„Pension Altstadt“ — auf dem Gipfel der Brezelberge

Meine lieben Leserin­nen und Leser,

mein Name ist Roß, und ich möchte heute ein paar Zeilen über das Buch „Pen­sion Alt­stadt“ von Klaus Laus schreiben.

Die Sto­ry ist schnell erzählt: Der alte Brezelverkäufer Theodor trifft junge Brezelverkäuferin Rita und will sie von den Pro­duk­ten ein­er bes­timmten Fir­ma aus der Naschmit­telin­dus­trie überzeu­gen. Das gelingt nicht, und Theodor stirbt an Verzwei­flung. Rita geht nach Brasilien und wagt einen Neustart als Land­wirtin. Sie gewin­nt mehrere Fan­tastil­lar­den Pesos im staatlichen Lot­to und grün­det eine Krankenpflegerschule. Dort lernt sie Pedro ken­nen und ver­liebt sich. Die bei­den heirat­en, bekom­men Kinder. Das Glück scheint per­fekt, doch Rita will zurück nach Europa…

Klaus Laus, meine Damen und Her­ren, den die meis­ten von Ihnen sich­er bish­er nur als Brezelverkäufer kan­nten, hat seinen Erstling „Pen­sion Alt­stadt“ genan­nt. Die Frage nach dem Sinn der Titel­ge­bung drägt sich auf, wenn man das Buch gele­sen hat. Doch man suche nicht nach plat­ten Grün­den. Das Werk ist ja nicht mehr und nicht weniger der Ver­such, in gedrängtester Form Fra­gen nach dem Hier und Jet­zt zu stellen und, wenn auch reich­lich abstrus, diese Fra­gen auch noch zu beantworten.

„Pen­sion Alt­stadt“ ist eine Art Gle­ich­nis. Es meint uns, uns, die Leser, uns, die Men­schen, uns, die abstoßen­den und ver­ach­tungswürdi­gen Brezelverkäufer. Jed­er, und ich sage: jed­er, ist eine Pen­sion Alt­stadt. Warum, wird schnell klar, wenn man das Werk gele­sen hat. Denn jed­er hat mal, wie offen­sichtlich auch Klaus Laus in sein­er Schaf­fenspe­ri­ode, diese Momente unendlich­er Dumpfheit und Leere. Wie ein dichter Nebel umgibt einen an solchen Tagen die bleierne Blöd­heit. Neben­bei bemerkt: Das Buch richtet sich dur­chaus auch an Leute mit ekla­tan­tem Intel­li­genz­man­gel. Ger­ade diese Leute dürften das Buch lesen, ohne daß sie größere Schä­den davon­tra­gen. Bei allen anderen kann man das nicht garantieren.

„Pen­sion Alt­stadt“ ist im Ver­lag der Nahrungsmit­telin­dus­trie erschienen und kann kosten­los in jed­er Back­stube bestellt werden.

Vie­len Dank für Ihre Aufmerksamkeit,
Ihr Gun­nar Roß

4 Kommentare zu „„Pension Altstadt“ — auf dem Gipfel der Brezelberge“

  1. jule wäscht sich nie

    Ich seh schon den Lit­er­aturnobel­preis vor mir. Welch­es wenn nicht dieses Werk. Oder bess­er noch der Inge­borg Bach­mann Preis..ach herrlich.

  2. Sehr geehrte Frau Jule,
    sehr geehrter Herr Jens,

    nun, ich bin mir nicht so sich­er, ob das mit den Preisen etwas wird. Ich fand das Werk doch etwas durchwach­sen, wenn auch abgründig und tief­schür­fend. Herr Jens, ich hoffe Sie hat­ten Erfolg?!

    Mit fre­undlichen Grüßen,
    Gun­nar Roß

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