Mind Bowling

Meine Hand für mein Produkt (Am Band beim VEB Opel)

Nach­dem ich bere­its vor eini­gen Wochen meinen uner­schüt­ter­lichen Willen zur Ret­tung des Vater­lan­des aus der Kon­junk­turkrise bekun­det hat­te, beschloß ich am Woch­enende, diesem Willen durch hand­festes Ein­greifen Nach­druck zu ver­lei­hen. Dazu fuhr ich eine Son­der­schicht beim VEB Opel. Hier mein Erlebnisbericht:

4.45 Uhr
Der Weck­er schellt. Mit Schwung, Elan und Chuzpe werfe ich meine müden Knochen aus dem Bett. Das wird mein Tag, denke ich so bei mir, während ich zur Kaf­feemas­chine jumpe und das bere­its gestern Abend in weis­er Voraus­sicht bestück­te, dampf­be­triebene Vorkriegsmod­ell mit lock­er-läs­sigem Dau­men­schwung anwerfe. Es ruck­elt, es dampft, es keucht wie eine Loko­mo­tive — es funk­tion­iert! Während der Kaf­fee dem Lauf der Schw­erkraft über ein kom­pliziertes Pump- und Brüh­sys­tem bis in die Kanne fol­gt, bewege ich meinen Astralkör­p­er unter meine hochmod­erne Well­ness-Dusche und vertreibe die let­zten müden Mor­gengeis­ter mit einem Strahl fein­sten Arteserwassers.

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Hackfressenüberdruß

In Gr*ß B*rnecke im Sal­z­land­kreis wurde eine junge Frau erstochen. Ihr Ehe­mann türkisch­er Abstam­mung ist flüchtig. Die Lokal­presse berichtete darüber.

O‑Ton ein­er Kol­le­gin zu dieser Nachricht:

„Selb­st schuld, was nimmt sie auch einen Kanaken!“

Manch­mal, liebe Leser, helfen all die vie­len Worte in diesem Blog nicht mehr weit­er. Wenn ich solche Sätze höre, stell ich mir immer die Frage: Woran liegt’s? Was ist der Grund? Was ist die Ursache? Eine schwere Kind­heit? Der far­blose Osten? Zuviele ver­passte Chan­cen? All­ge­meine Des­ori­en­tierung? Hoff­nungslosigkeit? Oder schlicht und ein­fach Dummheit und Ignoranz?

Manch­mal hil­ft wirk­lich gar nichts mehr, auch nicht die müh­samen Erk­lärungsver­suche, die falsch ver­standene und unange­brachte Tol­er­anz dem Pöbel gegenüber, der Ver­such ein­er Rechtfertigung.

Manch­mal hil­ft nur noch exzes­sive, brachiale und hem­mungslose Gewalt. Immer feste druff, es trifft garantiert keinen falschen. Ich kann diese ganzen däm­lichen nichts-kapieren­den Hack­fressen nicht mehr sehen; wenn das so weit­er geht, werde ich bald zum Black Met­al-Nihilis­ten-Ein­siedler auf Misanthropia.

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Über die Begrüßung

Es schallt ein Gruß durch die Rabat­ten, ein Gruß den wir schon gestern hatten:

„Guten Mor­gen Siegfried!“ — „Guten Mor­gen Horst!“

Erin­nert sich noch jemand an den Film Del­i­catessen? Da kam es vor, daß sich Post­bote und Bürg­er­meis­ter mit ihren Berufs­beze­ich­nun­gen begrüßten: „Guten Mor­gen Post­bote!“ — „Guten Mor­gen Bürg­er­meis­ter!“ Eine schöne Sitte, die auf dem Lande immer noch gepflegt wird. Wenn auch mit Abwand­lun­gen, wir grüßen uns beim Vor­na­men. Zum einen, weil das höflich ist und gut klingt, zum anderen, weil die Demenz hier in großen Schrit­ten voran­marschiert. Hört man seinen eige­nen Namen täglich min­destens ein­mal und weiß darüber­hin­aus den des Nach­barn noch, ist alles im Lot. Dr. Kawasakis (oder wie auch immer sein Name ist, der Dok­tor möge mir verzei­hen!) Gehirn­jog­ging auf Nin­ten­do XL (oder wie das Ding heißt, die Fir­ma möge mir verzei­hen!) — Pustekuchen! So neu­modis­chen Tin­nef brauchen wir hier nicht!
Darüber­hin­aus ist das gegen­seit­ige Vor­na­men­grüßing (neues Trend­wort, ger­ade erfun­den!) auch Zeichen ein­er vorhan­de­nen Sozialkom­pe­tenz und eines gewis­sen Inter­ess­es an der Dor­fge­mein­schaft. An let­zt­ge­nan­nter sollte man zwin­gend inter­essiert sein, son­st hat man eventuell einen schw­eren Stand oder gilt als unko­op­er­a­tiv­er Eigen­brötler mit min­destens drei Leichen im Keller. Das kön­nen sprich­wörtliche Leichen sein oder gern auch mal echte. Allerd­ings sieht man den Leuten, die tat­säch­liche Leichen im Keller haben, diese Leichen­hab­erei meist gar nicht an. Das sind immer diejenin­gen, von denen die Nach­barn dann später in den RTL-Nachricht­en behaupten „von dem hätte ich das nie gedacht!“. Diese faden­scheinige Erken­nt­nis wird den Nach­barn dann auch noch mit ein Paar Sil­ber­lin­gen ver- genau! -sil­bert.

Kommt der gütige Herr Land­graf mal zu Besuch (immer son­ntags!) um seine umfan­gre­ichen Län­dereien zu inspizieren, fällt solch ver­traute Begrüßung natür­lich aus. Da macht man brav einen Diener oder einen Knicks und for­mvol­len­det die Geste der Unter­wür­figkeit mit einem „Einen feinen guten Mor­gen wün­sch ich, gütiger Herr Land­graf!“. Dann guckt der gütige Herr Land­graf ganz zufrieden und anschließend auf seine Län­dereien. Wenn alle Kartof­feln und Rüben noch da sind, hat man weit­er nichts zu befürcht­en. Zum Abschied wirft der gütige Herr Land­graf immer einige Pfen­nige in die spalier­ste­hende Menge und zum Dank dafür schallt ihm ein tausend­fach­es „Vergelt’s Gott, großar­tiger Herr Land­fachar­beit­er!“ ent­ge­gen.

So sind wir, immer fre­undlich, immer höflich. Und immer frisch gewaschen.

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Warum man Rainald Grebe nicht mit Mario Barth vergleichen darf

Aus einem Kom­men­tar zu einem Youtube-Video von Rainald Grebe*:

Liebe Leser, stellen Sie sich vor, Sie bum­meln durch die Fußgänger­zone Ihrer Heimat­stadt. Das heißt, wenn Sie weib­lich sind, bum­meln Sie. Wenn Sie männlich sind, grum­meln Sie eher. Das kommt daher, daß hier die alte Part­ner­schafts­formel Bum­meln + Eigentlichkeinen­bock­auf­bum­meln = Grum­meln ange­wandt wird. Ergo: Ein­er grum­melt weil er lieber nach Hause will, der andere bum­melt.** So ziehen Sie also durch die Zone der Fußgänger bis vor Ihnen ganz zufäl­lig Mario Barth auf­taucht. Sie sind bei­de ganz hin und weg, kön­nen es kaum glauben. Es entspin­nt sich fol­gen­der Dialog:

ER: Ey, Maaaaaaaaario, ick gloobs ja nich!
SIE: Mario Barth, nich zu fassen!
MARIO: Hal­löchen, grüß‘ Euch!
ER: Ey, Maaaario, so geil, watt machst Du denn hier?
MARIO: Einkaufen.
ER: Is ja krass, hier bei uns in Kleinschlachmichtot?
MARIO: Yo!
SIE: Kön­nen wir ein Auto­gramm haben und ein Foto machen?
MARIO: Na klar, ey!

(Pas­sant wird dazuge­beten, Mario posiert mit Vic­to­ry-Zeichen und die bei­den Bum­mel­grumm­ler grin­sen blöd. Aus­lös­er klickt.)

ER: Geil Alter, danke! Du bist so lustig, Mann!
SIE: Du bist echt der Hammer!
MARIO: Danke euch! Tschüssi!

Lieber Leser, jet­zt schließen Sie Ihre Augen und stellen sich den Dia­log genau­so mit Rainald Grebe als Zufall­str­e­ff in der Fußgänger­zone vor. Funk­tion­iert nicht?! Sehen Sie, da liegt der Unter­schied. Wür­den Sie Rainald Grebe tre­f­fen, wür­den Sie anerken­nend nick­en oder ver­suchen, mit möglichst hochgestoch­enen Worten bei ihm zu punk­ten. Sie wür­den guten Tag sagen, eventuell (aber nur eventuell) um ein Foto bit­ten und anschließend gut­ge­launt Ihrer Wege gehen. So wie sich das gehört.

Sie ver­gle­ichen ja auch keinen Haufen Alt­met­all mit ein­er form­schö­nen Met­all­skulp­tur, oder?! Sehen Sie!

Ich wün­sche Ihnen einen innen­stadt­freien Son­ntag im Kreise Ihrer Lieben!

* Die Inten­tion des Kom­men­tars war zweifels­frei eine gute, den­noch heiligt der Zweck nicht immer die Mit­tel, beziehungsweise: das Gegen­teil von gut ist gutgemeint.

** Ich bekenne: Ich habe ein Geschlechterk­lis­chee beschworen. Mario wäre stolz auf mich.

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Vorsicht an der Bahnsteigkante,

es fährt ein Zug nach Nirgendwo!

Darin sitzen 20 kleine Chi­ne­sen und ein Hund. Die wollen zur CeBit nach Han­nover und sind zu früh los­ge­fahren. Die CeBit ist näm­lich erst im März oder so. Auf jeden Fall im Früh­jahr. Jet­zt haben wir aber noch Win­ter, das wußten die Chi­ne­sen nicht. Von Chi­na aus betra­chtet, sieht die Welt ganz anders aus. Auch die Jahreszeit­en. Der chi­ne­sis­che Som­mer entspricht dem mit­teleu­ropäis­chen Win­ter und ander­srum. Wenn man dann noch zusät­zlich die Tem­per­a­turen und die Tageszeit­en tauscht und gut umrührt, ist die Ver­wirrung kom­plett und die Uhr kaputt! Sowas macht näm­lich nicht jede Uhr mit, nur die guten großen teuren aus der Schweiz, dem virtuellen Land!

Zurück zu den Chi­ne­sen. Sie haben Pfand­flaschen dabei. Pfand­flaschen aus Baum­wolle. Die sind zwar ökol­o­gisch wertvoll, aber geträn­ketech­nisch eine Her­aus­forderung. Kurz nach der Abfahrt in Peking war die ganze schöne Orangen­brause bere­its aus­ge­laufen. Da mußten unseren Her­ren Chi­ne­sen (keine einzige Dame dabei, CeBiT!) auf lauwar­men Roibusch-Tee aus dem Mitropa-Wagen umsteigen. So tranken sie den Tee und fuhren durch die Lande, sechs lange Wochen lang. Dabei kamen sie nicht nur zu unge­wohn­ten Ein­sicht­en son­dern auch zu ein­deuti­gen Erken­nt­nis­sen über Leben, Lust, Liebe und Com­put­er. Auf so ein­er lan­gen Reise hat man näm­lich unheim­lich viel Zeit und kann schön reflek­tieren, über das Leben, die Lust, die Liebe und schon wieder Computer.

Com­put­er sind über­all, mein Ich ist im Com­put­er und eure Ichs sind auch schon drin. Außer­dem das Ich von Dr. Hel­mut Kohl und das Ich des Mülleimers vor dem Mark­tkauf in Haldensleben. Beson­ders für das let­zte Ich möchte ich mich aus­drück­lich bedanken, es erhellte meinen Nach­mit­tag und zauberte einen mor­biden Hauch der Ver­wirrung auf mein gramge­beuteltes Antlitz.

Liebe Leser, vie­len Dank für eure Aufmerk­samkeit und für euer Umweltbewußtsein!


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Change is coming to the Dorfgemeinschaftshaus

Lei­der hab ich die gestrige Live-Über­tra­gung der Amt­se­in­führung des US-Präsi­den­ten Barack Oba­ma ver­paßt (ver­dammter Spät­di­enst!). Jam­mer­schade, denn es hätte mich wirk­lich inter­essiert. Gott­sei­dank gibt’s ja das Inter­net und mit ihm Bewegtbild-Nachrichten…

Glaube, Liebe, Hoff­nung, Erlö­sung, Erbar­men und Näch­sten­liebe — das sind die Eckpfeil­er der gestern begonnenen Präsi­dentschaft des Barack Oba­ma. Zumin­d­est, wenn man den Medi­en glaubt. Über­men­schliche Ansprüche wer­den an Oba­ma gestellt: Guan­tanamo bitte auflösen (mach­bar), den Krieg im Irak und in Afghanistan been­den (unwahrschein­lich) und neben­bei noch die Rezes­sion stop­pen und die Finanzkrise lösen. Außer­dem das Gesund­heits- und Sozial­we­sen in den USA auf Vor­der­mann brin­gen und das außen­poli­tis­che Desaster seines Vorgängers Schorsch Dabbeljuh durch Imagepflege (bess­er noch ein neues Image) korrigieren.

Dazu dann bitte eine Por­tion Welt­frieden, Welt­freude und Wel­teierkuchen. Das ganze bitte ohne Streß und schlechte Laune, dabei wirken und ausse­hen wie ein Pop­star: immer schick, elo­quent, galant und mitreißend.

Let­zteres sollte für Oba­ma allerd­ings eine Kleinigkeit sein, denn er wirkt rein äußer­lich weitaus ele­gan­ter als die Horde von Sparkassen-Vize-Direk­toren, die sich anschickt, unser Land zu regieren. Charme und Humor scheint er auch zu haben, außer­dem noch volle Kanne Charis­ma. Soweit keine schlecht­en Voraus­set­zun­gen, in Zeit­en, in denen Äußer­lichkeit­en und Darstel­lungsver­mö­gen mehr zählen als Inhalte. 😉 Seinen poli­tis­chen Sachver­stand zu beurteilen will ich mir nicht anmaßen, aber ich denke, er wird es schon nicht nur auf­grund von Äußer­lichkeit­en bis zum Präsi­den­ten gebracht haben. Ins­ge­samt also nicht die schlecht­esten Startbe­din­gun­gen für den neuen Hei­land Präsidenten.

Vielle­icht schafft er es ja tat­säch­lich und macht diese Welt ein kleines bißchen bess­er. Ich behalte ihn jeden­falls im Auge, hier in den RTL-News in unserem Dor­fge­mein­schaft­shaus (Puh, Kurve zur Über­schrift mit frei erlo­gen­em Text ger­ade noch bekommen!).

Man soll ja die Hoff­nung nie aufgeben.

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Schäfer-Gümbel rettet die Welt!

Wer braucht Super­man, James Bond, Bruce Willis oder Super­wurst? Nie­mand! Wir haben Thorsten Schäfer-Güm­bel! Der Mann mit dem ziem­lich holperi­gen Namen, dem Plan zur Wel­tret­tung und dem Charis­ma des jun­gen Roland Koch! Nach mein­er gestri­gen Anmel­dung bei Twit­ter (man sollte jeden neu­modis­chen Scheiß wenig­stens mal aus­pro­biert haben) bin ich mehr oder weniger zufäl­lig über das Twit­ter-Pro­fil des Her­rn Schön­er-Tüm­pel gestolpert. Der twit­tert regelmäßig und als ich seinen gestri­gen Tag per Twit­ter ver­fol­gte mußte ich laut lachen:

[Bild anklick­en für mehr]

So ein Ein­blick in den zweifel­sohne harten All­t­ag eines Beruf­spoli­tik­ers kann schon sehr erheit­ernd bis auf­schlußre­ich sein. „Über 700 Arbeit­splätze bedro­ht. Schreibe Brief an Vor­stand.“, haha. Da wird sich der Vor­stand ver­mut­lich erst schwarz ärg­ern, dann tot­lachen, dann zur Besin­nung kom­men und auf­grund ein­er spon­ta­nen Erleuch­tung min­destens 1000 neue Arbeit­skräfte ein­stellen. Bin mir ziem­lich sich­er. Viel Glück am Son­ntag!

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Linktipp: Dark Roasted Blend

Neulich bin ich durch doofen Zufall auf darkroastedblend.com gelandet, einem Archiv voll von „weird and won­der­ful things“. Ein­fach­er aus­ge­drückt, han­delt es sich dabei um ein Bil­darchiv, mit Bildern von absurd, großar­tig bis lustig. Beson­ders sehenswert sind die Bilder aus der Kat­e­gorie Wer­bung oder teil­weise auch die „Fun­ny Pics“. Hier meine Lieblingsmo­tive (Bilder wie immer klick- und ver­größer­bar), am besten aber mal selb­st auf darkroastedblend.com guck­en gehen, ett lohnt sich, ett lohnt sich.

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Voll! gut!! drauf!!!

Bin aus den Wei­h­nachts­fe­rien zurück. Es war wirk­lich sehr schön. Ich habe eine Menge neuer net­ter Leute ken­nen­gel­ernt. Am Anfang war die mir ent­ge­genge­brachte Her­zlichkeit doch ein wenig merk­würdig, aber ich habe mich schnell daran gewöh­nt. Naja, und seit­dem ich zurück bin, ist jede Zelle meines Kör­pers glück­lich. Tat­säch­lich, jede einzelne! Ich bin irgend­wie so total voll! gut!! drauf!!!

Hier ein kleines Video von unser­er Wei­h­nachts­feier, bitte seid so gut und schaut es euch an.

Liebe Grüße,
euer Torsten



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