Mein Drahtesel und ich — eine Liaison voll lautloser Leidenschaft. Wenn ich mit meinem mordsmodernen multifunktionalen Velo durch Wald, Feld, Wiese und Flur streife, spüre ich den Fahrtwind an meinem mittlerweile aschgrauen Haupthaar entlang streifen. Bräsig brummt der alte Gevatter das Hohelied der Fortbewegung: Tritt nur fest in die Pedale, junger Freund! Der Weg ist das Ziel und die Schlaglöcher sind die Stolperfallen auf dem Weg zum Glück! Einfach immer geradeaus! Gegenwind ist der beste Freund einer schnittigen Figur!
Eben sind die Straßen und sandig sind die Pfade, wenn es länger nicht geregnet hat. Durch die Wüste Gobi der rechtschaffenden Radelrekruten, immer per vehens, per se und per sönlich. Dort, wo sich Herr Fuchs und Frau Elster gute Nacht sagen, dort soll mein Zuhause sein. Über allen Wipfeln ist Ruh, nur auf den Waldwegen zwischen Kleinkleckersdorf und Xenophohausen hört man das Knacken meines Tretlagers und wie die Speichen „Sag beim Abschied leise Servus“ dazu summen. Wenn ich groß bin, werde ich so dick wie Andy Borg! Schon wieder Yeah, Yeah, Yeah und so!
Ach übrigens: There are 9 Million Bicycles in Bejing, but there’s only on the road to Groppendorf.
Mein Herz wird warm und ich muss fast weinen. Was für eine schöne Ode ans Fahrrad. Wir sollten doch zügig heiraten und mit Partnerwindjacken in sand zum Picknick auf den Böreacker fahren und am Ende in den Sonnenuntergang. Und einfach nie wieder absteigen.
Herzlichen Glückwunsch. Die Jacken kauft Ihr am besten bei Tchibo.
Aber Torsten ich ziehe meinen Hut, Deine Leistungen auf dem Drahtesel sind wirklich sehr beachtlich.…Meine reichen im Moment nur bis Krakau.