Vorgestern startete der neue Film des österreichischen Filmemachers Erwin Wagenhofer („We feed the world”) in den Kinos. „Let’s make money” heißt er und er startete genau zur richtigen Zeit, denn er setzt sich mit den verheerenden Folgen des neoliberalen Turbokapitalismus und der weltweiten Finanzwirtschaft auseinander.
Einige lesenswerte Kritiken zum Film:
Filmstarts.de: „Fazit: Mit „Let’s Make Money“ ist Erwin Wagenhofer eine beinahe geniale Analyse des heutigen neoliberalistischen Finanzsystems gelungen.“
Und ein interessantes Interview mit dem Regisseur in der Tagesschau: „Getriebene in einem unmenschlichen System”.
Braucht es so einen Film überhaupt? Ist das Betrachten jener Doku nicht eine Augenauswischerei? Wir wissen doch, dass die Weltwirtschaft heute genauso wie zu Zeiten von Kolonien auf Ausbeutung beruht. Seien es Sklavenarbeit oder der Raubbau der Bodenschätze. Wir wissen, dass ein Kleidungsstück bei KiK wohl deshalb so günstig ist, weil die Arbeitsbedingungen und das Lohnniveau in den Produktionsländern sehr unterdurchschnittlich sind. Da hilft auch ein Code of Conduct wenig, zu welchem sich viele Unternehmen verpflichtet haben. Er verhindert lediglich nur die schlimmsten Auswüchse. Unser Hausverstand sagt uns, dass es Verlierer in der Globalisierung gibt, doch solange wir unser Konsumverhalten nicht ändern (können), solange wird es diese Verlierer weiter geben. So bizarr es klingen mag, scheint die Wahrheit doch so, dass allgemeiner Wohlstand in Europa und USA wohl eher dazu führen könnte, dass die derzeit vorherrschende Billiglohnpolitik in Billiglohnländern geändert würde. Kehren wir global vernetzten Konzernen den Rücken und orientieren wir uns wieder regional. Solch Verhalten würde die heimische Wirtschaft stärken, solch Konsumverhalten würde mehr heimische Arbeitsplätze und breiten Wohlstand bringen. Der positive Nebeneffekt für ausgebeutete Länder wäre insofern gegeben, als dass diese dadurch den Fängen der gröbsten (westlichen) Ausbeuter wohl entkommen würden und ein eigenes Wirtschaftssystem etabliert werden könnte.
Sehr empfehlenswerter Film… Ebenfalls sehr zu empfehlen ist übrigens „Gomorrha“ (nach dem Buch von Roberto Saviano). Fazit (aus beiden Filmen): Wir leben in einer grausamen Welt!
Stimme dem Kommentator Nr. 1 übrigens in allen Punkten zu — die regionale Wirtschaft zu stärken statt Äpfel aus Neuseeland zu kaufen ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wie formulierten Such a Surge es so treffend? Wenn dir stundenlang Wasser auf die Stirn tropft, wirst du seh’n, es kann die Hölle sein! In diesem Sinne: Fröhliches Tropfen!
Aber die Äpfel auch nur dann kaufen wenn sie saison haben..ansonsten werden die wochenlang kühl gelagert und verbraucht wird im endeffekt genauso viel CO2 wie wenn se aus Neuseeland kommen..das Thema ist sehr komplex und wie mans nich macht..manchmal kapitulier ich auch einfach nur und esse mandarinen die gespritzt und hergeflogen werden kilometerweit und überhaupt im winter..