Brechreiz

„Was ist ein Diet­rich gegen eine Aktie? Was ist ein Ein­bruch in eine Bank gegen die Grün­dung ein­er Bank? Was ist die Ermor­dung eines Mannes gegen die Anstel­lung eines Mannes?“ (Bertolt Brecht, ‚Dreigroschenop­er‘)



Fast täglich ver­schwindet eine neue Großbank von der Bild­fläche. Nun sollen in vie­len Staat­en die Steuerzahler das Miß­man­age­ment der Totalver­sager bezahlen. Die USA wollen gar den Banken alle faulen Kred­ite abnehmen und in einem eigens dazu geschaf­fe­nen staatlichen Zen­tral­ge­bilde ver­wal­ten. Selb­stver­ständlich pick­en nun Konkur­renz-Banken noch rasch die Rosi­nen der gescheit­erten Großbanken her­aus. Der Staat, also wir Bürg­erin­nen und Bürg­er, sollen die faulen Kred­ite nehmen, andere pri­vate Banken die Filet­stücke. Super, was dieser schranken­lose Tur­bokap­i­tal­is­mus mit all seinen bürg­er­lichen Pri­vatisier­ern, Glob­al­isier­ern und Hal­snichtvol­lkriegern zus­tande gebracht hat.

Anstatt die Schulden zu übernehmen, soll­ten wir lieber darüber nach­denken, ob es nicht sin­nvoller wäre, die Her­ren vom Man­age­ment für einen gewis­sen Zeitraum (mir schweben da so sieben Jahre vor; ana­log dem Zeitraum für eine Pri­vatin­sol­venz) mit Hartz-IV-Bezü­gen zu bedenken. Auss­chließlich, als einziges Einkom­men, ver­ste­ht sich. Vielle­icht bringt sie das ja auf den recht­en Pfad der Tugend zurück. Willkom­men im echt­en Leben!

Ach ja, natür­lich: Frau Merkel gibt eine Garantie für alle Spar­er, die Ein­la­gen sind sich­er! So sich­er wie die Rente!

7 Kommentare zu „Brechreiz“

  1. Ich würde ja jet­zt auch gerne was dazu schreiben aber da meine Laune eh schon seit Tagen auf dem Niveau eines Gefrier­fach­es ist würde alles was ich von mir geben kön­nte zu sehr den Gewal­taspekt in den Vorder­grund stellen.

    Also lass ich es lieber mal!!!

  2. Geht mir genau­so, sowohl mit der Laune als auch mit den Gewalt­fan­tasien. Ich will mich ja nicht straf­bar machen (braver Staats­bürg­er, der ich bin), deshalb fehlen die Worte „Kanis­ter“, „Knüp­pel“, „Bombe“ und „Yup­pie-Schlit­ten“. Sich­er ist sicher.

    Für ein bißchen Polemik hat’s trotz­dem gere­icht, die Welt ist ohne­hin schon viel zu sach­lich. 😈

  3. Nehmt denn hin, was wir ersparten
    und ver­lud­erts dann und wann.
    Und erfind­et noch paar Arten,
    wie man pleite gehen kann.

    Wieder ist es Euch gelungen,
    wieder sind wir auf dem Hund,
    unser Geld hat ausgerungen
    ihr seid hof­fentlich gesund.

    Heit­er stehn wir vor den Banken,
    Armut ist der Mühe Lohn.
    Bitte, bitte, nichts zu danken. Keine Angst, wir gehen schon.

    Von Erich Käst­ner aus „Auf ein­er kleinen Bank vor ein­er großen Bank“

    Den ganzen Text gibt’s hier

  4. inter­es­sant ist ja eben­so zu beobacht­en, wie ein poli­tik­er nach dem anderen nun schlaue reden zum the­ma schwingt und plöt­zlich die seel­ige erken­nt­nis hat, dass das mit der wirtschaft ja SO nicht weit­erge­hen kann … diese elendi­gen lobi­is­tis­chen heuch­ler und betrüger sind ein­fach nur zum kotzen … und all die schlauen men­schen, die das schon seit jahren predi­gen gehen hin­ter stein­brück, stein­meier und merkel ‑s geseier unter

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