Diese Welt ist komplex geworden. Alles hängt mit allem zusammen. Biosprit für Europa tötet Maisbauern in Mittelamerika. Sollte ich bei einer Markentankstelle tanken oder besser bei der preiswerteren Alternative? Darf ich Lidl, Aldi & Co. noch mit meinem Geld beglücken oder ausschließlich den moralisch korrekten Biobauern von nebenan? Wenn ich den Lichtschalter der Behörde betätige, fördere oder schädige ich dann erneuerbare Energien? Sind meine Klamotten korrekt oder von minderjährigen Asiaten unter menschenverachtenden Bedingungen zusammengeschustert? Man traut sich schon gar nicht mehr, überhaupt noch irgendwas zu konsumieren oder einen klaren Standpunkt zu beziehen. Das einzige, was noch klar zu sein scheint, ist der CD-Kauf bei meinem Lieblings-Mailorder anstatt bei Amazon und Konsorten. Auch wenn’s deutlich teurer ist.
Wir sollten wieder mehr schwarz-weiß denken. Mehr eindeutige Standpunkte. Mehr radikale Meinungen. Schluß mit Verständnis für alles und jeden, sei sein Anliegen auch noch so komplex! Überhaupt: Nieder mit der Komplexität, her mit einfachen Verhältnissen. Was Scheiße ist, soll bitte auch wieder so genannt werden, Schluß mit „suboptimalen Zuständen“, her mit eindeutigen Aussagen!
Alles Scheiße!