2009

EX XX — Livetape

Kol­lege Killerblau hat sich die Mühe gemacht (Danke!), das Ende let­zten Jahres in den Weit­en des Net­zes aufge­tauchte ominöse Live­tape von EA 80 in Einzel­tracks zu split­ten. Das Tape kann hier herun­terge­laden wer­den. Die Titel­na­men wur­den zu ca. 2/3 der Tracks bes­timmt, falls jemand noch mehr iden­ti­fizieren kann, im EA80-Forum ist Platz für Deine Nachricht.

Atlas der deutschen Alltagssprache

Guten Tag, Grüezi, Grüß Gott, Servus, Moin Moin und Hallo!

Seit mehreren Jahren nimmt die Behörde an ein­er jährlichen Umfrage zum regionalen Sprachge­brauch in den deutschsprachi­gen Län­dern  (Deutsch­land, Öster­re­ich, der Schweiz, Nordi­tal­ien, Liecht­en­stein und Ost­bel­gien) teil. Durchge­führt wird das Pro­jekt von der Philol­o­gisch-His­torischen Fakultät der Uni­ver­sität Augsburg.

Ich bin ein Ex-DDR-Schlagersänger

Oh Mann. Da fragt man sich desöfteren, warum wir ost­zonalen Mit­bürg­er im Rest des Lan­des für bek­loppt gehal­ten wer­den. Bis dann wieder ein­er den Beweis antritt, daß wir es tat­säch­lich sind. Also natür­lich nicht alle, aber doch ein Großteil. Offen­sichtlich vor allem ein Großteil der­er, die von Beruf­swe­gen dem Schlager oder der Volksmusik zuge­tan sind. Okay, die gibt’s im West­en auch, und deren Texte sind genau­so bek­loppt. Nur weniger ein­sichtig; wer kann das eigene Ver­sagen und die Ent­täuschung so schön in Reime gießen wie Jörg Hin­demith das hier tut?

Ein­sicht ist der erste Weg zur Besserung. Reeller kann Real­satire doch gar nicht sein, oder?! Ganz großes Kino, so dicht neben ALDI. Aua aua aua, mir tut alles weh.

*Dank an Jule für den fre­undlichen Hin­weis. Ex-DDR-Schlager­sänger Jörg Hin­demith lebt in einem Nach­bar­dorf ihrer Eltern im Thüringer Wald.

2009 wird mein Jahr!

Das meint zumin­d­est die Citibank, die mich pünk­tlich zum Jahres­be­ginn mit dieser Post­wurf­sendung beglückte:

Nun wird 1968 2009 ver­mut­lich nicht nur mein Jahr, da ich mir nicht vorstellen kann, daß es sich um eine Post­wurf­sendung mit der Aufla­gen­höhe von exakt einem Exem­plar han­delt. Ich bin da aber nicht so und teile mein Glück gern. So wün­sche ich nicht nur den Empfängern der Citibank-Karte son­dern auch dem unbestück­ten Rest alles Gute für das kom­mende Jahr.

Jahres­rück­blicke sind meis­tens lang­weilig, Aus­nah­men bestäti­gen die Regel. Deshalb an dieser Stelle kein Rück‑, son­dern ein Ausblick.

So wird 2009:

Jan­u­ar: Es wird kalt. Bit­terkalt. Die Tem­per­a­turen fall­en Anfang Jan­u­ar auf bis zu ‑20 Grad Cel­sius in der Nacht. Die Türen des Diesel-betriebe­nen Börde­mo­bils sind zum drit­ten Mal in diesem Jahr zuge­froren. Der Ein­stieg durch den Kof­fer­raum begeis­tert inzwis­chen die ganze Straße. Rainald Grebe erhält für seinen Text zu „1968“ den deutschen Comedy-Preis.

Feb­ru­ar: Der Ölpreis fällt ins Boden­lose. Wir tanken prak­tisch für lau; das Mixgetränk namens „Diesel“ wird durch echt­en Diesel erset­zt. Angela Merkel ruft zur „mas­siv­en Kanis­ter-Befül­lung“ auf. Rainald Grebe erhält für seinen Text zu „Zeit­mas­chine“ den Pulitzer-Preis.

März: Jos­sif Ock­er­mann, Fil­ialleit­er der Sparkasse Oberursel wird vom Kom­man­do „Aus­gle­ichende Gerechtigkeit“ (ein­er Split­ter­gruppe der „4. Hartz-Brigade“) ent­führt und taucht erst im April unter ein­er Auto­bahn­brücke bei Rhe­da-Wieden­brück wieder auf. Seine Ent­führer ließen ihn laufen, nach­dem er glaub­haft ver­sich­ern kon­nte, daß es sich bei sein­er Ent­führung um eine Ver­wech­slung han­deln mußte. Rainald Grebe erhält für seinen Text zu „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ den Inge­borg Bachmann-Preis.

April: Aufat­men bei allen Pri­vat­fernse­hen-Geschädigten: Oliv­er Geis­sen ver­liert alle seine Shows auf RTL und muß Pri­vat-Insol­venz anmelden. Außer­dem wer­den ihm auf Leben­szeit die Bürg­er­rechte aberkan­nt. Rainald Grebe erhält für seinen Text zu „Rauch­er“ meinen aller­größten Respekt.

Mai: Die Finanzkrise erre­icht die Börde. Die Rüben­preise sind im Keller, aber die Korn­vor­räte mehr als aus­re­ichend. Wir steigen auf die Pro­duk­tion von Dop­pelko­rn um, Alko­hol geht immer. Rainald Grebe erhält für seinen Text zu „Well­nesshotel“ das Börde­ver­di­en­stkreuz am Ehrenband.

Juni: Der Som­mer wird heiß. So heiß, das aus­nahm­s­los alle Media-Märk­te am 17. Juni nieder­bren­nen. Das Volk ist in Trauer vere­int und kon­doliert in den Trüm­mern. Sat­urn erlebt ein gigan­tis­ches Umsatz­plus und der „Herr sch*ißt wieder auf den größten Haufen.“. Rainald Grebe wird für seinen Text zu „Rat­te“ zum Ehren­bürg­er Magde­burgs ernannt.

Juli bis Dezem­ber: Wer jet­zt immer noch nicht die „1968“-CD von Rainald Grebe gekauft hat, ist ein bedauern­swert­er Tropf, da sämtliche Rainald Grebe-CDs ausverkauft sind. („1968“ auf Youtube, Teil 1, 2, 3, 4, 5.)

Bis bald!

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