The Smith Street Band –
Don’t Waste Your Anger
© Foto: Booking Stars Ltd.
Lange drauf gewartet und nun seit gestern endlich als echte gute alte analoge Anfassversion im Haus: The Smith Street Band – Don’t Waste Your Anger. Ich hatte das Album vorab wegen dem Corona-Tamtam und den damit verbundenen Produktionsschwierigkeiten schon digital gekauft.
Nun also das mittlerweile fünfte Album der Australier. Die Besetzung hat in Teilen gewechselt, Jess Locke, Lucy Wilson und Matt Bodiam sind neu dabei. Mit Neubesetzungen ist das ja immer so eine Sache, vor allem, wenn gleich drei neue Leute am Start sind. Diesbezüglich kann ich Entwarnung geben, die Neuzugänge sind eine echte Bereicherung. Dazu gleich mehr.
Die ersten Durchläufe hinterließen bei mir einen guten, aber (noch) keinen großartigen Eindruck. Das hat sich nach dem fünften Durchlauf geändert und ist oft so bei mir: Die wahrhaft großartigen Platten brauchen ein Weilchen bis sie zünden. Das liegt entweder an mir oder ist ein Zeichen für sehr gutes Songwriting.
Don’t Waste Your Anger weiß von der ersten bis zur letzten Minute zu begeistern und krankt dabei nicht an einer beschissenen Produktion wie der Vorgänger More Scared Of You Than You Are Of Me, der von Jeff Rosenstock völlig verhunzt gemixt und zudem auch noch miserabel gepresst wurde.
Los geht’s mit dem pathetischen God Is Dead, das sich bandtypisch in ein dramatisch-wildes emotionales Tohuwabohu steigert und schlussendlich wie ein ausuferndes Flussdelta in den Ozean mündet. Gänsehaut garantiert. Es war viel los im Hause Wagner, das merkt man dem Text an. Wer Social Media nutzt, wird die Geschichten um Georgia McDonald und Wil Wagner ja verfolgt haben. Ich werde an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen.
An dritter Stelle wartet schon der Überhit I Still Dream About You, eine emopunkige Rockgaragennummer, wie sie nur die Jungs um Wil Wagner schreiben können. Großartiger Song.
Auch sonst ist das Album an Hits wahrlich nicht arm. The End Of The World, Profiteering und Heaven Eleven seien hier stellvertretend genannt.
An vielen Stellen singen die beiden Damen im Background mit, was den Songs sehr gut tut und für das Album eine echte Bereicherung darstellt.
Am Ende gibt’s dann nochmal das Pathos vom Anfang: Don’t Waste Your Anger ist ein ähnlich dramatisch-pathetisches Werk wie God Is Dead; erreicht dabei aber nicht ganz dessen Tiefe. Das allerdings ist Meckern auf ganz hohem Niveau, denn mit Don’t Waste Your Anger haben The Smith Street Band wieder ein großartiges Meisterwerk abgeliefert. Für mich auf ähnlichem Niveau wie Throw Me In The River aus 2014 und einen Deut besser als das Vorgängerwerk More Scared Of You Than You Are Of Me aus dem Jahr 2017.
Die Pressqualität ist solide, ich konnte von einer leichten Wölbung abgesehen nichts negatives feststellen. Die Platte gibt es in diversen Farben, z. B. grünes Vinyl bei Kings Road Merch.
Kaufen, lieben, gänsehauten!
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The Smith Street Band –
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