Deutsche Sprache - schöne Sprache

Max Goldt in Haldensleben

Der Großmeis­ter des geschlif­f­e­nen Wortes und Held des neb­ulösen Abschweifens, der Apolo­get des Schach­tel­satzes, der Kaiser der Kon­so­nan­ten und Vor­sitzende des Vokallieb­haberk­lubs „AEIOU“ e. V. Max Goldt gibt sich die Ehre! Das größte noch lebende Vor­bild unseres werten Her­rn Gun­nar Roß ist am 25. Feb­ru­ar in der Kul­tur­fab­rik zu Haldensleben zu Gast. Kommt zahlre­ich und bringt eure Gat­tin­nen aus Holz­abfällen mit!

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Schweinefutterdiebstahlstraße

Über die Schweine­fut­ter­dieb­stahlstraße gibt es genau einen Google-Tre­f­fer. Ab heute wer­den es zwei sein.

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Bitte fragt mich nicht, wie der Name zus­tande gekom­men ist. Google gibt wie oben erwäh­nt nix her und meine Beziehun­gen zum Ortschro­nis­ten sind nach einem lan­gen Stre­it über die Rolle Haldenslebens im frühen Ter­tiär voll­ständig eingeschlafen. Mut­maßun­gen über den Ursprung in den Kom­mentaren sind aber dur­chaus erwün­scht und wie immer sehr gern gesehen.

[Update] Aus den Kom­mentaren: „Mein Urgross­vater August Vogt­land, Land­wirt, Althaldensleben, Dammüh­len­weg, gab dieser
Strasse den Namen,weil die Anlieger ihre Schweine nur mit zusam­mengeklautem Fut­ter über die Run­den bracht­en, was die vom Dieb­stahl betrof­fe­nen Bauern wohl nicht errfreute.“ DANKE!

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Atlas der deutschen Alltagssprache 2011

Guten Tag, Grüezi, Grüß Gott, Servus, Moin Moin und Hallo!

Alle Jahre wieder startet die Philol­o­gisch-His­torische Fakultät der Uni­ver­sität Augs­burg ihre Umfrage zum regionalen Sprachge­brauch in den deutschsprachi­gen Län­dern (Deutsch­land, Öster­re­ich, der Schweiz, Nordi­tal­ien, Liecht­en­stein und Ost­bel­gien). Im Augen­blick läuft die 8. Runde. Die Ergeb­nisse der 7. Runde kann man sich hier anse­hen und erläutern lassen. In diesem Jahr erfahren wir u. a. wo man Pfannkuchen ißt, wo dage­gen Eierkuchen, Palatschinke, Plinse, Omelette oder Pangech. Außer­dem inter­es­sant und immer wieder abend­fül­lend: Die Diskus­sion über die Angabe der Uhrzeit. Ist es ger­ade Vier­tel nach 9, Vier­tel 10 oder 15 Minuten vor 15 Minuten vor halb nach 9? Das Vier­tel 10-Band zieht sich quer durchs Land, nur von Nieder­sach­sen nach West­en hin spricht man von Vier­tel nach bzw. Vier­tel vor.

Ich hat­te Anfang 2009 schon ein­mal auf dieses Pro­jekt hingewiesen, und zäh­le auch in diesem (heute sog­ar her­rlich son­nigem) Jahr auf Ihre Mitarbeit.

Aktuelle Umfrage (Achte Runde)
Atlas zur deutschen All­t­agssprache (Start­seite)
Ergeb­nisse der ersten sieben Run­den (links jew­eils das Wort auswählen)

Auf Wieder­se­hen, Adios, Servus und Tschüß! Wer nicht mit­macht, wird verk­loppt!

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Im Schlagloch

Mein Name ist Gun­nar Roß und mich fröstelt. Dieser Dezem­ber ist der käl­teste seit 40 Jahren und verur­sacht Straßen­schä­den in Bil­liar­den­höhe. Schla­gloch rei­ht sich an Schla­gloch und hier bei uns in den ländlichen Gebi­eten ist es mancherorts so schlimm, daß sich Auto­mo­bilis­ten, fahren­des Volk und auch die Fußgänger nur noch von Loch zu Loch hangeln kön­nen. Manch ein­er hat sog­ar eine form­schöne Aluleit­er dabei um für den Fall des Fall­es (das ist wörtlich zu nehmen) wieder aus dem Schla­gloch steigen zu können.

Wenn man allerd­ings ohne Leit­er in ein Schla­gloch gefall­en ist — wie mir das ger­ade vor 3 Tagen passiert ist — hat man unfrei­willig jede Menge freier Zeit zur Ver­fü­gung. Diese kann man dann ansprechend gestal­ten, z. B. mit Nach­denken. Nach­denken kostet außer Leben­szeit nicht viel, hält den Brä­gen ((Es gibt Leute, die essen Brä­gen, auch Bre­gen oder Hirn genan­nt. Her­rgottsakra­ment, wie kann man nur!)) in Schwung und fördert die interkul­turelle Kom­mu­nika­tion mit der eige­nen Per­son. Kom­mu­nika­tion ist wichtig, das weiß jed­er, der schon mal eine Woche am Stück geschwiegen hat ((Schweigen liefert sich übri­gens zusam­men mit Reden jedes Jahr ein Kopf-an-Kopf-Ren­nen auf mein­er Besten­liste der abson­der­lich­sten Tages­freizeit­gestal­tun­gen. In diesem Jahr liegt Schweigen vorn, aber Reden hat für 2011 mit neuen Wörter­büch­ern aufgerüstet. Es bleibt span­nend!)). Als ich also vor 3 Wochen hier ins Loch fiel, kamen mir drei Gedanken in den Sinn. Ein­er davon betraf meine Anstren­gun­gen auf dem Gebi­et der Zebrafinken-Zucht. Der zweite drehte sich um die Kopf­be­deck­ung von Heinz Liskens von der Stadtver­wal­tung Aachen. Der dritte, und mit Abstand inter­es­san­teste Gedanke aber, betraf die Worte des Jahres.

Das offizielle Wort des Jahres 2010 ste­ht bere­its fest, es lautet Wut­bürg­er. Ein Unwort des Jahres hat die Gesellschaft für deutsche Sprache noch nicht gekürt. Mein per­sön­lich­es Unwort des Jahres ste­ht jedoch fest. Ich werde es in ein­er der fol­gen­den Zeilen mit großem Tam­tam, rol­l­l­l­l­l­len­dem Trom­mel­wirbel, zwei extra einge­fügten Leerzeilen und sieges­sicherem Lächeln verkün­den: Das Roß’sche Unwort des Jahres lautet:

zeitnah



Da ste­ht es vor uns, das Deter­mi­na­tivkom­posi­tum ((Auch ich mußte nach­schla­gen. Nach­schla­gen ist keine Schande, was man vom Drauf­schla­gen get­rost auch behaupten kann)) aus Zeit und nah. So klein und unschein­bar, noch so jung und doch schon so ver­dor­ben. Das kleine zeit­nah kommt immer dann zum Ein­satz, wenn es um möglichst bald umzuset­zende Auf­gaben geht. Erteilt wer­den diese Art von Auf­gaben meist von ein­er hierar(s)chischen Stufe ober­halb der meini­gen, also von Vorge­set­zten, Chefs und anderem Gesin­del. Was mich an zeit­nah so sehr stört, ist neben der Unverbindlichkeit des Wörtchens vor allem auch seine uni­verselle Ein­set­zbarkeit. Man kön­nte z. B. — wenn man denn mal muß — eben­so zeit­nah ein Abort auf­suchen, wie man sich zeit­nah auf dem Jahrmarkt der Gefüh­le nach ein­er Lebens­ab­schnittsüber­brück­ungspart­ner­in umse­hen kön­nte. Zeit­nah ist das per­fek­te Wort für die Beliebig- und Belan­glosigkeit unser­er Zeit. Zeit­nah ist unverbindlich, dehn­bar und es frißt kein Brot. Zeit­nah ist der Fluch und der Segen des Kap­i­tal­is­mus. Zeit­nah ist nichts und alles zugle­ich. Zeit­nah geht eigentlich immer. Zeit­nah ist ein­set­zbar bis zum bit­teren Ende, denn irgend­wann wer­den wir alle zeit­nah ster­ben. Manch ein­er zeit­nah, der näch­ste zeit­näher, und wieder andere am zeit­näch­sten.

Ihnen jedoch, liebe Leserin, lieber Leser, wün­sche ich zeit­nah vor allem Gesund­heit und daß sie mir und mein­er kleinen abson­der­lichen Welt des Mind Bowl­ings gewogen bleiben. Gegen eine Alu-Leit­er oder ein Seil hätte ich allerd­ings auch nichts einzuwen­den. Nur bitte — zeit­nah! — sollte es sein.

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Worte, nichts als Worte

Karo­line, Karo­line! Vom vie­len Kabriofahren hast Du nun einen Katarr. Hättest Du Dir doch ein Kupee gekauft, Du hättest noch schar­man­ter darin aus­ge­se­hen und Dir nicht den Hals verkühlt. Die Maf­fia ist über­all, in jed­er Butike und in allen Fas­set­ten. Komm Liebling, wir kaufen etwas Schiko­ree, schauen ein paar Sketsche im Fernse­hen und danach tran­schieren wir unsere Suta­nen.

Die fett her­vorge­hobe­nen Worte sind elf der achtzehn Worte, für die der Rat für deutsche Rechtschrei­bung die Stre­ichung aus dem offziellen Wörter­verze­ich­nis emp­fiehlt. Ich wußte gar nicht, daß die oben aufge­führten Schreib­weisen nach neuer deutsch­er Rechtschrei­bung über­haupt zuläs­sig sind. Man lernt eben nie aus. Ergänzt wer­den sollen übri­gens die Schreib­weisen Caprice, Clemen­tine, Crème und Schmand.

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Frisch gebrüht

Wenn ein Kaf­fee-Pad ein Soft Pod ist, ist dann das iPad auch ein iPod? Gibt es im Deutschen über­haupt das Wort „Pad“ oder ist Pad nicht schon aus dem Englis­chen entlehnt? Geht das Pad solange zum Brun­nen bis der Krug bricht, oder macht das der Pod? Das Pod? Die Pötte? Kommt mal in die Pötte und cleart me up bittschön.

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In Sächsisch bitte!

Ein Zebra ver­ste­ht nur säch­sisch. In Wirk­lichkeit dürfte es allerd­ings seinen Pfleger am Klang sein­er Stimme erkan­nt haben — völ­lig unab­hängig davon, welchen Dialekt der Mann spricht. Übri­gens: Nor­wegis­chen Lehrern ist es bere­its seit 1878 ver­boten, Kinder wegen ihres Dialek­tes zu rügen.

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Ein Beitrag, der nur aus Redewendungen besteht

Heute: Redewen­dun­gen mit B

Du ben­immst Dich wie ein Back­fisch, sprach Bar­bara zu mir, während ich mir eine Flasche Bier auf­machte und zum Fen­ster hin­aus sah. Ich ver­stand nur Bahn­hof, immer­hin bin ich ja nicht die Bank von Eng­land! Die ließe sich vielle­icht einen Bären auf­binden, und hätte mir damit einen Bären­di­enst erwiesen! Immer­hin wußte ich, wo der Barthel den Most holt, kon­nte also vor­sor­gen. Wir mußten ein Bauernopfer brin­gen, soviel war klar. Es wurde in Bausch und Bogen ver­wor­fen, man war ich bedi­ent! Ander­er­seits war ich wenig­stens über den Berg, mußte nicht länger kämpfen wie ein Berserk­er und war ziem­lich gut beschla­gen. Ich fraß einen Besen und kippte mir ordentlich einen hin­ter die Binde. Wenn das mal nicht in die Bin­sen geht oder als Bin­sen­weisheit endet. Bar­bara nahm erneut kein Blatt vor den Mund und machte am Mon­tag blau. Sie war und bleibt eben ein Blaus­trumpf! Ach du heilig’s Blech­le, die geht ja ran wie Blüch­er an der Katzbach! Wir kocht­en uns ein Täss­chen Blüm­chenkaf­fee und sagten uns ein paar Sätze durch die Blume. Ob der vie­len Sätze begann ich Blut und Wass­er schwitzen — wenn ich mir da mal keinen Bock schieße oder gar zum Gärt­ner mache! Ich jagte Bar­bara zunächst ins Bock­shorn und anschließend eine Runde um den Block. Wir lan­de­ten in böh­mis­chen Dör­fern, schrieben Brand­briefe und rochen ein paar Brat­en. Unser kleines Bratkartof­felver­hält­nis set­zten wir noch Jahre fort, sprangen gemein­sam in die Bresche und bohrten richtig dicke Bret­ter. Einige davon tru­gen wir vor den Köpfen, darauf gebe ich Ihnen Brief und Siegel! Später dann mußte ich kleinere Brötchen back­en, weil vieles in die Brüche ging. Jeman­dem gold­ene Brück­en bauen, alle Brück­en hin­ter sich abbrechen, reden wie ein Buch — es gab soviele Möglichkeit­en zur Gestal­tung meines neuen Lebens! Rutscht mir doch den Buck­el runter, dachte ich, bevor ich bei jeman­dem auf den Busch klopfte. Alles in But­ter, Mut­ter! Ich laß mir ja die But­ter nicht vom Brot nehmen, das wäre ja noch schön­er! Da muss noch mehr But­ter bei die Fis­che! Viel mehr But­ter bei die Fische!

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Trendy, trendy: Der Esssessel

Deutsch­land, Deutsch­land, Deutsch­land. Du kleines wirres Dorf am Bodensee. Weit sind deine Wälder, gelb sind deine Felder, vier­spurig deine Auto­bah­nen. Das schön­ste an dir ist die deutsche Sprache. Es gibt so viele tolle deutsche Worte! In dieser Folge:

(Klick für trendy Esssessel)

Der Essses­sel. Wo son­st schon gibt es einen ein­samen Vokal in der Mitte, umrahmt von gle­ich fünf Kon­so­nan­ten? Wohl doch nur beim Essses­sel! Man stelle sich S‑Fehler-RTL-Mod­er­a­teuse Kat­ja Dings­bums beim Ver­such vor, den Essses­sel zu benen­nen. Zum Scheit­ern verurteilt! Das schafft nur der Esssessel!

Liest man den Essses­sel rück­wärts, kommt Lessessse dabei her­aus. Das liest sich ähn­lich wie Ten­nessee, wom­it zweifel­sohne bewiesen ist, daß alle neue Trends genau von dort kom­men. Aus Ameri­ka! Dem weit­en wilden Land über den großen Teich, wo Win­netou und Karl May sich eine gute Nacht wün­schen. Ein Großteil der Essses­sel-Pro­duk­tion wird übri­gens aus Natur­fasern hergestellt; auch wegen der Nach­haltigkeit. Bestes Beispiel dafür ist der Bren­nes­se­lessses­sel. In sel­bi­gen set­ze ich mich jet­zt und schlürfe meine son­ntägliche Hühnerbrühe.

Noch eine Kleinigkeit: Der Essses­sel hat 9 Buch­staben. Mul­ti­pliziert man diese 9 Buch­staben mit 2 und rech­net noch 5 dazu erhält man

23.

Da sind SIE wieder.
Ich muß weg.

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Mit einem Bein im Grab: Der Impfmuffel

Deutsch­land, Deutsch­land, Deutsch­land. Du kleines wirres Dorf am Bodensee. Weit sind deine Wälder, gelb sind deine Felder, vier­spurig deine Auto­bah­nen. Das schön­ste an dir ist die deutsche Sprache. Es gibt so viele tolle deutsche Worte! In dieser Folge:


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