2009

Jupiter Jones — Urlaub in Oberursel

Neulich hat sich ein Leser bei mir beschw­ert, in der Behörde würde zuviel lobge­priesen. Man solle doch bitte mal miese Plat­ten besprechen, zumin­d­est gele­gentlich. Kein The­ma — bitteschön, alles für die Zielgruppe!

Jupiter Jones — das sind fünf Han­swürschte aus irgen­dein­er vergesse­nen Prov­inz (inter­essiert mich ger­ade nicht, wo die Her­ren herkom­men). Die Band fiel bere­its mit dem mehr als bemüht­en und jedem Textflow ins Gesicht spuck­enden Titel „Entwed­er geht diese scheußliche Tapete — oder ich“ ihres vor­let­zten Albums neg­a­tiv auf. Klar­er Fall von Wir-suchen-einen-coolen-Albumti­tel-uns-fehlt-aber-der-Geist-dazu. Das kön­nen andere besser.

Doch nun zum aktuellen Werk - „Hol­i­day in Cata­to­nia“: Da glaubt man, der Deutschrock von West­ern­hagen, Maf­fay & Co. hätte sich vol­lkom­men zu Recht in die ewigen Jagdgründe ver­ab­schiedet. Pustekuchen! Jupiter Jones schaf­fen es tat­säch­lich, den alten Zom­bie mit ihrem neuen Album zu reak­tivieren. Da ste­ht er nun, der alte Zom­bie, schlenkert mit den Armen und hat es inzwis­chen schon vom Fried­hof aus bis in die Fußgänger­zone der Innen­stadt geschafft. Mit Glitzer­tuch um den Hals, zu engen Hosen und Chucks. Da ste­ht er nun, im Kreise sein­er Ver­wandten: Den kün­fti­gen Sozialamts-Sach­bear­bei­t­erin­nen und Ver­wal­tungs­fachangestell­ten. Alle anders, alle gle­ich. Er fiedelt und gniedelt ein paar Soli auf sein­er Lead­g­i­tarre und knödelt dazu wie Wolf Maahn in seinen besten Zeit­en: schön­klin­gende Texte, deren Inhaltswert bei ziem­lich genau NULL liegt. Ein Trauer­spiel son­der­gle­ichen, das mich merk­würdi­ger­weise aggres­siv macht. Wir sehen uns in irgen­dein­er Are­na vor 50.000 Gold­kehlchen zum Hart­mut Engler-Gedächt­nis­abend. Bis dahin!

Kleine Kost­probe nach­fol­gend. Wem das noch nicht gruselig genug ist, der sollte sich das neue Unplugged-Album der Sport­fre­unde Stiller reinziehen. Das ist min­destens genau­so übel.



Über den Brezelverkauf

Guten Tag, liebe Leser! Mein Name ist Gun­nar Roß. Ich bin 42 Jahre alt und Frührent­ner. Das Schreiben ist seit langer Zeit mein Liebling­shob­by. Ich werde das Team der Behörde in Zukun­ft ver­stärken und wün­sche Ihnen jet­zt schon gute Unter­hal­tung und kurzweiliges Lesev­ergnü­gen! Mit fre­undlichen Grüßen, Ihr Gun­nar Roß


Meine lieben Leserin­nen und Leser,

mein Name ist Roß, und ich möchte Ihnen gern erk­lären, wie man am besten Brezeln verkauft.

Zuerst wird man sie back­en müssen. Bewährt hat sich die hes­sis­che Voll­brezel, der Geschmack erin­nert allerd­ings an Spülmit­tel. Gern genom­men wird heute auch die Hol­län­der­brezel, bekan­nt auch unter dem Namen Ommenkracher. Ihre Teig beste­ht zu einem Teil aus Mehl und zu zwei Teilen aus ver­goren­em Matjes.

Als näch­stes brauchen wir einen Korb. Rel­a­tiv geschmack­sneu­tral ist gebeizter Flach­bast. Weniger bekan­nt, aber auch gut: die Fed­ern der Dal­matiner­ente. Wir soll­ten uns an einen erfahre­nen Korb­mach­er wen­den, denn Brezeln wollen gut liegen.
Man muß aber Geld mit­nehmen, wenn man den Korb kauft, denn den gibt es nicht umson­st. Inwieweit Kred­itkarten angenom­men wer­den, läßt sich schw­er sagen. Ich habe es erlebt, daß manch­er Korb­mach­er es nicht so gerne sieht. Wenn Sie aber einen Korb­her­steller Ihres Ver­trauens haben: Glück gehabt! Nichts ist so wichtig wie ein guter Körber.

Wenn Sie Brezeln verkaufen wollen, tun Sie das vor Ihrer Haustür oder auf dem Markt. Schlechte Erfahrun­gen wer­den lei­der immer noch mit Klein­tier­hand­lun­gen gemacht.

Viele Städte ver­lan­gen eine Stand­mi­ete. Das muß man beacht­en. Man sollte vorher zum Rathaus gehen. Wo sich Ihr Rathaus befind­et, kann Ihnen sich­er ein net­ter Nach­bar sagen. Vielle­icht mal einen Kaf­fee spendieren, kommt immer gut an! Ich habe übri­gens mal Brezeln auf einem Flughafen verkauft; es zog aber sehr.

Sie soll­ten das Brezelverkaufen NICHT zu Ihrem Beruf machen, wenn Sie weniger als ein Exem­plar im Monat verkaufen.

Natür­lich, Brezeln bleiben nicht ewig frisch. Aber eine Weile schon. Wenn das Backgut wirk­lich schon zu alt ist, schenken Sie es lieben Ver­wandten oder Ihrer Gat­tin, denn nichts kommt bess­er an als ein selb­st­gemacht­es Stück! Alte Brezeln — so man genü­gend davon hat — lassen sich übri­gens pri­ma zu Kof­fern ver­ar­beit­en, aber die hal­ten nicht viel aus.

Vie­len Dank für Ihre Aufmerksamkeit,
Ihr Gun­nar Roß

Partywissen (14)

Wolf­gang Amadeus Mozart hat einen dreis­tim­mi­gen Kanon namens „Leck mir den Arsch fein recht schön sauber“ komponiert.

Seine Entste­hung lässt sich auf das Jahr 1782 datieren. Zu Lebzeit­en des Kom­pon­is­ten blieb das Werk unge­druckt, erst seine Witwe Con­stanze Mozart über­ließ es dem Leipziger Ver­lag Bre­itkopf & Här­tel zur Pub­lika­tion. Dort wurde allerd­ings die erste Zeile des Textes in „Lasst froh uns sein“ abgeän­dert. Der Kanon erhielt die Köchelverze­ich­nis-Num­mer 231. Seit der drit­ten Auflage von 1937 trägt er dort die Num­mer 382c und wurde so in ein­er Gruppe mit mehreren Kanons und kleineren Gele­gen­heitswerken, darunter auch „Leck mir den Arsch fein recht schön sauber“ KV 382d, zusammengefasst.

Ich wünschte, ich hätte mehr als 28 Sekunden

Mein Faible für Trashvideos und ‑Musik sollte inzwis­chen hin­re­ichend bekan­nt sein. Hier eine weit­ere Per­le aus der Abteilung für durchgeschmorte Synapsen. Die Behörde hat den Orig­i­nal-Poster des Youtube-Videos schon kon­tak­tiert, er weiß lei­der nicht, wie die bei­den gedopten Tanzbären heißen und hat auch keine voll­ständi­ge Ver­sion des Videos. Den­noch ist dieser kurze Auss­chnitt in sein­er unfaßbaren Fröh­lichkeit so herz­er­frischend lustig, daß ich ihn hier unbe­d­ingt gezeigt haben möchte. Groooooooßar­tig! :mrgreen: Der rechte Typ sieht übri­gens aus wie ein junger Edward Nor­ton. Ich wün­schte, ich hätte mehr als diese 28 Sekunden.



Ça dépasse les limites de la raison!

Liebe d‘ Fre­unde des schriftlichen Wortes!

J‘ haben Sie schließlich Feiertage, Feiertage! Auch j‘ haben Sie aus diesem Grund mor­gens entsch­ieden zu mir, um einen Text von l‘ zu lassen; Französich-Deutsch und auch noch das zurück­über­set­zen. Dieses qu‘ ein n‘ set­zen Sie nicht am Feiertag ein Ganzes, man hat Zeit für ver­schiedene Sachen telle­mentes von mir wis­sen nicht noch genau, wo ich Feiertage bilde, sich­er dort ein, aber ich bin von der Sacha Dis­tel habe dann einige Anträge für mich… Wenn ich/verstanden nur einem Wort ein­schloß, das den­noch sel­ten die Sache erle­ichtern würde!

Bald,
Herr der Leiter


Happy Birthday Morrissey!

Hap­py Birth­day Mor­ris­sey und alles Gute zum Fuf­fzich­sten! Danke für alles und über­haupt und so! Moz-Addicts Of The World — Unite And Take Over! Mein Plan für den 12. Juni in Berlin, die Szene bei 1.46 min. 😉

Pünk­tlich und passend zum 50. Geburt­stag des Meis­ters gibt es bei The Music Slut einen kosten­losen Mor­ris­sey/­Smiths-Trib­ute-Sam­pler. Noch bis zum 28. Mai ste­ht täglich ein weit­er­er Titel zum kosten­losen Down­load bere­it. Das ergibt am Ende einen Sam­pler mit 19 Cov­er-Ver­sio­nen. Gute Unterhaltung!

(via)

TV-Tipp: Sag mir, wo die Schönen sind

Heute im MDR-Fernse­hen, 23.15 Uhr:

Sag mir, wo die Schönen sind

Die Miss-Leipzig-Wahl 1989

Ein Film von Gun­ther Scholz. Neun Frauen erzählen aus ihrem Leben. Sie alle hat­ten 1989 am Wet­tbe­werb „Miss Leipzig“ teilgenom­men und waren im Umfeld dieser Ver­anstal­tung von dem Fotografen Ger­hard Gäbler fotografiert und inter­viewt wor­den. 18 Jahre später hat Filmemach­er Gun­ther Scholz die Frauen wieder besucht. Sein Doku­men­tarfilm ist das Porträt ein­er Gruppe junger Frauen, deren dama­liger Lebens­mit­telpunkt Leipzig war. 1989 ver­sucht­en sie einen Schritt ins Ram­p­en­licht. Was sich seit­dem für sie verän­dert hat, beschreibt dieser Film. (mdr)

Im Mai 1989, wenige Monate vor dem Unter­gang der DDR, fand in Leipzig eine Mis­s­wahl statt. Ein junger Fotograf porträtierte damals 20 Kan­di­datin­nen und befragte sie mit dem Kas­set­ten­recorder. Wir haben sie gesucht und neun von ihnen in diesem Film porträtiert: sie leben heute in der Schweiz, in Dubai oder noch immer in Leipzig. Ein Film über junge Frauen, die noch in der DDR großge­wor­den sind…

Quelle (Text und Foto) und weit­ere Infos hier!

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