mit den besten Songs für einen Freitagabend:

Schrappmess­er — „Auf alles reimt sich Saufen, zum Beispiel auf Bier“

Alle Son­ntag­mor­gen-Songs als kosten­los­er on-demand-Free-File­shar­ing-Hokus­pokus zum unverbindlichen Rein­hören, Rein­schauen und Rein­set­zen hier!



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Ja, Ja, Ja

Ich dachte, ich würde weit­ge­hend alles Video­ma­te­r­i­al zur sub­kul­turellen Ostju­gend ken­nen, aber das hier war auch mir neu: Die Skep­tik­er mit ein­er Art von offiziellem Video zu „Ja, Ja, Ja“. Wer mehr zur Entste­hungs­geschichte ver­rat­en kann … ich wäre bren­nend interessiert!



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Destination Paradise

Immer wieder fra­gen mich Men­schen in Fußgänger­zo­nen: „Gütiger Herr Börde­baron, welch­es ist das beste Pop-Album der frühen neun­ziger Jahre?“ Immer wieder antworte ich dann: „ ‚Des­ti­na­tion Par­adise‘ von Fischer‑Z.“ Homogen, voller Hits, toll pro­duziert, ohne einen einzi­gen schwachen Song und tragisch unter­schätzt. Für mich neben „Auto­mat­ic For The Peo­ple“ von R.E.M. das beste Album der frühen Neunziger.



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