Feines neues Album der Berliner Liedermacher rund um Liedermacherin Dota Kehr. Wobei es Liedermacherin nicht mehr wirklich trifft, denn es haben jede Menge neue Sounds und Möglichkeiten Eingang in Dotas Schaffen gefunden. Die Platte ist runder und voller instrumentiert als die Vorgängerwerke, man leistet sich sogar Ausflüge in elektronische Gefilde. Dazu passt der neue professionellere Webauftritt und mittlerweile ist man sogar auf Facebook vertreten. Das soll aber keine Kritik sein, wir sind ja alle mittendrin im Rattenrennen. Steht ihr jedenfalls gut, das Album wie auch das neue Erscheinungsbild… Das Album gibt’s übrigens auch in einer Super-Deluxe-Boogie-Woogie-Haste-nich-gesehn-Sonderausführung mit Album-CD, Bonus-CD und Live-CD. Kaufen!
Durch die stürmenden Nächte, von den Wogen gehoben,
sind wir angespült an einen menschenleeren Strand,
im verlassensten Winkel der Welt, und alles,
was wir sehen, ist —
Gestern abend gaben sich im Magdeburger MoritzhofDota & die Stadtpiraten die Ehre. Nach dem Dota Solo-Konzert vom letzten Jahr mein zweites Mal. Es war ein sehr großartiger Abend, mit einer sehr großartigen Band, sehr großartiger Musik und ganz großartigen Texten.
Zu hören gab es viele Stücke vom aktuellen Album und eine ganze Menge „oller Kamellen“. Die Stimmung war fantastisch und wurde durch die Labertaschen schräg hinter uns nur geringfügig getrübt. Es gab insgesamt vier(!) Zugabeblöcke.
Was die Texte angeht, zitiere ich an dieser Stelle gerne nochmal die Kieler Nachrichten:
„Musik, die einnimmt und geborgene Minuten anbietet, ohne sentimental oder abgeschmackt zu wirken. Eine Gratwanderung, die nicht vielen gelingt und Hoffnung macht, dass Dota eine neue musikalische Bewegung anführen könnte, die sich gegen die grassierende säuselige Befindlichkeits-Popelektronik mit Schlafzimmerbettkantenängsten stemmt und Humor, Poesie und Tiefe zurück in die leichten Melodien über die schöne Liebe und den bösen Alltag bringt… Durchatmen und einsaugen von Stimmungen, die aufrichtig wirken, poetisch und klar…Die Kleingeldprinzessin ist wohl Berlins interessanteste Newcomerin…“ (Kieler Nachrichten vom 3. 11. 2004)
Wer die Gelegenheit hat, Dota solo oder zusammen mit ihren Stadtpiraten zu erleben, sollte sich diese Chance auf keinen Fall entgehen lassen. Fantastisch, famos, furios, formidabel, fabelhaft und fehr fehr fön.
Als kleinen Bonus hier das Stück Im Glashaus (feat. Fanfara Kalashnikov), daß es in dieser Version nicht aufs Album geschafft hat. Man kann das Stück zusammen mit 3 anderen Songs (alles andere Versionen als auf dem Album!) auf der Bis auf den Grund EP erwerben, welche ausschließlich digital erhältlich ist. In Apples iTunes-Store wird die EP unter dem unkorrekten Bandnamen „Die Stadtpiraten & Dota“ gelistet, was das Auffinden nicht einfach macht. Hier der direkte Link zum Erwerb der EP, iTunes wird zwingend benötigt. Das Album Bis auf den Grund gibt’s nach wie vor bei Amazon oder direkt bei der Band zu kaufen.
* Gestern abend tauchte auch der ehemalige Top-Kommentator Jens völlig unverhofft wieder aus der Versenkung auf. Es geht ihm gut und er grüßt alle Kommentatorkollegen ganz herzlich! 😉
„Bis auf den Grund“ heißt das neue Album von Dota „Kleingeldprinzessin“ Kehr und ihren Stadtpiraten. Und selbiges, Ladies and Gentleman, ist pure Magie. Es gibt niemanden — von Sven Regener vielleicht mal abgesehen — der derart galant, graziös und zielsicher mit der deutschen Sprache umgehen kann. Was mir außerdem sehr gut gefällt, ist die direkte Sprache. Kein geschwurbeltes Gedöns, keine bemühten Metaphern, keine Bilder die der Hörer deuten darf, und auch keine Scheu wunderbare Worte wie Schatz, Schründe oder Notwendigkeit zu verwenden. Das mag auf den einen oder anderen vielleicht ein bißchen betulich oder gar abschreckend wirken; erscheint mir in seiner vordergründigen Naivität aber vor allem eines — nämlich absolut ehrlich.
Als kleinen Vorgeschmack gibt’s hier eine 3sat-Aufzeichnung vom letzten September. Leider ohne die komplette Band, also kwasi akustisch. Der erste Titel Ohrsteckermädchen ist vom neuen Album und klingt komplett instrumentiert noch viel viel toller.
Man(n) wird nicht oft Zeuge von etwas ganz Besonderem. Gestern jedoch war es (endlich) mal wieder soweit: Die Kleingeldprinzessin Dota Kehr gab sich zusammen mit Gitarrist Jan Rohrbach in Magdeburg die Ehre. Erstmalig in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, im schönen Ambiente der Scheune auf dem Moritzhof.
Geboten wurde ein formidables Akustik-Konzert, mit Gitarren, Ukulele und einem Blasinstrument, dessen genauer Name mir entfallen ist. Irgendwas in Richtung Keyboard, nur eben mit zusätzlichem Mundstück. Es gab viele Stücke vom im April erscheinenden neuen Album zu hören, darüber hinaus natürlich auch alle Hits in insgesamt vier(!) Zugabeblöcken.
Dota und Jan machten beide einen äußerst sympathischen und unprätentiösen Eindruck und waren von der enthusiastischen Stimmung des Magdeburger Publikums (nach Überwindung der obligatorischen Eingewöhnungs-Phase) sichtlich angetan. Enthusiasmus ist bei den tollen Songs und vor allem natürlich den Texten auch angebracht; ich würde durchaus soweit gehen und Frau Kehr den Titel „Rio Reiser der Jetztzeit“ verleihen, oder, wie es die Kieler Nachrichten so schön formulieren:
„Musik, die einnimmt und geborgene Minuten anbietet, ohne sentimental oder abgeschmackt zu wirken. Eine Gratwanderung, die nicht vielen gelingt und Hoffnung macht, dass Dota eine neue musikalische Bewegung anführen könnte, die sich gegen die grassierende säuselige Befindlichkeits-Popelektronik mit Schlafzimmerbettkantenängsten stemmt und Humor, Poesie und Tiefe zurück in die leichten Melodien über die schöne Liebe und den bösen Alltag bringt… Durchatmen und einsaugen von Stimmungen, die aufrichtig wirken, poetisch und klar…Die Kleingeldprinzessin ist wohl Berlins interessanteste Newcomerin…“ (Kieler Nachrichten vom 3. 11. 2004)
Das Erlebte in dem Konzert gerecht werdende Worte zu fassen, fällt schwer. Wer Gelegenheit hat, Dota solo, im Duo oder mit ihrer Band (den Stadtpiraten) live zu erleben, sollte diese ganz sicher und unbedingt nutzen.
Ein famoser Abend.
Danke.
Die Kleingeldprinzessin — Zimmer
(Video von Daniela Reuss)
Hier sollte eigentlich die ultimative Lobhudelei auf die Kleingeldprinzessin Dota Kehr & ihre Stadtpiraten stehen. Die Kleingeldprinzessin ist laut Wikipedia „eine Band um die Berliner Sängerin und Liedermacherin Dota (Dorothea) Kehr. Gemeinsam mit ihrer Band, den Stadtpiraten, hat sie seit 2003 sechs Alben eingespielt und im Eigenverlag veröffentlicht. Mit ihren zeitkritischen Texten und einer von Bossa Nova und Jazz beeinflussten Musik haben sich Die Kleingeldprinzessin und die Stadtpiraten mittlerweile einen hohen Bekanntheitsgrad erspielt. Plattenverträge hatte die Gruppe bisher ebenso abgelehnt, wie auch die Angebote von den Grünen, der Linkspartei.PDS und der SPD vor der Bundestagswahl 2005 auf Parteiveranstaltungen zu spielen. Mittlerweile werden die Platten über BuschFunk vertrieben, aber immer noch in Eigenregie hergestellt.“
Da es aber immer jemanden gibt, der besser lobhudeln kann als meine Wenigkeit, sei auf die beiden folgenden Blogs verwiesen:
Unbedingt mal antesten, großartige Musik mit noch großartigeren Texten. Ich habe lang nicht mehr etwas derart gutes gefunden, jetzt schon eines der Highlights des Jahres.
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