September 2010

Erkennen Sie die Melodie? (1)

Klick!

Ein neuer Herb­st — ein neues Rate­spiel: Ich stelle Textzeilen aus Werken des musikalis­chen Unter­grun­des bildlich dar und Sie, liebe/r Leser/in, dür­fen sich den Kopf zer­brechen und schluß­fol­gern, um welchen Song es sich han­deln kön­nte. Zum Start etwas ein­fach­es — Kol­lege Killerblau, ich zäh­le auf Sie!

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Jugendsünden (4)

Klick!

Klick!

Der Infor­ma­tions-Handzettel des Lehrlingswohn­heimes zum Tagesablauf der Lehrlinge. So hart und drastisch reg­uliert wie es der Zettel ver­muten läßt, war die Zeit dann aber gar nicht. Was zum einen sich­er den poli­tis­chen Tauwet­ter-Umstän­den der Jahre 1988 bis 1989 zu ver­danken ist, zum anderen aber auch der fast durchgängig lib­eralen Ein­stel­lung der Erzieher. Von sozial­is­tis­chem Drill war da kaum noch etwas zu spüren. Ich erin­nere mich, daß wir zum Ende der Lehrzeit als eingeteilte LvD (Lehrlinge vom Dienst) zwar im Blauhemd aber doch mit Gor­bi-Stick­er Dienst tat­en. Was nie­man­den störte oder aufregte. Zumin­d­est nicht offen. 😉

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Helmut Kohl brachte die Einheit, aber was brachte die Einheit Helmut Kohl?

Helmut Kohl, 86, ist seit 60 Jahren verheiratet und wohnt seit 1994 mit seiner Frau in Wolfen-Nord. © Foto Hanfgarn & Ufer Filmproduktion
Hel­mut Kohl, 86, ist seit 60 Jahren ver­heiratet und wohnt seit 1994 mit sein­er Frau in Wolfen-Nord. © Foto Han­f­garn & Ufer Filmproduktion

Hel­mut Kohl hat Deutsch­land die Ein­heit gebracht. Was aber hat die Ein­heit Hel­mut Kohl gebracht? In Deutsch­land gibt es eine Rei­he von Män­nern, die den Namen Hel­mut Kohl tra­gen. Zum Beispiel in Wolfen: Hel­mut Kohl hat alles von damals ver­loren, aber es hätte auch noch schlim­mer kom­men kön­nen. Der DDR-Rent­ner nimmt Abschied von sein­er alten Heimat. Oder in Crim­mitschau: Für Hel­mut Kohl ist es seit der Wende nicht schlecht, aber früher war alles bess­er. Der Gast­wirt hat zwar das Sys­tem gewech­selt, die Hal­tung aber nicht. Hel­mut Kohl in Lorscheid meint: Alles ist ok in Deutsch­land, aber eigentlich kön­nte alles bess­er sein. Der fleis­sige West­ler fühlt sich um die Früchte sein­er Arbeit bet­ro­gen. Anders der Duis­burg­er Hel­mut Kohl: Im Leben hat er alles gemeis­tert, nur im anderen Deutsch­land lief zulet­zt was schief. Der Architekt, rechtschaf­fen, edel und gut, ver­liert im Osten sein Gesicht. Und dann nach Hei­del­berg: Noch find­et Hel­mut Kohl alles gut, aber bald wird es schlimm enden mit Deutsch­land. Der deutsch­er Pole sieht Jugend und Aus­län­der sein geliebtes Vater­land ruinieren. (Quelle)

Von Hel­mut Kohl, Hel­mut Kohl, Hel­mut Kohl, Hel­mut Kohl und natür­lich Hel­mut Kohl erzählt der Doku­men­tarfilm Kennze­ichen Kohl. In Sach­sen-Anhalt find­et sich lei­der kein einziges Kino, das den Film zeigen kann oder will. Wie es in den anderen Bun­deslän­dern aussieht, erfährt man auf der Web­site zum Film.



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Jugendsünden (2)

Meine Abschlußprü­fung im Fach „Maschi­nen­schreiben“. 6718 Anschläge in 45 Minuten. Wie die Anschläge aus­gezählt wur­den, kann ich nicht mehr sagen. Ver­mut­lich wird’s aber von Hand passiert sein. 23 Fehler. Note 2. Die Fehlerdif­ferenz (21+1=23) erk­lärt sich fol­gen­der­maßen: Per­fide und demüti­gend wie das Sys­tem nun mal war ;-), mußten wir unsere Arbeit­en selb­st kor­rek­turlesen. Jed­er nicht ent­deck­te Fehler zählte dop­pelt und so wur­den aus 21 plus einem Fehler ins­ge­samt 23.

Klick!

Geschrieben wurde blind. Das heißt nicht, daß ich eine Augen­binde oder Son­nen­brille trug. Die elek­trische Schreib­mas­chine war über der Tas­tatur mit einem selb­st­gez­im­merten Holzkas­ten abgedeckt, so daß man die Hände qua­si ins Dun­kle steck­te. Der Lärm­pegel der Tip­perei war bei ca. 20 Prüflin­gen in einem vielle­icht 30 m2 großen Raum übri­gens beträchtlich.

Das Berufs­bild des Schrift­set­zers (heute: Medi­engestal­ter) hat sich in den let­zten 20 Jahren kom­plett gewan­delt, aber die Schnelltip­perei kommt mir immer noch sehr zugute. Das Mantra eines jeden Schnellschreibers lautet übri­gens asdf jklö, denn das ist die Aus­gangspo­si­tion der 8 Fin­ger. Der rechte Dau­men liegt dabei auf der Leer­taste, während der linke prak­tisch seinen Dauerurlaub im FDGB-Heim (heute: Heart’s Fear Hos­tel) verbringt.

Falls jemand den ganzen Text lesen möchte, den gibt’s hier (1, 2).

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Jugendsünden (1)

Als ich heute nach der Bedi­enungsan­leitung für einen Sat-Receiv­er suchte, fand ich etwas viel Besseres. Näm­lich gesam­melte Unter­la­gen aus mein­er früh­esten Sturm- und Drang‑, respek­tive Beruf­szeit. Hier eine schöne Per­le zum Ein­stieg, so ich mich traue, fol­gt noch mehr…

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Ich habe keine Ahnung, worum es sich bei der „Buch­staben­zäh­lerta­belle“ handelt(e). Und falls unsere lieben west­deutschen Ver­wandten Leser nicht wis­sen, was das Neuer­erwe­sen war, das erläutert Wikipedia ganz tre­f­fend.

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