Wie SPON heute vermeldet, sind über 17.000 Mitarbeiter des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit weiterhin im Öffentlichen Dienst der Bundesrepublik tätig. Diese Meldung passt ja prima zur allgemeinen Verklärung der DDR und zur Debatte um den „Unrechtsstaat“: Die DDR war — in ihrem Sinne — sowas von penetrant rechtsstaatlich, daß man in der Rückbetrachtung durchaus von einem „Unrechtsstaat“ sprechen kann. Die absolute Regulierung und Gängelung des gesellschaftlichen und politischen Lebens, der Kultur, der öffentlichen Meinung und der individuellen Lebensläufe mit dem Ziel der Erziehung von „sozialistischen Persönlichkeiten“ haben bis heute prägende Spuren im kollektiven ostdeutschen Bewußtsein hinterlassen. Hörigkeit statt Eigenverantwortung, meckern statt machen, abwarten statt losgehen. Bei allem Verständnis für ostdeutsche Biographien und ihre zwangsläufigen „Umstellungsschwierigkeiten“ (ich hab ja selbst eine); lieber laß ich mich vom Kapital unterdrücken als von starrgeistigen Betonköpfen und ihrer miefenden Phrasendrescherei. Immerhin hab ich heute die freie Wahl und kann weitgehend tun und lassen was ich will. Lieber so, als im vorbestimmten „too much future“-Kreislauf der untergegangenen DDR in einer WBS70-Wohnung frühzuvergreisen. Deshalb: Ja, die DDR war ein Unrechtsstaat. Ja, meine Jugend war trotzdem super. Nein, ich will keine Stasi-Ärsche mehr sehen, weder im Öffentlichen Dienst noch sonstwo.
Ha Ha! Das nenne ich mal Recycling 😉
Jepp, da geb ich Dir recht, obwohl ich doch ein paar Tage jünger bin. Hattest Du schon einmal eine Führung im Magdeburger Stasiknast??? Hatte ich vor ein paar Jahren, hat mich sehr mitgenommen. Die Meinung meines Vaters damals hat mich wütend gemacht. Von wegen heute gibt es Luxus im Gefängnis oder so ähnlich.….Nur nicht drauf eingehen.…Das waren wohl auch die Umstellungsprobleme der Wendeopfer.…obwohl er eigentlich ein Punk in seiner frühen Jugend war und zur Parteischule als Erziehungsmaßnahme geschickt wurde.…