Man(n) wird nicht oft Zeuge von etwas ganz Besonderem. Gestern jedoch war es (endlich) mal wieder soweit: Die Kleingeldprinzessin Dota Kehr gab sich zusammen mit Gitarrist Jan Rohrbach in Magdeburg die Ehre. Erstmalig in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, im schönen Ambiente der Scheune auf dem Moritzhof.
Geboten wurde ein formidables Akustik-Konzert, mit Gitarren, Ukulele und einem Blasinstrument, dessen genauer Name mir entfallen ist. Irgendwas in Richtung Keyboard, nur eben mit zusätzlichem Mundstück. Es gab viele Stücke vom im April erscheinenden neuen Album zu hören, darüber hinaus natürlich auch alle Hits in insgesamt vier(!) Zugabeblöcken.
Dota und Jan machten beide einen äußerst sympathischen und unprätentiösen Eindruck und waren von der enthusiastischen Stimmung des Magdeburger Publikums (nach Überwindung der obligatorischen Eingewöhnungs-Phase) sichtlich angetan. Enthusiasmus ist bei den tollen Songs und vor allem natürlich den Texten auch angebracht; ich würde durchaus soweit gehen und Frau Kehr den Titel „Rio Reiser der Jetztzeit“ verleihen, oder, wie es die Kieler Nachrichten so schön formulieren:
„Musik, die einnimmt und geborgene Minuten anbietet, ohne sentimental oder abgeschmackt zu wirken. Eine Gratwanderung, die nicht vielen gelingt und Hoffnung macht, dass Dota eine neue musikalische Bewegung anführen könnte, die sich gegen die grassierende säuselige Befindlichkeits-Popelektronik mit Schlafzimmerbettkantenängsten stemmt und Humor, Poesie und Tiefe zurück in die leichten Melodien über die schöne Liebe und den bösen Alltag bringt… Durchatmen und einsaugen von Stimmungen, die aufrichtig wirken, poetisch und klar…Die Kleingeldprinzessin ist wohl Berlins interessanteste Newcomerin…“ (Kieler Nachrichten vom 3. 11. 2004)
Das Erlebte in dem Konzert gerecht werdende Worte zu fassen, fällt schwer. Wer Gelegenheit hat, Dota solo, im Duo oder mit ihrer Band (den Stadtpiraten) live zu erleben, sollte diese ganz sicher und unbedingt nutzen.
Ein famoser Abend.
Danke.
Die Kleingeldprinzessin — Zimmer
(Video von Daniela Reuss)
Danke für den großartigen Tipp. Gefällt mir super!
Gerne, wenn Du noch kein Album hast, fang am besten mit „Taschentöne Live“ an.
Was haben wir denn da verpasst?
Sorry Jens, ich wollte Dich erst noch fragen, ob Du mitkommst. Aber ich dachte mir, das wäre Dir 1.) zu hippiemäßig und 2.) bist Du ja selbst bei den Fehlfarben eingeschlafen. 😉
Ich glaube du meinst eine Triola..ich hatte die als Kind..kann man tollen lärm mit machen.
…oh, das ist aber seit langem mal wieder (.…also das mein ich ganz allgemein…) ein wirklich sehr interessante, innovative Musik ! Und so ein tolles Video ! Bin ganz begeistert !