Eine sehenswerte Doku über die Jeanshose, die in den frühen Jahren der DDR noch „Niethose“ hieß. Ich persönliche kenne sie auch noch unter der Bezeichnung „Manchesterhose“ (ostdeutsch ausgesprochen als Männschässda), so hat sie meiner Erinnerung nach meine Oma ganz früher genannt. Die hatte auch die schöne Bezeichnung „Hippie-Ball“ für eine Discoveranstaltung… und andere schöne Worte, deren Erwähnung mich hier vollends den Faden verlieren lassen würde. Jeanstime:
„Erst war die Jeans, die Jugendliche in der DDR trugen, noch Anlass für Schulverweise und Klubhausverbote. Dann wurde sie, auch durch volkseigene Produktion in den 1980er-Jahren, zur DDR-Freizeithose schlechthin. Und doch fehlte der Jeans aus der DDR, trotz größter Anstrengungen der volkseigenen Textilindustrie und des sozialistischen Marketings, stets eines: der Nimbus der Echten aus dem Westen. Der Kultstatus der amerikanischen Markenjeans Levi´s oder Wrangler blieb bei der Jugend im sozialistischen Lager bis zuletzt unangefochten.
Antje Thürke erlebte das für sie schier Unglaubliche: 1961 bekam sie als 16-Jährige ein Paket aus New York, darin eine Wrangler Jeans. Es war ein Geschenk ihrer leiblichen Mutter, von deren Existenz sie erst kurz vorher erfahren hatte. Die Hose passte sogar wie angegossen. Aber: Die Jeans war an der Schule nicht erwünscht. Im nächsten Paket aus Amerika befand sich eine Elvis-Presley-Kette, die Antjes Schuldirektor ihr wütend vom Hals riss.“