Die XII. Auflage von „Sing dela Sing“ in Magdeburg stand an, also die Zähne geputzt, die Stimme geölt, die Füße gewaschen und ab in den Kombi aus Wolfsburg.
Schon reichlich Publikum auf dem Hof des Moritzhofs, man schwatzt, man trinkt, man befeuchtet sich in freudiger Erwartung die Kehlen.
19.30 Uhr Einlass. Wir ganz oldschoolig mit ausgedruckten Eintrittskarten, die meisten anderen hingegen ganz newschoolig mit leuchtenden Smartphonedisplays. Einen verwaschenen Stempelabdruck „Sing dela Sing“ auf den Handrücken (könnte auch ein explodierter Frosch sein) und ab ins Getümmel.
R. hat sich gerade von V. getrennt und ich sehe eine Frau, die ihr sehr ähnlich sieht. Ich empfehle die unverzügliche Kontaktaufnahme und wir finden sogar heraus, dass sie F. heißt. Weitere Anbahnungsversuche müssen allerdings unterbleiben, denn es geht los.
Wie schon bei der XI. Auflage geht es quasi ohne Vorwarnung los und nach anfänglicher Zurückhaltung trällert wirklich der ganze Saal was das Zeug hält.
Fakten: Hello von Adele ist tatsächlich ein schöner Song. Valerie von Amy Winehouse ist sackschwer zu singen. Alles von Andreas Bourani ist ein Haufen gequirlter Scheiße. ABBA hatten großartige Arrangements. Zu spät von Die Ärzte ist ein Riesenhit, so auch Wonderwall von Oasis. Und Eternal Flame von The Bangles erst!
Mehr Fakten: Man nimmt gar nicht wahr, wieviele Songs eindeutige sexuelle Botschaften übermitteln. Ich sage nur Sledgehammer. Ich sage Night Fever. Ich sage Shape Of You.
Frenetisch gefeiert geht unser Auftritt dem Ende zu. Cem und Gunter verlassen die Bühne und lassen sich nur deshalb so lange um eine Zugabe bitte, weil sie sich versehentlich aus dem Veranstaltungsort ausgesperrt haben. Kannste Dir nicht ausdenken!
Zur Zugabe dann Eternity von olle Robbie. Cem weint am Ende. Die Labergänse, die Cem schon bei Hello völlig zu Recht von der Bühne herunter zur Ordnung rufen musste, schaffen es fast, auch diesen schönen Song mit ihrem infantilen Gequatsche kaputtzulabern. Laßt eure breiten Ärsche doch einfach zuhause auf dem Sofa, wenn ihr keinen Bock auf Gesang habt und lieber quatschen wollt. Torfnasen!
Resümee: Sing, singt, singt was das Zeug hält. Singen ist toll, befreit und macht Spaß. Deshalb: Episch. Gerne wieder, wenn auch vorerst – aus mir rätselhaften Gründen – nicht mehr in Magdeburg. Am Publikum soll es jedenfalls nicht liegen.
Die Rückfahrt reibungslos. Tempolimit, Wildwechsel, nasse Straße – meine reizende Begleitung hat jederzeit alles fest im Blick. 😀
Die Setlist „unseres“ Auftrittes:
Sing It Back – Whoever /// Kung Fu Fighting – Carl Douglas /// Ain’t Nobody – Chaka Chan /// You Can’t Hurry Love – The Supremes /// Faith – Schorsch Meikel /// Maneater – Daryl Hall & John Oates /// Part-Time Lover – Stevie Wonder /// Valerie – Amy Winehouse /// Happy – Pharrell Williams /// What’s Love Got To Do With It – Tina Turner /// Hello – Adele /// MfG – Die Fantastischen Vier /// Take On Me – a‑ha /// Irgendsoeinmüll – Andreas Bourani /// Night Fever – Bee Gees /// Shape Of You – Ed Sheeran /// Sledgehammer – Peter Gabriel /// Eternal Flame – The Bangles /// Zu spät – Die Ärzte /// Irgendwas von – Justin Timberlake /// Dancing Queen – ABBA /// Wonderwall – Oasis /// Irgendwas von – Swedish House Mafia /// Eternity – Robbie Williams