Kunst

130 Jahre FFw Ochtmersleben

Vom 27. bis zum 29. Sep­tem­ber 2019 bege­ht die Frei­willige Feuer­wehr Ocht­mer­sleben ihren 130. Geburt­stag. Eigens zu diesem Anlaß hat man an der Bun­desstraße 1 am Ort­saus­gang Eichen­bar­leben in Rich­tung Irxleben dieses Jubiläums-Mon­u­ment errichtet. 16 Mann und 8 Pferde waren nötig, um das Werk des expres­sion­is­tis­chen Real­is­ten Max-Claude von Pfef­fer­sack-Scha­to­rius den Hügel hin­aufzuziehen. Die Skulp­tur begeis­tert – wie von Pfef­fer­sack-Scha­to­rius gewohnt – mit ihrer kanti­gen Form­sprache und einem über­aus bul­li­gen Auftritt. Die sinnbildliche Verdeut­lichung sein­er „Blauen Phase“ stellen die angedeuteten Run­dum­leucht­en auf dem Vorder­dach des Werkes dar; während das batikkhaft anmu­tende Rot wohl eine Rem­i­niszenz an die Ära der Hip­pies abbildet. Ein Werk, das nie­man­den kalt lässt und für Gesprächsstoff sor­gen wird…



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100 Posterworks

100 Poster­works ist ein Pro­jekt der Kün­stler Anna Gray und Ryan Wil­son Paulsen. Die bei­den geben ihre Ein­schätzun­gen zu ein­er bre­it­en Palette von The­men auss­chließlich durch schwarzen Text auf weißem Papi­er wieder. Dabei reicht das Spek­trum von sozialkri­tis­chen bis hin zu per­sön­lichen Botschaften. Hier eine kleine Auswahl, mehr gibt’s auf der Home­page der bei­den Posterworker.

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5.607.249

Roman Opał­ka war ein Mann der Zahlen. Der franzözisch-pol­nis­che Kün­stler ist für seine numerischen Gemälde bekan­nt. 1965 begann Opał­ka seine berühmte Arbeit und zeich­nete eine fort­laufende Rei­he von ganzen Zahlen, begin­nend mit „1“ in der oberen linken Ecke der Lein­wand. Über die Jahre fol­gten viele weit­ere Lein­wände mit vie­len weit­eren Zahlen. Die let­zte von Opał­ka geze­ich­nete Zahl war die 5.607.249.

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Rummler, der Bigamist

Seit Jahren fahre ich min­destens zweimal wöchentlich an diesem form­schö­nen, in Kinder-Blockschrift gehal­te­nen Graf­fi­ty vor­bei. Jedes­mal denke ich, ich müßte es endlich fotografieren. Heute dann war es soweit — inzwis­chen ist das gute Stück fast zur Unle­ser­lichkeit verblaßt. Außer­dem haben die Stadtwerke ihr Schild drübergeschraubt; aber da ich älter als Methusalem bin, kenne ich den voll­ständi­gen und wahren Wortlaut:

„Man darf nur eine Freundin haben, Rummler!“

Klick!

Rumm­ler, Du Schwein. Wir wer­den wohl nie erfahren, welch bit­ter ent­täuscht­es Tee­nie-Herz sich dort in ein­er neblig-kalten Nacht mit dem Bunts­tift den Kum­mer von der Seele kratzte. In der Hölle sollst Du schmoren, Rummler.

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No Fun

Cha­troulette ist ein im Novem­ber 2009 von Andrei Ter­nows­ki, einem 17-jähri­gen Gym­nasi­as­ten aus Moskau, erstelltes Inter­net-Videochat-Por­tal. Auf der Inter­net­präsenz wer­den Besuch­er zufäl­lig mit anderen frem­den Besuch­ern per Videochat ver­bun­den. Jed­er dieser so ver­bun­de­nen Chat­teil­nehmer kann jed­erzeit den Chat been­den, um sogle­ich wieder mit dem näch­sten zufäl­lig aus­gewählten Chat­part­ner ver­bun­den zu wer­den. Jed­er Besuch­er kann die Videochat­funk­tion ohne Reg­istrierung nutzen. Spiegel Online beschreibt Cha­troulette so: „Die Video­plat­tform verknüpft im Sekun­den­takt Wild­fremde vor ihren Web­cams: Das ist oft bru­tal, manch­mal lustig – und macht viele Nutzer süchtig“. (aus Wikipedia)

Eva und Fran­co Mattes sind ein Kün­stler­paar. Unter dem Titel No Fun ver­anstal­teten die bei­den Kün­stler eine Online-Per­for­mance via Cha­troulette. Dazu stell­ten sie eine Web­cam vor einem schein­bar von der Zim­merdecke baumel­nden Selb­st­mörder (Fran­co Mattes selb­st) auf. Die Besuch­er und ihre Reak­tio­nen wur­den über mehrere Stun­den auf Video aufgeze­ich­net. Man sieht alle möglichen Reak­tio­nen, einige vorherse­hbar, viele undenkbar: Einige lachen, glauben, es ist ein Witz, viele scheinen völ­lig ungerührt, einige belei­di­gen die ver­meintliche Leiche oder machen Fotos mit ihren Handys. Von mehreren hun­dert Betra­chtern ruft genau ein einziger die Polizei.

Mar­co Deseri­is von der Uni­ver­si­ty of New York schreibt dazu: „No Fun rais­es dis­turb­ing ques­tions on the hyper­re­al­i­ty of the con­tem­po­rary medi­as­cape as much as on the Orwellian spec­tac­u­lar­iza­tion of dai­ly life and death. But it would be sim­plis­tic to blame the Inter­net for the dra­mat­ic exhaus­tion of social inter­ac­tion at a dis­tance. What is more dif­fi­cult to rec­og­nize is our own com­plic­i­ty and desire to be seduced by the lat­est tech­no­log­i­cal won­ders. In our dai­ly obses­sion with media atten­tion, fre­quent­ly dis­guised as search for authen­tic com­mu­ni­ca­tion, we end up being so nar­cis­sis­ti­cal­ly pre­oc­cu­pied with look­ing at our­selves that we can no longer rec­og­nize the other“.

Danke an Jule für den fre­undlichen Hinweis.

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Malen mit Sand

Die Ukrainer­in Kseniya Simono­va malt Bilder im Sand. Die junge Frau rührte in der ukrainis­chen Ver­sion von „Britain’s Got Tal­ent“ das Pub­likum mit ihren in Sand geze­ich­neten Bildern zu Trä­nen und gewann die Tal­entshow. Die Bilder, die die 24-jährige Kün­st­lerin aneinan­der­rei­hte, beschreiben die Gefüh­le zwis­chen Liebe und Gewalt, die die Ukraine während des Zweit­en Weltkriegs fühlte. Diese Zeit ist für die Ukrain­er mit schmer­zlichen Erin­nerun­gen ver­bun­den — fast ein Vier­tel der Bevölkerung wurde während des Zweit­en Weltkrieges getötet.

Vor der Kam­era zauberte sie ver­schiedene Szenen mit dem his­torischem Hin­ter­grund – nur mit Sand — auf eine beleuchtete Glas­fläche, die für die Zuschauer auf eine Lein­wand über­tra­gen wurde. Unter­legt wurde ihre Dar­bi­etung mit passender Musik und Kerzenschein.

(Quelle Text — Info beim Schat­ten­zw­erg aus den Kom­mentaren geklaut.)

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Zuhause in der DDR

So haben wir uns ein­gerichtet: Das DDR-Zuhause-Buch

Gut 20 Jahre ist sie nun vor­bei, die Zeit der Sprelacart-Tis­che, der geschmiede­ten Raumteil­er und der in Fichte-Paneel verklei­de­ten Woh­nungs­flure. Vor­bei auch die Zeit der freis­te­hen­den Badeöfen, des Linoleums und der Gar­di­nen mit großflächi­gen Blu­men­mustern in aschgrau. Wer einen kleinen nos­tal­gis­chen aber nie verk­lären­den Aus­flug in die Wohn- und Leben­skul­tur der DDR machen will, sollte den Buch­händler seines Ver­trauens mit einem Besuch beehren: Am 20. Sep­tem­ber erscheint im Eulen­spiegel-Ver­lag ein Buch bzw. Bild­band unter oben genan­ntem Titel.

In der Buchbeschrei­bung des Ver­lages heißt es: For­mgestal­tung, Mode­be­wusst­sein, Kochkün­ste, Freizeit in den eige­nen vier Wän­den. Dieses Buch lässt hal­b­vergessene Erin­nerun­gen an das All­t­agsleben zur DDR-Zeit wieder lebendig wer­den. Dazu kom­men Infor­ma­tio­nen zur Entste­hungs­geschichte der Gebrauchs­güter, zur Ver­sorgungspoli­tik mit Waren des täglichen Bedarfs, Schilderun­gen von DDR-typ­is­chen Ver­wen­dun­gen, kuriose Begeben­heit­en, Beze­ich­nun­gen im Volksmund, Volk­switzeleien. Auch klein­sozial­is­tis­ches Besitzstreben und andere »über­windenswerte Erschei­n­un­gen« wer­den gegeißelt. Zum Beispiel: Wie meine Frau die Datsche zur Zweit­woh­nung ausstat­tete. (Quelle)

Im großen und ganzen bietet das Buch einen empfehlenswerten und erheit­ern­den Blick in unsere Kinderz­im­mer und die Küchen unser­er Müt­ter. Zur Ein­stim­mung und Begutach­tung ein paar mein­er per­sön­lichen Lieblings­bilder, die mich ein­er­seits zwar schmun­zeln lassen, ander­er­seits aber auch eine gewisse Wertschätzung für unsere heutige Wohn- und Leben­skul­tur fördern. Es geht doch nix über Wasser­hähne aus echtem Met­all (statt Plas­tik) und Tis­che aus echtem Holz (statt Pressspä­nen). Gute Unterhaltung.

Erschei­n­ungs­da­tum: 20. Sep­tem­ber 2009
192 Seit­en
ISBN 978–3‑359–02244‑2
19.90 EUR

© Alle Bilder in diesem Artikel Eulen­spiegel-Ver­lag bzw. die jew­eili­gen Fotografen.

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