70er

Franz Beckenbauer präsentiert: Der Hairmatic 2000 von Liedtke

Franz Beck­en­bauer präsen­tiert: Der Hair­mat­ic 2000 von Liedtke. Das mit 34 inter­na­tionalen Paten­ten bedachte Qual­ität­spro­dukt aus der Schweiz überzeugt durch Grif­figkeit, Form­schön­heit und eine Haarlängenjustierung.

In den ganz frühen 90iger Jahren beim seel­i­gen Wern­er Met­zen, einem der schillernd­sten Erober­er der Ost­zone, für 1,– DM gekauft und niemals aus­pro­biert. Ich ver­mute mal stark, es ziept und zer­rt wie nur son­st irgend­was am Haupthaar.

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Schwoofen zu Grammophonmusik

Der informierte Tänz­er von heute weiß: Das nen­nt man „Diskotanz“. Und der Mann am Plat­ten­spiel­er heißt „SPU“ – „Schallplat­te­nun­ter­hal­ter“. 300 SPU haben sich in Neubran­den­burg getrof­fen – zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch.

Ein her­rlich­es Video mit DDR-typ­isch kryp­tisch-kru­dem Geschwafel über The­o­rie und Prax­is. Mein Lieblingszitat:

„Ich glaube bevor man also an die Gestal­tung, äh, an die Frage ein­er Gestal­tung eines The­mas in der Diskothek herange­ht, muß man erst­mal anfan­gen, was will ich, im Sinne der Ziel­stel­lung auch die Möglichkeit­en echt selb­stkri­tisch einschätzen.“

In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!

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Die schärfste Waffe des Sozialismus: Die Caufner-Schwestern

Man lernt bekan­ntlich nie aus, und so lernte ich erst am gestri­gen Tage Die Caufn­er-Schwest­ern ken­nen und schätzen. Die Caufn­er-Schwest­ern waren ein Gesangstrio, das 1977 in der DDR gegrün­det wurde. Mit­glieder der Gruppe waren die drei Schwest­ern Juliane, Isa und Iri­na Kaufn­er. Die Gruppe spielte vor allem Discomusik.

Weit­er­hin sagt Wikipedia: Schon als Kinder san­gen die vier Schwest­ern Iris, Juliane, Isa und Iri­na Kaufn­er gemein­sam in Ros­tock mehrstim­mige Sätze. Juliane und Isa erhiel­ten von 1972 bis 1973 eine Gesangsaus­bil­dung und waren Mit­glieder der „Col­lege For­ma­tion“. Die Stücke „Dein und mein“, „Als ich nach­her von dir ging“ und „Vom Träu­men“ mit Isa Caufn­er als Solosän­gerin wurde auf der Kom­pi­la­tions-LP „Exa­m­en in Musik“ 1973 veröf­fentlicht. 1976 grün­de­ten die vier Schwest­ern das Vokalquar­tett „Caufn­er-Col­lec­tion“. 1977 wur­den sie in der Fernsehshow Fam­i­lien-Disko vorgestellt. Iris Kaufn­er ver­ließ die Gruppe. Die Band musste sich in Caufn­er-Schwest­ern umbe­nen­nen. 1978 erschien die erste Sin­gle „Komm doch“; die Nach­folge-Sin­gle „Laß dieses „he““ wurde im sel­ben Jahr veröf­fentlicht. Für ihr Tourneep­ro­gramm „Drei unter­wegs“ wur­den sie mit dem Förder­preis des Gen­eraldirek­tors des Komi­tees für Unter­hal­tungskun­st aus­geze­ich­net. Die Caufn­er-Schwest­ern trat­en in der Fernsehshow Ein Kessel Buntes auf und gaben auch im Aus­land Konz­erte. Juliane Albrecht und Iri­na Kaufn­er trat­en bis 1987 als Duo auf, Iri­na starb 2010 an Krebs. 

Die Discografie der Damen ist über­schaubar. Wir hören „Komm doch“ von ihrer ersten Sin­gle. Ein her­rlich zwei­deutiges Stück, das mit sehr soli­dem Funk und aller­schw­er­stem Dis­co-Ein­schlag zu überzeu­gen weiß. Mehr Inter­na­tion­al­ität war in der DDR nicht möglich und mehr D.I.S.C.O. schon gar nicht. Schönes Stück!


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Niethose, Nietenkaiser, No Need for Nieten, Manchesterhose, Boxer, Wisent, Namedropping Galore (Jedem Zoni seine Stonie)

Eine sehenswerte Doku über die Jean­shose, die in den frühen Jahren der DDR noch „Niethose“ hieß. Ich per­sön­liche kenne sie auch noch unter der Beze­ich­nung „Man­ches­ter­hose“ (ost­deutsch aus­ge­sprochen als Männschäss­da), so hat sie mein­er Erin­nerung nach meine Oma ganz früher genan­nt. Die hat­te auch die schöne Beze­ich­nung „Hip­pie-Ball“ für eine Dis­cov­er­anstal­tung… und andere schöne Worte, deren Erwäh­nung mich hier vol­lends den Faden ver­lieren lassen würde. Jeanstime:

„Erst war die Jeans, die Jugendliche in der DDR tru­gen, noch Anlass für Schul­ver­weise und Klub­hausver­bote. Dann wurde sie, auch durch volk­seigene Pro­duk­tion in den 1980er-Jahren, zur DDR-Freizei­those schlechthin. Und doch fehlte der Jeans aus der DDR, trotz größter Anstren­gun­gen der volk­seige­nen Tex­tilin­dus­trie und des sozial­is­tis­chen Mar­ket­ings, stets eines: der Nim­bus der Echt­en aus dem West­en. Der Kult­sta­tus der amerikanis­chen Marken­jeans Levi´s oder Wran­gler blieb bei der Jugend im sozial­is­tis­chen Lager bis zulet­zt unangefochten.

Antje Thürke erlebte das für sie schi­er Unglaubliche: 1961 bekam sie als 16-Jährige ein Paket aus New York, darin eine Wran­gler Jeans. Es war ein Geschenk ihrer leib­lichen Mut­ter, von deren Exis­tenz sie erst kurz vorher erfahren hat­te. Die Hose passte sog­ar wie angegossen. Aber: Die Jeans war an der Schule nicht erwün­scht. Im näch­sten Paket aus Ameri­ka befand sich eine Elvis-Pres­ley-Kette, die Antjes Schuldirek­tor ihr wütend vom Hals riss.“

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Szenen einer Hauptstadt

Prädikat sehenswert: Dirk Sager, ZDF-Chefre­porter in Ost-Berlin, mit einem wun­der­baren Panora­ma des Lebens im Ost-Berlin des Jahres 1978. Schre­bergärt­ner, Mil­itär­pa­raden, Cen­trum-Waren­haus, Bauar­beit­er, Gemüse­markt Pankow, Inter­views mit ein­er wer­den­den Mut­ter, den Schrift­stellern Klaus Schlesinger und Dieter Schu­bert, der Lie­der­ma­cherin Bet­ti­na Weg­n­er u.a.



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Sind Leer-Cassetten der Tod der Schallplatte?

Ein schön­er Artikel aus der BRAVO aus dem Jahre 1977. Schon damals jam­merten die Plat­ten­bosse über die bösen Raubkopier­er an den heimis­chen Kas­set­ten­reko­rdern und prophezeit­en, daß sie schon bald kein Geld mehr ver­di­enen wür­den… Den kom­plet­ten Artikel gibt’s hier als Orig­i­nal-Scan zum nach­le­sen oder kom­plett als Text beim DJ Assi.

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Wild in den Straßen

Das Leben in der bun­desre­pub­likanis­chen Großstädten in den 80ern war geprägt durch Jugend­kul­turen und Ban­den­we­sen. Pop­kul­turell bezo­gen sich Bomber, Skin­heads, Mods oder Rock­er auf Filme wie Quadrophe­nia oder The War­riors, bei­de aus dem Jahr 1979, und huldigten dem stil­vollen Mar­o­dieren. Den meis­ten Geschmack bewiesen zweifels­frei die Mods, die gute Musik hörten, dazu Amphet­a­mine kon­sum­ierten und sich gekon­nt klei­de­ten. Die Reportage Wild in den Straßen, aus dem Jahr 1984, gibt einen Ein­blick in die Ham­burg­er Szene zu dieser Zeit:


(via)

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Die Erde grüßt Dich, Kosmonaut!

„Die Stimme des Flu­gleit­ers im Kopfhör­er klang fast feier­lich: ‚Pod­jom – Auf­stieg!‘ Es war zuerst, als würde es in weit­er Ferne don­nern. Das dumpfe Grollen kam schnell näher und näher. Die Rakete begann zu vib­ri­eren, als zit­terte sie, so schnell wie möglich vom Krater des Vulka­ns wegzukom­men, auf dem sie saß. Ich sah es zwar nicht aus unser­er Kapsel 50 Meter über der Erde, aber Augen­zeu­gen berichteten mir später von diesem ein­ma­li­gen Schaus­piel. Es sah aus wie ein feuer­speien­der Drachen, der ein Meer aus Flam­men und Rauch ausstieß. Rot, gelb, blau und vio­lett tobten die Strahlen aus den fünf Trieb­w­erken. Ein faszinieren­der Anblick. Meine Pul­swerte waren erhöht. Aber dieses Herzk­lopfen war keine Angst, eher anre­gend. Und was ich dann sah, war totale Glück­seligkeit: Unsere Erde, in leuch­t­en­des Blau gehüllt. Ein­fach traumhaft.“ (Sig­mund Jähn in einem Inter­view mit der Zeitschrift Super­il­lu 1998)


Sig­mund Wern­er Paul Jähn wird heute 75 Jahre alt. Geboren am 13. Feb­ru­ar 1937 in einem Ort mit dem malerischen Namen Mor­gen­röthe-Raut­enkranz, Vogt­land, war Jähn der erste Deutsche im Weltraum.

Der Physik­er und Diplom-Mil­itär­wis­senschaftler flog am 26. August 1978 in der sow­jetis­chen Sojus 31 zusam­men mit Waleri Fjodor­ow­itsch Bykows­ki zur sow­jetis­chen Raum­sta­tion Saljut 6. Der Flug dauerte sieben Tage, 20 Stun­den, 49 Minuten und vier Sekun­den. Während der 125 Erdumkreisun­gen führte Jähn zahlre­iche Exper­i­mente durch.

Eine uner­wartet harte Lan­dung der Rück­kehrkapsel Sojus 29 (Sojus 31 blieb als Rück­kehrkapsel für die Stammbe­satzung an Saljut 6 ange­dockt) führte bei Jähn zu bleiben­den Wirbel­säu­len­schä­den. Da der Fallschirm sich nicht von der Lan­dekapsel löste, wurde sie durch die Steppe geschleift.

Jähns Wel­traum­flug wurde in den Medi­en der DDR aus­giebig behan­delt und gefeiert, stellte doch der damals kleinere deutsche Staat den ersten Deutschen im All. Nach sein­er Rück­kehr erhielt Jähn die Ausze­ich­nun­gen Held der DDR und Held der Sow­je­tu­nion. Im Hain der Kos­mo­naut­en vor der Ost-Berlin­er Archen­hold-Stern­warte wurde eine Büste mit seinem Abbild enthüllt. Auch Schulen, Freizeitzen­tren sowie ein Schiff der DDR-Han­dels­flotte erhiel­ten schon zu Lebzeit­en seinen Namen. Ein Jahr nach seinem Flug wurde in seinem Geburt­sort Mor­gen­röthe-Raut­enkranz im vor­ma­li­gen Bahn­hof eine Ausstel­lung über den Wel­traum­flug ein­gerichtet. In den Jahren 1991/92 wurde diese Ausstel­lung stark erweit­ert und nen­nt sich seit­dem „Deutsche Raum­fahrtausstel­lung“. (Unter teil­weis­er Ver­wen­dung des Wikipedia-Artikels.)

Herzlichen Glückwunsch, Kosmonaut!


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