Doku

Don’t hassel the Hoff

Ich bin kür­zlich über die sehr sehenswerte Doku­men­ta­tion „Being David Has­sel­hoff“ gestolpert.

In der Doku­men­ta­tion wird Has­sel­hoffs Kar­riere sehr nachvol­lziehbar und mit Orig­inaltö­nen der Knallcharge selb­st nachgeze­ich­net. Ich hege keine über­großen Sym­pa­thien für den Mann, finde seinen Werde­gang aber sehr inter­es­sant. Inter­es­sant ist auch zu erfahren, wie Has­sel­hoff eigentlich in Kon­takt mit Deutsch­land — oder vielmehr Öster­re­ich — kam.

Zur Doku bei Youtube geht es hier lang!

Seine Pop­u­lar­ität jeden­falls war mir schon damals rät­sel­haft. Im Zuge des Ent­deck­ens der Doku­men­ta­tion schlug der Algo­rhyth­mus erbar­mungs­los zu und so poppte in meinem Face­book-Feed Wer­bung für Has­sel­hoffs „Lim­i­tierte Fan-Box“ zu seinem 70. Geburt­stag auf. Was es dort zu kaufen gibt, ver­schlug mir dann doch die Sprache: Has­sel­hoff hat offen­bar seinen gesamten Keller aus­geräumt und vertickt nun für den sportlichen Kampf­preis von 157,68 € exkl. Ver­sand fol­gen­den Nippes:

Birth­day Par­ty Your Has­sel­hoff — CD
Krudes Sam­mel­suri­um an Cov­erver­sio­nen: „Sweet Car­o­line“ (Neil Dia­mond), „I Just Died In Your Arms Tonight“ (Cut­ting Crew), „It Nev­er Rains In South­ern Cal­i­for­nia“ (Albert Ham­mond), „I Was Made For Lov­ing You“ (Kiss), „The Pas­sen­ger“ (Iggy Pop) or „We Did­n’t Start The Fire“ (Bil­ly Joel)

Birth­day Par­ty Your Has­sel­hoff — Bonus CD
Auch hier lässt die Track­list schlimmes ver­muten: David Has­sel­hoff — „Imag­ine“ — (John Lennon Cov­er)
David Has­sel­hoff — „Help­ing Hands“ — (Brand-new track pro­duced by Fer­nan­do Garib­ay)
David Has­sel­hoff — „Damnit, I Love You (Ver­dammt, ich lieb’ dich)“ — (duett version)

Damnit — I love you 7″ vinyl
Es wird nicht bess­er: A‑Side: David Has­sel­hoff feat. Matthias Reim „Damnit, I Love You (Ver­dammt, ich lieb’ dich)“ (bish­er unveröf­fentlichte Duett-Ver­sion)
B‑Side: David Has­sel­hoff „Damnit, I Love You“ (Alter­na­tive Vinyl Version)

The Hoff — Led­er­arm­band
Frisch aus China

The Hoff — Pianoschal
„Die Gar­nauswahl ist umfan­gre­ich­er. Weiche Fransen.“

The Hoff — Kühlschrank Mag­net „Don’t Has­sel The Hoff„
100% Epox­id aus der Türkei.

The Hoff — Einkaufs­beu­tel
„Umschlag­seiten­nähte ver­hin­dern Schrumpfen“!!! Aus Pakistan.

The Hoff — Auto­grammkarte (hand­sig­niert)

The Hoff — Porte­mon­naie
Aus Chi­na. Mit Anti-Diebstahl-Feature.

The Hof­fee
250 g Kaf­fee aus Ecuador oder in der Has­sel­hoff­schen Küche vom Boden gefegt.

Der Hof­fee — Kaffeebecher

Der Hoff — Gedenkmünze zum 70. Geburt­stag
Eine Zin­klegierung aus China

Die Hoff — Aufkleber

Birth­day Par­ty Your Has­sel­hoff — Puzzle

Wer also Bock hat, sich die Hütte mit diesem unglaublichen Sam­mel­suri­um an Krem­pel voll­zumüllen, der kann hier zuschla­gen!

Screen­shot: thehoff.shop/de

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Auswärtsspiel – Die Toten Hosen in Berlin (Hauptstadt der DDR)

Seit gestern läuft eine sehr inter­es­sante 3‑teilige Doku­men­ta­tion in der ARD-Mediathek. „Auswärtsspiel: Die Toten Hosen in Ost-Berlin“ zeich­net den Weg der west­deutschen Band zu zwei „Geheimkonz­erten“ im Osten der Repub­lik nach: 

Kurz nach ihrer Grün­dung an Ostern 1982 führte die west­deutsche Punk-Band „Die Toten Hosen“ die Stasi an der Nase herum: Die Musik­er Campino, Andi, Bre­iti, Kud­del und Tri­ni geben ein Geheimkonz­ert in ein­er Kirche, mit­ten in der dama­li­gen DDR. In „Auswärtsspiel – Die Toten Hosen in Ost-Berlin“ von Mar­tin Groß wird dieses einzi­gar­tige Ereig­nis nun zum ersten Mal umfassend erzählt. Mit ent­deck­en­dem doku­men­tarischem Blick fol­gt der Film bish­er vergesse­nen Hin­weisen, spürt unmit­tel­bar Beteiligte auf und fördert ungewöhn­liche Momente zu Tage.

Quelle

Ein Film, der aber mehr als ein Bericht über ein ille­gales Konz­ert im Osten ist. Es geht um Punk im Osten und die Angst, die die Stasi und die DDR-Oberen davor hat­ten. Im Mit­telpunkt der Doku ste­ht neben den Hosen auch eine DDR-Punkband: Plan­los.

Man muss noch nicht ein­mal Fan von Punk oder den Toten Hosen sein, um sich für diese 75-minütige Doku zu inter­essieren (am 13. April um 22.50 Uhr im Ersten; bere­its ab 10. April, dem Band-Geburt­stag, in der ARD-Mediathek als 90-Minüter in 3 Fol­gen). Denn „Auswärtsspiel“ ist auch eine Ver­beu­gung vor den aufmüp­fig-muti­gen Ost-Musik­erkol­le­gen der Hosen – und „ein Stück Zeit­geschichte, jet­zt ganz von Punkrock unab­hängig“, wie Gitar­rist Michael „Bre­iti“ Bre­itkopf feststellt.

Was ist also passiert, damals vor fast 40 Jahren, in der Haupt­stadt der dama­li­gen DDR? Eine Rück­blende. Knapp ein Jahr nach der hal­bof­fiziellen Band­grün­dung mit einem Bre­mer Debütkonz­ert im April 1982 gelingt den Toten Hosen ein frech­er Coup: Vor­bere­it­et durch den gewieften britis­chen, in Berlin leben­den Musik­man­ag­er Mark Reed­er (wurde später mit dem Tech­no-Plat­ten­la­bel MFS bekan­nt), führen Campino, Andi, Bre­iti, Kud­del und Tri­ni die DDR-Stasi an der Nase herum.

Das Ziel der Reise ist die Erlöserkirche in Ost-Berlin in Rum­mels­burg, die unter mis­strauis­chen Blick­en des real­sozial­is­tis­chen Staates Blues- und Rockmessen aus­richtet. Gemein­sam mit den von DDR-Punks bere­its bewun­derten Toten Hosen tritt die Ost-Band Plan­los um Sänger Michael „Pankow“ Boehlke und Schlagzeuger Bernd Michael Lade auf (der nach der Wiedervere­ini­gung als „Tatort“-Kommissar Erfolg haben wird). Die Instru­mente und die Anlage für das cir­ca halb­stündi­ge Konz­ert wur­den von Plan­los gestellt. Anzahl der Zuschauer: 25.

„Auswärtsspiel“ erzählt nun mit Sen­si­bil­ität und Witz die Geschichte dieser Begeg­nung zweier Wel­ten und des ille­galen Punk-Auftritts in sel­te­nen Archivauf­nah­men und aktuellen Inter­views. Wo Film­doku­mente fehlen, wird die Erin­nerung auch mal mit Car­toons nachge­bildet. „Ost-West durch die Brille des Punk“, so erk­lärt Regis­seur Mar­tin Groß den Anspruch seines Films.

Zu den emo­tionalen Höhep­unk­ten gehören die Wiederzusam­men­führung der Musik­er und ein Trib­ute-Konz­ert der Hosen in der Berlin­er Kirche, man sieht Trä­nen glitzern. Die Rolle des Buh­mannes übern­immt ein Ex-Stasi-Mitar­beit­er, der auch auf die Punkszene ange­set­zt war – man fühlt gle­ich­wohl Respekt dafür, dass er sich mit sein­er Sicht der Dinge, die sich bis heute nicht geän­dert hat, ein­er Kam­era gestellt hat, dem Gespräch mit Campino. „Ich bin beteiligt wie viele andere an einem Teil der Sys­temau­seinan­der­set­zung“, sagt der Stasi-Mann über seine Arbeit. „Ich sitze jet­zt auf der Ver­lier­er­seite dieser Sys­temau­seinan­der­set­zung.“ Allein das kurze Gespräch zwis­chen Stasi-Mann Briske und Campino ist das Anse­hen wert.

Heute ist klar, dass der Auftritt der Toten Hosen Anfang der 80er-Jahre zusam­men mit (den später von der Stasi per­fide kalt­gestell­ten) Plan­los für die Ost-Punkszene ein Sig­nal der Sol­i­dar­ität war. Im Film sagt Campino: „Das war so ’ne Art Unter­grundp­fadfind­er­tum, was ich mein Leben lang geil fand.“ Und Plan­los-Drum­mer Lade meint: „Das war alles schon Vor­musik auf den Unter­gang der DDR.“

Nicht nur in der TV-Doku­men­ta­tion fällt auf, wie tief sich die Toten Hosen vor ihren Ost-Kol­le­gen verneigen. „Durch dieses Film­pro­jekt ist zu sehen, was für geniale Typen diese Plan­los-Jungs waren“, bekräftigt Campino. Dass sich die jun­gen Musik­er in der DDR nie haben kor­rumpieren lassen – „das beein­druckt mich nach wie vor“, so der Hosen-Sänger. „Gegen euch sind wir wirk­lich nur ein Kindergeburtstag.“

Und Hosen-Gitar­rist Bre­iti ergänzt: „Dass sie sehr mutig waren und ein viel härteres Pro­gramm hat­ten als wir jemals auch nur annäh­ernd, das war uns immer bewusst. (…) Bei uns war klar: Wenn das Ganze auf­fliegt, dann lan­den wir für eine Nacht in ein­er Arrestzelle und dann wer­den wir wieder raus­geschmis­sen. Aber für alle Leute im Osten hätte das ganz andere Kon­se­quen­zen gehabt.“

Prädikat: Abso­lut sehenswert!

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Als Mutti in den Westen ging

Es ist eines der dunkel­sten Kapi­tel der Zeit kurz nach dem Mauer­fall. Hun­derte Kinder wur­den im Osten zurück­ge­lassen — ihre Eltern sucht­en ihr Glück im West­en. In einem cross­me­di­alen Doku-Pro­jekt erzählt der MDR jet­zt die Schick­sale dieser Kinder. In Berlin lässt eine allein­erziehende Mut­ter ihre drei kleinen Söhne zurück, in dem Wis­sen, sie niemals wiederzuse­hen. Dem 8‑Jährigen schreibt sie noch einen Zettel, wie er die 4- und 3‑Jährigen ver­sor­gen soll. Dann legt sie Früh­stücks­brote für den näch­sten Tag hin und kommt nie wieder. Nur durch Glück kön­nen die Kinder auf sich aufmerk­sam machen, kom­men danach mit teils schw­eren Befun­den ins Krankenhaus.

Thomas Metz wird 1989 als Fün­fjähriger im Kinder­heim abgegeben. In Orig­i­nalauf­nah­men von damals sagt er, seine Mut­ti sei im Urlaub. Heute, 31 Jahre später, weiß er: Seine Mut­ti war nicht im Urlaub, son­dern hat­te mit ihrem Fre­und im West­en ein neues Leben ange­fan­gen. Die Bilder von damals — sie erschüt­tern noch heute. Dabei hat­te Thomas Metz noch Glück. Er kam zu liebevollen Pflegeel­tern und hil­ft heute als Sucht­ther­a­peut anderen Men­schen mit schw­eren Schicksalen.

Fil­mau­tor Adri­an-Basil Müller, der sich schon in früheren Fil­men mit ost­deutschen Biografien beschäftigt hat, spricht mit den Kindern von damals über das seel­is­che Leid, das sie erfahren mussten und wie sie damit zurechtkom­men, von den eige­nen Eltern ver­lassen wor­den zu sein. Die Filmemach­er stoßen über 30 Jahre später auf Wun­den und Fra­gen, die nie geheilt und nie beant­wortet wur­den. Die Doku erzählt berührende Fälle über diese nie öffentlich beleuchtete Kehr­seite der Mauerfall-Euphorie.

Bere­its im August dieses Jahres hat­te der MDR über das Schick­sal von Kindern berichtet, die in den Tagen unmit­tel­bar nach dem 9. Novem­ber 1989 von ihren Eltern in der DDR alleine gelassen wur­den. Die in der „MDR Zeitreise“ geschilderten Fälle bewegten damals viele Zuschauerin­nen und Zuschauer und lösten Mitleid und Verzwei­flung aus. Aus diesem Grund hat sich der MDR entschlossen, weit­er zu forschen und den zweit­en Teil sein­er Recherchen jet­zt im Rah­men eines großan­gelegten cross­me­di­alen Doku-Pro­jek­tes zu präsentieren.

Die Doku läuft mor­gen abend ab 22.10 Uhr im mdr-Fernsehen.

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Playboy, Pascha, Visionär. Und ein bißchen Punkrocker.

Gestern abend sah ich eher zufäl­lig eine Doku über Fürst Her­mann Lud­wig Hein­rich von Pück­ler-Muskau, bess­er bekan­nt als Fürst Pück­ler. Die meis­ten ken­nen den Her­rn wohl auf­grund sein­er gle­ich­nami­gen Eiskreation. Auch, das er Land­schafts- und Garte­nar­chitekt war, hat­te ich schon mal irgend­wo ver­nom­men. Soweit also nix Neues. Was ich jedoch nicht wußte, und was die Doku so beson­ders und so sehenswert machte, war die Vielzahl an skur­rilen Fak­ten aus Fürst Pück­lers Leben:

Fürst Pück­ler beschäftigte den Schnel­l­läufer Mensen Ernst als „laufend­en Boten“. Mensen Ernst lief von Kon­stan­tinopel nach Kalkut­ta und zurück in 59 Tagen.

Fürst Pück­ler ließ sich ein­vernehm­lich von sein­er Frau schei­den. Anschließend ging er auf Brautschau und suchte eine möglichst reiche Maid in Eng­land. Grund: Er brauchte mehr Geld für seine (Gartenbau-)Visionen.

Fürst Pück­ler benutzte eine Mas­chine, die vor ihm nur zwei US-Präsi­den­ten benutzen, näm­lich eine von James Watt erfun­dene Kopiermaschine.

Fürst Pück­ler beschäftigte in einem sein­er Parks einen Ein­siedler.

Inter­esse geweckt? Wer mehr über diesen eben­so großar­ti­gen und exzen­trischen Men­schen wis­sen will, sollte sich die Doku­men­ta­tion in der ZDF-Mediathek anschauen. Abso­lut sehenswert!

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Unterwegs mit der Volkspolizei

Polizeimeis­ter Koschwitz und Polizeimeis­ter Dings­bums auf Streife in Berlin, Haupt­stadt der DDR. Es geht um Mope­d­fahrer ohne Helm, Trunk­en­heit, Ruh­estörung und Raub zum Nachteil der Groß­mut­ter. In sein­er bräsi­gen Belan­glosigkeit abso­lut sehenswert und Zeug­nis ein­er sicht­bar behäbigeren Zeit.

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Feuerland

Feuer­land
Doku­men­tarfilm, DDR, 1987

Nein, mit Feuer­land ist nicht die Insel in Südameri­ka nahe dem Ende der Welt gemeint, son­dern die Dorotheen­stadt in Berlin-Mitte, die im 19. Jahrhun­dert diesen Namen trug wegen der vie­len Eisen­gießereien und Maschi­nen­fab­riken, die die Gegend prägten. An die Zeit, als die Bor­sig-Schmieden noch lärmten, erin­nern heute nur noch die Straßen­na­men wie Schwartzkopff‑, Wöh­lert- oder Borsigstraße.

Ein richtiges Kom­mu­nika­tion­szen­trum ist die Gast­stätte Bor­sig-Eck, dort trifft sich ein bunter Quer­schnitt der Bevölkerung, jung und alt. Ein 75jähriger Schachmeis­ter, der in frühen Jahren mit seinem Spiel begann, Bauar­beit­er aus Neubran­den­burg, die zu Hause keine Arbeit find­en, Fußball­fans und ein junges Hochzeitspaar, das zu Udo Lin­den­bergs „Unterm Hor­i­zont geht’s weit­er“ tanzt…



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Endstation Fortschritt?

Welch­er Zusam­men­hang beste­ht zwis­chen der inter­na­tionalen Finanzkrise, den zunehmenden Ungle­ich­heit­en zwis­chen Arm und Reich, den Zukun­ft­stech­nolo­gien, der nach­halti­gen Entwick­lung und dem kün­fti­gen Schick­sal der Men­schheit? Der unter anderem von Mar­tin Scors­ese pro­duzierte Doku­men­tarfilm End­sta­tion Fortschritt? fragt, wie der Begriff „Fortschritt“ im Lichte der men­schlichen Natur und his­torisch­er Beispiele neu definiert wer­den kann.

In ihrem über­aus sehenswerten Doku­men­tarfilm lassen Filmemach­er Math­ieu Roy und Harold Crooks die Entwick­lung des Men­schen vom Höh­len­be­wohn­er bis zum Erober­er des Wel­traums Revue passieren — mit allen Rückschlä­gen. Zum The­ma äußern sich inter­na­tionale Experten wie der Kos­mologe Stephen Hawk­ing, der Biologe Craig Ven­ter, der Umweltwissenschaftler Vaclav Smil und die Schrift­stel­lerin Mar­garet Atwood, die alle ganz unter­schiedliche Auswege aus der soge­nan­nten Fortschritts­falle aufzeigen. (Quelle)

(via Schat­ten­zw­erg)

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Schräge Zeit

Allen Arbeit­slosen, Urlaubern, Spätschichtlern oder Totalver­weiger­ern sei am morgi­gen Mittwoch, dem 11. Mai, ab 10:45 Uhr das Ein­schal­ten von zdfkul­tur empfohlen:

Schräge Zeit
Doku­men­ta­tion (D, 2004)


Ost-Berlin, Anfang der 1980er Jahre: Eine Gruppe junger Leute, die den Glauben an den „real existieren­den Sozial­is­mus“ ver­loren hat, lehnt sich gegen die Unzulänglichkeit­en des DDR-Sys­tems auf. Ein­er von ihnen, der 1963 in Güstrow geborene und in Ost-Berlin aufgewach­sene Jan, opponiert als Punk in der berüchtigten Band „Der demokratis­che Kon­sum“. In dieser Zeit gerät er ins Blick­feld der Stasi. Ein wildes Leben begin­nt. Er und seine Fre­unde leben, als wäre jed­er Tag der let­zte, und es gelingt ihnen, sich Freiräume zu schaf­fen, die man im All­t­ag der Deutschen Demokratis­chen Repub­lik nicht für möglich gehal­ten hätte. Den­noch ist allen bald klar, dass sie diese Repub­lik ver­lassen müssen. Um der DDR zu ent­fliehen, heiratet Jan 1987 eine Islän­derin. Im West­en angekom­men, ändert er sein Leben radikal. Der Fall der Mauer ver­set­zt ihn in Euphorie. Er kauft Häuser im Osten, eröffnet einen Mini-Super­markt und macht Geschäfte mit rus­sis­chen Sol­dat­en. Plöt­zlich hat er alles, was er sich gewün­scht hat: viel Geld und eine Fam­i­lie. 1991 wird Jan die Diag­nose „man­isch-depres­siv“ gestellt, und er ver­bringt einige Monate in der geschlosse­nen Psy­chi­a­trie. Zehn Jahre später hat er ein kleines Schiff gekauft, auf dem er als Selb­st­ther­a­pie die Som­mer auf den Gewässern von Berlin verbringt.

Im Mit­telpunkt des Doku­men­tarfilms „Schräge Zeit“ ste­ht eine außergewöhn­liche deutsch-deutsche Biografie, die eng mit der tur­bu­len­ten Geschichte Berlins der let­zten 20 Jahre ver­bun­den ist. Anhand von Inter­views, Fotos und Archiv­ma­te­r­i­al erzählt der isländis­che Autor Óla­fur Sveins­son, der seit vie­len Jahren in Berlin lebt und arbeit­et, Jans Lebens­geschichte. (Quelle)

Rezen­sion auf taz.de

Vie­len Dank an TH für den fre­undlichen Hinweis!


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Am Tag als die D‑Mark kam

Vor ziem­lich genau 20 Jahren erre­ichte die dama­lige D‑Mark die dama­lige DDR. Unter­wegs auf den Spuren west­deutsch­er (Markt-) Erober­er in der DDR im Jahr 1990 zeigt sich der Sender Phoenix in dieser Doku­men­ta­tion: Banken und Ver­sicherun­gen, Fleis­chket­ten und Lebens­mit­tel­grossis­ten, Kaf­fee- und Zigaret­ten-Konz­erne eben­so wie Rheumadeck­en­verkäufer sind am Start, um den neuen unver­hofften Markt von poten­ziellen 17 Mil­lio­nen Kon­sumenten unter sich aufzuteilen. Mit glitzern­den Ver­pack­un­gen, ver­führerischen Lockange­boten und kleinen Geschenken ver­suchen west­liche Unternehmer, sich durch schnelle Verträge Mark­tan­teile langfristig zu sich­ern. Angesichts dieser Maß­nah­men sol­i­darisch zu sein und auch nach heimis­ch­er (DDR)-Ware Auss­chau zu hal­ten, ist für die staunend und abwartend daste­hen­den DDR-Bürg­er nicht leicht.

Prädikat: Beson­ders sehenswert. Die Doku läßt sich lei­der nicht ein­bet­ten, deshalb nach­fol­gend die Links zu allen fünf Teilen. Ansehen!

Teil 1 | 2 | 3 | 4 | 5 auf Youtube

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