Schau nicht in die Häuser, denn sie lachen Dich aus
Sie sind so alt, sie haben viele Narben.
Sie haben Dich gesehn und Du warst noch ein Kind.
[…]
Mein Haus ist schwarz und es steht allein.
Es hat keine Fenster und es kommt niemand rein.
Wir kamen dann aber doch rein, nämlich ins UT Connewitz im gleichnamigen Leipziger Stadtteil. Ein schöner Ort für Konzerte, genau der richtige Grad an Abgewracktheit, entspanntes und friedliches Publikum, ein morbides Ambiente eines alten Kinosaals. Der perfekte Ort für ein EA80-Konzert.
Ich kann mich nicht erinnern, jemals in Leipzig gewesen zu sein. So war es also eine doppelte Premiere: Zum ersten Mal in Leipzig, zum ersten Mal EA80 nach der Jahrtausendwende. Mein insgesamt drittes Konzert der Band, nach 1995 in Berlin, zusammen mit den Boxhamsters, und 19?? in Hildesheim, auch hier zusammen mit den Boxies. Anders als früher, anders als gedacht, aber nicht schlechter. Die Setlist war okay, auch wenn ich mir vielleicht noch den ein oder anderen älteren Hit gewünscht hätte. Das Publikum ebenfalls sehr angenehm, vom mittelalten Gothic mit Christian Death-Patch, über den Kidpunk und die Rockabilly-Damen bis zum Nerd alles vertreten. Vorherrschende Farbe des Abends war natürlich schwarz. Heiß war es, und zwar richtig heiß. Ich hab nach zwei Dritteln des Konzerts den Saal verlassen … entweder sind die Konzerte heißer als früher oder ich bin älter als früher. Letzteres wohl definitiv, aber irgendwie wurde früher auch nicht soviel geschwitzt. Oder die Luft war besser. Früher war ja eh alles besser, wahrscheinlich also auch die Luft.
Ach ja, Vorbands: Das Trollbrot Orchestra versuchte sich in leidlich unterhaltsamem Electro-Trash, den Namen der Pausenband hab ich bereits wieder vergessen. Und das völlig zu Recht.
Glücklicherweise hab ich die Reise-Sonderedition des Konzertes erstehen können (jajaja!!!) und obendrauf noch die lang gesuchte Picture-12″ der „Vorsicht Schreie“. Und das zu zivilen Preisen, ohne dem eBay-Irsinn erliegen zu müssen.
Wirklich schöne Fotos des Abends gibt’s bei Steffi.