Mai 2011

Huguette Clark (†)

Huguette Clark ist tot. Die mys­ter­iöse Mil­lionenerbin starb im Alter von 104 Jahren in New York. Clark zeigte sich jahrzehn­te­lang nicht in der Öffentlichkeit und lebte allein mit ihren Puppen.

Die durch das Ver­mö­gen ihres Vaters, einem früheren Kohlen­mi­nen-Mag­nat­en und US-Sen­a­tor, stein­re­iche Clark lebte Bericht­en zufolge in den ver­gan­genen 22 Jahre abgeschieden in ver­schiede­nen New York­er Kranken­häusern — offen­bar ohne krank zu sein. Zuvor hat­te sie nach Angaben der New York Times ein Viertel­jahrhun­dert in einem Apart­ment in Man­hat­tan gelebt, umgeben nur von ihrer ständig wach­senden Puppensammlung.

Geboren 1906 in Paris wuchs Clark unter anderem in einem für seine Pracht leg­endären 121-Zim­mer-Anwe­sen in Man­hat­tan auf. Damals waren sie und ihre Fam­i­lie oft auf den Titel­seit­en der Zeitun­gen, doch nach ein­er kurzen und kinder­losen Ehe, die sie mit 22 Jahren mit einem Rechtsstu­den­ten schloss, tauchte Clark ab. Das let­zte offizielle Foto oben zeigt die Mil­lionenerbin am 11. August 1930 — dem Tag, an dem ihre Ehe recht­skräftig geschieden wurde.

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Pumpen-Fredi und die Unabhängigkeit der Samen

Dear Ladies and Gen­tle­man, voller Stolz präsen­tiere ich ihnen meine Fund­stücke der heuti­gen Inter­net-Räschärch­sche zum Euro­vi­sion Song Con­test for­mer­ly known as Grand Prix Euro­vi­sion de la Chan­son. Lassen Sie uns im hohen Nor­den anfan­gen; begin­nen wir in Finn­land. Der finnis­che Beitrag aus dem Jahre 1982 stammt von einem Sänger namens Kojo (te). Er heim­ste mit dem Stück namens Nuku pom­mi­in („Ich nuck­el an den Pommes“) 0 (in Worten: null) Punk­te ein und belegte fol­gerichtig den let­zten Platz.

Recht so, schwach­er Song. Dafür entschädigt die eksta­tis­che Per­for­mance und das feste Schla­gen der eige­nen Hand gegen den eige­nen Kopf. Vom roten Gan­zled­er­anzug ganz zu schweigen. Wichtige Szenen: 0:45, das Schul­ter­stre­icheln bei 0:53 und die Vorstel­lung von Ossi. Ossi! Bitte weit­er­hin die Schlußgeste zu beachten.

Wo wir schon im hohen Nor­den sind, bleiben wir auch gle­ich da. Nor­we­gen. 1980. Es ist dunkel. Zwei Nor­weger machen sich auf den lan­gen und beschw­er­lichen Weg durch die fin­stren nor­wegis­chen Skog. Sverre Kjels­berg and Mat­tis Hæt­ta sind ihre Namen. Ihr Song heißt Sámi­id Ædnan und beschäftigt sich mit dem Rin­gen um Unab­hängigkeit der Samen in Nor­we­gen. Prinzip­iell also eine gute Sache.

Auch musikalisch gibt’s hier nichts zu meck­ern. Nach ver­hal­tenem Beginn steigt ab 1:20 min die Mits­ing-Par­ty und will in ihrer trol­lol­lol­l­lolololol­l­l­lolo­haften episch-absur­den Art gar nicht wieder aufhören. Wenn’s um die Rechte der Samen, der Fla­men oder auch der Grop­pen­dor­fer geht — da sing ich gerne mit! Lei­der nur Platz 16 von 19. Bitte auch wieder die Schlußszene beacht­en — der Bote der Samen erin­nert mich fatal an Austin Powers!

Wir bleiben im Nor­den, weil es dort ohne­hin am schön­sten ist. Pump Pump-Fre­di und seine Fre­unde (eigentlich Fre­di & Friends) sind eine Bande von freilaufend­en Klemp­n­ern im an einge­frore­nen Wasser­leitun­gen wahrlich nicht armen Finn­land. Fre­di und seine Girls nah­men im schö­nen Jahre 1976 teil.

Der Song ist ein Hit, die Optik über jeden Zweifel erhaben und Fre­di tanzt wie ein junger Der­wisch. Lei­der hat es trotz­dem nur zu Platz 11 von 18 gere­icht. Ich per­sön­lich find’s ja schade, daß recht dick ger­atene Men­schen mit dick­en Schnauzbärten heute kaum noch im Fernse­hen zu sehen sind. Es sei denn, man schal­tet vor­mit­tags RTL2 ein. Da geht’s dann aber nicht um Musik, son­dern um Elend. Wir wollen kein Elend, wir wollen lieber Musik. Wom­it der Kreis geschlossen wäre, resp. das Pferd gesat­telt, der Baum gefällt und der liebe Gott einen guten Mann geseint.

Das soll’s mit unser­er kleinen Euro­vi­sions-Rund­schau für heute auch schon gewe­sen sein. Ich melde mich in den näch­sten Tagen mit den Punk­ten aus Absur­dis­tan. Bis dahin und schickt mir Schnaps!


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Schräge Zeit

Allen Arbeit­slosen, Urlaubern, Spätschichtlern oder Totalver­weiger­ern sei am morgi­gen Mittwoch, dem 11. Mai, ab 10:45 Uhr das Ein­schal­ten von zdfkul­tur empfohlen:

Schräge Zeit
Doku­men­ta­tion (D, 2004)


Ost-Berlin, Anfang der 1980er Jahre: Eine Gruppe junger Leute, die den Glauben an den „real existieren­den Sozial­is­mus“ ver­loren hat, lehnt sich gegen die Unzulänglichkeit­en des DDR-Sys­tems auf. Ein­er von ihnen, der 1963 in Güstrow geborene und in Ost-Berlin aufgewach­sene Jan, opponiert als Punk in der berüchtigten Band „Der demokratis­che Kon­sum“. In dieser Zeit gerät er ins Blick­feld der Stasi. Ein wildes Leben begin­nt. Er und seine Fre­unde leben, als wäre jed­er Tag der let­zte, und es gelingt ihnen, sich Freiräume zu schaf­fen, die man im All­t­ag der Deutschen Demokratis­chen Repub­lik nicht für möglich gehal­ten hätte. Den­noch ist allen bald klar, dass sie diese Repub­lik ver­lassen müssen. Um der DDR zu ent­fliehen, heiratet Jan 1987 eine Islän­derin. Im West­en angekom­men, ändert er sein Leben radikal. Der Fall der Mauer ver­set­zt ihn in Euphorie. Er kauft Häuser im Osten, eröffnet einen Mini-Super­markt und macht Geschäfte mit rus­sis­chen Sol­dat­en. Plöt­zlich hat er alles, was er sich gewün­scht hat: viel Geld und eine Fam­i­lie. 1991 wird Jan die Diag­nose „man­isch-depres­siv“ gestellt, und er ver­bringt einige Monate in der geschlosse­nen Psy­chi­a­trie. Zehn Jahre später hat er ein kleines Schiff gekauft, auf dem er als Selb­st­ther­a­pie die Som­mer auf den Gewässern von Berlin verbringt.

Im Mit­telpunkt des Doku­men­tarfilms „Schräge Zeit“ ste­ht eine außergewöhn­liche deutsch-deutsche Biografie, die eng mit der tur­bu­len­ten Geschichte Berlins der let­zten 20 Jahre ver­bun­den ist. Anhand von Inter­views, Fotos und Archiv­ma­te­r­i­al erzählt der isländis­che Autor Óla­fur Sveins­son, der seit vie­len Jahren in Berlin lebt und arbeit­et, Jans Lebens­geschichte. (Quelle)

Rezen­sion auf taz.de

Vie­len Dank an TH für den fre­undlichen Hinweis!


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Des Vorturners Blues-Peggy

Frank Turn­er, der Vor­turn­er ((Da Frank Turn­er im Juni die Konz­erte für Social Dis­tor­tion als Vor­band bestre­it­et, kann man ihn mit Fug und Recht als Vor­turn­er beze­ich­nen. Haha.)) hat wieder zugeschla­gen. Nach dem furiosen I Am Dis­ap­peared hier nun die Video-Pre­miere von Peg­gy Sang The Blues auf visions.de. Bei­de Titel vom neuen Album Eng­land Keep My Bones, welch­es ab dem 3. Juni 2011 erhältlich sein wird und mein­er­seits selb­stre­dend bere­its als Vinyl und Deluxe-CD vorbestellt ist. Ei, was wird das fein!

Frank Turn­er — Peg­gy Sang The Blues by Epi­taph Records

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Hammer-Drummer

Einen Ham­mer-Drum­mer hat­ten wir bere­its hier. Hier ist der näch­ste. Guter Mann. Wer mit soviel Lei­den­schaft Musik macht, kann kein schlechter Men­sch sein. Hier ein weit­eres Video, da flippt er dann richtig aus. Kwon Soon Keun heißt der gute Mann und war schon bei der kore­anis­chen Beat­rev­o­lu­tion dabei… :mrgreen:

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