Im August jährt sich der Bau der Berliner Mauer zum 50. Mal. Mit dem monströsen Bauwerk verbinden sich ungezählte menschliche Dramen. An sie erinnert der MDR mit einer TV-Doku und dem Webprojekt „Geheimsache Mauer“. Die gleichnamige Dokumentation läuft am Dienstag in der ARD, läßt sich jetzt aber bereits auf arte.tv ansehen. Weitere Infos gibt’s auf der interaktiven Website www.geheimsache-mauer.de.
Dear Ladies and Gentleman, voller Stolz präsentiere ich ihnen meine Fundstücke der heutigen Internet-Räschärchsche zum Eurovision Song Contest formerly known as Grand Prix Eurovision de la Chanson. Lassen Sie uns im hohen Norden anfangen; beginnen wir in Finnland. Der finnische Beitrag aus dem Jahre 1982 stammt von einem Sänger namens Kojo (te). Er heimste mit dem Stück namens Nuku pommiin („Ich nuckel an den Pommes“) 0 (in Worten: null) Punkte ein und belegte folgerichtig den letzten Platz.
Recht so, schwacher Song. Dafür entschädigt die ekstatische Performance und das feste Schlagen der eigenen Hand gegen den eigenen Kopf. Vom roten Ganzlederanzug ganz zu schweigen. Wichtige Szenen: 0:45, das Schulterstreicheln bei 0:53 und die Vorstellung von Ossi. Ossi! Bitte weiterhin die Schlußgeste zu beachten.
Wo wir schon im hohen Norden sind, bleiben wir auch gleich da. Norwegen. 1980. Es ist dunkel. Zwei Norweger machen sich auf den langen und beschwerlichen Weg durch die finstren norwegischen Skog. Sverre Kjelsberg and Mattis Hætta sind ihre Namen. Ihr Song heißt Sámiid Ædnan und beschäftigt sich mit dem Ringen um Unabhängigkeit der Samen in Norwegen. Prinzipiell also eine gute Sache.
Auch musikalisch gibt’s hier nichts zu meckern. Nach verhaltenem Beginn steigt ab 1:20 min die Mitsing-Party und will in ihrer trollollolllolololollllolohaften episch-absurden Art gar nicht wieder aufhören. Wenn’s um die Rechte der Samen, der Flamen oder auch der Groppendorfer geht — da sing ich gerne mit! Leider nur Platz 16 von 19. Bitte auch wieder die Schlußszene beachten — der Bote der Samen erinnert mich fatal an Austin Powers!
Wir bleiben im Norden, weil es dort ohnehin am schönsten ist. Pump Pump-Fredi und seine Freunde (eigentlich Fredi & Friends) sind eine Bande von freilaufenden Klempnern im an eingefrorenen Wasserleitungen wahrlich nicht armen Finnland. Fredi und seine Girls nahmen im schönen Jahre 1976 teil.
Der Song ist ein Hit, die Optik über jeden Zweifel erhaben und Fredi tanzt wie ein junger Derwisch. Leider hat es trotzdem nur zu Platz 11 von 18 gereicht. Ich persönlich find’s ja schade, daß recht dick geratene Menschen mit dicken Schnauzbärten heute kaum noch im Fernsehen zu sehen sind. Es sei denn, man schaltet vormittags RTL2 ein. Da geht’s dann aber nicht um Musik, sondern um Elend. Wir wollen kein Elend, wir wollen lieber Musik. Womit der Kreis geschlossen wäre, resp. das Pferd gesattelt, der Baum gefällt und der liebe Gott einen guten Mann geseint.
Das soll’s mit unserer kleinen Eurovisions-Rundschau für heute auch schon gewesen sein. Ich melde mich in den nächsten Tagen mit den Punkten aus Absurdistan. Bis dahin und schickt mir Schnaps!
Mitte September erscheint im Verlag Das Neue Berlin der Bildband Plaste und Elaste — Leuchtreklame in der DDR. Das Buch gewährt einen großartigen Einblick in die beinahe ins Vergessene geratene Kunst der Lichtwerbung. Hier gibt’s ein paar Einblicke:
Wenn es Nacht wurde in der DDR, war es nicht nur dunkel — mancherorts erstrahlten in bunten Neonlettern Werbebotschaften. Nicht nur das einzelne Produkt, sondern die volkseigene Industrie als solche wurde gepriesen oder Losungen in Bild und Buchstaben gebannt: Auf der Autobahn leuchtete dem Autofahrer »Plaste und Elaste aus Schkopau« entgegen, »Mehr lesen, wissen, können« stand am Gebäude des Kommissions- und Großbuchhandels, »Tradition und Fortschritt für modernes Wohnen« am Möbelkombinat. Goethes »Mein Leipzig lob ich mir« grüßte die Besucher der Messestadt, »Trink Margonwasser, prickelnd frisch« wurde den Dresdnern empfohlen, blubbernde Zierfische lockten in die Zoohandlung in der Frankfurter Allee. Nach 1990 ging das Licht aus. Leuchtreklame, notfalls in Einzelbuchstaben, wurde zum begehrten Sammlerobjekt, manche fand sogar den Weg ins Museum. In diesem Bildband sind die schönsten und originellsten Leuchtreklamen von einst abgebildet. Noch einmal erstrahlen sie in ihrem unverkennbaren Design. (Aus dem Amazon-Promotext)
Der Bildband hat 128 Seiten und kostet 14,95 EUR. Hier der Link zum Buch bei Amazon.
Die Leipziger „Löffelfamilie“: markant bei Nacht, wenn per Überschalteffekt ein lecker Tellerchen Suppe gelöffelt wird, ein farbenfroher Anblick bei Tag. 1973 installiert, 1993 zum Kulturdenkmal erklärt und 1999 mit Hilfe einer eine Spendenaktion saniert.
… gab es auch zu DDR-Zeiten, wie vorstehende Kleinanzeige beweist. Überhaupt ist das Umweltbewußtsein eine Erfindung der unmittelbaren Postmoderne, also kwasi gestern erst entstanden. Wer’s nicht glaubt, sollte sich nachts auf 1Festival mal die Tagesschau von vor 20 Jahren anschauen… da war CO2 noch eine gerade frisch vergessene Merkwürdigkeit aus dem Chemie-Unterricht und „Wetter noch gar kein Klima!“, wie Rainaldo Grebono einst ebenso schön wie treffend formulierte.
Außerdem bin ich unbedingt dafür, das Wort „Wald“ durch „Walde“ zu ersetzen. Ich bin im Walde und außerdem im Bilde.
… nicht während der Arbeitszeit! Außer an Feiertagen, aber da ist ja ohnehin frei. Es sei denn, man (oder frau) ist Schaffner oder Schaffnerin (oder Rettungswagenfahrer oder Rettungswagenfahrerin) und darüber hinaus gewerkschaftlich für die Feiertagsarbeit legitimiert (oder Alleinstehender oder Alleinstehende und somit frei von fast allen familiären Verpflichtungen). Ein Satz mit herrlich vielen Klammern. Kann man sich Hitze eigentlich schönsaufen?
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