Delikat und exquisit: The Indelicates!

Nein, heute geht es nicht um den „Deli“ und den „Ex“, die bei­den Nobel­laden­ket­ten der vol­lkom­men zu Recht unterge­gan­genen DDR, heute geht es mal wieder um Musik.
Bis vor ein paar Tagen dachte ich, das englis­che „indel­i­cate“ stünde für „unge­nießbar“, „nicht schmack­haft“ oder irgen­det­was in diese Rich­tung. Mein Wörter­buch hat mich eines besseren belehrt: „indel­i­cate“ bedeutet so in etwa „ohne Feinge­fühl“ oder auch „schroff“.

Nun, ich weiß nicht, ob die Band­mit­glieder der Indel­i­cates von Natur aus zur Schroffheit neigen; ihrer Musik jeden­falls ist man­gel­ndes Feinge­fühl nicht vorzuwerfen.

The Indel­i­cates sind eine britis­che Indie-Band, die sich musikalisch zwis­chen Folk, Punk und Nois­e­rock bewegt und vor allem für ihre zynis­chen Texte bekan­nt ist.

Gegrün­det wurde die Band 2005 von dem Song­writer und Ex-Come­di­an Simon Clay­ton und der Sän­gerin und Pianistin Julia Clark Lowes, einem ehe­ma­li­gen Mit­glied der Pipettes. Die bei­den bilden das Zen­trum der Band und fir­mieren auf deren Veröf­fentlichun­gen als Julia and Simon Indel­i­cate. Sie nutzen die Band auch, um ihre Aktiv­itäten als Solis­ten zu präsen­tieren. Inzwis­chen hat sich um sie herum jedoch ein sta­biles Line-up entwick­elt. Die Band hat in Großbri­tan­nien und Deutsch­land mehrere Sin­gles und EPs veröffentlicht.

Unter anderem das schöne „Six­teen“, das neben ein­er wohlfeilen Melodie auch durch einen char­mant-bösar­ti­gen Text zu überzeu­gen weiß, Jugendliche aufgepaßt:

„Let’s go to town and switch the magazines
Drink milk­shakes until we’re sick
Oh, oh, it’ll be so funny
Oh, oh, it’ll be so funny

Drop ace drum and bass feat. Hitler and Chair­man Mao
If we don’t do it now then some­one else will
Oh, oh, it’ll be so funny
Oh, oh, it’s the pow­er not the money

This scene is the scene to be seen in
Not that the scene is what we’d be seen with
We just wan­na be sixteen
Sixteen
Even though we’re twen­ty three“

Auch ganz fein und auch ganz schön zynisch ist „Julia, we don’t live in the 60s“ das durch ein tolles Video und einen bit­ter­bösen Text begeistert:

„And peo­ple die when tow­ers fall
I’ve tried but I hard­ly even care at all
I’ve seen you angry

and I’ve seen you cry
Life goes fit­ful­ly flit­ting by
And I would love to climb a barricade
Like every oth­er boy you know
But the wars at home have been betrayed
By too many boys on barricades

We’ve nev­er had it so good
Nev­er had it so good
We’ve nev­er had it so good,
Life is sweet.“

Noch dazu haben die Indel­i­cates einen Sinn für über­aus unter­halt­sames Mer­chan­dis­ing, und scheinen auch durch Live­qual­itäten überzeu­gen zu kön­nen. Also, keine falsche Zurück­hal­tung, mit Speck fängt man Mäusen, die Axt im Haus erspart die Ket­ten­säge und eine gün­stige Gele­gen­heit eine Indel­i­cates-CD zu kaufen ste­ht vielle­icht mor­gen schon vor der Tür. Zusam­men mit dem Wurst­mo­bil.

Ich freu mich schon auf mein Wochenende.

Gute Nacht.

1 Kommentar zu „Delikat und exquisit: The Indelicates!“

  1. Nein, nein, nein, nein, nein, nein und nochmals nein! Nur DELICATE sind die wahren Helden! Mit „Sen­ti­men­tal when drunk“ und „If only you could taste like Bour­bon“. Hat zwar über­haupt nix mit britis­chem Indie zu tun, aber ist phänom­e­nal gut. Unbe­d­ingt mal reinhören :mrgreen:

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