Juli 2015

Playboy, Pascha, Visionär. Und ein bißchen Punkrocker.

Gestern abend sah ich eher zufäl­lig eine Doku über Fürst Her­mann Lud­wig Hein­rich von Pück­ler-Muskau, bess­er bekan­nt als Fürst Pück­ler. Die meis­ten ken­nen den Her­rn wohl auf­grund sein­er gle­ich­nami­gen Eiskreation. Auch, das er Land­schafts- und Garte­nar­chitekt war, hat­te ich schon mal irgend­wo ver­nom­men. Soweit also nix Neues. Was ich jedoch nicht wußte, und was die Doku so beson­ders und so sehenswert machte, war die Vielzahl an skur­rilen Fak­ten aus Fürst Pück­lers Leben:

Fürst Pück­ler beschäftigte den Schnel­l­läufer Mensen Ernst als „laufend­en Boten“. Mensen Ernst lief von Kon­stan­tinopel nach Kalkut­ta und zurück in 59 Tagen.

Fürst Pück­ler ließ sich ein­vernehm­lich von sein­er Frau schei­den. Anschließend ging er auf Brautschau und suchte eine möglichst reiche Maid in Eng­land. Grund: Er brauchte mehr Geld für seine (Gartenbau-)Visionen.

Fürst Pück­ler benutzte eine Mas­chine, die vor ihm nur zwei US-Präsi­den­ten benutzen, näm­lich eine von James Watt erfun­dene Kopiermaschine.

Fürst Pück­ler beschäftigte in einem sein­er Parks einen Ein­siedler.

Inter­esse geweckt? Wer mehr über diesen eben­so großar­ti­gen und exzen­trischen Men­schen wis­sen will, sollte sich die Doku­men­ta­tion in der ZDF-Mediathek anschauen. Abso­lut sehenswert!

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North Alone

Der Nor­den allein!


Mal wieder was aus der Kat­e­gorie „Ken­nt keine Sau“. North Alone machen sehr guten Folkpunk, der jede Menge Gaslicht Hym­nen inhaliert hat. Auf der Haben­seite ste­hen die gelun­gene Inte­gra­tion der Fiedel, ein paar wirk­lich mitreißende Songs, ein über­durch­schnit­tlich gutes Album und ein Sänger, der nach viel Zigaret­ten klingt und nach ein wenig Heinz Rudolf Kun­ze aussieht. Auf der Soll­seite ste­hen die doch eher ein­fach gehal­te­nen Lyrics; was für mich per­sön­lich mit meinem DDR-Schu­lenglisch wiederum doch eher von Vorteil ist, ver­ste­he ich doch jedes Wort. 😉 Und vom Spon­sor­ing (Lee Jeans) kann man auch hal­ten was man will… Den­noch: Straßen­bauar­beit­er mit Sinn für Roman­tik, Lager­feuer und Mobil­ität soll­ten das Album unbe­d­ingt antesten!

8/10 Richters auf der nach obe­nen offe­nen Richterskala


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Marley Spezialkleber für Dachrinnen

Dies ist kein Wer­beein­trag. Ich lobe Mar­ley Dachrin­nen­kle­ber aus freien Stück­en. Das Zeug klebt ein­fach alles und kostet ein Bruchteil dessen, was man für eine Mini­tube Sekun­den­kle­ber bezahlt. Außer­dem unter­hält Mar­ley mit köstlichen Tex­ten bzw. einem fehlen­den Lek­torat. Wer also die lustige Stelle im Text find­et, bekommt von mir eine Tube gratis! Gruß an die Übersetzerin!

Größer!


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Die Republik der Denunzianten

einestages: Was hat das mit dem Land gemacht?

Richter: Natür­lich ist die ost­deutsche Bevölkerung nicht prinzip­iell irgend­wie denun­zi­a­tions­freudi­ger als die in einem anderen Land. Aber, wie so oft, hat diese Dik­tatur das Niedrige befördert. Es war eben ganz leicht möglich, schlecht zu reden, Auf­fal­l­en­des, Unan­genehmes, Abwe­ichen­des zu melden, hin­ten rum zu ver­leum­den. Die man­gel­nde Öffentlichkeit in der Dik­tatur bestärk­te diese graue Zone — wer musste jemals damit rech­nen, der Lüge bezichtigt zu wer­den? Deshalb denk ich, ist das sehr tief in die Gesellschaft einge­drun­gen. In ein­er freien Gesellschaft kann Denun­zi­a­tion gar nicht diese Rolle spie­len, weil es dem Staat egal ist, was X über Y sagt. Aber in der DDR kon­nte das eine unglaubliche Brisanz erringen.

Sehr lesenswertes Inter­view über das Denun­zianten­tum in der DDR, samt eini­gen inter­es­san­ten O‑Tönen auf einestages.de. Frau Dr. Richter bringt da einiges sehr gut auf den Punkt. Lesebefehl!

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Kaltfront / Crazy Horst

Wer sich in der sub­kul­turellen Musik­szene der krepieren­den DDR bewegte, kam an Kalt­front kaum vor­bei. Die Band aus Dres­den existierte von 1986 bis 1990 und später wieder ab 2005. Kalt­front hat­ten einen enor­men Out­put an Kas­set­ten (aka „Tapes“), dem einzi­gen ver­läßlichen — wenn auch teuren — Medi­um in der DDR. Auf Rundling ist dieser Tage eine Com­pi­la­tion namens „Hol­i­day im Nie­mand­s­land“ erschienen, die enige Auf­nah­men aus der Zeit von 1987 bis 1990 ver­sam­melt. Kalt­front haben mir von den soge­nan­nten „anderen Bands“ immer beson­ders gefall­en, kom­binierten sie doch intel­li­gente Texte mit tollen Melo­di­en. Auch waren sie weit vom auch in der DDR ver­bre­it­en Rotz- und Schram­melpunk ent­fer­nt. Die Com­pi­la­tion kann ich wärm­stens empfehlen, sie ist unter anderem auch bei F13 erhältlich.

Passend dazu hat Rundling das alte 91er-Tape von Crazy Horst wiederveröf­fentlicht. Crazy Horst war ein Spaßpro­jekt aus Kalt­front- und Para­noia-Mit­gliedern. Man covert sich auss­chließlich durch Songs von Neil Young und tut dies mit ein­er sehr lei­den­schaftlichen Garage Punk-Attitüde. Stellt sich die Frage, wer Crazy Horse braucht, wenn er Crazy Horst haben kann… Die Plat­te erschien in Klein­au­flage im von 100 Exem­plaren in 100% DIY-Art­work und ist beina­he ausverkauft. Wer eine haben will, sollte also nicht zulange warten…


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