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Ein Gruß aus der Bronzezeit

Andrea Ballschuh und das Team des mdr "Quickie" grüßen in Richtung Nordgermersleben.
Andrea Ballschuh und das Team des mdr „Quick­ie“ grüßen in Rich­tung Nordgermersleben.

Her­zliche Grüße aus Nordger­m­er­sleben und der Bronzezeit sendet Ihnen das gesamte Team der Börde­be­hörde. In den let­zten Wochen war es hier sehr ruhig, das wird wahrschein­lich auch in den kom­menden Wochen so sein. Wir warten immer noch auf den großen Durch­bruch und tun genau nichts dafür. Genießt das Leben und bleibt uns gewogen!

Als Mutti in den Westen ging

Es ist eines der dunkel­sten Kapi­tel der Zeit kurz nach dem Mauer­fall. Hun­derte Kinder wur­den im Osten zurück­ge­lassen — ihre Eltern sucht­en ihr Glück im West­en. In einem cross­me­di­alen Doku-Pro­jekt erzählt der MDR jet­zt die Schick­sale dieser Kinder. In Berlin lässt eine allein­erziehende Mut­ter ihre drei kleinen Söhne zurück, in dem Wis­sen, sie niemals wiederzuse­hen. Dem 8‑Jährigen schreibt sie noch einen Zettel, wie er die 4- und 3‑Jährigen ver­sor­gen soll. Dann legt sie Früh­stücks­brote für den näch­sten Tag hin und kommt nie wieder. Nur durch Glück kön­nen die Kinder auf sich aufmerk­sam machen, kom­men danach mit teils schw­eren Befun­den ins Krankenhaus.

Thomas Metz wird 1989 als Fün­fjähriger im Kinder­heim abgegeben. In Orig­i­nalauf­nah­men von damals sagt er, seine Mut­ti sei im Urlaub. Heute, 31 Jahre später, weiß er: Seine Mut­ti war nicht im Urlaub, son­dern hat­te mit ihrem Fre­und im West­en ein neues Leben ange­fan­gen. Die Bilder von damals — sie erschüt­tern noch heute. Dabei hat­te Thomas Metz noch Glück. Er kam zu liebevollen Pflegeel­tern und hil­ft heute als Sucht­ther­a­peut anderen Men­schen mit schw­eren Schicksalen.

Fil­mau­tor Adri­an-Basil Müller, der sich schon in früheren Fil­men mit ost­deutschen Biografien beschäftigt hat, spricht mit den Kindern von damals über das seel­is­che Leid, das sie erfahren mussten und wie sie damit zurechtkom­men, von den eige­nen Eltern ver­lassen wor­den zu sein. Die Filmemach­er stoßen über 30 Jahre später auf Wun­den und Fra­gen, die nie geheilt und nie beant­wortet wur­den. Die Doku erzählt berührende Fälle über diese nie öffentlich beleuchtete Kehr­seite der Mauerfall-Euphorie.

Bere­its im August dieses Jahres hat­te der MDR über das Schick­sal von Kindern berichtet, die in den Tagen unmit­tel­bar nach dem 9. Novem­ber 1989 von ihren Eltern in der DDR alleine gelassen wur­den. Die in der „MDR Zeitreise“ geschilderten Fälle bewegten damals viele Zuschauerin­nen und Zuschauer und lösten Mitleid und Verzwei­flung aus. Aus diesem Grund hat sich der MDR entschlossen, weit­er zu forschen und den zweit­en Teil sein­er Recherchen jet­zt im Rah­men eines großan­gelegten cross­me­di­alen Doku-Pro­jek­tes zu präsentieren.

Die Doku läuft mor­gen abend ab 22.10 Uhr im mdr-Fernsehen.

Wie geht’s, Sachsen Anhalt? Ein Land vor der Wahl

Eben­so sehenswert wie desil­lu­sion­ierend: Gestern abend lief im Mit­teldeutschen Rund­funk ein Beitrag von exakt unter dem Titel „Wie geht’s, Sach­sen Anhalt? Ein Land vor der Wahl“. Aus­gangspunkt für die ein­stündi­ge Sendung war unsere Kreis­stadt Haldensleben. Im Auf­trag des MDR wur­den von Infrat­est Dimap viele Ein­wohn­er aus Stadt und Umge­bung zur poli­tis­chen Lage interviewt.

Die Ergeb­nisse sind wenig über­raschend: „Die Sach­sen-Anhal­ter wün­schen sich mehr direk­ten Kon­takt mit Poli­tik­ern. Außer­dem kon­sta­tierten die Mei­n­ungs­forsch­er eine große Unsicher­heit, welch­er Partei die Bürg­er bei Land­tagswahl im März ihre Stimme geben soll­ten. Einige Befragte wollen deshalb gar nicht zur Wahl gehen.“

Ich finde es immer wieder auf­schlußre­ich, wie tief der Graben zwis­chen Poli­tik und Volk inzwis­chen zu sein scheint. Selb­st in unser­er rel­a­tiv wohlhaben­den Gegend mit – Orig­inal­ton MDR – „der höch­sten Mil­lionärs­dichte im Osten“; ein­er Gegend, in denen es einem Großteil der Men­schen eigentlich ganz gut geht. In der Gegend, mit der niedrig­sten Arbeit­slosen­quote im ganzen Osten… Mein Faz­it für die Zukun­ft Sach­sen-Anhalts fällt gemis­cht aus. Ich hab viele Vorurteile bestätigt gese­hen, beson­ders was poli­tis­che Diskus­sio­nen unter Handw­erk­ern ange­ht. Auch die Fol­gen der Abwan­derung spüre ich per­sön­lich. Und das all­ge­meine Desin­ter­esse an Poli­tik im Lande hat inzwis­chen lei­der auch auf mich abge­färbt… Was Sach­sen-Anhalt braucht, ist eine Vision für die Zukun­ft. Oder wenig­stens eine Alter­na­tive zum Dasein als Niedriglohnland.

Jeden­falls eine sehr gute Sendung, die hier in der MDR-Mediathek ange­se­hen wer­den kann.

English for Runaways (Englisch für Fortgeschrittene)

Unsere gute alte Tante mdr mal wieder: Einen fet­ten Opern­ball für die neufün­fländis­che A‑Prominenz aus­richt­en, aber an einem pro­fes­sionellen Simul­tan-Dol­metsch­er for LaToya Jack­son sparen. Stattdessen muß der Haus­meis­ter ran. Der jedoch säch­selt ein wenig, ver­ste­ht offen­sichtlich nur die Hälfte und über­set­zt diese dann auch noch falsch. Sehen und lachen Sie selbst:

Danke an CC für den fre­undlichen Hinweis.

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