Man, ich hab echt lange überlegt. Wie soll das Motiv aussehen? Verbildlichung meiner Träume oder lieber was abstraktes? „www.boerdebehoerde.de“ kreisrund in Fraktur über den Bauchnabel oder doch lieber ein Delphin am Knöchel? Wird das wehtun? Ist das auszuhalten? Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Mein Tattoo ist endlich fertig, aber seht selbst:
Die Sonne scheint, die Kirschblüten erblühen, eine Hochzeit steht an: Es ist Zeit für die Liebe, für „Die Sprache der Liebe“, um genau zu sein. Denn die wird uns heute von einem illustren Quartett dargeboten: Schlagerbernd plus Manager plus Backgroundsängerinnen. Weil Myspace „Schlager“ nicht als Genre kennt, muss sich Schlagerbernd in die Schlublade „Deutscher Pop, Lyrik und Heilen und Easy Listening“ begeben. Er hat sich aber fest vorgenommen, Schlager aus der Nicht-Existenz zu befreien. Und wie! Eingängige Melodien, ein Refrain, den man einfach mitsingen muss und selbst für Menschen, die sich Texte nicht gut merken können, ist etwas dabei. Ich werde wohl heute den ganzen Tag mit einem beschwingten „lalalalalaa, lalalalala, lalalalalaaa, lalalalala“ durch den Tag gehen. Ich hoffe, Ihr auch.
Ich muss mich jetzt mal öffentlich beschweren, allmählich regt es mich gewaltig auf, jedesmal wenn ich den Laptop anschalte, bekomme ich um die 12 neue Mails mit Benachrichtigungen über Trackbacks, aber die sind dann alle nach diesem Motto:
Zu: Aufgelesen: Gisbert! Ich will ein Kind von Dir!, 03.05.2008 um 11:29 Uhr
Mich regt dieser Mist allmählich wirklich auf. Ich kann zwar Trackbacks allgemein sperren, aber warum muss ich alles dicht machen, nur weil irgendwelche Vollspacken irgendwelchen Dreck verscherbeln wollen?
@ die Betreiber der Scheiß-Seiten da: Ich gehe jeden morgen früh an den PC und lösch die Trackbacks zu euren unterbesuchten Drecksseiten sofort, es bringt euch nichts, und sobald sich eine Möglichkeit bietet, bekommt ihr das zurück, ihr könnt mich nämlich mal kreuzweise am Tüffel tuten! Fuck you!
Die Börde. Einsame Äcker. Unendliche Galaxien. Schmackhafte Zuckerrüben. Immer wenn ich denke, ich würde vollkommen allein hier in der Börde endloser Weiten hausen, schickt mir mein junger Kumpan und Guitarhero Jens eine E‑Mail. Dort bietet er meist Weizen, eingangs erwähnte Rüben oder andere kulinarische Köstlichkeiten unseres nicht gerade mit übermäßig Wald gesegneten Landstriches an. So verdient sich der junge Mann ein Zubrot, weil das karge Leben und die hier besonders boshafte Sinnlosigkeit des Seins ebensolche Maßnahmen erforderlich machen. So wird er reich und glücklich, und ich weiß, das es außerhalb meiner vier Wände noch weiteres menschliches Leben gibt.
Manchmal schickt er mir auch Videos, wie zum Beispiel das hier:
Was sehen wir? Ein junge Frau, ein junges Mädchen, gekleidet in eine DDR-Tapete aus dem Jahr 1973. Sie singt mit viel Herzblut, ja Leidenschaft. Ihr Gitarrenspiel ist etwas stockend, aber zugegebenermaßen um Längen besser als meines. Ich spiele nämlich gar keine Gitarre, ich spiele höchstens mal mit dem Gedanken eine Gitarre zu zertrümmern. Und zwar in front of Andy Borg, live im Musikantenstadl. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich rätsele noch, ob Jens diese Interpretation für besonders gelungen oder besonders mißlungen hält, vermute aber mal ganz stark letzteres.
Kann mir jemand sagen, wie das neue Kettcar-Album geworden ist?
Am 20. Mai erscheint die erste DVD von The National, betitelt „A Skin, A Night“. Ich freu mich drauf, genau wie auf die beiliegende Bonus-CD „The Virgina EP“. Hier der leider ziemlich nichtssagende Trailer zur DVD, vielleicht find ich noch ein mitreißenderes Video, das liefere ich dann nach.
Südamerikanische Waldameisen krabbeln durch den Vorgarten, die Bienen summen „Don’t Look Back In Anger“ im Chor, der Löwenzahn hat in einer Übernacht-Aktion den Rasen besetzt, die Katzen balgen sich auf selbigem um die erste tote Frühjahrsmaus und die frisch getünchten Fassaden leuchten bis nach Groppendorf. Einen sonnigen Sonntach wünscht die Bördebehörde.
Gestern stellte ich bereits Marc-Uwe Kling auf diesen Seiten vor, heute Alexander Delphinov, den „Dichtungsdealer aus Berlin“, der beim Wettstreit der Slam-Poeten auf Arte den zweiten Platz belegte. Selbst für Slam Poetry ziemlich durchgeknallt und vermutlich nicht jedermanns/fraus Geschmack, ich persönlich find’s brilliant.
Alexander Delphinov
Alexander Delphinov (RU), 1971 in Moskau geboren, studierte Germanistik und Slawistik. Mitbegründer der Reggae-Band „Jah Division“ und der Punk-Reggae-Band „Podwig Gastello“. Er arbeitete für russische Zeitungen und Zeitschriften als Buchkritiker. 2000 und 2002 hat er Gedichtbände in Moskau veröffentlicht. Von 2005 bis 2006 an war er Mitorganisator mehrerer Veranstaltungen des Projekts „Vysokaja Kul(!)tura“ (Hochkultur), 2006 nahm er am Berliner Poesiefestival teil.
Videomaterial vom Herrn Delphinov auf Youtube ist rar, deshalb erstmalig ein eingebundenes Windows-Media-Video, ich hoffe, es funktioniert tadellos. Bei Interesse an weiteren Videos der Slam Poetry-Reihe auf Arte sei wärmstens dieser Link empfohlen.
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