2009
Petition gegen Internetsperren — jetzt mitzeichnen!
Heute beginnt die letzte Woche in der die Mitzeichung der E‑Petition gegen Netzsperren möglich ist. Wer noch nicht unterzeichnet hat oder Leute kennt die noch nicht unterzeichnet haben, sollte sich also jetzt beeilen. Bis dato haben 115.380 Menschen unterzeichnet und es werden sekündlich mehr.
Bitte macht mit! Es gilt jetzt und hier ein Zeichen zu setzen: Gegen Zensur, gegen blindwütigen, fadenscheinigen Aktionismus, gegen Kinderpornographie.
Kurz und knapp hier noch einmal die Argumente gegen Internetsperren:
1. Technische Unmöglichkeit
Nach dem Willen der Bundesregierung sollen Zugangsanbieter von Addressbuchmanipulationen bis hin zur Untersuchung jedes Datenpakets alle Techniken zur Sperrung nutzen dürfen. Die Umgehung solcher Sperrmaßnahmen ist jedoch selbst für Computer-Laien nur eine Sache von Sekunden.
2. Täterschutz statt Opferschutz
Durch das geplante Gesetz wird nicht ein Kind vor Missbrauch geschützt. Die Produktion und Verbreitung von Kinderpornografie besteht fort. Im Gegenteil werden Täter durch die Sperren frühzeitig gewarnt und können sich dadurch der Strafverfolgung entziehen.
3. Keine Strafverfolgung
Die geplanten Internetsperren dienen nicht der Verfolgung der Täter. Durch die Sperrung wird die Produktion und Verbreitung von Kinderpornografie nicht bekämpft, sondern nur verdeckt.
4. Aufhebung der Gewaltenteilung
Durch das geplante Gesetz erhält das Bundeskriminalamt (BKA) die alleinige Befugnis, über die Sperrung von Seiten zu entscheiden. Eine Kontrollinstanz oder ein Richtervorbehalt sind nicht geplant.
5. Verstoß gegen Artikel 5 des Grundgesetzes
Der Gesetzesentwurf schafft eine technische Infrastruktur, die geeignet ist, beliebige Inhalte im Internet zu sperren. Politiker und Lobbygruppen haben bereits eine Ausweitung des Gesetzes gefordert, zum Beispiel auf Tauschbörsen und Videoportale.
Hier die Petition unterzeichnen!
(Text unter Verwendung folgender Quellen: Piratenpartei, www.zeichnemit.de)
Grützwurschtzeitmaschine
Die tollsten Besucher sind diejenigen, die die interne Blogsuche für solch schöne Dinge wie Grützwurschtzeitmaschinen benutzen. You made my day, Unbekannte/r! 🙂
P.S. Hättest Du nach „Zeitmaschine“ oder „Grützwurscht“ gesucht, hättest Du auch was gefunden … nämlich den Bericht über meine Zeitreisemaschine aus Grützwurscht mit der ich die Reise zu den Dinosauriern antrat! Yeah, Yeah, Yeah und der ganze Scheiß und so!
Aufgelesen: Schöne Konsum-Produkte und Mutti Arcandor
KONSUM — „Kauf ohne nachzudenken schnell unseren Mist“, so lautete die wenig schmeichelhafte Volksmund-Bezeichnung für die Konsumgenossenschaft der DDR. Die Genossenschaft betrieb neben dörflichen Lebensmittelgeschäften auch größere Kaufhäuser bzw. Kaufhallen und war nach der HO die zweitgrößte Handelsorganisation der DDR. Das Wort Konsum spricht man in diesem Zusammenhang übrigens mit Betonung auf dem „o“ („Konnsumm“).
Nach 1990 wurden diverse kleinere regionale Genossenschaften gebildet, die in großen Teilen der neuen Bundesländer bis heute existieren. So z. B. auch mein geliebter Dorfkonsum, welcher stets Weinbrand, Zigaretten und formschöne Unterwäsche für mich bereithält. Wie ich auf den Konsum komme? Arcandor ist pleite. War im Prinzip auch nichts anderes als ein Konsum, nur ein bißchen größer, ein bißchen kapitalistischer und ein bißchen verwirrender. Weil nämlich bei diesen ganzen Dachkonzernen bald niemand mehr weiß, wer eigentlich wozu gehört bzw. in welchen Konzern involviert ist. So war Arcandor beispielsweise Mutti für u. a. Karstadt, Quelle, den Reiseveranstalter Thomas Cook und den TV-Sender HSE 24. Außerdem gehört das KaDeWe in Berlin und der Billigflieger Condor dem Konzern. Nun, ich hab schon länger kein Karstadt-Warenhaus mehr besucht, auch bei Quelle hab ich nix bestellt. Meine Verbindungen zu Arcandor halten sich also in engen Grenzen.
Um ehrlich zu sein, ich wollte eigentlich gar nicht mit Arcandor anfangen. Ich wollte stattdessen lieber diesen Artikel und die Fotostrecke hier zum Thema DDR-Alltagskultur empfehlen, die wecken nämlich schöne Konsum-Erinnerungen. Gute Unterhaltung!
Frauen Europas…
… meine Stimme habt ihr jetzt. Bleibt mir nur noch — frei nach den Lassie Singers — zu wünschen: statt xy seid ihr xx, bitte macht was draus! Bessere Welt und so! Yeah Yeah Yeah!
Die besten Songs für einen Sonntagmorgen (26)
Sarah Harmer — „Oleander“
Heute gleich noch einen zweiten Sonntagmorgen-Song hinterher. Ich hab soviele Songs in der Pipeline, da sind wir 2012 noch nicht fertig: Sarah Harmer kommt aus Kanada und macht herrlich altmodische Folkmusik, unterbrochen von gelegentlichen Ausflügen in poppigere Gefilde. Früher als Sängerin bei Weeping Tile tätig, ist sie heute solo unterwegs. Außerdem ist Frau Harmer als Gast-Vokalistin auf Alben von Bruce Cockburn, den Great Lake Swimmers oder den Weakerthans zu hören.
Alle Sonntamorgen-Songs als kostenloser on-demand-Free-Filesharing-Hokuspokus zum unverbindlichen Reinhören, Reinschauen und Reinsetzen hier!
Die besten Songs für einen Sonntagmorgen (25)
Gisbert zu Knyphausen — „Kleine Ballade für zwischendurch“
Heute ein Sonntagmorgen-Songvorschlag der verehrten Frau Gnomorella. Sie hat mich mit einem Stück Rharbarbarkuchen bestochen; so komme ich also nicht umhin, heute den Gisbert zu preisen. Das tue ich aber gern und trotzdem aus freien Stücken, wie ich ihn auch früher schon pries.
Ein toller Song für Sonntagmorgen, besonders auf der Autobahn. Hat ein bisschen was von Abschied und paßt somit ganz hervorragend zu meinem heutigen letzten Urlaubstag. Morgen geht das Theater von vorne los…
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Sarah Blasko — „All I Want“
Die neue Single „All I Want“ der von mir hochgeschätzten Sarah Blasko gibt’s ja schon ein paar Wochen, jetzt ist endlich das dazugehörige Video auf Youtube verfügbar. Das kommende Album wird „As Day Follows Night“ heißen, und ist ab dem 10. Juli erhältlich. Auf Sarah Blaskos Blog gibt es eine Ankündigung für die Möglichkeit einer Vorbestellung eines handsignierten Exemplares. Selbiges soll sehr limitiert sein, der Erwerb könnte mit Schwierigkeiten verbunden sein: „It’s also kinda interactive… i.e there may or may not be a bit of craft involved.“ Nun heißt es also Augen offenhalten, täglich den Blasko-Blog besuchen und irgendwann in den nächsten Tagen hoffentlich ein handsigniertes Exemplar abstauben. Man, bin ich aufgeregt!
Zur neuen Single kann ich kein wirklich objektives Urteil abgeben, da ich immer, wenn Frau Blaskos Organ erschallt, hin und wech bin. Da bleibt nur mein obligatorisches „Grooooooooooooooooooooßartig.“. Gute Unterhaltung.
Update: Einen weiteren Song vom neuen Sarah Blasko-Album namens „No Turning Back“ gibt es hier zum Reinhören. Anfangs- und End-Bass und – Schlagzeug sind von einer ostdeutschen Band geklaut. Wer weiß es? Dolles Ding!
„Pension Altstadt“ — auf dem Gipfel der Brezelberge
Meine lieben Leserinnen und Leser,
mein Name ist Roß, und ich möchte heute ein paar Zeilen über das Buch „Pension Altstadt“ von Klaus Laus schreiben.
Die Story ist schnell erzählt: Der alte Brezelverkäufer Theodor trifft junge Brezelverkäuferin Rita und will sie von den Produkten einer bestimmten Firma aus der Naschmittelindustrie überzeugen. Das gelingt nicht, und Theodor stirbt an Verzweiflung. Rita geht nach Brasilien und wagt einen Neustart als Landwirtin. Sie gewinnt mehrere Fantastillarden Pesos im staatlichen Lotto und gründet eine Krankenpflegerschule. Dort lernt sie Pedro kennen und verliebt sich. Die beiden heiraten, bekommen Kinder. Das Glück scheint perfekt, doch Rita will zurück nach Europa…
Klaus Laus, meine Damen und Herren, den die meisten von Ihnen sicher bisher nur als Brezelverkäufer kannten, hat seinen Erstling „Pension Altstadt“ genannt. Die Frage nach dem Sinn der Titelgebung drägt sich auf, wenn man das Buch gelesen hat. Doch man suche nicht nach platten Gründen. Das Werk ist ja nicht mehr und nicht weniger der Versuch, in gedrängtester Form Fragen nach dem Hier und Jetzt zu stellen und, wenn auch reichlich abstrus, diese Fragen auch noch zu beantworten.
„Pension Altstadt“ ist eine Art Gleichnis. Es meint uns, uns, die Leser, uns, die Menschen, uns, die abstoßenden und verachtungswürdigen Brezelverkäufer. Jeder, und ich sage: jeder, ist eine Pension Altstadt. Warum, wird schnell klar, wenn man das Werk gelesen hat. Denn jeder hat mal, wie offensichtlich auch Klaus Laus in seiner Schaffensperiode, diese Momente unendlicher Dumpfheit und Leere. Wie ein dichter Nebel umgibt einen an solchen Tagen die bleierne Blödheit. Nebenbei bemerkt: Das Buch richtet sich durchaus auch an Leute mit eklatantem Intelligenzmangel. Gerade diese Leute dürften das Buch lesen, ohne daß sie größere Schäden davontragen. Bei allen anderen kann man das nicht garantieren.
„Pension Altstadt“ ist im Verlag der Nahrungsmittelindustrie erschienen und kann kostenlos in jeder Backstube bestellt werden.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit,
Ihr Gunnar Roß
Die besten Songs für einen Sonntagmorgen (24)
Poems For Laila — „Time Away“
Herrlich kitschiges Video in wunderbarer End-Achtziger/Früh-Neunziger-Stimmung und ‑Optik. Vom empfehlenswerten Debütalbum „Another Poem For The 20th Century“.
Alle Sonntamorgen-Songs als kostenloser on-demand-Free-Filesharing-Hokuspokus zum unverbindlichen Reinhören, Reinschauen und Reinsetzen hier!