Erneut ein Video aus unserer Fortsetzungserie „Schöner die Synapsen nie brennen“: Schlagerpunk aus der DDR, Wolfgang Lippert — auch bekannt als Lippi — hier in Personalunion als ewig suchender Sucher, manteltragender Biertrinker, Jogginganzugbekleidete Schaufensterpuppe und mit 30-Mark-in-der-Tasche-Disco-Aufreißer. Damals, 1985, als Frisuren noch Frisuren waren und keine modischen Kurzhaarschnitte! Hölle, ja!
lippi ‑coole type! das lied hat natürlich eine gewisse komik, aber das video ist ja so DDR! ich hatte die ehre lippi auf dem kurzen höhepunkt seines gesamtdeutschen erfolges vor 15 jahren mal kurz kennen zu lernen — für ca eineinhalb stunden in einem pforzheimer hotel am kaffeetisch (unmittelbar vor der verleihung äh… auszeichnung zum uhrenträger des jahres 1994 hhaha…kein witz!) und muss sagen: erstaunlich auf dem boden geblieben, der junge. sympathischer typ!!
ich liebe dich für diese Sachen.
Geiler Scheiß!
30 Mark, das war ne Monatsmiete. Wenn ich mich damals für 30 Mark betrunken hätte könnte ich hier heute nicht mehr schreiben 😉
@ Kacki: Schöne Anekdote! Ich war mal Chauffeur von Gerhard Schröder. Gottseidank nur im Traum!
@ Jule: Na, und ich mich erst! 😀
@ Jens: Der Lippi verkehrte bestimmt nur im Palastcafé oder in einer Cocktailbar im Nikolaiviertel … da waren 30 Mark nicht viel. In unserer Dorfkneipe sah das schon ganz anders aus, das waren ca. 60 Glas Bier! Wie gut das ich nicht trinke! 😆
Hammergeil … und so was von DDr das Video … klasse Feeling 🙂
nachtrag zu jens/torsten: ich war 1983 als schüler einen tag in ostberlin und habe es NICHT geschafft meinen zwangsumtausch zu versaufen! vielleicht hat lippi ja im westen gefeiert. angeblich ist er ohne wissen der ddr-oberen ja zur „hitparade“ in die brd gefahren, behauptet er jedenfalls. naja, ob das so stimmt?
lippi im westfernsehen:
http://www.youtube.com/watch?v=VDdnytG0MOE&feature=related
Ich glaube Lippi hat sich einfach nach der Wende nie zu so einem selbstgefälligen Moderatorenarschloch entwickelt und konnte deshalb nicht mithalten im Westfernsehen. Aber wieso hat ihn der MDR noch nicht wieder entdeckt.
Danke für den Link, Herr Norris! Hochinteressant! Wie hoch war der Zwangsumstausch, 25 D‑Mark pro Nase und Tag, richtig?!
@ Jule: Lippi war früher auch schon sch… urchwachsen.
genau: 25 d‑mark pro nase und tag gegen 25 ost-mark. nach der obligatorischen orient beutestücke show im pergamon museum usw. dann der erfolglose versuch eines eingeborenen schwarz noch mehr geld zu tauschen … (könnte der von der stasi gewesen sein? als ich ablehnte mit dem hinweis das sei wohl nicht erlaubt, wurde er schnell pampig…). dann in die seitenstraßen abgeseilt. sehr beeindruckend — einschusslöcher vom 2. weltkrieg in den fassaden. und auch beeindruckend: tasse kaffee 19 pfennig! schwarz. mit milch und zucker stieg der preis auf 27 oder 34 pfennig. allerdings musste man am futuristisch-sozialistischen alex mit diesem riesenturm im hintergrund für einen kaffee auch 2 mark löhnen! das war wohl touristentarif. nach dem genuss alkoholischer egtränke waren immer noch 18 mark übrig. verzweifelt in einen buchladen gegangen und für 17 mark „mechanismen der evolution“ gekauft. alles in allem war das ein tag wie in einem science fiction film. äußerst ärgerlich, das ich keine fotos gemacht habe…
hehe die einschusslöcher waren bis in die 2000er jahre noch da … jetzt haben sie ja dort so viel gerödelt, dass ich denke das die nun auch unter putz sind ^^
hab von den einschusslöchern auch fotos … und im übrigen für mich als kind aus dem tal der ahnungslosen, war ein schul-berlintrip 1987 ebenso futuristisch .… was es da ALLES zu kaufen gab 🙂
Also die kneipe mit den lustigen Lampen wurde originalgetreu in Köln wiederaufgebaut..sie heisst sixpack. Knaller