Der Weg ist das Ziel

Zahnmedizin, Vogelnestsuppe, das Ox-Fanzine und gemütliche Stunden am Indoor-Lagerfeuer

Heute früh beim Zah­narzt: Aus dem eigentlich um 8.00 Uhr anber­aumten Ter­min ist inzwis­chen 9.00 Uhr gewor­den. Ein zah­n­me­dinis­ch­er Not­fall in Gestalt ein­er jun­gen Dame kam dazwis­chen. Wurscht, zuhause wäre ich auch nicht wach­er. Die Wartezeit wird mir durch Erzäh­lun­gen eines 74-jähri­gen Mannes aus einem Nach­bar­dorf ver­süßt. 2 Söhne mit je ein­er Tochter. Die Große wird jet­zt 14. Sie bekommt eine Strom-Zahn­bürste zum Geburt­stag. Ich äußere Bedenken, was die Freude des Kindes über diese Art von Geburt­stags­geschenk ange­ht. Der Groß­vater stimmt mir zu und meint, er müsse sich „in diesem Punkt“ aber nach sein­er Frau richt­en. Über­all das­selbe: Die Frauen haben die Hosen an, sog­ar wenn sie Röcke tragen.

„Der Bar­tels in Dings­bums, das war noch ein guter Zah­narzt! Manchen Men­schen sieht man sofort an, ob man mit ihnen klarkommt oder nicht. Den Bar­tels, den wollte man umar­men, so gut war der!“ Ich äußere erneut Bedenken, dies­mal was das Umar­men von Zah­närzten ange­ht. Pro­fes­sioneller Abstand scheint mir ange­brachter und sicher­er. Opa Heinz (so nenne ich ihn im Geiste) läßt sich nicht beir­ren und set­zt noch einen drauf: „Bar­tels und sein Zwill­ings­brud­er! Bei­de Zah­närzte, die haben beim Zäh­neziehen noch richtig geschwitzt!!!“ Die Unter­hal­tung ist mit­tler­weile sehr ein­seit­ig gewor­den. Opa Heinz stört das nicht son­der­lich. Es geht weit­er mit sein­er Tätigkeit als Schied­srichter, seinem Auto, sowie der Tat­sache, daß seine Frau heute eigentlich einen Ter­min beim Auge­narzt hätte, sich aber irgend­wie nicht aufraf­fen kon­nte. Was gut sei, da die Straße in Rich­tung Auge­narzt ohne­hin heute ges­per­rt wäre. Ich starre auf den laufend­en Fernse­her und äußere mich hin und wieder durch ein zus­tim­mendes Brummen.

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Mein Drahtesel und ich — eine Liaison voll lautloser Leidenschaft

Mein Draht­e­sel und ich — eine Liai­son voll laut­los­er Lei­den­schaft. Wenn ich mit meinem mordsmod­er­nen mul­ti­funk­tionalen Velo durch Wald, Feld, Wiese und Flur streife, spüre ich den Fahrtwind an meinem mit­tler­weile aschgrauen Haupthaar ent­lang streifen. Bräsig brummt der alte Gevat­ter das Hohe­lied der Fort­be­we­gung: Tritt nur fest in die Ped­ale, junger Fre­und! Der Weg ist das Ziel und die Schlaglöch­er sind die Stolper­fall­en auf dem Weg zum Glück! Ein­fach immer ger­adeaus! Gegen­wind ist der beste Fre­und ein­er schnit­ti­gen Figur!

Eben sind die Straßen und sandig sind die Pfade, wenn es länger nicht gereg­net hat. Durch die Wüste Gobi der rechtschaf­fend­en Radel­rekruten, immer per vehens, per se und per sön­lich. Dort, wo sich Herr Fuchs und Frau Elster gute Nacht sagen, dort soll mein Zuhause sein. Über allen Wipfeln ist Ruh, nur auf den Wald­we­gen zwis­chen Klein­kleck­ers­dorf und Xenopho­hausen hört man das Knack­en meines Tret­lagers und wie die Spe­ichen „Sag beim Abschied leise Servus“ dazu sum­men. Wenn ich groß bin, werde ich so dick wie Andy Borg! Schon wieder Yeah, Yeah, Yeah und so!

Ach übri­gens: There are 9 Mil­lion Bicy­cles in Bejing, but there’s only on the road to Groppendorf.



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