2009 wird mein Jahr!

Das meint zumin­d­est die Citibank, die mich pünk­tlich zum Jahres­be­ginn mit dieser Post­wurf­sendung beglückte:

Nun wird 1968 2009 ver­mut­lich nicht nur mein Jahr, da ich mir nicht vorstellen kann, daß es sich um eine Post­wurf­sendung mit der Aufla­gen­höhe von exakt einem Exem­plar han­delt. Ich bin da aber nicht so und teile mein Glück gern. So wün­sche ich nicht nur den Empfängern der Citibank-Karte son­dern auch dem unbestück­ten Rest alles Gute für das kom­mende Jahr.

Jahres­rück­blicke sind meis­tens lang­weilig, Aus­nah­men bestäti­gen die Regel. Deshalb an dieser Stelle kein Rück‑, son­dern ein Ausblick.

So wird 2009:

Jan­u­ar: Es wird kalt. Bit­terkalt. Die Tem­per­a­turen fall­en Anfang Jan­u­ar auf bis zu ‑20 Grad Cel­sius in der Nacht. Die Türen des Diesel-betriebe­nen Börde­mo­bils sind zum drit­ten Mal in diesem Jahr zuge­froren. Der Ein­stieg durch den Kof­fer­raum begeis­tert inzwis­chen die ganze Straße. Rainald Grebe erhält für seinen Text zu „1968“ den deutschen Comedy-Preis.

Feb­ru­ar: Der Ölpreis fällt ins Boden­lose. Wir tanken prak­tisch für lau; das Mixgetränk namens „Diesel“ wird durch echt­en Diesel erset­zt. Angela Merkel ruft zur „mas­siv­en Kanis­ter-Befül­lung“ auf. Rainald Grebe erhält für seinen Text zu „Zeit­mas­chine“ den Pulitzer-Preis.

März: Jos­sif Ock­er­mann, Fil­ialleit­er der Sparkasse Oberursel wird vom Kom­man­do „Aus­gle­ichende Gerechtigkeit“ (ein­er Split­ter­gruppe der „4. Hartz-Brigade“) ent­führt und taucht erst im April unter ein­er Auto­bahn­brücke bei Rhe­da-Wieden­brück wieder auf. Seine Ent­führer ließen ihn laufen, nach­dem er glaub­haft ver­sich­ern kon­nte, daß es sich bei sein­er Ent­führung um eine Ver­wech­slung han­deln mußte. Rainald Grebe erhält für seinen Text zu „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ den Inge­borg Bachmann-Preis.

April: Aufat­men bei allen Pri­vat­fernse­hen-Geschädigten: Oliv­er Geis­sen ver­liert alle seine Shows auf RTL und muß Pri­vat-Insol­venz anmelden. Außer­dem wer­den ihm auf Leben­szeit die Bürg­er­rechte aberkan­nt. Rainald Grebe erhält für seinen Text zu „Rauch­er“ meinen aller­größten Respekt.

Mai: Die Finanzkrise erre­icht die Börde. Die Rüben­preise sind im Keller, aber die Korn­vor­räte mehr als aus­re­ichend. Wir steigen auf die Pro­duk­tion von Dop­pelko­rn um, Alko­hol geht immer. Rainald Grebe erhält für seinen Text zu „Well­nesshotel“ das Börde­ver­di­en­stkreuz am Ehrenband.

Juni: Der Som­mer wird heiß. So heiß, das aus­nahm­s­los alle Media-Märk­te am 17. Juni nieder­bren­nen. Das Volk ist in Trauer vere­int und kon­doliert in den Trüm­mern. Sat­urn erlebt ein gigan­tis­ches Umsatz­plus und der „Herr sch*ißt wieder auf den größten Haufen.“. Rainald Grebe wird für seinen Text zu „Rat­te“ zum Ehren­bürg­er Magde­burgs ernannt.

Juli bis Dezem­ber: Wer jet­zt immer noch nicht die „1968“-CD von Rainald Grebe gekauft hat, ist ein bedauern­swert­er Tropf, da sämtliche Rainald Grebe-CDs ausverkauft sind. („1968“ auf Youtube, Teil 1, 2, 3, 4, 5.)

Bis bald!

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Linktipp: Dark Roasted Blend

Neulich bin ich durch doofen Zufall auf darkroastedblend.com gelandet, einem Archiv voll von „weird and won­der­ful things“. Ein­fach­er aus­ge­drückt, han­delt es sich dabei um ein Bil­darchiv, mit Bildern von absurd, großar­tig bis lustig. Beson­ders sehenswert sind die Bilder aus der Kat­e­gorie Wer­bung oder teil­weise auch die „Fun­ny Pics“. Hier meine Lieblingsmo­tive (Bilder wie immer klick- und ver­größer­bar), am besten aber mal selb­st auf darkroastedblend.com guck­en gehen, ett lohnt sich, ett lohnt sich.

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Voll! gut!! drauf!!!

Bin aus den Wei­h­nachts­fe­rien zurück. Es war wirk­lich sehr schön. Ich habe eine Menge neuer net­ter Leute ken­nen­gel­ernt. Am Anfang war die mir ent­ge­genge­brachte Her­zlichkeit doch ein wenig merk­würdig, aber ich habe mich schnell daran gewöh­nt. Naja, und seit­dem ich zurück bin, ist jede Zelle meines Kör­pers glück­lich. Tat­säch­lich, jede einzelne! Ich bin irgend­wie so total voll! gut!! drauf!!!

Hier ein kleines Video von unser­er Wei­h­nachts­feier, bitte seid so gut und schaut es euch an.

Liebe Grüße,
euer Torsten



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Die Welt anhalten (Dritter Akt, vierte Szene)

Das Karus­sel des Lebens schüt­telt uns ordentlich durch. Stark­stromgetrieben drehen wir auf dem Jahrmarkt der Behäm­merten Runde für Runde unsere Kreise. Wie die Wäsche in der Mas­chine; am Ende des Schleud­er­vor­gangs guck­en wir weichge­spült ein bißchen debil aus der­sel­ben. Und winken dazu in die Kam­eras des Event-Fernse­hens. Die Kom­bi­na­tion aus Schw­er- und Fliehkraft drückt uns in die Ses­selket­ten. Schon wieder eine Runde vor­bei. War das nicht erst let­ztes Jahr und kostete die Runde da nicht noch 50 Pfen­nig statt Dreieu­ro­fuf­fzich? Die Magenkranken mußten sich gle­ich nach dem Abstieg übergeben, die ganz Harten hinge­gen ver­langten nach ein­er Extra­tour. Noch eine Runde bittschön und hin­ter­her eine Aben­teuer-Kreuz­fahrt vor der Küste Soma­lias. Vielle­icht tre­f­fen wir ja John­ny Depp, Pirat­en sollen ja ganz roman­tisch sein.

Roman­tisch kann auch Wei­h­nacht­en sein, aber nur wenn Schnee liegt. So schee wär’s mit Schnee. Wir ham keinen, machen wir trotz­dem das Beste draus. Füße hoch, Waage ver­steckt und das Rad anhal­ten. Stock in die Spe­ichen, Zuck­er in den Tank, Bohlen auf die Gleise. Still­stand. Yippieh.

Schöne Wei­h­nacht­en allseits! 🙂

The Wom­bats — Is This Christmas?

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Do The Jungle Rock

We do the Jun­gle, Jun­gle, Jun­gle, Jun­gle-Rock. Da kann RTL doch ein­pack­en. Oder noch ein paar mehr vom Schick­sal gebeutelte auf der Mund­har­moni­ka tuten lassen. Auf das die geistig Armen, sich selig in densel­ben liegend, vor Rührung unterm Wei­h­nachts­baum zusam­men­brechen. Das freut das Herz des kleinen Mannes und den Geld­beu­tel der „Musik„industrie. Ave Maria!

Ich zieh jet­zt in meinem Kostüm (ab 1.48 min!) mit mein­er Tri­an­gel in die Fußgänger­zone um endlich auch berühmt zu wer­den. Wenig­stens für ein Vierteljahr.

(via)

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Schon weaker The Wiederthans

Regelmäßige Leser dieses Blogs wer­den es eventuell schon bemerkt haben: Ich bin ein großer Fre­und der The Weak­erthans. Mehrere Beiträge hier befassen sich mit der Band, jet­zt ist es schon wieder ein­er mehr. Tut mir leid, ich kann nicht anders.

Gute Unter­hal­tung mit den Weak­erthans, live in Birm­ing­ham, 26 Minuten lang und jede einzelne das Anse­hen und Anhören wert.


We Have Sig­nal: Live From Birm­ing­ham — The Weakerthans
from We Have Sig­nal on Vimeo.


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Die Kleingeldprinzessin in Magdeburg

Man(n) wird nicht oft Zeuge von etwas ganz Beson­derem. Gestern jedoch war es (endlich) mal wieder soweit: Die Klein­geld­prinzessin Dota Kehr gab sich zusam­men mit Gitar­rist Jan Rohrbach in Magde­burg die Ehre. Erst­ma­lig in der Lan­deshaupt­stadt Sach­sen-Anhalts, im schö­nen Ambi­ente der Sche­une auf dem Moritzhof.

Geboten wurde ein for­mi­da­bles Akustik-Konz­ert, mit Gitar­ren, Ukulele und einem Blasin­stru­ment, dessen genauer Name mir ent­fall­en ist. Irgend­was in Rich­tung Key­board, nur eben mit zusät­zlichem Mund­stück. Es gab viele Stücke vom im April erscheinen­den neuen Album zu hören, darüber hin­aus natür­lich auch alle Hits in ins­ge­samt vier(!) Zugabeblöcken.

Dota und Jan macht­en bei­de einen äußerst sym­pa­this­chen und unprä­ten­tiösen Ein­druck und waren von der enthu­si­astis­chen Stim­mung des Magde­burg­er Pub­likums (nach Über­win­dung der oblig­a­torischen Eingewöh­nungs-Phase) sichtlich ange­tan. Enthu­si­as­mus ist bei den tollen Songs und vor allem natür­lich den Tex­ten auch ange­bracht; ich würde dur­chaus soweit gehen und Frau Kehr den Titel „Rio Reis­er der Jet­ztzeit“ ver­lei­hen, oder, wie es die Kiel­er Nachricht­en so schön formulieren:

„Musik, die ein­nimmt und gebor­gene Minuten anbi­etet, ohne sen­ti­men­tal oder abgeschmackt zu wirken. Eine Grat­wan­derung, die nicht vie­len gelingt und Hoff­nung macht, dass Dota eine neue musikalis­che Bewe­gung anführen kön­nte, die sich gegen die grassierende säuselige Befind­lichkeits-Popelek­tron­ik mit Schlafz­im­mer­bet­tkan­tenäng­sten stemmt und Humor, Poe­sie und Tiefe zurück in die leicht­en Melo­di­en über die schöne Liebe und den bösen All­t­ag bringt… Dur­chat­men und ein­saugen von Stim­mungen, die aufrichtig wirken, poet­isch und klar…Die Klein­geld­prinzessin ist wohl Berlins inter­es­san­teste New­com­erin…“ (Kiel­er Nachricht­en vom 3. 11. 2004)

Das Erlebte in dem Konz­ert gerecht wer­dende Worte zu fassen, fällt schw­er. Wer Gele­gen­heit hat, Dota solo, im Duo oder mit ihrer Band (den Stadt­pi­rat­en) live zu erleben, sollte diese ganz sich­er und unbe­d­ingt nutzen.

Ein famoser Abend.

Danke.

Die Klein­geld­prinzessin — Zimmer
(Video von Daniela Reuss)


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