Ebenso sehenswert wie desillusionierend: Gestern abend lief im Mitteldeutschen Rundfunk ein Beitrag von exakt unter dem Titel „Wie geht’s, Sachsen Anhalt? Ein Land vor der Wahl“. Ausgangspunkt für die einstündige Sendung war unsere Kreisstadt Haldensleben. Im Auftrag des MDR wurden von Infratest Dimap viele Einwohner aus Stadt und Umgebung zur politischen Lage interviewt.
Die Ergebnisse sind wenig überraschend: „Die Sachsen-Anhalter wünschen sich mehr direkten Kontakt mit Politikern. Außerdem konstatierten die Meinungsforscher eine große Unsicherheit, welcher Partei die Bürger bei Landtagswahl im März ihre Stimme geben sollten. Einige Befragte wollen deshalb gar nicht zur Wahl gehen.“
Ich finde es immer wieder aufschlußreich, wie tief der Graben zwischen Politik und Volk inzwischen zu sein scheint. Selbst in unserer relativ wohlhabenden Gegend mit – Originalton MDR – „der höchsten Millionärsdichte im Osten“; einer Gegend, in denen es einem Großteil der Menschen eigentlich ganz gut geht. In der Gegend, mit der niedrigsten Arbeitslosenquote im ganzen Osten… Mein Fazit für die Zukunft Sachsen-Anhalts fällt gemischt aus. Ich hab viele Vorurteile bestätigt gesehen, besonders was politische Diskussionen unter Handwerkern angeht. Auch die Folgen der Abwanderung spüre ich persönlich. Und das allgemeine Desinteresse an Politik im Lande hat inzwischen leider auch auf mich abgefärbt… Was Sachsen-Anhalt braucht, ist eine Vision für die Zukunft. Oder wenigstens eine Alternative zum Dasein als Niedriglohnland.
Jedenfalls eine sehr gute Sendung, die hier in der MDR-Mediathek angesehen werden kann.