Musik

Bengt bangt

Bengt bangte und ich war nicht da. Als ich gestern zur wöchentlichen Grabpflege antrat, sah mich Bengt Tribukait eben­so streng wie angestrengt vom Fried­hof­saushangschaukas­ten an. „Kommt der Bengt raus spie­len?“ hab ich die Mut­ter gefragt. Wo der Bengt denn bleibt, da hat die Mut­ter gesagt: „Im Leben kriegt man nichts geschenkt, Bengt ist im Keller und bangt.“



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The Smith Street Band live in Berlin

Wir waren neulich beim Konz­ert mein­er famosen Lieblings-Aus­tralier The Smith Street Band im about blank in Berlin. Tolle Band, tolles Konz­ert, tolle Lohkäh­schänn. Was nicht ganz so toll war, war die Tat­sache, dass ich am näch­sten Tag Früh­di­enst hat­te. Aber das ging auch irgend­wie. Gefühlte 50% des Pub­likums waren Exil-Aus­tralier, man hat offen­bar eine gut ver­net­zte Kom­m­mju­ni­tieh. Die Vor­band The Ben­nies waren live ganz unter­halt­sam, zuhause würde ich ihren Crossover aus Reg­gae, Punk und dezen­ten Dis­co-Ein­sprengseln aber eher nicht aufle­gen. Der Mer­ch­stand gab für mich nicht viel her, die Smithies-Plat­ten hab ich alle im Schrank. So hab ich mir eine her­rliche, total bescheuert ausse­hende Mütze gekauft, die mir sich­er im Win­ter gute Dien­ste leis­ten wird. Haben die in Aus­tralien über­haupt Win­ter?! Hier ein schönes Video, das ich scham­los bei Insta­gram geklaut habe:



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Kaltfront – Wenn es dunkel wird (Review)

Meine erste Begeg­nung mit KALTFRONT war das Logo der Band auf einem Arbeitss­chuh. Liest sich komisch, ist aber wahr. 1988 hat­te ein Mit-Beruf­ss­chüler der Beruf­ss­chule „Rudi Arndt“ in Berlin das Kalt­front-Logo auf einen sein­er Schuhe gesprayt. Sah toll aus.

Kalt­front wur­den 1986 in Dres­den gegrün­det und erspiel­ten sich in der DDR-Punkszene einen großen Bekan­ntheits­grad. Nach ein­er Auszeit in den Nach­wen­de­jahren kam es 2005 zur Reunion. Ger­ade ist wieder ein neues Album erschienen, es trägt den Titel „Wenn es dunkel wird“. Kalt­front liefern auch hier wieder ihren gewohnt tollen Wavepunk ab – atmo­sphärisch, dunkel und gut pro­duziert. Der einzige Punkt, der mich ein bißchen stört, sind die vie­len Neuein­spielun­gen alt­bekan­nter Hits. Aber vielle­icht bringt die Zukun­ft der Band mit ver­jüngter Beset­zung ja wieder mehr neue Songs zutage… Den­noch: Run­dum eine empfehlenswerte Plat­te. Eine schöne Rezen­sion – der ich mich vollinhaltlich anschließen kann – gibt es auf bierschinken.net. Vie­len Dank an Stephan von Rundling für die (genutzte) Chance auf eine Testpressung!


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Jag talar inte svenska

Jag talar inte sven­s­ka – ich spreche kein Schwedisch. Bin aber trotz­dem seit langem Fan des Schaf­fens von Anni­ka Nor­lin, die mit ihren Bands Hel­lo Saferide und Säk­ert! seit Jahren die schwedis­che Indie-Pop-Szene unsich­er macht. Ger­ade ist mit Djäg­gdjur ein fan­tastis­ches neues Album von Säk­ert! erschienen. Dum­mer­weise ver­ste­he ich von den Tex­ten so gut wie nichts, was mich aber nicht von der Ein­schätzung „Fan­tastis­ches Pop-Album, wie es so nur aus Skan­di­navien kom­men kann“ abhält. Die gute alte nordis­che Har­monielehre – irgend­wie haben die Herr- und Damschaften da oben im Nor­den den Pop mit der Mut­ter­milch aufge­so­gen. Wer den ver­meintlichen sim­plen und eingängi­gen Pop von ABBA mal in seine per­fekt arrang­ierten Einzel­teile zer­legt hat, weiß wovon ich rede.

Hier­mit also wieder mal eine wärm­ste Hörempfehlung für Säkert!s neuestes Werk. Auch die alten Alben – es gibt eins in englis­ch­er Sprache – und alle Hel­lo Saferide-Sachen (durch­weg englisch) sind mehr als empfehlenswert.

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9, 6, 3 – alle fahr’n vorbei. Ich bleib hier, hier gefällt es mir

Eine mein­er Kind­heits- bzw. Jugen­derin­nerun­gen geht wie fol­gt: Wir schreiben das Jahr 1984. Mein Brud­er und ich sitzen auf der Lade­fläche eines froschgrü­nen Mul­ticar der LPG (T) Uth­mö­den. Mein Vater sitzt am Steuer, gemein­sam haben wir ver­mut­lich irgend­was zur Mül­lkippe (Fuchs­berg! Aschenkuh­le! Insid­er!) gefahren. Wir sitzen also gut­ge­launt auf der Pritsche des Mini-LKWs und sin­gen lau­thals „1, 2, 3 – alle fahr’n vor­bei. Ich bleib hier, hier gefällt es mir!“ vor uns hin. Son­st ist nix weit­er passiert, wir san­gen nur und hat­ten gute Laune.

Vor Jahren fiel mir diese Episode wieder ein. Ab und an hab ich in den let­zten Jahren Google ange­wor­fen und mit dem Search-String „1, 2, 3, alle fahr(e)n vor­bei“ erfol­g­los nach Song und Inter­pret gesucht. Irgend­wann ließ ich in einem Moment der Erleuch­tung die Zahlen weg und stieß so rel­a­tiv schnell auf den Text zu Dia­logs „963“. Und schla­gar­tig fiel es mir wie Schup­pen aus den Haaren: Es hieß gar nicht „1, 2, 3, alle fahr’n vor­bei…“ son­dern „9, 6, 3, alle fahr’n vor­bei…“. Mit diesem neuen Wis­sen aus­gerüstet war es nun nur noch ein Katzen­sprung bis zu ein­er Auf­nahme auf Youtube und weit­er zum Erwerb des zuge­höri­gen Albums 963.

Dia­log stammten aus Crim­mitschau. 963(0) war zu DDR-Zeit­en die Postleitzahl von Crim­mitschau und ist der Titel der ersten Dia­log-Plat­te bei Ami­ga. Die Plat­te bietet den typ­is­chen DDR-Rock und ist nicht weit­er auf­fäl­lig; wed­er pos­i­tiv noch neg­a­tiv.  Der Text zu 963 stammt von Burkhard Lasch, einem der meist­beschäftig­sten DDR-Rock-Tex­ter und sin­niert über die Liebe, die Liebe zur Kle­in­stadt und die Liebe zu Crim­mitschau. Eine Hymne auf die Prov­inz, gewis­ser­maßen. Was mich und meinen Brud­er im Jahre 1984 allerd­ings nicht son­der­lich inter­essiert hat; wir waren wohl mehr vom kindgerecht­en Refrain ange­tan… Hier gut zu hören:

Dia­log fie­len mir später nochmal mit Denke daran auf, einem friedens­be­wegten Anti-Atom­bomben-Song mit eben­so pathetis­chem wie ein­prägsamen „Das große Kartha­go führte drei Kriege…“-Intro.

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The Smiths – The Queen Is Dead 12″ vs. The Boy… 7″

Im Jan­u­ar tauchte auf morrissey-solo.com ein Beitrag auf, der sich mit ein­er in Ungarn aufge­taucht­en Neu­veröf­fentlichung von The Queen Is Dead befasste. Kurz zuvor taucht­en die ersten Exem­plare auf Discogs auf und wech­sel­ten für knapp 100,- € den Besitzer. Der einzige Verkäufer war ein Ungar, die Ton­träger kamen aus Ungarn und taucht­en eben­so auf ein­er ungarischen Media Markt-Seite auf. Sei­ther rät­selt die Fange­meinde, ob es sich um ein Boot­leg, also eine inof­fizielle Veröf­fentlichung, oder einen reg­ulären Ton­träger han­delt, der – aus welchen Grün­den auch immer – in extrem geringer Stück­zahl für einen extrem kurzen Zeitraum in nur einem Land der Welt auftauchte.

Bei der Betra­ch­tung der jüng­sten The Smiths-Veröf­fentlichung zum Record Store Day 2017, näm­lich der Sin­gle zu The Boy With The Thorn In His Side fie­len mir frap­pierende Ähn­lichkeit­en zu der im Jan­u­ar aufge­taucht­en 12″ auf. Mein­er Mei­n­ung nach sind die Indizien ein­deutig: Die aufge­tauchte 12″ ist ein offizielles Release, das wohl eines Tages in dieser oder verän­dert­er Form das Licht der Welt erblick­en wird.

Schaut man sich die Typo genauer an, sind fol­gende Gemein­samkeit­en auf­fäl­lig: Zum einen die iden­tis­che Nen­nung der Band­mit­glieder im iden­tis­chen Font Bodoni auf der Rück­seite. Zum anderen die Labels, die sich extrem ähn­lich sehen. Das fängt bei dem 45er-Logo an, die Fonts sind iden­tisch und sog­ar die Fonts der Kat­a­lognum­mern sind in bei­den Fällen eine Futu­ra Bold.

Jew­eils links die mys­ter­iöse 12″ aus Ungarn, jew­eils rechts die offizielle 7″ zum Record Store Day:

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RSD flippers are scum!

Jedes Jahr das gle­iche trau­rige Bild: Massen von Verkäufern machen Massen von Geld mit dem Verkauf von Record Store Day-Edi­tions. Da bin ich fast schon froh, nicht am RSD unter­wegs gewe­sen sein zu kön­nen. Die einzige Plat­te die mich inter­essiert hat (The Cure — Acoustic Hits), habe ich ger­ade online bei hhv.de für 28,99 € bestellt. Bei Discogs ab 60,00 € zu haben, bei eBay ab 75,00 € … 🙁 An dem Tag, an dem sich diese Scheiß Geld­mach­er und diese Scheiß Hip­ster aus unserem Hob­by („Allein mit unsern Plat­ten in den Zim­mern einges­per­rt…“) ver­pis­sen, mache ich zur Feier des Tages eine Pulle Pep­si-Cola auf… SCUM!!!

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Noch mehr Heavy Metal

Ich bin ja kein Fre­und von Heavy Met­al. Vor meinem geisti­gen Auge erscheinen beim Gedanken an Heavy Met­al immer Span­dex-Hosen tra­gende Haarver­brech­er, die von Fan­ta­sy­wel­ten, Elfen oder schauer­lichen Schlacht­en mit mehreren Hun­dert Toten sin­gen. Am schlimm­sten finde ich per­sön­lich Black Met­al, zu dem ich kein­er­lei Zugang finde. Sin­n­freies Gegrun­ze mit Dou­ble-Bass-Geballer. Abso­lut nicht meine Baustelle. Schlimm auch dieser män­ner­bün­dende Macho-Blödsinn, der sich durch viele Spielarten des Met­al zieht. Was ich am Met­al gut finde, ist die Vir­tu­osität, mit der die Her­ren (sic!) zu Werke gehen. Wer ein­mal ver­sucht hat, 3 Akko­rde auf der Gitarre fehler­frei und zusam­men­hän­gend zu spie­len, wird ahnen, wovon ich rede, wenn er sich das nach­fol­gende Video ansieht. Auch lobenswert: Die Kom­plex­ität des Song­writ­ings. Son­st allerd­ings gibt’s am Met­al nicht viel zu loben, vor allem nicht das unsym­pa­this­che Gesicht von Lars Ulrich, der – gin­ge es nach mir – nur hin­ter ein­er spanis­chen Wand spie­len dürfte.


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Lost Heimweh

Gestern Lost Heimweh gese­hen und für sehr gut befun­den. Unbe­d­ingte Guck-Empfehlung. Ich hat­te ja schon fast vergessen, wie gut Pas­cow sind. Die Anschaf­fung lohnt auch abseits des Filmes; gibt es doch ein schönes Foto­buch und eine 10″ mit Cov­erver­sio­nen von Pas­cow-Songs dazu. Fun Facts: Joachim Hiller vom Ox sieht inzwis­chen aus wie Ben­ny Hill. Der Mechen­bier kann anstren­gend sein. Außer­dem war er 2011 Teil­nehmer bei Das per­fek­te Din­ner, wie ich grad zufäl­lig herausfand.

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