Fetzt urst ein: Der Poly-Play-Automat

Der Poly-Play-Automat aus dem Kom­bi­nat Poly­tech­nik und Präzi­sion­s­gerätew­erke Karl-Marx-Stadt war der einzige in der DDR hergestellte Videospieleautomat.

Zwölf junge Auto­maten­bauer im VEB Poly­tech­nik, dem Stamm­be­trieb des Kom­bi­nates, fer­tigten diesen Spiel­com­put­er. Das Auto­matenge­häuse ent­stand im VEB Raumkun­st in Mosel. 44 Auto­mat­en je Monat soll­ten im IV. Quar­tal 1986 zur Dauer­leis­tung wer­den. Am Anfang waren es ger­ade mal 10 Stück im Monat.

Entwick­elt wurde der Automat 1985 inner­halb eines hal­ben Jahres. Nach dem „Poly­com­put­er 880“ war der Poly-Play ein weit­eres mikroelek­tro­n­is­ches Pro­dukt aus diesem Kom­bi­nat. Immer­hin 8 Spiele vere­inte der Automat unter seinem Preßs­pange­häuse, und da er so mul­ti­tal­en­tiert war, bekam er diesen Namen: Poly-Play.

„Poly“ stammt aus dem Latein und bedeutet „viel“. Das paßte gut, denn das Wort „Poly“ war auch son­st ein in der DDR gern ver­wen­detes Wort. Schließlich gin­gen alle Schüler in eine Polytech­nis­che Ober­schule, hat­ten Polytech­nis­chen Unter­richt und der berühmte Polylux zauberte die Folien­bilder an die Wand. Der Poly-Play-Automat war nicht für die eige­nen vier Wände gedacht.

Vor allem in Ferien­heimen, Klub­häusern, Jugend­her­ber­gen, Jugend­klubs oder Gast­stät­ten war er zu find­en. Ein Spiel am Poly-Play-Auto­mat­en kostete 50 Pfen­nig. Die Genehmi­gung zum Auf­stellen und Betreiben erteilte der VEB Staat­szirkus der DDR. Ein Poly-Play-Automat kostete ca. 22000 Mark. (Quelle)

Wenn ich mich recht erin­nere, stand im Berlin­er Plän­ter­wald so ein Teil rum. Außer­dem noch eins, mit dem Balken-Ten­nis („Pong“) gespielt wer­den kon­nte. Wer die Erin­nerung an nos­tal­gis­che Com­put­er­spiele auf­frischen möchte, sollte die Web­site des Poly­play besuchen, dort kön­nen alle 8 Spiele online gespielt wer­den. Was ziem­lichen Spaß macht!

Danke an Her­rn Metawirt für den fre­undlichen Hinweis!

Weit­er­führende Links:
Wikipedia
Tele­po­lis — Com­put­er- und Videospiele in der DDR
bbc.co.uk — Fan­cy A Game, Comrade?

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Landtag 2.0 mit Startschwierigkeiten

Seit heute kön­nen Sach­sen-Anhalts Land­tagssitzun­gen kom­plett im Inter­net ver­fol­gt werden.

Eigentlich. Denn wer das zuge­hörige Por­tal besucht, bekommt nur die fol­gende Fehler­mel­dung zu sehen:

Auf­grund tech­nis­ch­er Prob­leme kön­nen wir lei­der momen­tan keine Videoaufze­ich­nun­gen aus der laufend­en Land­tagssitzung zur Ver­fü­gung stellen. Trotz mehrfach­er Pro­beläufe in den ver­gan­genen Woche ist heute ein tech­nis­ches Prob­lem aufge­taucht, dessen Ursache augen­blick­lich fieber­haft gesucht wird. Wir bemühen uns, so schnell wie möglich, das angekündigte Infor­ma­tion­sange­bot wieder bere­it zu stellen. Wir bit­ten um Entschuldigung!

Wie gut, daß ich exk­lu­sives Archiv­ma­te­r­i­al der heuti­gen Land­tagssitzung besitze:

Das Live-Guck­en ver­suche ich dann mor­gen nochmal. 😉

MDR-Info-Link zum Thema


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Unwort des Jahres 2008

Das „Unwort des Jahres“ 2008 ste­ht fest. Es lautet

„notleidende Banken“

Aus der Begrün­dung der Jury: „Der Begriff „notlei­dende Banken“ stellt das Ver­hält­nis von Ursachen und Fol­gen der Wirtschaft­skrise rundweg auf den Kopf. Während die Volk­swirtschaften in ärg­ste Bedräng­nis ger­at­en und die Steuerzahler Mil­liar­denkred­ite mit­tra­gen müssen, wer­den die Banken mit ihrer Finanzpoli­tik, durch die die Krise verur­sacht wurde, zu Opfern stilisiert.“

Die Begrün­dung bringt es auf den Punkt, immer­hin gibt’s ja inzwis­chen einen Ret­tungs­fond für die notlei­den­den Banken, Gratis-Unterkün­fte für ver­armte Man­ag­er an der Cote d’Azur und wenn’s ganz dicke kommt Pfan­dlei­h­häuser für die Mercedes‑, Audi- und BMW-Flotte. Fehlen nur noch Koks auf Staatskosten, eine Sup­penküche für die Hunger­lei­der und ein paar tätschel­nde Hände auf Ver­sagerköpfen. Das kön­nte Mut­ti Merkel übernehmen. Wenn gar nix mehr geht, ver­staatlichen wir eure Saftlä­den, wir lassen euch nicht hän­gen, verehrte Her­ren Man­ag­er! Kein The­ma! Gern geschehen! Da nich für!

Auf den weit­eren Plätzen lan­de­ten „Rent­nerdemokratie“ (als die Renten um ganze 1,1% erhöht wer­den soll­ten, malte der ehe­ma­lige Bun­de­spräsi­dent Roman Her­zog, selb­st Bezieher sat­ter Alters­bezüge, das Schreck­bild eines Staates, ein­er „Rent­nerdemokratie“, in der „die Alten die Jun­gen aus­plün­dern“.) sowie „Karl­sruhe-Touris­ten“ (Dif­famierung von Bürg­ern, die wieder­holt wegen der Ver­fas­sungs­gemäßheit von Geset­zen das Bun­desver­fas­sungs­gericht anrufen — aus­gerech­net durch den Vor­sitzen­den der Polizeigew­erkschaft R. Wendt.)

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Change is coming to the Dorfgemeinschaftshaus

Lei­der hab ich die gestrige Live-Über­tra­gung der Amt­se­in­führung des US-Präsi­den­ten Barack Oba­ma ver­paßt (ver­dammter Spät­di­enst!). Jam­mer­schade, denn es hätte mich wirk­lich inter­essiert. Gott­sei­dank gibt’s ja das Inter­net und mit ihm Bewegtbild-Nachrichten…

Glaube, Liebe, Hoff­nung, Erlö­sung, Erbar­men und Näch­sten­liebe — das sind die Eckpfeil­er der gestern begonnenen Präsi­dentschaft des Barack Oba­ma. Zumin­d­est, wenn man den Medi­en glaubt. Über­men­schliche Ansprüche wer­den an Oba­ma gestellt: Guan­tanamo bitte auflösen (mach­bar), den Krieg im Irak und in Afghanistan been­den (unwahrschein­lich) und neben­bei noch die Rezes­sion stop­pen und die Finanzkrise lösen. Außer­dem das Gesund­heits- und Sozial­we­sen in den USA auf Vor­der­mann brin­gen und das außen­poli­tis­che Desaster seines Vorgängers Schorsch Dabbeljuh durch Imagepflege (bess­er noch ein neues Image) korrigieren.

Dazu dann bitte eine Por­tion Welt­frieden, Welt­freude und Wel­teierkuchen. Das ganze bitte ohne Streß und schlechte Laune, dabei wirken und ausse­hen wie ein Pop­star: immer schick, elo­quent, galant und mitreißend.

Let­zteres sollte für Oba­ma allerd­ings eine Kleinigkeit sein, denn er wirkt rein äußer­lich weitaus ele­gan­ter als die Horde von Sparkassen-Vize-Direk­toren, die sich anschickt, unser Land zu regieren. Charme und Humor scheint er auch zu haben, außer­dem noch volle Kanne Charis­ma. Soweit keine schlecht­en Voraus­set­zun­gen, in Zeit­en, in denen Äußer­lichkeit­en und Darstel­lungsver­mö­gen mehr zählen als Inhalte. 😉 Seinen poli­tis­chen Sachver­stand zu beurteilen will ich mir nicht anmaßen, aber ich denke, er wird es schon nicht nur auf­grund von Äußer­lichkeit­en bis zum Präsi­den­ten gebracht haben. Ins­ge­samt also nicht die schlecht­esten Startbe­din­gun­gen für den neuen Hei­land Präsidenten.

Vielle­icht schafft er es ja tat­säch­lich und macht diese Welt ein kleines bißchen bess­er. Ich behalte ihn jeden­falls im Auge, hier in den RTL-News in unserem Dor­fge­mein­schaft­shaus (Puh, Kurve zur Über­schrift mit frei erlo­gen­em Text ger­ade noch bekommen!).

Man soll ja die Hoff­nung nie aufgeben.

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Hamburg vs. Zerbst oder „Wer sich ins Privatfernsehen begibt, kommt darin um.“

Die Magde­burg­er Volksstimme macht heute mit der schö­nen Schlagzeile

Sachbeschädi­gun­gen am Haus und Belei­di­gun­gen gegen Familie,
die im RTL-II- “ Frauen­tausch “ auftrat

„Land-Ei“ trifft „Stadt-Tus­si“: Zerb­ster demon­stri­eren nach TV-Sendung

auf.

Es geht darum, daß die Stadt Zerb­st im Rah­men der Sendung in einem schlecht­en Licht dargestellt wird. Während man von der Zerb­ster Fam­i­lie und ihrer Stadt nur die dun­klen, ungepflegten und gruseli­gen Eck­en zeigt, son­nt man sich in Ham­burg an der Auße­nal­ster und genießt den nord­west­deutschen Luxus.

Daraufhin haben sich 50 Zerb­ster zur Spon­tan-Demo vor dem Haus der Fam­i­lie entschlossen und sind inzwis­chen dazu überge­gan­gen, das Haus mit Eiern zu bew­er­fen und Farbe zu besprühen. Es kann also bis zu den ersten Mah­nwachen und Fack­elumzü­gen nicht mehr lange dauern. Gruselig.

Nach Ansicht der zuge­höri­gen Youtube-Schnipsel der Sendung scheint mir das Prob­lem eher ein anderes zu sein: Statt „Ost gegen West“ oder „arm gegen reich“ geht es wohl eher um „dumm gegen gebildet“. Wenn man sich die Zerb­ster Fam­i­lie so anschaut, wird einem Angst und Bange. Man­gel­nde Bil­dung, man­gel­ndes Inter­esse am eige­nen Kind, Kon­flik­tun­fähigkeit und die nicht vorhan­dene Fähigkeit, das eigene Leben einiger­maßen ehren­haft zu meis­tern, lassen sich eben nicht an Iden­tität, Herkun­ft oder Wohn­sitz festmachen.

Darüber­hin­aus scheint nie­man­dem aufge­fall­en zu sein, daß die „west­deutsche“ Fam­i­lie eigentlich eine Mini-EU-Fam­i­lie aus ein­er gebür­ti­gen Polin und einem gebür­tigem Fran­zosen ist. Egal, das kann man im Eifer des her­beige­sehn­ten Ost-gegen-West-Krieges natür­lich get­rost unter den Tisch fall­en lassen.

Bin ges­pan­nt, wie sich die Geschichte entwickelt.

Vorstel­lung der Zerb­ster Fam­i­lie auf Youtube:

Mehr Youtube-Auss­chnitte aus der Sendung gibt es hier.

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Schäfer-Gümbel rettet die Welt!

Wer braucht Super­man, James Bond, Bruce Willis oder Super­wurst? Nie­mand! Wir haben Thorsten Schäfer-Güm­bel! Der Mann mit dem ziem­lich holperi­gen Namen, dem Plan zur Wel­tret­tung und dem Charis­ma des jun­gen Roland Koch! Nach mein­er gestri­gen Anmel­dung bei Twit­ter (man sollte jeden neu­modis­chen Scheiß wenig­stens mal aus­pro­biert haben) bin ich mehr oder weniger zufäl­lig über das Twit­ter-Pro­fil des Her­rn Schön­er-Tüm­pel gestolpert. Der twit­tert regelmäßig und als ich seinen gestri­gen Tag per Twit­ter ver­fol­gte mußte ich laut lachen:

[Bild anklick­en für mehr]

So ein Ein­blick in den zweifel­sohne harten All­t­ag eines Beruf­spoli­tik­ers kann schon sehr erheit­ernd bis auf­schlußre­ich sein. „Über 700 Arbeit­splätze bedro­ht. Schreibe Brief an Vor­stand.“, haha. Da wird sich der Vor­stand ver­mut­lich erst schwarz ärg­ern, dann tot­lachen, dann zur Besin­nung kom­men und auf­grund ein­er spon­ta­nen Erleuch­tung min­destens 1000 neue Arbeit­skräfte ein­stellen. Bin mir ziem­lich sich­er. Viel Glück am Son­ntag!

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