Juni 2018

Ernährungsfehler aus Haldensleben – „Sturmverse“ Wiederveröffentlichung

Ernährungs­fehler waren eine Punkband aus Haldensleben und sowas wie die ständi­gen Begleit­er mein­er Dor­fju­gend. Die Band existierte von erst­mals von 1989/1990 bis 1991; im Jahr 2005 gab es eine 2 Jahre anhal­tende Re-Union.

Vor­läufer war die bere­its von 1984 bis 1987 existierende Punkband Sig­mund Jähn und die Jung­pi­oniere, die auf „natür­lichem“ Weg zer­fiel (Lehre, Beruf). Der Prober­aum existierte jedoch noch eine Weile weit­er, Lem­my und Peter grün­de­ten später eine Punkband namens Schnee­blind, Wolf­gang Miehe suchte und fand 1990 neue Mit­stre­it­er in Nico Zeplin, Maik Niew­erth und zu guter let­zt Thomas Koch aus dem nahen Hak­en­st­edt, seit­dem hieß dieses Pro­jekt Ernährungs­fehler. Das erste Konz­ert fand beim leg­endären „Rot­ten To The Core“-Fes­ti­val im August 1990 am Haldensle­ber „Bierkeller“ statt. Zusam­men mit den Weißen West­en, den Emils, Veit­stanz und Stel­lung 43. Sog­ar die Boskops waren angekündigt, sind aber mein­er Erin­nerung nach nicht erschienen oder aufge­treten. (Mehr über das Fes­ti­val gibt es in der Galerie zum Artikel „60 Jahre Rock in Haldensleben“.)

Promofoto, vermutlich an der Ohre, ca. 1990

Die Bekan­ntheit der Band stieg steil an, es fol­gten viele Auftritte in Ost- und West­deutsch­land und ein leg­endäres, in Magde­burg bei Peter Bauske (R&B Music Pro­duc­tion) aufgenommenes Tape „Wirre Gedanken eines blind­en Mannes“, das später sog­ar als LP veröf­fentlicht wurde. Die in dieser Zeit gle­ichzeit­ig zunehmenden und immer gewalt­tätiger wer­den­den Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen linken Jugendlichen und Neon­azis, die inzwis­chen sog­ar zu Todes­fällen geführt hat­ten, hat­ten schon 1991 die Auflö­sung von Ernährungs­fehler zur Folge.

Das erste Livekonzert beim "Rotten To The Core"-Festival
im August 1990 am Bierkeller in Haldensleben

Thomas Koch wech­selte zu Invis­i­ble Art und betrieb danach sein eigenes Band­pro­jekt Aktion Stein­re­ich. Nach dem tragis­chen Kreb­stod von Schlagzeuger Maik Niew­erth kam es durch ein Bene­fizkonz­ert zugun­sten eines würdi­gen Grab­steins am 23. April 2005 in der Sack­fab­rik Magde­burg zu ein­er über­raschend gefeierten und erfol­gre­ichen Re-Union von Ernährungs­fehler. Das Konz­ert ist unter dem Titel „Blind­er Mann – live“ auf CD und DVD veröf­fentlicht wur­den. Später ent­standen zwei neue Alben, bevor sich die Band 2007 endgültig auflöste.

2008 grün­de­ten René Frey­hold, Daniel Szwillus und Nico Zeplin in Magde­burg Ben Rack­en. Thomas Koch arbeit­et als Holz­bild­hauer eben­falls in Magde­burg, sein aktuelles Musikpro­jekt heißt passender­weise Wood House Crew.

Die Testpressung zu "Sturmverse".

Dieser Tage wird das 2007er Album der Band „Stur­m­verse“ auf Vinyl wiederveröf­fentlicht. Für das Release zeich­net Sick Suck Records ver­ant­wortlich, dort ist das Album auch bestell­bar. Wie man hört, soll es mit weit­eren Releas­es von Ernährungs­fehler und Invis­i­ble Art irgend­wann weit­erge­hen. Sog­ar ein Release von Sig­mund Jähn und den Jung­pi­onieren ist geplant. Eine Ankündi­gung, die ich auf das Aller­freudig­ste begrüße, besitze ich von let­zteren doch nur 2 Titel auf einem Tape-Sampler.


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Kaltfront – „Live 1988“ neu auf Rundling

Kalt­front ging aus den Punkbands Para­noia und Suizid her­vor. Das erste Demo „Zieh dich warm an“ wurde im Jan­u­ar 1987 bei Andeck Baumgär­tel unter „stu­dioähn­lichen Bedin­gun­gen“ aufgenom­men und über den Tape­trad­ing-Markt veröf­fentlicht. Gle­ichzeit­ig erhielt die Band ihre Spiel­er­laub­nis und durfte auch in FDJ-Klubs auftreten.

Vom 2. bis 6. Juni 1987 trat die Gruppe bei der „Werk­stattwoche der Ama­teur­tanz­for­ma­tio­nen des Bezirkes Dres­den“ in Gör­litz auf und wurde dort als „beste teil­nehmende Band“ aus­geze­ich­net. Sie erhiel­ten dafür 500 Mark.

Um diese Zeit lern­ten Kalt­front auch Lutz Schramm von der Radiosendung „Parock­tikum“ ken­nen, der ver­schiedene Auf­nah­men der Gruppe in sein­er Sendung auf DT 64 vorstellte. Im Feb­ru­ar 1988 erschien das „Hol­i­day im Nie­mand­s­land“-Tape. Aufgenom­men wurde es im Prober­aum der Met­al-Band STM („St. Met­al“). 1989 fol­gte das Tape „5 Män­ner in der Stadt“. Gegen Ende des Jahres gin­gen Drum­mer Tom Tall und Sänger Kanne in den West­en. Mit Gast­musik­ern erschien Anfang 1990 das Kalt­front-„Mini-Tape“.

Das Rundling-Label hat sich in den let­zten Jahren um diverse (Wieder-)Veröffentlichungen ver­di­ent gemacht.

Bere­its im Jahr 2000 erschien das „Live ’88“-Album mit einem Mittschnitt aus der Cot­tbusser „Onkel Toms Hütte“ vom 9. Dezem­ber 1988.

Dieser Mitschnitt ist jet­zt erweit­ert wiederveröf­fentlicht wur­den und zwar unter dem Titel „Live 1988“. Allerd­ings in ein­er erweit­erten Ver­sion. Zum ersten Mal gibt es das Konz­ert voll­ständig (inkl. „Nie­mand­s­land“ in der kom­plet­ten Ver­sion) auf ein­er Dop­pel-LP. Songs wie „Mäd­chen“, „Ich will alles“, „Auf der Suche“, „Zu schnell“, „Enjoy Your­self“ oder die The Cure-Adap­tion „Schwarz­er Schat­ten“ sind nur auf dieser Plat­te zu finden.

Auf der let­zten LP-Seite gibt es zusät­zlich vier Songs ein­er Liveauf­nahme aus dem Gör­litz in eben­falls sehr ordentlich­er Qual­ität zu hören.

Die voll­ständi­ge Tracklist: 

A1 Intro
A2 White Mask
A3 Entertainment
A4 Mädchen
A5 Winter
A6 Sex & Violence

B1 Zu Schnell
B2 Auf Der Suche
B3 Totentanz
B4 Kriegslied
B5 Niemandsland

C1 Enjoy Yourself
C2 Schwarz­er Schatten
C3 Ich Will Alles
C4 Rudi
C5 Zugabe

D1 Nachts In Den Straßen
D2 Keine Tränen
D3 Karriere
D4 Kriegslied

Die Plat­te kann direkt bei Stephan vom Rundling-Label bestellt werden.


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Preisliste für nichtmetallische Sekundärrohrstoffe aus Haushalten

In der früheren DDR war es üblich, dass Kinder ihr Taschen­geld mit dem Sam­meln von Alt­pa­pi­er, Gläsern und Lumpen auf­besserten. Alt­pa­pier­con­tain­er gab es hier nicht. Alt­stoffe sam­meln wurde damals sog­ar noch von der Schule ini­ti­iert. Ich habe auf diesem Wege ver­sucht, mir das Geld für einige Kon­sumgüter zusam­men­zus­paren, was lei­der nur eingeschränkt klappte, da ich die meiste Kohle wieder für Kare­na oder Cola-Hit rauss­chmiß… Hier ein schönes Fund­stück aus ein­er Sekundär­rohstof­fan­nahmestelle (SERO) in Dresden.

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Brass Against The Machine

Brass Against The Machine cov­ern wie der Name schon ver­rät Rage Against The Machine. Darüber hin­aus covert die 9‑köpfige Brass Band aber auch Songs von Bands wie Liv­ing Colour, Pub­lic Ene­my, A Tribe Called Quest, Kendrick Lamar oder den Fugees. Ihre Videos auf Face­book gehen regelmäßig viral. Stark!

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Schwoofen zu Grammophonmusik

Der informierte Tänz­er von heute weiß: Das nen­nt man „Diskotanz“. Und der Mann am Plat­ten­spiel­er heißt „SPU“ – „Schallplat­te­nun­ter­hal­ter“. 300 SPU haben sich in Neubran­den­burg getrof­fen – zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch.

Ein her­rlich­es Video mit DDR-typ­isch kryp­tisch-kru­dem Geschwafel über The­o­rie und Prax­is. Mein Lieblingszitat:

„Ich glaube bevor man also an die Gestal­tung, äh, an die Frage ein­er Gestal­tung eines The­mas in der Diskothek herange­ht, muß man erst­mal anfan­gen, was will ich, im Sinne der Ziel­stel­lung auch die Möglichkeit­en echt selb­stkri­tisch einschätzen.“

In diesem Sinne: ein schönes Wochenende!

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Der Vinylboden ohne Vinyl

Es heißt Schallplat­te, Fre­und­chen! Ganz ein­fach Schallplat­te!

Vinyl­bo­den ohne Vinyl ist wie Eier­salat ohne Eier – möglich, aber sinn­los. Was die Fir­ma Meis­ter bewogen hat, ihren vinyl­freien Vinyl­bo­den expliz­it als „Vinyl­bo­den“ zu beze­ich­nen, bleibt rätselhaft.

Über­haupt bleibt zu dieser Wer­bung anzumerken, dass man a) so keine Schallplat­ten anfasst!, b) ein Plat­ten­spiel­er ganz sich­er nicht so auf dem Boden ste­hen sollte und c) zum Hör­genuss ein Ver­stärk­er neb­st Laut­sprech­ern dur­chaus von Vorteil sein kön­nte. Aber sei’s drum, denn Wer­bung darf und soll alles, nur eben oft nicht die Real­itäten abbilden.

Dieses ständi­ge Gequatsche von „Vinyl“ geht mir übri­gens ganz schön auf die Eier (auch auf die von ein­gangs erwäh­n­tem Salat). Es waren und sind S C H A L L P L A T T E N, und ich werde meine auch weit­er­hin so nen­nen. Ich habe mitunter den Ein­druck, dieser ganze jäm­mer­liche „Vinyl“-Hype dient nur dazu, uns die zwei­hun­dert­fün­fun­dreißig­ste Wiederveröf­fentlichung von Pink Floyds „Dark Side Of The Moon“ in mis­er­abler Pressqual­ität für 32,99 € anzu­drehen. Well … fuck off!

 

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Wenn’s ums Geld geht…

…hört die Fre­und­schaft auf. Fehler­mel­dung in Adobe Pho­to­shop CS6 beim Ver­such, ein Bild mit ein­er Hand die Ban­knoten hält, zu bearbeiten.

Die Lösung:
Die Datei mit Illus­tra­tor (getes­tet mit Adobe Illus­tra­tor CS6) öff­nen. Dabei wird sie lei­der in 8Bit Farbtiefe (von 16 Bit) umge­wan­delt, aber egal. Dann „expor­tie­ren“ (nicht „spei­chern“!) als PSD-Datei mit Auflö­sung „hoch (300 ppi)“. Nun lässt sich die­se PSD-Datei ohne Prob­leme von Pho­to­shop öffnen.

Der Hin­ter­grund:
Die Sperre nen­nt sich Coun­ter­feit Deter­rence Sys­tem (CDS) und wird von Adobe frei­wil­lig imple­men­tiert, um das Fälschen von Geld­scheinen zu erschweren.
Die recht­li­che Grund­lage für die­se Sperre ist ein Beschluss der Europäis­chen Zen­tral­bank, welch­er hier nachge­le­sen wer­den kann. Ziel ist es, zu ver­hin­dern, dass „Geld­scheine“ her­ge­stellt wer­den, wel­che den amt­li­chen Ban­knoten zum Ver­wech­seln ähn­lich sehen. Grafikde­sign­er fin­den dar­in etli­che Tipps und Vorschriften, was sie machen müs­sen, damit sie zum Beispiel „Spiel­geld“, „Gutscheine“ oder sons­ti­ge Pro­duk­te mit Ban­knoten als Motiv gestal­ten dür­fen. (Den Tipp hab ich hier gefunden.)

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Thüringen, Thüringen, Thüringen…

… ist eines von den schwieri­gen Bun­deslän­dern, denn es ken­nt ja nie­mand außer­halb von Thürin­gen. Wir weil­ten kür­zlich in Thürin­gen, schossen reich­lich Fotos und präsen­tieren hier trotz­dem nur zwei davon. Thürin­gen ist immer eine Reise wert, schön anzuschauen, nicht zu weit ent­fer­nt und reich an Attrak­tio­nen und Ver­anstal­tungsange­boten (neudeutsch: Ihwen­nts). Wenn ihr mal Zeit habt, fahrt nach Thüringen.


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Meine Blumenkübel sind KEINE Türstopper

Meine Blu­menkü­bel sind keine Türstop­per. Keine Blu­menkü­bel = keine schö­nen Blu­men am Ein­gang!!! Schreibt euch das hin­ter die Ohren, ihr Rotzlöffel! 

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