Achtzehnhundertunderfroren
Schnee, Schnee und wieder Schnee. Vielleicht fällt der Sommer ja aus, wie im Jahr 1816:
Als das Jahr ohne Sommer wird das vor allem im Nordosten Amerikas und im Westen und Süden Europas ungewöhnlich kalte Jahr 1816 bezeichnet. In den Vereinigten Staaten bekam es den Spitznamen „Eighteen hundred and froze to death“ und wurde auch in Deutschland als das Elendsjahr „Achtzehnhundertunderfroren“ berüchtigt.
Zahlreiche Flüsse (unter anderem der Rhein) traten über die Ufer. In der Schweiz schneite es jeden Monat mindestens einmal bis auf 800 m Meereshöhe und am 2. und 30. Juli bis in tiefe Lagen. Die Folge der niedrigen Temperaturen und anhaltenden Regenfälle in Teilen Europas waren katastrophale Missernten. Am stärksten betroffen war das Gebiet unmittelbar nördlich der Alpen: Elsass, Deutschschweiz, Baden, Württemberg, Bayern und das österreichische Vorarlberg. Hier erreichte der Getreidepreis im Juni 1817 das Zweieinhalb- bis Dreifache des Niveaus von 1815. An einzelnen abgelegenen Orten wurde auch das Vierfache erreicht.
In der Zentralschweiz war die Hungersnot besonders groß, nach Beschreibungen des Frühmessers Augustin Schibig verzehrten die Leute „die unnatürlichsten, oft ekelhaftesten Sachen, um ihren Heißhunger zu stillen“. In Ybrig, in Rothenthurm und in den Berggegenden „haben die Kinder oft im Gras geweidet wie die Schafe“.
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