Die geschworenen Jungfrauen von Albanien
In Albanien gibt es Frauen, die aufgrund eines uralten Ritus in einer männlichen Identität leben. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Einige nehmen die Position verstorbener Brüder oder Väter ein. Andere entscheiden sich in einer archaischen Gesellschaft, in der Frauen traditionell eine untergeordnete Rolle spielen, bewusst für das privilegierte Leben in einer männlichen Rolle. Solange der Schwur der ewigen Jungfrauenschaft eingehalten wird, akzeptiert die Gesellschaft dies.
Diese so genannten „geschworenen Jungfrauen“, in der Landessprache „Burrnesha“ genannt, werden in den Familien geachtet und erhalten den Status von Männern. Sie leisten Männerarbeit, kleiden und verhalten sich wie Männer. Die „Sworn Virgins“ füllen ihre Rolle so perfekt aus, dass sie im Laufe der Zeit außerhalb der Familie nicht mehr als Frauen erkannt werden. Nicht nur ihre innere Einstellung ändert sich, auch ihre Physiognomie. Mit den Jahren geht die Frau in ihnen verloren. Diese Tradition ist das einzig bekannte Beispiel für einen institutionalisierten Geschlechter-Rollenwechsel in Europa. (unter teilweiser Verwendung dieser Quelle)
Die 1977 in Bulgarien geborene und in Hamburg lebende Fotografin Pepa Hristova hat die „Sworn Virgins“ in Albanien fotografiert.
alle Fotos © Pepa Hristova
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